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Interview mit Jürgen Kühn

Jürgen Kühn ist bei der Deutschen Telekom nicht nur Manager, sondern vor allem ein großes Vorbild: Der Leiter des Work-Life-Programms des Konzerns hat zwei Kinder und hat zusammen mit seiner ebenfalls berufstätigen Partnerin einen Weg gefunden, Arbeit, Familie und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Im Interview mit André Boße erklärt er, wie das funktioniert.

Zur Person

Jürgen Kühn, 45 Jahre, schloss 1993 sein Studium der Nachrichtentechnik ab und stieg 1994 bei der Telekom ein. Nach verschiedenen Funktionen im Sales Supportund Vertrieb wurde er 1998 Account Manager und stieg 2002 als Leiter des Central Sales Supports ins mittlere Management auf. Seit 2009 leitet er das Programm work-life@telekom, das Konzepte, Strategien und Maßnahmen zum Thema Work-Life-Balance erarbeitet und durchführt. Seine Kinder sind heute sieben und zehn Jahre alt. Seit der Geburt seines ersten Kindes übernimmt er zusammen mit seiner Partnerin gleichberechtigt und gleichwertig Kindererziehung und Haushaltsführung.

Herr Kühn, Sie und Ihre Partnerin arbeiten seit mehr als zehn Jahren wechselweise in Vollzeit, Elternzeit sowie in einer, wie Sie selber sagen, „vollzeitnahen Teilzeit“ und erziehen gleichberechtigt Ihre zwei Kinder. Wie gelingt es Ihnen, Beruf, Familie und Privatleben in Einklang zu bringen?
Wir haben ein ausgeklügeltes Kalendersystem erstellt, das sehr genau reguliert, wer wann wie lange arbeitet. Wobei auch das beste System nicht ausschließt, dass es im Alltag zu Situationen kommen kann, bei denen große, detailliert ausgearbeitete Familienpläne auf sehr kleine Zeitfenster treffen.

Aber es ist machbar?
Ja, mit viel Selbstdisziplin sowie einer gewissen Lockerheit, die besonders dann wichtig ist, wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht. Und das kommt im Berufsleben und mit zwei Kindern recht häufig vor.

Wie lange hat es denn gedauert, bis dieses System aus Absprachen optimal funktioniert hat?
Das ist vergleichbar mit einem Marathonlauf. Sprich: Es dauert seine Zeit, und ohne Höhen und Tiefen geht es nicht. Es ist daher wichtig, dass man sich als Paar sehr früh die Frage stellt, wie das Zusammenspiel aus Arbeit und Familie funktionieren soll. Und dass man dann auch zu seinem Wort steht.

Folgt daraus automatisch eine Karriere mit Einschränkungen?
Nicht unbedingt. Es gibt teilweise kleinere Einschränkungen beim Thema Dienstreisen oder Meetings. Ein echter Malus ist das nicht, es erfordert aber entsprechende Koordination.

Ihr Karriereweg begann vor rund 20 Jahren. Hatten Sie denn schon damals die Familienplanung im Fokus?
Ich bin im Vertrieb eingestiegen: mit großer Freude, viel Engagement und noch ohne jeden familiären Hintergrund. Die Familie wurde ausgerechnet bei meiner ersten Position im mittleren Management ein Thema. Meine Partnerin und ich hatten zu dieser Zeit die Vereinbarung geschlossen, dass ich noch zwölf Monate arbeite und danach in Elternzeit gehe, um ihr den Wiedereinstieg zu ermöglichen. Ich bekam also das Angebot, als Führungskraft ein eigenes Team aufzubauen, und sagte im Personalgespräch: Ich mache das gerne, auch mit großer Leidenschaft und viel zeitlichem Einsatz – aber eben nur für ein Jahr.

Wie war die Reaktion?
Mir saßen zwei Führungskräfte gegenüber. Beide haben erst einmal geschluckt, mich dann angeschaut und gesagt: Ja, machen wir.

Hatten Sie nicht die Befürchtung, dass die beiden sagen könnten: Dann halt nicht, danke, Herr Kühn?
Wie gesagt: Meine Befürchtung mit Blick auf die eigene Karriere musste in dieser Situation ganz eindeutig hinter die Absprache mit meiner Partnerin zurücktreten. Ohne Stringenz geht es nicht.

Nun sind Sie im Konzern für das Thema Work-Life-Balance verantwortlich. Abseits von Vorstandserklärungen und Broschüren: Wird dieses Thema tatsächlich in allen Bereichen des Unternehmens als essenziell wahrgenommen?
Es gibt sicher Bereiche, in denen Führungskräfte tätig sind, die das Thema noch als sehr weich einschätzen. Als Personalthema eben. Doch genau diese Manager gehören zu unseren wichtigsten Adressaten, denn die Führungskräfte sind der Dreh- und Angelpunkt, um das Thema dauerhaft in der Konzernkultur zu verankern.

Was kann ich denn als Einsteiger tun, wenn ich merke: Moment mal, in meinem Bereich gibt mir die Führungskraft nicht den Raum, den sie mir eigentlich geben sollte?
Alle Mitarbeiter sollten genügend Eigenverantwortung und Selbstbewusstsein besitzen, um Dinge zu kommunizieren, die gegen die Richtlinie des Konzerns laufen. Wir pflegen eine offene Unternehmenskultur, in der die Kollegen im direkten Gespräch so etwas besprechen können. Sollte es dabei zu Konflikten kommen, können sie zum Beispiel die sogenannten Diversity Consultants hinzuziehen, die dann als Mediatoren in den Bereich gehen, um zu schauen, wo und warum es hakt.

Wie gelingt es Ihnen, beim Thema Work-Life-Balance den vielfältigen Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden – auch denen der Young Professionals?
Unser Programm ist nach Lebensphasen strukturiert. Wir schauen auf die Lebensumstände und beruflichen Phasen, in denen sich ein Mitarbeiter befindet, und analysieren, was wir ihm in dieser Phase anbieten können. Young Professionals haben erfahrungsgemäß vor allem den Wunsch, nach Möglichkeit flexibel zu arbeiten. Sie möchten daran gemessen werden, welche Ergebnisse sie erzielen – und nicht daran, wie viele Stunden sie in ihrem Büro anwesend sind. Zudem wollen sie Aufgaben, die sie fordern und erfüllen – jedoch möchten sie diese Aufgaben selbstbestimmt erledigen und legen Wert darauf, dass auf eine Phase der Belastung auch eine Phase der Entlastung folgt.

Ein Personaler alter Schule würde auf diese Bedürfnisse vielleicht mit dem Argument reagieren: „Es hat noch jedem Absolventen gutgetan, nach der Uni erst einmal in der festen Struktur eines straff geführten Unternehmens zu arbeiten.“ Ist diese Denkweise überholt?
Zunächst einmal: Die Arbeitswelt hat sich komplett verändert; die Ansprüche eines technischen Konzerns wie der Telekom lassen sich nicht mit einer Belegschaft erfüllen, die geschlossen von 9 bis 17 Uhr im Büro arbeitet. Daher ist diese strikte Denkweise tatsächlich ein wenig altbacken. Jedoch glaube ich schon, dass man gerade als Einsteiger in ein großes Unternehmen tatsächlich Eckpfeiler und eine gewisse Struktur benötigt.

Steht das im Widerspruch zu Ihrem Work-Life-Programm?
Nein, denn Flexibilität und Selbstbestimmung schweben ja nicht im luftleeren Raum. Es gibt Rahmenbedingungen und im Kern feste Abläufe und Strukturen. Um diesen Kern herum jedoch gibt es genügend Raum, um Dinge selbstbestimmt zu lösen – wobei es dann eben auch Young Professionals gibt, die sagen: Ich möchte lieber viel Zeit im Büro verbringen, weil ich hier besser arbeiten kann.

Zum Unternehmen

Die Deutsche Telekom ist weltweit eines der führenden Dienstleistungsunternehmen der Telekommunikations- und Informationstechnologie-Branche. Als international ausgerichteter Konzern ist sie in rund 50 Ländern vertreten. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen weltweit rund 247.000 Mitarbeiter.

