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Face-to-Face am Bildschirm

Videointerviews im Bewerbungsverfahren nehmen zu. Dafür gibt es logische Gründe: Alle Beteiligten sind flexibler, Reisekosten werden reduziert und es braucht weniger Zeitaufwand. Doch auch Videointerviews bleiben Bewerbungsgespräche. Daher gibt es einiges zu beachten. Von Hanna Weyer, Viasto

Viasto entwickelt zeitversetzte Videointerviews für die Personalauswahl
www.viasto.com

Es gibt zwei Formen des Videobewerbungsgesprächs: Das erste wird live und direkt geführt, beispielsweise über den Online-Kommunikationskanal Skype. Bei der zweiten Variante handelt es sich um zeitversetzte Interviews. Bewerber loggen sich dabei über einen vom Unternehmen bereitgestellten Link in die Benutzeroberfläche der Videosoftware ein, schauen sich dann ein Willkommensvideo des Unternehmens an und können ein paar Testvideos durchführen, bevor es anschließend zum „richtigen“ Videointerview geht. Für die fünf bis sechs Fragen gibt es eine Vorbereitungsund eine Antwortzeit. Meistens haben die Bewerber mehrere Tage Zeit, um ihr Videointerview durchzuführen. Die Fragen selbst werden von Personal- und Fachabteilungen zusammengestellt und sind im Regelfall auf die ausgeschriebene Stelle gemünzt. Das abgespeicherte Video mit Ihren Antworten schauen sich die Unternehmensvertreter dann zu für sie passenden Zeiten an und bewerten die Antworten. Beide Formen des Videointerviews dienen aber einer Vorauswahl, der das persönliche Gespräch vor Ort folgt.

In jedem Fall setzt die Einladung zum Bewerbungsgespräch aber eine gezielte Vorbereitung voraus. Wie beim klassischen Gespräch gilt es, sich inhaltlich mit der Wunschstelle und dem Unternehmen auseinanderzusetzen, Antworten auf die eigenen Stärken und Schwächen parat zu haben, eventuell Fremdsprachenkenntnisse unter Beweis zu stellen und kleine Aufgaben zu lösen.

Um sich auf die Fragen und die Antworten konzentrieren zu können, ist ein vertrautes Umfeld vorteilhaft. Ein neutral gehaltener Hintergrund und ein aufgeräumter Schreibtisch sind sicher von Vorteil. Ebenso sollte das Licht am Rechner so justiert werden, dass Sie gut zu sehen sind, gleichzeitig aber nicht geblendet werden. Sinnvoll sind auch Testläufe. Die Übungen geben Ihnen Sicherheit. Weiterhin sollten die Telefone während des Interviews selbst ausgeschaltet werden, die Mitbewohner informiert und Haustiere aus dem Raum verbannt werden, damit es nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt.

Die Antworten sollten, wie im klassischen Gespräch auch, natürlich und authentisch sein – genauso die Sprache. Eine deutliche und klare Aussprache könnte beim Videointerview eventuell aber noch wichtiger sein als beim Gespräch vor Ort. Und da Sie gesehen werden, können Sie versuchen, auch auf Ihre Mimik zu achten. Das Wichtigste aber: Bleiben Sie natürlich. Es geht darum, Ihnen eine Chance zu geben, sich über Ihre Bewerbungsunterlage hinaus mit Ihren Fertigkeiten und Ihrer Persönlichkeit beim Unternehmen vorzustellen – nutzen Sie diese.

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