Zum Mestemacher-Preis „Spitzenvater des Jahres“

Seit 2006 verleiht die Großbäckerei Mestemacher diesen Preis und würdigt damit das praktizierte partnerschaftliche Ehe- und Familienmodell. Initiiert und umgesetzt wird das Projekt von Prof. Dr. Ulrike Detmers. Die Frauenrechtlerin ist Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafterin in der Mestemacher-Gruppe. Zudem lehrt sie als Professorin für Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Personalmanagement und Organisationsmanagement an der Fachhochschule Bielefeld. Ziel des Preises ist es, die Leistungs- und Wettbewerbskraft von Wirtschaft und Unternehmen zu stärken, das partnerschaftliche Ehe- und Familienmodell mit zwei berufstätigen Partnern zu fördern und den väterlichen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes zu stärken.
Weitere Infos

Manager in die Wüste schicken

Reisen ist nicht nur erholsam, sondern schafft auch einen inneren Ausgleich. Der Extremreisende Bruno Baumann weiß das aus Erfahrung: Regelmäßig verschlägt es ihn in die entlegensten Gegenden der Welt. Dort trifft er auf unbekannte Kulturen und Menschen mit komplett anderen Ansichten, und er lernt immer wieder Neues über sich selbst. Seine Erkenntnis, die er in Vorträgen an Manager weitergibt: Reisen hilft dabei, die innere Balance zu finden – schließlich gehört es zu einem ausgeglichenen Leben dazu, immer wieder seine Komfortzone zu verlassen. Von Franziska Andrä

Bruno Baumann ist mit Kamelen auf den Spuren alter Karawanenwege entlang der Seidenstraße gereist, hat als erster den Sutley-Canyon in Tibet mit Wildwasserschlauchbooten befahren und die erste Alleindurchquerung des Herzstücks der Wüste Gobi geschafft. Kaum ein Mensch war schon an so vielen Orten dieser Erde. Und wohl kaum einer hat sich schon so oft und so weit aus seiner Komfortzone hinaus bewegt. Dabei hat Baumann elementare Erfahrungen gesammelt, die er in Managerseminaren und bei Vorträgen weitergibt. „Besonders in der Wüste lernt man, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen“, sagt er. „Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Karriere und ein Leben, in dem man auch mit schwierigen Situationen und Krisen gut fertig wird.“

Aber fangen wir von vorne an: Schon bei der Wahl seiner Studienfächer Ethnologie und Geschichte hatte Bruno Baumann das Ziel, später beruflich in die Ferne zu reisen. Um diesen Traum verwirklichen zu können, jobbte er während des Studiums und finanzierte damit immer wieder Reisen in fremde Länder, zum Beispiel nach Ostafrika. „Zu erkennen, dass ich über meine eigenen Grenzen gehen kann, war bei den ersten Reisen für mich besonders prägend“, meint der Weltenbummler. „Ich habe mein eigenes Potenzial gesehen, und ich wusste auch: Was ich dort, außerhalb meiner Komfortzone, erlebe, muss ich anderen Menschen mitteilen.“ Also hielt Baumann Vorträge, anfangs vor allem vor Schülern. „Das war eine Herausforderung“, erinnert sich der gebürtige Österreicher. „Schüler sind ein anspruchsvolles Publikum, denn sie hören einem nur zu, wenn man es schafft, sie zu begeistern.“

Um sich neben den Vorträgen noch weitere Einnahmequellen zu sichern, begann Baumann auch, zu fotografieren und Reiseberichte für Zeitungen zu schreiben. Heute profitiert er davon: Einerseits habe er es dadurch nach dem Studium geschafft, seine Berufung zum Beruf zu machen. Andererseits habe diese Vielseitigkeit seinen Blickwinkel vergrößert, erklärt der Abenteurer. Und bis heute macht es ihm Spaß, in verschiedenen Berufen zu arbeiten: als Dokumentarfilmer, Seminarleiter, Managercoach, Key Note Speaker, Fotojournalist und Buchautor. Die Wüste betrachtet Baumann als seinen größten Lehrmeister. „Für Wüstennomaden bedeutet Stillstand Tod“, erklärt er. „Wenn es nicht regnet, müssen sie sich bewegen, um Wasser zu finden. Das lässt sich gut auf das Berufsleben übertragen: Man muss immer bereit sein, sich zu verändern und Neues zu lernen.“ Nur wer nach Veränderung suche und sie nicht als Kontrollverlust empfinde, könne Innovationen hervorbringen. Und noch etwas sei wichtig: Zur Innovation gehöre auch das Scheitern. Baumann selbst ist fast verdurstet, als er das erste Mal versuchte, die Wüste Gobi alleine zu durchqueren. „Und nur weil ich damals Fehler gemacht habe und aus diesen lernen konnte, ist mir der zweite Versuch gelungen. Das war der Schlüssel zum Erfolg.“ Keiner muss – wie Baumann – sein Leben aufs Spiel setzen, um diese Erkenntnis zu gewinnen. Es sei nur wichtig, sich klarzumachen, dass es keine hundertprozentige Erfolgsgarantie gebe, und dass ohne Fehler meist keine Innovationen zustande kämen.

Es überrascht nicht, dass Baumann auch mit den Führungskräften, die an seinen Managerseminaren teilnehmen, am liebsten in die Wüste fährt. „Wenn man im Team durch die Wüste Gobi wandert, muss man seine Komfortzone verlassen und in der Herausforderungszone agieren. Dabei lernt man unglaublich viel über Teamwork und über sich selbst. Dort gibt es nämlich keine Scheinkompetenzen. Man kann sich nicht hinter Hierarchien verstecken und von den anderen erwarten, dass sie schon alles regeln.“ Ganz abgesehen davon helfe die Stille in der Wüste dabei, wieder hellhörig zu werden und Prioritäten zu hinterfragen. „Wer sich weiterentwickeln will“, so der erfahrene Wüstengänger, „braucht manchmal eine distanzierte Sicht auf sich und die Dinge. Dann kann man wichtig und unwichtig wieder neu ordnen und sich selbst ausbalancieren. Dazu muss man natürlich nicht in die Wüste fahren, aber sie ist ein großartiger Lehrmeister.“

Literaturtipp:

Von seinen Reisen in die Wüste berichtet Bruno Baumann auch in seinem neuestem Buch:
Der Wüstengänger. Meine Reisen durch die Sandmeere der Welt.
Malik 2011.ISBN 978-3890294018. 22,99 Euro

www.bruno-baumann.de

„Auftanken auch im Job“

Leistung bringen, ohne sich zu verausgaben? Für Brigitte Pajonk ist das kein Widerspruch. Warum es gerade für Einsteiger wichtig ist, früh ein Experte für Energiemanagement zu werden, erklärt die Leiterin des Instituts für Work-Life-Balance im Interview mit André Boße.

Zur Person:

Brigitte Pajonk, Foto: Pajonk
Brigitte Pajonk, Foto: Pajonk

Brigitte Pajonk studierte bis zum ersten Staatsexamen auf Lehramt und absolvierte dann eine Coachingausbildung. Sie arbeitete zunächst als Trainerin und Beraterin für das Personalentwicklungsunternehmen Train, bevor sie sich als Coach selbstständig machte und im Jahr 2000 das Institut für Work-Life-Balance mit Sitz in Starnberg gründete. Dort bietet sie mit ihrem Team branchenübergreifend Seminare, Workshops und Einzelcoachings für Unternehmen und Konzerne wie Bosch, Siemens oder Ergo an.

Frau Pajonk, Sie haben Ihr Institut für Work-Life-Balance im Jahr 2000 gegründet. Welcher Trend gab damals den Ausschlag?
Um die Jahrtausendwende beobachteten wir eine Generation junger Menschen, die sich sagten: Wenn ich zwischen mehreren Arbeitgebern wählen kann, dann gehe ich nicht automatisch zu dem, der mir das beste Gehalt oder den schnellsten Weg nach oben bietet, sondern die meiste Lebensqualität am Arbeitsplatz.

Ein echter Paradigmenwechsel?
Ja, und viele Unternehmen haben dieses Signal auch sofort verstanden. Diese schnelle Reaktion war aber auch notwendig, denn zeitgleich begann in vielen Branchen der „War for Talents“, also der Wettbewerb um die besonders talentierten Absolventen. Heute begreifen die besten Arbeitgeber ihre Angebote zur Work-Life-Balance als gute Möglichkeit, um sich von anderen Unternehmen zu unterscheiden und im Wettbewerb um den talentierten Nachwuchs die Nase vorn zu haben.

Was ist denn der Grund dafür, dass das Thema Work-Life-Balance plötzlich einen so hohen Stellenwert besitzt?
Dass Absolventen in ihrem Innersten nicht ausschließlich daran interessiert sind, viel Geld zu verdienen, ist kein neues Phänomen. Der amerikanische Organisationspsychologe Edgar Schein hat schon in den 70er- Jahren durch Interviews mit Abgängern einer Elite-Universität in Boston festgestellt, dass die Absolventen immer auch dauerhafte Wertvorstellungen in ihre Karriereplanung einbeziehen. Er hat diese Werte „Karriereanker“ genannt – ein treffender Begriff, weil es einen Menschen im Verlauf seiner Laufbahn tatsächlich immer wieder zu seinen inneren Werten zurückführt. Entfernt man sich immer wieder von diesen Ankern, wird das Zurückrudern schnell sehr mühsam. Es entsteht Unzufriedenheit. Das gute Gehalt ist nur noch eine Art Schmerzensgeld, oft ist der Burnout nicht fern.

Wie unterscheiden sich die verschiedenen Karriereanker untereinander?
Im Laufe seiner Studie hat Edgar Schein zunächst sieben Karriereanker definiert. Das geht von „Sicherheit und Stabilität“ über „Unternehmerische Kreativität“ bis zur „Totalen Herausforderung“. Heute sehen wir, dass zunehmend ein achter Karriereanker in den Vordergrund rückt, den Schein zunächst gar nicht auf dem Schirm hatte, nämlich die Lebensstil-Integration – also der Wunsch, Arbeits- und Privatleben unter einen Hut zu bekommen.

Wer oder was hat diesen Wandel vorangetrieben?
Eine große Rolle spielen die Frauen, die heute selbstverständlich genauso berufstätig sind wie die Männer. Dadurch hat sich das Steinzeitmodell erledigt, nach dem allein der Mann zur Arbeit geht, dort viel Energie lässt, um dann zu Hause von der Frau wieder aufgepäppelt zu werden. Heute dagegen ergibt sich für Männer und Frauen gleichberechtigt neben der beruflichen Arbeit noch eine weitere verpflichtende Zeit in der Familie. Und damit diese Rechnung aufgehen kann, muss im Beruf Raum für Lebensqualität sein. Nur so kann das Energiemanagement funktionieren.

Was bedeutet Energiemanagement genau?
Nehmen wir den Tank eines Autos. Ist er voll, kann der Fahrer guten Gewissens Vollgas geben. Um schnell ein Ziel zu erreichen. Um volle Leistung zu bringen. Läuft das Auto aber schon auf Reserve und gibt der Fahrer Vollgas, endet die Fahrt schnell auf dem Seitenstreifen. Übertragen auf die Karriere muss die Frage lauten: Wie kann es gelingen, bei der Arbeit sowohl Leistung zu erbringen als auch parallel aufzutanken?

Klingt wie ein Widerspruch.
Darf aber keiner sein. Die Vorstellung, dass das Arbeitsleben eine mühsame Plage für die Männer ist, von der sie sich am Feierabend erholen müssen, ist überholt. In diese Steinzeit will keiner zurück. Übrigens auch die männlichen Young Professionals nicht, denn die haben unter ihren abwesenden Vätern gelitten und möchten es selber anders machen.

Was kann denn ein Einsteiger dafür tun, um sein Energiemanagement zu optimieren?
Er muss sich früh in der Karriere die Frage stellen, welche Aspekte des Berufs ihm Energie rauben und welche ihm wiederum Energie geben. Er muss dafür in die Tiefe bohren, um schließlich herauszufinden, welche Aufgaben und Situationen an den Reserven zehren – wobei ich als Einsteiger heute durchaus den Anspruch erheben darf, dass auch meine Führungskraft ein Gespür für mein Energiemanagement besitzt. Moderne Führung bedeutet, zu wissen, welche Karriereanker den jeweiligen Mitarbeitern wichtig sind – und ihnen dementsprechend individuelle Möglichkeiten zu bieten.

Und was kann man tun, wenn die Führungskraft in dieser Hinsicht wenig Sensibilität beweist?
Meckern und Schmollen ist eine ausschließlich negative Reaktion und hilft wenig. Stattdessen benötigt man die emotionale Intelligenz und Kommunikationsfähigkeit, um bei der Rückmeldung an die Führungskraft auch die Themen und Aufgabenfelder anzusprechen, von denen man glaubt, dass sie dem Energiehaushalt guttun. Damit zeigt man seinem Vorgesetzten, dass man sich nicht drücken will, sondern zur Leistung bereit ist – was ja übrigens nur menschlich ist, denn unser Gehirn kann gar nicht anders, als uns jeden Tag anzuspornen, unser Bestes zu geben. Unser Motor läuft also. Wir müssen nur aufpassen, dass uns niemand so viel Energie raubt, dass wir ihn abwürgen.

Literaturtipp: Konzepte der Work-Life-Balance

Es gibt ein reichhaltiges Angebot an Büchern zum Thema Work-Life-Balance – darunter sogar „Crashkurse“, die der Idee, auch mal innezuhalten, eher widersprechen. Empfehlenswert ist das Buch „Work-Life-Balance“ der Autorinnen Annelen Collatz und Karin Gudat. Sie beleuchten diverse Konzepte der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und setzen dabei nicht auf flotte To-do-Listen, sondern geben den unterschiedlichen Ansätzen genügend Raum. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf High Potentials und dem Führungsnachwuchs: Leistungsbereite Einsteiger erhalten konkrete Tipps, wie es gelingen kann, ohne negative Folgen für die Karriere eine gute Work-Life-Balance zu erreichen.
Annelen Collatz, Karin Gudat: Work-Life-Balance
Hogrefe 2011. ISBN 978-3801723262. 24,95 Euro.

Top oder Flop

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Aus der Personalabteilung: Pia Palmu

Natürlich erwarte ich keine spannenden Krimis, wenn ich bei Ikea im Büro meine Post durchlese. Schon gar nicht, wenn ich eine Bewerbung in die Hand nehme. Dennoch gibt es Bewerber die mich so fesseln, dass ich ihre Unterlagen nie ungelesen zur Seite legen würde.

Bei anderen Bewerbungen dagegen fühle ich mich wie bei einem dieser schlechteren Krimis, den ich zum dritten Mal weglege, weil ich einfach nicht den Einstieg finde. Wie bei einem Roman, dessen Handlung so langweilig ist, dass ich nicht weiter als bis zur Seite 50 komme.

Was haben die einen Bewerbungen, was die anderen nicht haben?

Bewerben früher
Bis vor einigen Jahren habe ich vor allem Bewerbungen bekommen, die sich an relativ klaren Regeln orientierten. Leider hatte die Standardisierung zur Folge, dass sich alle Bewerbungen mehr oder weniger ähnelten. Die Anschreiben waren alle nach dem gleichen Strickmuster verfasst. Jeder Zweite hat die blaue Klemm-Mappe gekauft und immer war das farbige Passbild rechts oben auf der zweiten Seite. Bei bis zu 150 Bewerbungen pro Tag, von denen ein Großteil sehr ähnlich gehalten war, fiel mir die Auswahl nicht gerade leicht.

Bewerben heute
In den letzten Jahren hat sich vieles geändert. Die Standard-Papier-Bewerbungsmappe hat elektronische Konkurrenz erhalten. Die Informationsmöglichkeiten für Absolventen haben sich vervielfacht. Es gibt unzählige Ratgeber, Kurse, Job-Messen und Webseiten. Doch wer entscheidet heute, bei den riesigen Auswahl- und Gestaltungsmöglichkeiten, was eine „gute Bewerbung“ ausmacht? Wie sich die eine Bewerbung von der großen Masse abhebt?

Bewerbungs-Strategien
Machen Sie sich klar, was Sie anstreben und was gerade Sie besonders für diese Stelle qualifiziert.

Informieren Sie sich gründlich über den Arbeitgeber. Eine der besten Informationsquellen ist das Internet. Hier finden Sie in der Regel alles zum Job, aber auch viele Auskünfte über Werte, Visionen und Ziele des Unternehmens.

Finden Sie heraus, was für einen Mitarbeiter das Unternehmen sucht. Was hilft dem Unternehmen weiter, welche Werte sind dafür wichtig? Passen diese Angaben zu Ihrer Person, Ihren Qualifikationen, Ihrem Werdegang? Wenn Sie die Kernaussagen gefunden haben, können Sie sich in Ihrer Bewerbung genau darauf beziehen und deutlich machen, welchen Nutzen Sie für das Unternehmen haben. Eine Bewerbung gleicht einem Verkaufsgespräch. Stellen Sie Ihre Vorteile, Ihren Nutzen und Ihre Einzigartigkeit in den Vordergrund.

Ein weiterer, entscheidender Faktor: Aufmerksamkeit erwecken – aber bitte nicht um jeden Preis. Es geht vielmehr darum, den einen, zu Ihnen passenden Aspekt zu finden, um sich von der Masse der Bewerber abzuheben. Bei einem kreativen Beruf erwarte ich eine entsprechend gestaltete Bewerbung, die quasi schon als Arbeitsprobe dient. Bei EDV-bezogenen Berufen hingegen kann eine gut gemachte Homepage als Aushängeschild dienen. Und warum nicht mal ein sehr gutes Schwarz-Weiß-Foto, wenn es besser zu Ihnen passt? Beim Foto rate ich allerdings, ganz besonders aufmerksam zu sein und keine überzogene Effekthascherei zu betreiben.

Bewerbungs-Basics
Darüber hinaus gelten immer noch die Basics von früher. Wer diese missachtet, landet garantiert in einem Fettnäpfchen:

Die Bewerbung sollte sauber und ordentlich sein (keine Kaffeeflecken, Eselsohren usw.).

Verwenden Sie keine komplizierten, zigfach gefalteten Mappen und verpacken Sie bitte nicht jedes Blatt in Folien. Das ist nur umständlich und nicht umweltfreundlich.

Verschicken Sie nur vollständige Unterlagen. Achten Sie also genau darauf, was das jeweilige Unternehmen haben möchte.

Versenden Sie die Bewerbung nicht mit der Firmenpost des jetzigen Arbeitgebers.

Achten Sie auf Aktualität und vergessen Sie nicht die Unterschrift.

Verwenden Sie keine Ganzkörperfotos aus dem eigenen Wohnzimmer. Eine Bewerbung muss immer seriös bleiben.

Geben Sie Ihre Telefonnummer (Festnetz und Handy) an und denken Sie daran, dass der witzige Spruch auf dem AB einem Arbeitgeber nicht immer genauso gut gefällt.

Verzichten Sie bei E-Mail-Bewerbungen auf unnötige Attachements. Beschränken Sie sich aufs Wesentliche oder nutzen Sie gleich – wenn möglich – ein Online Formular.

Wenn Sie diese Tipps beachten, erhöhen Sie Ihre Chancen, von den Personalern gelesen und eingestellt zu werden.

Pia Palmu hat über 14 Jahre in verschiedenen Personalfunktionen bei der Graetz GmbH, Aral AG und NOKIA GmbH gearbeitet. Heute ist sie Leiterin Personalmarketing bei der IKEA Deutschland GmbH & Co. KG

Tipp:
Lassen Sie das Anschreiben und den Lebenslauf unbedingt von einer weiteren Person
gegenlesen. Auch wenn es manchmal schwer fällt, stellen Sie sich der Kritik: Sind
meine Gedankengänge klar? Passt das Anschreiben auf die Stellenbeschreibung? Sehen
die Unterlagen gut aus? Stimmen Rechtschreibung und Grammatik?

Klassische Kontaktwege

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„Jung – erfolgreich – entlassen“ titelte der Spiegel im August 2002. „Die Arbeitslosigkeit erreicht den Mittelstand und damit auch die Hochschulabsolventen.“ In der derzeitigen Krise erinnern sich viele Bewerber an alte Tugenden: Saubere schriftliche Bewerbungsmappen kommen wieder in Mode.

Bei der Bewerbungsstrategie sollten Hochschulabsolventen genau überdenken, wie und auf welchem Weg sie den künftigen Chef ansprechen. Form und Art der Zustellung einer Bewerbung spielen eine große Rolle und müssen auf die Erwartungen des neuen Arbeitgebers abgestimmt sein.

Der wohl einfachste Weg, einen ersten Eindruck beim neuen Arbeitgeber zu hinterlassen, ist die Karrieremesse. Zahlreiche Veranstalter haben sich etabliert und praxiserprobte Konzepte entwickelt, um den „Matching-Prozess“ zwischen Unternehmen und Arbeitsuchenden zu begleiten. Bei den Messen der IQB Career Services AG – zum Beispiel auf der JOBcon – wird die reale Begegnung durch ein Online-Tool begleitet. Hier wird das Internet ergänzend eingesetzt und dient der Vorabinformation über „Hard-Facts“ des Bewerbers sowie der Koordination von Terminen mit Unternehmensvertretern. Wer sich Zeit und Enttäuschungen ersparen will, bereitet sich auf den Messetag und auf die vereinbarten Termine intensiv vor. Zu einem gepflegten Äußeren (business like!) gehört eine optimierte Bewerbermappe: Lebenslauf, ein professionell gefertigtes Bild und Zeugniskopien sollten perfekt gestaltet und formvollendet präsentiert werden.

Keine Stromlinienform
Es lohnt sich, Zeit und Energie in die Bewerbungsmappe zu stecken. Oft werden hier ärgerliche Fehler gemacht. Neben dem Ausbildungsweg und ersten beruflichen Stationen – zum Beispiel als Tutor oder wissenschaftlicher Mitarbeiter – gehören in den Lebenslauf auch Praktika und Auslandsaufenthalte. Ebenso wichtig ist es für Personaler, sich einen Eindruck von der Persönlichkeit zu machen. Gute Zeugnisse haben viele. Personaler beachten daher immer, ob sie es mit einem stromlinienförmigen „Streber“ oder mit einer Person zu tun haben, die sich auch für Interessen und Belange des Gemeinwohls einsetzt. Es empfiehlt sich deshalb, den Lebenslauf um ein Kapitel „Ehrenamtliches Engagement“ zu ergänzen: Mitarbeit in Hochschulgremien gehört genauso dazu wie Engagements im Sportverein oder in einer Kirchengemeinde. Der künftige Chef unterstellt durch solche Angaben, dass ein Bewerber seine Persönlichkeit gebildet hat, sich im Team bewähren und für die übergeordneten Ziele eines Unternehmens arbeiten wird.

Wer eine musische Ader hat, sollte auch dies erwähnen. Es reicht, wenn man in seinem Lebenslauf am Ende unter der Rubrik „Sonstige Kenntnisse“ seine musikalischen Talente aufnimmt. Hier sollten auch die Sprach- und EDV-Zertifikate stichwortartig aufgeführt werden.

A-B-C-Stapel
Die Bewerbermappe ist die Grundlage für einen nachhaltigen Eindruck. Deshalb sollten Bewerber auch die Herrschaft über die Präsentation ihrer Mappe behalten. Bei einer Online-Bewerbung ist zu bedenken, dass die Formatierung auf einem fremden Computer und Drucker anders ausfallen kann. Wer seltene Schriftarten verwendet, läuft selbst bei einem pdf-File Gefahr, dass der verwendete Schrifttyp beim Empfänger nicht installiert und das Dokument nicht darstellbar ist. Außerdem ist die Verbindlichkeit einer Online-Bewerbung vergleichsweise geringer als bei einer per Snail-Mail versandten Bewerbung. Und es muss berücksichtigt werden, dass die meisten Unternehmen ihre internen Arbeitsabläufe nicht geändert haben, nur weil sie im Internet Stellenausschreibungen veröffentlichen und E-Mails empfangen können.
Als Faustregel empfiehlt es sich, den vom Unternehmen angegebenen Weg zur Kontaktaufnahme zu beschreiten. Ein Mittelständler, der eine klassische Printanzeige schaltet, erwartet eine schriftliche Bewerbungsmappe per Post – nach allen Regeln der Kunst. Wo keine explizite Aufforderung zur Online-Bewerbung steht, sollte ebenfalls eine schriftliche Bewerbung erfolgen, selbst wenn die Anzeige online veröffentlicht wurde. Nur wenige Großkonzerne bilden ihre Recruitingprozesse in einem Online-Tool ab, mit dem die Behandlung von Online-Bewerbungen geregelt ist. Gerade mittelständische Unternehmen arbeiten weiterhin mit Bewerbermappen, die sie auf A-, B- oder C-Stapeln verteilen.

Fazit: Die Regeln der Old Economy sind im Bewerbungsverfahren uneingeschränkt gültig.

Web:

Think positiv!

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Wer andere von sich überzeugen will, sollte selbst wissen, mit welchen Pfunden er wuchern kann. Also welche Kompetenzen wurden während des Studiums und in Praktika aufgebaut? Welche Fähigkeiten und Stärken kennzeichnen die eigene Person?
Offensichtlich provoziert eine schlechte wirtschaftliche Lage der Unternehmen einen engen Stellenmarkt. Wer sich dennoch einen der begehrten Jobs sichern will, sollte sich gut auf den Berufseinstieg vorbereiten. Das Wichtigste dabei ist, frühzeitig das eigene Kompetenzprofil zu schärfen und die Marktkriterien im Auge zu behalten.

Persönliche Marketingstrategien
Nun gilt es, dieses Kompetenzprofil in ein maximal einseitiges Anschreiben und einen circa zweiseitigen Lebenslauf zu transformieren. Das individuelle(!) Anschreiben sollte den Bewerbungsgrund, den persönlichen Background und den Nutzen für das Unternehmen nennen – prägnant, aber höflich formuliert. Auch der Lebenslauf sollte eine klare Struktur aufweisen. Neben den wichtigen Daten aus dem Leben des Bewerbers gehören stichwortartige Informationen aus den beigelegten Bescheinigungen dazu, etwa eine Endnote aus dem Zeugnis oder Hauptinhalte eines Praktikums. Es lohnt sich immer, die Unterlagen auch von fachfremden Freunden checken zu lassen, ob wirklich alles übersichtlich, prägnant und nachvollziehbar zu Papier gebracht ist.

Zeit der Geduld
Sind Unterlagen eingereicht, ist die Zeit des Wartens gekommen. Die Personalauswahl ist ein Prozess und kann drei bis sechs Monate dauern. Also nicht entmutigen lassen, wenn ein Unternehmen nicht gleich antwortet. Damit keine wertvolle Zeit verloren geht, sollten frühzeitig Informationen eingeholt und der Stellenmarkt geprüft werden. (Karriere)- Messen etwa bieten sich an, um erste Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen, aber auch, um mehr über potenzielle Arbeitgeber zu erfahren.

Der persönliche Eindruck
Die Unterlagen haben überzeugt, nun steht die nächste Auswahlstufe an – ein Telefoninterview. Die Personaler gehen dabei gern auf so genannte Hard und Soft Skills ein, die nicht aus den Unterlagen hervorgehen. Gern werden zum Beispiel im Lebenslauf erwähnte Sprachkenntnisse hinterfragt.
Nun steht ein Assessment Center (AC) oder ein Vorstellungsgespräch an. Vorbereitung ist auch hier oberste Devise, denn jedes Argument, jede Aussage sollte gut sitzen. Dabei sollte man sich nicht unter Wert verkaufenEhrlichkeit währt auch in Vorstellungsgesprächen am längsten.

Die Nacharbeit
Es lohnt sich, das Gespräch im Nachhinein zu reflektieren. Wie war die Atmosphäre? Welchen Eindruck machte das Gegenüber? Ist es vorstellbar, in diesem Unternehmen mit diesen Personen zu arbeiten? Ehrliche Antworten beugen späteren Frust vor.
Auch aus missglückten Bewerbungen kann man lernen, erst recht aus einem konstruktivem Feedback. Oftmals erhält es wertvolle Informationen, mit denen der Erfolg der nächsten Bewerbung erhöht wird.

Autorin: Juliane Grauer

Lufthansa HR-Beraterin Juliane GrauerDie Human Resource-Beraterin der Lufthansa School of Business studierte an den Universitäten Würzbug und Cardiff Arbeits- und Organisationspsychologie. Sie konzipiert und implementiert für School of Business-Kunden Personalauswahl- und Personalentwicklungssysteme, Assessment Center als Gruppen- und Einzelveranstaltung zur Personalauswahl und –entwicklung und begleitet Organisationsveränderungen.

Bewerbung im Biotech-Bereich: Fit for Success

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Auf die Vorbereitung der Bewerbungsphase sollte auch im Bereich Biotechnologie nicht verzichtet werden. Dr. Carmen Zirngibl verrät erfolgversprechende Tipps und Tricks, die nicht nur für Berufseinsteiger im Biotech-Sektor Gültigkeit haben.

Die technischen Entwicklungen und der Aufschwung der Biotechnologie-Industrie haben in den vergangenen Jahren zur Generierung zahlreicher neuer Arbeitsplätze geführt. Dabei haben sich die Möglichkeiten und Jobinhalte für Naturwissenschaftler stark verändert und vervielfältigt. Daher ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit diesem Thema wichtig für einen erfolgreichen Berufseinstieg.

Mit dem persönlichen Bewerbungs-USP auf Erfolgskurs gehen
Mit der Unique Selling Proposition (USP) bezeichnet man das Einzigartige, das Besondere eines Produkts, das sich von allen anderen positiv abhebt. Das Produkt sind Sie selbst, mit Ihren persönlichen und fachlichen Qualifikationen. Um aufzufallen, ist es notwendig, dass Sie die einzigartigen Möglichkeiten Ihres Produktes kennen. Nur wenn Sie Ihr USP kennen, wenn Sie wissen, was Sie von anderen unterscheidet, was Ihr potentieller Arbeitgeber davon hat, wenn er genau Sie einstellt, können Sie auch ihr Selbstmarketing danach ausrichten. Um dies herauszufinden ist es wichtig, folgende Fragen ernsthaft und ehrlich zu beantworten:

Welcher Persönlichkeitstyp bin ich und welche Qualifikationen bringe ich mit?
Hier geht es nicht darum möglichst gut abzuschneiden, sondern es geht darum, dass Ihnen Ihre persönlichen Stärken, aber auch die Defizite bewusst werden. Das Wissen um Ihre eigene Persönlichkeit stärkt Ihr Selbstbewusstsein, lässt Sie Kompetenz ausstrahlen und verbessert deutlich Ihre Position in der Bewerbungssituation. Zu der optimalen Vermarktung Ihrer fachlichen und persönlichen Qualitäten müssen Sie sich mit Ihrer bisherigen beruflichen Entwicklung, Ihren Erfahrungen und mit der Frage, was Sie sich zutrauen, auseinander setzen. Die intensive Reflexion dieser Fragen wird Ihnen ermöglichen, sich Ihrer persönlichen USP bewusst zu werden.

Welche Ziele verfolge ich?
Das größte Manko vieler Absolventen schon bei der schriftlichen Bewerbung ist, dass sie keine konkreten Zielvorstellungen haben und dass sie dadurch ihre Motive nicht überzeugend darstellen können. Unbewusst erwarten sie, dass die potentiellen Arbeitgeber sich die Zeit und Mühe machen, ihren schwammigen Aussagen konkrete Zielvorstellungen zuzuordnen. Damit manövrieren sie sich jedoch oft ins Abseits, da Personalentscheider erwarten, vom Bewerber überzeugt zu werden. Nur wenn Sie ihre Kompetenzen und Ziele kennen, können Sie diese überzeugend kommunizieren. Bei der Zieldefinition stehen folgende Aspekte im Mittelpunkt:
Was will ich mit meinen fachlichen und persönlichen Qualifikationen machen?
Was will ich beruflich erreichen?

Wie sieht der Arbeitsmarkt aus?
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Arbeitsmarktanalyse. Es ist nie zu früh für den Beginn der Marktrecherchen. Damit erhalten Sie einen Gesamtüberblick und erkennen bestimmte Tendenzen innerhalb dieses Marktes. Die Fragestellung lautet:

Wo gibt es welche Unternehmen, was machen sie?
Wie sehen Jobinhalte aus?
Welche Jobinhalte würde ich mir zutrauen, würden mir Spaß machen?

Der dadurch gewonnene Überblick wird Ihnen dann auch im Vorstellungsgespräch von immensem Vorteil sein, denn Sie können kompetent „mitreden“. Die Marktrecherche eröffnet Ihnen die Möglichkeit sich ganz gezielt zu bewerben. Die Erfahrung zeigt, dass nicht die Menge an Bewerbungen, die verschickt werden den Erfolg bringt, sondern die spezifische, zielorientierte Bewerbung.

Das Vorstellungsgespräch
Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch haben Sie die größte Hürde bereits geschafft. Jetzt kommt es darauf an, sich überzeugend und selbstbewusst zu präsentieren, dabei aber die eigene Natürlichkeit nicht zu verlieren. Auch hier ist eine gute Vorbereitung vonnöten, die Zeit, die Sie investieren ist eine Investition in Ihre Zukunft. Recherchieren Sie über das Unternehmen und über die Position und planen Sie auch Details wie die Anreise sehr genau. Trainieren Sie Antworten auf Fragen, die immer gestellt werden und die aufgrund Ihres Lebenslaufes auftauchen werden. Je mehr Sie wissen, je besser Sie vorbereitet sind, desto souveräner werden Sie sich präsentieren, und um so mehr Freude und Motivation werden Sie ausstrahlen. Diese Kombination aus Selbstbewusstsein und Motivation lässt Sie zwangsläufig sympathisch und damit kompetent wirken, und dessen wird sich Ihr Gesprächspartner nicht entziehen können.
Die Entscheidungen von Arbeitgebern sind bis zu 80 Prozent von ihrer Persönlichkeit und ihrer Motivation abhängig. Wenn dann noch die fachlichen Eckdaten zum Profil passen, steht dem Vertrag nichts mehr im Wege.

Zur Autorin:

Dr. Carmen Zirngibl
Dr. Carmen Zirngibl

      • Jahrgang 1964
      • Diplom-Biologin
      • Studium der Biologie – Diplom an den Universitäten Regensburg und Marburg
      • Promotion in Mikrobiologie bei Professor Thauer in Marburg
      • 1 Jahr Postdoc an der University Oxford, UK
      • 3 Jahre Personalberatung (Ray & Berndtson in Frankfurt, Dr. Rochus Mummert Partner in Düsseldorf)

Jobware Personalberatung: Erstklassige Chancen

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Das Karriere-Portal Jobware bietet Stellensuchenden mit seiner Personalberatung einen erstklassigen Service. Bewerber und Unternehmen werden von den Jobware-Beratern zusammengeführt. Nach einer aussagekräftigen Online-Bewerbung im Jobware Kandidatennetzwerk werden Kandidaten bei guter Eignung in laufende Stellenbesetzungen einbezogen. Wünsche und Qualifikationen werden mit den Anforderungsprofilen von Unternehmen abgeglichen. Das Kandidatenprofil ist für die Berater jederzeit verfügbar. So stehen Bewerber auch über längere Zeit direkt im Fokus interessanter Stellenausschreibungen.

Chancen auch für Absolventen und Young Professionals
Die Jobware Personalberatung richtet sich sowohl an wechselwillige Fach- und Führungskräfte als auch an qualifizierte Berufseinsteiger und Absolventen. Neben der Initiativbewerbung im Kandidatennetzwerk und der Bewerbung auf einzelne Stellenanzeigen eröffnet sich hier für High Potentials eine attraktive Einstiegschance in die Karriere. Die besten Chancen haben

  • Ingenieure und Techniker
  • IT-Spezialisten
  • Wirtschaftswissenschaftler
  • Naturwissenschaftler

mit erfolgreich abgeschlossenem Studium oder einer guten Ausbildung sowie nachweisbaren beruflichen Erfolgen. Freiberufler, Selbstständige oder Teilzeitkräfte können leider nicht unterstützt werden.

Keine Kosten für Jobsuchende
Für die Stellensuchenden sind alle Leistungen der Jobware Personalberatung kostenlos. Das Honorar für Vermittlungen übernehmen die einstellenden Unternehmen.

Einfacher Ablauf und Diskretion
Stellensuchende melden sich online unter www.jobware.de/kandidatennetzwerk im Kandidatennetzwerk an. Dort werden Standardangaben zur Person, ein Anschreiben sowie ein Lebenslauf benötigt. So erhalten die Berater vorab einen Überblick über das Personalprofil der Kandidaten.

Persönliche Daten im Jobware-Kandidatennetzwerk werden absolut diskret behandelt. Diese sind ausschließlich den Beratern von Jobware zugänglich.

Qualifiziertes Matching für Kandidaten und Unternehmen
Anschließend prüfen die Berater, zu welchen aktuellen Suchaufträgen der Unternehmen die jeweiligen Kandidaten passen und organisieren den Kontakt. Dank langjähriger Beratungstätigkeit und der Spezialisierung auf bestimmte Branchen verfügen die Personalberater über gute Kontakte in zahlreichen Wirtschafts- und Industriezweigen. Bevor die Bewerbungsunterlagen im Rahmen eines Mandats an eine Firma übermittelt werden, führen die Berater ein ausführliches Interview mit den Bewerbern durch und holen die ausdrückliche Zustimmung der Kandidaten ein. Die Weiterleitung erfolgt dann mit einer Empfehlung von Jobware.

Jobware Personalberatung

Agieren statt Reagieren

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Hochschulabschluss und praktische Erfahrungen. Glänzende Zeugnisse. Fremdsprachenkenntnisse. – Trotzdem kein Job? Oft fehlt es an der richtigen Strategie. Der FH-Dozent und Arbeitsberater Walter Bens empfiehlt unter anderem die Zielgruppenkurzbewerbung.

Autor:

Walter Bens arbeitete mehrere Jahre als Arbeitsvermittler und -berater und lehrt nun an der Fachhochschule der Bundesanstalt für Arbeit in Mannheim die Fächer Arbeitsvermittlung und -beratung. Seit 15 Jahren beschäftigt er sich mit Alternativen zur öffentlichen Arbeitsvermittlung, insbesondere mit Selbstvermarktung.

„Ihre Strategie ist falsch.“ So lautet die Erkenntnis von Wolfgang Mewes, der in Deutschland mit großem Erfolg die Engpasskonzentrierte Strategie (EKS) eingeführt und damit für Bewerber Marktnischen im wirtschaftlichen Bereich entwickelt hat. Noch immer gehen Arbeitnehmer als Bittsteller auf Arbeitgeber zu, indem sie vornehmlich passiv auf Inserate (Printmedien und Internet) oder Angebote über das Arbeitsamt reagieren, statt sich als „Ichfirma“ zu begreifen und ihre Arbeitskraft aktiv einer Zielgruppe anzubieten. Wenn denn Initiativbewerbungen geschrieben werden, richten sie sich vornehmlich an bekannte Großfirmen.

Die Zielgruppenkurzbewerbung
Jörg B., 26-jähriger Absolvent eines BWL-Studiums mit Vertiefungsrichtung Controlling, bewarb sich innerhalb eines Jahres rund 100 mal auf Stellenausschreibungen. Freilich nutzten auch andere Bewerber diese Quellen. Jörg B. war nur ein Mitstreiter unter vielen, seine Bewerbung eine unter Hunderten. Der gewünschte Erfolg blieb aus.
Vielversprechender ist dagegen die Zielgruppenkurzbewerbung (ZKB). Sie setzt eine klare Festlegung der Zielposition (Job) und der (regionalen) Zielgruppe (Branche) voraus. Da sie weder umfangreich noch aufwendig ist, kann sie in großer Anzahl breit gestreut werden. Diese Bewerbung besteht aus zwei Seiten, dem Anschreiben und dem „Beruflichen Kurzprofil“. Foto und Zeugnisse werden nicht beigefügt. Das Anschreiben enthält statt der Betreffzeile „Bewerbung als …“ eine bis zu vierzeilige Headline. Hier bietet der Bewerber seine Stärken und Erfahrungen aktiv an, im zweiten Teil die Mitarbeit in definierten Funktionen oder Bereichen. Der Abschlusssatz weist darauf hin, bei Interesse eine komplette Bewerbungsmappe an zu fordern oder direkt zu einem Vorstellungsgespräch ein zu laden.

Technik des beruflichen Querdenkens
Die häufigste Ursache für den Misserfolg von Bewerbungen liegt in der linearen Denkweise der Bewerber. Der Diplom-Ingenieur Maschinenbau, der sich ausschließlich in den klassischen Branchen, wie Anlagen- und Maschinenbau, bewirbt, lässt viele Chancen aus. In produzierenden Unternehmen (Chemie, Kunststoffverarbeitung, Elektronik usw.) sind für die Projektierung, Planung und Produktion mehr Maschinenbau-Ingenieure im Einsatz als in den klassischen Bereichen. Ebenso kann der Konstrukteur für Flaschenabfüllanlagen mit langjähriger Berufserfahrung sowohl bei bisherigen Kunden (Brauereien zum Beispiel) als auch in Unternehmensberatungen, Ingenieurbüros und einschlägigen Softwarefirmen berufliche Alternativen finden.

Differenzeignung
Auf den Unterschied kommt es an. Besonders wichtig ist es daher, die Differenzeignung gegenüber den möglichen Mitbewerbern heraus zu arbeiten. Gerade Hochschulabsolventen können sich auf Grund von Vertiefungsrichtung, Studien- und Diplomarbeit, Praktika, Fremdsprachen und so weiter positiv abgrenzen. In Zeiten fortschreitender Globalisierung können auch soziale und regionale Aspekte vorteilhaft sein. Die Maschinenbau-Ingenieurin mit Herkunft, Studium und ersten Berufserfahrungen in einem GUS-Staat wird diese Merkmale für eine Vertriebsposition in einem international tätigen Unternehmen sicherlich vorteilhaft einsetzen können.

Kombination von Studium und beruflichen Kenntnissen
Wer vor dem Studienbeginn bereits eine betriebliche Berufsausbildung abgeschlossen hat, sollte dies unbedingt erwähnen. In der Kombination lassen sich deutlich interessantere und besser bezahlte Aufgaben finden (zum Beispiel in Einkauf, Vertrieb oder Planung). Gleiches gilt für die Kopplung von dualem Berufsabschluss und Studienabschluss. Der gelernte Koch mit abgeschlossenem BWL-Studium, der sich bei Herstellern von Konsum- oder Investitionsgütern für die Gastronomie und Hotellerie bewirbt, kann seine erworbene Branchenkenntnis unmittelbar zum Einsatz bringen.

Eine Chance für den Hochschulabbrecher
Ein Studienabbruch muss kein Stolperstein auf dem Karriereweg sein. Das Vordiplom in der Tasche, können auch berufsrelevante Studienschwerpunkte in Kombination mit Zusatzqualifkationen zum Erfolg führen. Thomas S. studierte Amerikanistik und erkannte nach dem Vordiplom die geringe Praxisrelevanz der Studieninhalte. Er belegte einen vom Arbeitsamt finanzierten EDV-Kurs. Die erfolgreiche Teilnahme und seine hervorragenden Englischkenntnisse bescherten ihm schließlich die Position eines Supporters in einer amerikanischen Großbank. Künftiger Einsatz als Trainer im europäischen Raum nicht ausgeschlossen…

Linktipps

Bewerbung in der Krise

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Steht es schlecht um die Wirtschaft, nehmen auch die Karrierechancen ab. Eines steht fest: Derzeit ist manche mühsam zusammengestellte Bewerbungsmappe Zeitverschwendung, denn bei vielen Unternehmen steht Stellenabbau statt Neubesetzung im Mittelpunkt der Personalpolitik. Die geringe Zahl an Stellenausschreibungen verzerrt aber die Wirklichkeit, denn offene Stellen gibt es weiterhin: Um sie zu bekommen müssen Bewerber allerdings umdenken und sich ein Stück weit in die Person des Arbeitgebers hinein versetzen.

Unternehmen wollen auf „Nummer sicher“ gehen
Es kann bei jedem Bewerbungsverfahren passieren, dass der falsche Mann oder die falsche Frau eingestellt wird. Wer sich gut darstellen kann, ist nicht notwendigerweise der Richtige. In Krisenzeiten wirken sich diese Fehler besonders drastisch aus, da die Personaldecke dünn ist. Werden Aufgaben nicht oder falsch bearbeitet, wirkt sich das auf die Effizienz des Unternehmens aus, welches möglicherweise ohnehin an der Krise leidet. Das geringste Risiko bei der Personalauswahl gehen Unternehmen dann ein, wenn Sie die offenen Stellen intern besetzen, und zwar mit Leuten, die sie bereits kennen oder die ihnen von Dritten empfohlen werden.

Lösungsansatz 1: Zeitarbeit
Was ist nun zu tun? Es gilt: Wer sich nicht beweisen darf, kann auch nichts erreichen. Den Kopf in den Sand stecken sollte aber niemand, denn die Möglichkeit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen hat beispielsweise derjenige, der bei der Zeitarbeit beginnt. Vorteile:

  • Arbeitsplatz (wenn auch i. d. R. eher schlecht bezahlt)
  • Zugang zu Führungspersonen, die Personalentscheidungen anstoßen können.

Lösungsansatz 2: Praktika und Nebenjobs
Praktika und Nebenjobs sind für diejenigen Bewerber das richtige, die wissen was sie wollen. Denn bei der Zeitarbeit ist es nur begrenzt möglich sich einen Arbeitsplatz auszusuchen. Der Einsatzort ergibt sich aus den Qualifikationen der Jobsuchenden und den Vereinbarungen mit den Kunden der Personaldienstleister. Da Praktikanten und „Jobber“, also z. B. geringfügig Beschäftigte (325-Euro-Jobs) und Werksstudenten preiswert oder umsonst arbeiten, sind sie in der Regel überall willkommen. Im Falle eines unbezahlten Praktikums von bis zu drei Monaten setzen die Arbeitsämter die Zahlung des Arbeitslosengelds bei arbeitslosen Stellensuchenden fort. Dies muss jedoch mit dem zuständigen Arbeitsberater im Arbeitsamt abgestimmt werden. Deklariert als „Trainingsmaßnahme bei einem potenziellen Arbeitgeber“ ist die Genehmigung aber wahrscheinlich. Die Vorteile liegen auch hier auf der Hand:

  • Jobsucher kann Praxiserfahrungen sammeln (wohlgemerkt nur dann, wenn ihm dazu seitens des Unternehmens Gelegenheit gegeben wird)
  • Arbeitgeber kann sich preiswert oder kostenlos einen Eindruck verschaffen

Neben den persönlichen Erfahrungen, die der Jobsucher während des Praktikums sammelt, verschafft er sich auch eine bessere Ausgangslage für künftige Bewerbungen, denn letztlich ist der Eintrag „Praktikum“ im Lebenslauf eine elegantere Verlegenheitslösung als die Lebenslauflücke bzw. der Eintrag „arbeitslos“.

Lösungsansatz 3: Kontakte
Verwandte und Bekannte um Kontakte bitten ist nicht jedermanns Sache. Es kann aber nicht geleugnet werden, dass Kontakte gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten Gold wert sind. Die namentliche Empfehlung beim potenziellen Arbeitgeber führt erheblich sicherer zum nächsten Job, als die Nummer 12 im Stapel von 50-100 Bewerbungen zu sein. Kontakte müssen allerdings gepflegt werden, und auf den Grundsätzen Geben und Nehmen aufgebaut sein. Eine gewisse Vertrautheit zwischen der Kontaktperson und dem Jobsucher ist unumgänglich, da möglicherweise auch der Kontakt seine Empfehlung beim potenziellen Arbeitgeber verantworten bzw. begründen muss.

Lösungsansatz 4: Weiterbildung
Wenn partout kein Weg aus der Arbeitslosigkeit führt, kann eine Weiterbildung Jobsuchern zu einer Erhöhung der „Wettbewerbsfähigkeit“ auf dem Arbeitsmarkt verhelfen. Karriereberaterin Brenner
macht darauf aufmerksam, dass eine Weiterbildung zwar nicht die ständig geforderte Berufserfahrung ersetzt, aber doch zumindest Einsatzbereitsschaft beweist. Zum anderen gehöre permanenter Wissensausbau mittlerweile zu den wichtigsten Investitionen in die Zukunft – gering Qualifizierte litten doppelt so häufig unter Arbeitslosigkeit wie hoch Qualifizierte, gibt Brenner zu bedenken.

Jobsuche in Krisenzeiten: Geheimrezept Blindbewerbung?

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Machen Blindbewerbungen in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs und des Stellenabbaus überhaupt Sinn? Ja, ist sich der Hamburger Personalberater Claus Peter Müller-Thurau sicher. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung verriet der Diplompsychologe, worauf es dabei ankommt.

Ein Bewerber kann ohne viel Aufwand auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten mit einem geschickt formulierten Anschreiben große Kreise potenzieller Arbeitgeber erreichen und mit etwas Glück an die knapp bemessenen Stellen kommen. Müller-Thurau bemerkt jedoch immer wieder, dass Bewerber es sich zu leicht machen. Ergebnis: Der Erfolg der Blindbewerbung bleibt aus.

Fehler 1: Anonyme Anschreiben
Ein Anschreiben, welches mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ eingeleitet werde, lande höchstwahrscheinlich früher oder später im Papierkorb, weil sich niemand angesprochen fühle.

Tipp:
Kurz die Telefonzentrale anrufen oder einen Blick auf die Homepage des Unternehmens werfen und den zuständigen Ansprechpartner ausmachen. Das steigere die Chancen der Bewerbung beträchtlich und beuge gleichzeitig der sinnlosen Vergeudung von Portokosten vor. Wer sich telefonisch umhöre, könne sich auch gleich nach den geeigneten Ansprechpartnern in den jeweiligen Fachbereichen der Firmen erkundigen, rät Müller-Thurau. „Die sehen eventuell schon einen zukünftigen Bedarf, von dem die Personaler noch gar nichts wissen.“

Fehler 2: Standardanschreiben
Ein weiterer Fehler ist das Verschicken von Standardanschreiben. Müller-Thurau meint, dass beim branchenübergreifenden Versand von Blindbewerbungen zumindest nach Branchen unterschieden werden müsse. Am erfolgversprechendsten sei aber ein firmenspezifisches Anschreiben, welches durch einen aktuellen Aufhänger eingeleitet werde. Dieser könne beispielsweise auf der Internetseite des Unternehmens recherchiert oder der Wirtschaftspresse entnommen werden. „So erfahre ich zum Beispiel, dass eine Firma eine Niederlassung in Polen gründet. Wenn ich jetzt selbst Polnisch spreche, habe ich schon einen Bewerbungsgrund,“ so der
Personalberater.

Fehler 3: Bewerbung ohne Konzept
Auffallend sei auch die hohe Zahl von Bewerbern, die sich auf Stellen bewerben, die nicht zu ihnen passten, so Müller-Thurau. Zunächst müsse, unabhängig von der Art der Bewerbung, überlegt werden, ob die Stelle zum eigenen Werdegang passe.
Im nächsten Schritt müssten dann drei Fragen beantwortet werden:

  • Wer bin ich?
  • was kann ich?
  • was will ich?

Werde dieses Konzept auf das Anschreiben und den tabellarischen Lebenslauf übertragen, wisse der Adressat was er wissen müsse. Zeugnisse und große Mappen sollten für´s erste nicht mitgeschickt werden, um dem Adressaten die Arbeit so einfach wie möglich zu machen – wer will könne ein Foto auf dem Lebenslauf einscannen.

Die Chancen einer Blindbewerbung schätzt der Personalberater insgesamt positiv ein: „Wenn das Anschreiben geschickt gemacht ist, kann eine Initiativ-Bewerbung dem Zufall auf die Sprünge helfen.“

Initiativbewerbung

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Die Stellenteile in den Zeitungen werden dünner. Und die Wahrscheinlichkeit, ein passendes Jobangebot zu finden, sinkt. Doch wer Eigeninitiative zeigt und auf den Wunscharbeitgeber zugeht, verschafft sich Pluspunkte – und im Idealfall den erhofften Job. Worauf bei einer Initiativbewerbung zu achten ist, erklärte Erfolgscoach Uwe Schnierda dem karriereführer.

Zur Person

Uwe Schnierda arbeitet zusammen mit seinem Kollegen Christian Püttjer als Trainer und Berater in den Bereichen Karriere, Bewerbung und Rhetorik.
Kontakt: www.karriereakademie.de

Herr Schnierda, ist eine Initiativbewerbung mit einer Blindbewerbung vergleichbar?
Nein, eine Initiativbewerbung sollte man auf jeden Fall von einer Blindbewerbung abgrenzen. Bei einer Blindbewerbung handelt es sich um ein Massenrundschreiben mit immer gleichem Standardtext. Meist merkt der Leser schon nach zwei Zeilen, dass hier jemand 100 Bewerbungen auf einen Schlag verschickt hat, sich aber weder über das Unternehmen informiert noch überlegt hat, wie er sich einbringen kann. Initiativbewerbungen dagegen setzen „Initiative” voraus. Also die Suche nach Informationen, Kontakte, Telefongespräche, passgenaue Anschreiben und Lebensläufe. Blindbewerbungen sind leider gerade bei Hochschulabsolventen sehr beliebt.

Für welche Bewerber eignet sich eine Initiativbewerbung?
Für Berufseinsteiger und Young Professionals lohnt sie sich auf jeden Fall. Es gibt eine Menge Unternehmen, die sogar erwarten, dass Berufseinsteiger noch während der Examensphase Initiativbewerbungen verschicken. Denn sie suchen Kandidaten, die diese Doppelbelastung aushalten können – die also parallel zu ihren Prüfungen den Bewerbungsstress auf sich nehmen.

Initiativbewerbungen sind also bei jedem Unternehmen willkommen?
Ja, im Prinzip eignen sie sich sowohl für kleine als auch für große Unternehmen. Große Unternehmen freuen sich über Bewerber, die Engagement zeigen. Und die kleineren Unternehmen schreiben meist nicht alle Stellen aus, kalkulieren also Initiativbewerbungen mit ein.

Wo können Arbeitssuchende nach Unternehmen recherchieren, die für ihre Initiativbewerbung in Frage kommen?
Die Unternehmensrecherche ist nicht so leicht. Das Problem ist, dass man entweder zu viele oder zu wenige Adressen bekommt. In Branchenbüchern oder Mitgliederverzeichnissen von Verbänden findet man viel zu viele Adressen. Besser ist es, Jobbörsen im Internet zu durchforsten und dort Firmen zu suchen, die überhaupt Stellen ausschreiben. Zum Beispiel solche, die Leute mit mehreren Jahren Berufserfahrung oder einem etwas anderen Profil als dem eigenen suchen. Diese Unternehmen sind potenzielle Arbeitgeber, weil sie grundsätzlich neue Mitarbeiter einstellen wollen. Praktisch ist, dass man auch schon einen Ansprechpartner und die Durchwahl hat. So ist der erste Schritt ins Unternehmen getan.

Eine andere Möglichkeit ist die direkte Kontaktaufnahme. Viele Unternehmen suchen von sich aus den Kontakt zu Hochschulabsolventen, sind auf Messen vertreten, führen Firmenpräsentationen oder Betriebsbesichtigungen durch. Es bietet sich an, schon in den letzten drei, vier Semestern aktiv zu werden und diese Veranstaltungen zu besuchen.

Empfehlung zur Initiativbewerbung:

Eine ideale Basis für Ihre Initiativbewerbung bieten die Firmenporträts von karriereführer.

Der Wunscharbeitgeber ist gefunden. Was passiert dann?
Vor der Bewerbung sollte jeder Jobsuchende sein eigenes Profil klären, indem er eine fiktive Stellenanzeige formuliert. Hilfreich können dabei auch Fragebögen aus Internet-Jobbörsen sein, in denen das Bewerberprofil abgefragt wird. Dazu gehören zum Beispiel fachliche Kenntnisse, Soft Skills, Persönlichkeitsmerkmale und ähnliches.

Ist das eigene Profil erstellt, muss es in ein Anforderungsprofil übersetzt werden. Das eine bezieht sich auf das, was man kann, das andere beinhaltet die Anforderungen des Unternehmens. Wer diese beiden Profile zur Deckung bringt, hat schon eine sehr gute Vorarbeit geleistet und dabei auch über sich selbst eine Menge erfahren.

Welches sind die größten Schwierigkeiten bei der Erstellung des eigenen Profils?
Viele Hochschulabsolventen wollen sich nicht zu früh einschränken, sondern sich den Rücken freihalten. Also geben sie vor, eigentlich alles zu können, was verlangt wird. Das klappt aber nicht. Statt dessen sollten sie sich glaubwürdig auf zwei bis drei Schwerpunkte – zum Beispiel Marketing und Personalwesen – beschränken. So kann die Firma den Bewerber richtig einordnen.

Darüber hinaus bereitet es vielen Schwierigkeiten, konkret zu werden. Schließlich sind auch Stellenanzeigen oft sehr abstrakt gehalten. Bei einer Ausschreibung für ein Traineeprogramm zum Beispiel findet man Begriffe wie „belastbar, Impulse gebend und kontaktstark”. Vor der Bewerbung sollte man sich zwei, drei Beispiele überlegen, anhand derer man diese Eigenschaften belegen kann. Also Erfahrungen aus Praktika, Werkstudententätigkeiten oder Diplomarbeiten.

Bei der Beschreibung der eigenen Stärken ist es wichtig, sie so zu übersetzen, dass Personalverantwortliche sie verstehen. In der Regel reagieren Personaler auf ganz bestimmte Muster und Schlagworte in der Sprache. Ein Beispiel: Statt zu sagen, „Ich war mal daran beteiligt” oder „Ich habe da so mitgearbeitet” ist der Satz „Ich habe Vorgänge optimiert” aussagekräftiger. Wer den Nutzen für das Unternehmen deutlich machen kann, hat sich einen Riesenvorteil erarbeitet gegenüber dem Durchschnittsbewerber, der die „Personaler-Sprache” nicht beherrscht.

Sollten Bewerber bei ihrem Wunscharbeitgeber anrufen, bevor sie die schriftliche Bewerbung verschicken?
Ja. Zwar haben viele Angst vor diesem Anruf, aber ein persönliches Gespräch mit dem richtigen Ansprechpartner lohnt sich auf jeden Fall.

Was können Absolventen von diesem Gespräch erwarten?
Zunächst sollten sie sich gut darauf vorbereiten und damit rechnen, dass jeder zweite oder dritte Ansprechpartner keine Zeit hat und sie abwimmelt.

Aber zum Glück gibt es auch Leute, die angenehm reagieren, sich Zeit nehmen und wichtige Zusatzinformationen liefern. Zum Beispiel darüber, worauf das Unternehmen Wert legt und wie man das eigene Profil noch weiter ausbauen kann. Gerade für Arbeitssuchende, die sich schon während des Studiums um ihre Bewerbung kümmern, sind diese Infos sehr wertvoll. Denn sie haben noch Zeit, ein entsprechendes Praktikum zu absolvieren oder sich bestimmte Kenntnisse anzueignen.

Kurzbewerbung oder vollständige Bewerbungsmappe: Was empfehlen Sie für die Initiativbewerbung?
Wir empfehlen, eine vollständige Bewerbungsmappe zu verschicken. Denn eine Kurzbewerbung erweckt schnell den Charakter eines kostengünstigen Rundschreibens, ähnlich dem einer Blindbewerbung. Zwar ist eine umfangreiche Bewerbung teurer – Porto, stabiler Kunststoffhefter, Foto, gute Kopien, eventuell sogar Farbkopien können bei 50 Bewerbungen durchaus ein Kostenargument sein. Aber diese Kosten lassen sich durch eine gute Vorauswahl reduzieren. Deshalb raten wir: Bewerben Sie sich bei wenigen Unternehmen, dafür aber mit perfekten Unterlagen.

Lassen sich nicht auch beim Foto Kosten sparen?
Tatsächlich fragen uns Studenten immer wieder, ob sie ihr Bewerbungsfoto nicht einscannen können. Aber davon raten wir ab. Unternehmen könnten daraus folgern, dass sie dem Bewerber nicht einmal ein richtiges Foto wert sind.

Was ist beim Anschreiben einer Initiativbewerbung zu beachten?
Um den Personalverantwortlichen die Arbeit zu erleichtern, ist der eindeutige Bezug wichtig. In der Betreffzeile sollte also nicht nur „Bewerbung” stehen, sondern zum Beispiel „Initiativbewerbung für die Gebiete Marketing und Personalwesen”. So sind die Schwerpunkte sofort ersichtlich. Und wenn ein Telefongespräch geführt wurde, gehört das in die Bezugzeile: „Unser Telefongespräch vom…”. Es gibt Bewerbungen ohne eindeutigen Betreff, in deren Anschreiben nicht einmal erwähnt wird, welchen Abschluss der Verfasser hat. Nach dem Durchlesen ist überhaupt nicht klar, worum es eigentlich geht: Ist es eine Bewerbung für den kaufmännischen Bereich? Oder ist der Bewerber Ingenieur? Bewirbt er sich auf eine Praktikantenstelle? Oder hat er schon mehrere Jahre Berufserfahrung?

Wie sollte der Lebenslauf gegliedert sein?
Wir empfehlen, die beruflichen Erfahrungen – also Praktika, Werkstudententätigkeiten, freie Mitarbeit und ähnliches – nach vorne zu stellen. So wissen die Personaler gleich, dass der Bewerber praktisches Wissen mitbringt. Dieser Einstieg ist sinnvoller als der bei einer klassisch chronologischen Gliederung. Man lacht, aber die Grundschule taucht wirklich noch in einigen Lebensläufen auf. Selbst bei Führungskräften, die uns ihre Unterlagen schicken.

Im zweiten Block, „Studium”, gibt es bei der Darstellung der Diplomarbeit einen kleinen Trick: In der Regel fällt es Hochschulabsolventen schwer, einen praktischen Nutzen aus ihrer Diplomarbeit herauszustellen. Viele meinen, ihr Thema sei zu abstrakt. Es bietet sich an, den offiziellen Titel der Arbeit aufzuführen und darunter eine Erläuterung zu schreiben. Zum Beispiel: „Nutzen: Kostenreduzierung” oder „Nutzen: Fehlersuche in komplexen Schaltungen” oder „Nutzen: Entscheidungsfindung vereinfacht”. Das klappt eigentlich für alle Themen.

Bei den Hobbys versuchen manche, mit Quantität statt Qualität zu punkten, aber da wäre ich vorsichtig. Dieser Block sollte im Vergleich zu den anderen Blöcken nicht zu großes Gewicht erhalten. Beschränken Sie sich auf das Wesentliche, zum Beispiel, dass Sie sich durch Joggen fit halten. Erwähnenswert ist auch soziales Engagement, zum Beispiel in einer Jugendgruppe oder in der Fachschaft.

Die Initiativbewerbung ist verschickt: Wie verhält sich der Bewerber in den Wochen danach?
Nach zwei bis drei Wochen können Sie ruhig telefonisch nachhaken. Wichtig ist auch bei diesem Anruf wieder die mentale Einstellung. Denken Sie daran: Der Ton macht die Musik. Auf keinen Fall sollten Sie Fragen stellen wie „Können Sie mich gebrauchen?”. Fragen Sie eher nach dem Zeitrahmen, zum Beispiel mit der Formulierung „Hatten Sie schon Zeit, einen Blick auf meine Unterlagen zu werfen?” oder „Wie sieht es grundsätzlich aus mit Ihrem Bedarf an Hochschulabsolventen?” Am Ende des Gespräches sollten Sie sich dann über den weiteren Ablauf einigen: Meldet sich die Firma bei Ihnen und wenn ja, in welchem Zeitraum?

Welcher Weg eignet sich eher für eine Initiativbewerbung: Print oder Online?
Das hängt sehr vom Unternehmen ab. Manche Firmen wünschen ausdrücklich nur Bewerbungen per Online-Formular. Allein schon deshalb, weil die Informationen in diesen Formularen umfassender abgefragt werden können. Bei einigen Unternehmen gibt es zusätzlich die Möglichkeit, als Attachment einen Lebenslauf an den Fragebogen anzuhängen. Ob das Unternehmen das wünscht, kann man sehr schnell an dem Internetauftritt erkennen. Im Zweifelsfall: nachfragen.

Und wenn das Unternehmen dem Bewerber die Wahl lässt?
Dann würde ich eine Printbewerbung bevorzugen. So richtig klappt das immer noch nicht mit der Online-Bewerbung. Ausgedruckte Attachments sehen längst nicht so hübsch aus wie eine eigens erstellte Bewerbungsmappe mit einem vernünftigem Foto.

In welchen Fällen empfehlen Sie, ein Stellengesuch aufzugeben?
Hochschulabsolventen rate ich eher davon ab. Jeder, der mal ein Zimmer vermietet hat, kennt die Situation: Als Vermieter können Sie einen unter vielen Wohnungssuchenden auswählen. Entsprechend niedrig ist das Ansehen der Interessenten. Auch Personalverantwortliche wollen lieber umworben werden, statt Bewerbern hinterherzulaufen. Außerdem ist es eine Kostenfrage. Bei begrenzten finanziellen Mitteln würde ich eher den Besuch einer Recruitingmesse empfehlen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schnierda.

Buchtipps zur Initiativbewerbung:

Ihre erfolgreiche Initiativbewerbung (Bewerbung Last Minute) von Christian Püttjer

Die erfolgreiche Initiativbewerbung für Um- und Aufsteiger von Christian Püttjer