Anzeige
Start Blog Seite 217

Warum ausgerechnet Steuerrecht?

Wie kommt eine Juristin dazu, sich ausgerechnet mit Steuerrecht zu beschäftigen? Tanja Maria Beck schreibt im karriereführer über die Faszination Steuerrecht und ihren Berufseinstieg bei der internationalen Anwaltssozietät Shearman & Sterlin.

Zur Person

Tanja Maria Beck studierte von 1993 bis 1998 an der Uni Göttingen und arbeitete als Rechtsanwältin im Steuerrecht von Shearman & Sterling in Düsseldorf.

Ich kann nicht behaupten, dass es schon immer mein Traum war, als Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Steuerrecht tätig zu werden. Die Juristerei hätte mich zwar schon nach dem Abitur gereizt, aber ich hatte zunächst kein Interesse daran, wieder in einem Klassenzimmer oder Hö-saal zu sitzen und nur vor mich hin zu lernen. Daher beschloss ich, zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau zu machen. Die wirtschaftlichen Aspekte des Bankgeschäftes haben mich bereits damals in ihren Bann gezogen. Als reine Bankkauffrau ist man jedoch von den eigentlich interessanten Geschäften ausgeschlossen. Um also an diesen Transaktionen mitarbeiten zu können, begann ich nach dem Abschluss meiner Ausbildung mit dem Jurastudium.

„Steuerrecht?“ – „Faszinierend!“

Während des Studiums und den obligatorischen Praktika merkte ich schnell, dass mich Steuerrecht fasziniert. Aufgrund meiner Ausbildung hatte ich einen ersten Eindruck von Buchführung bzw. Bilanzsteuerrecht gewonnen. Daher entschloss ich mich, im ersten Staatsexamen Steuerrecht als Wahlfach anzugeben und besuchte die üblichen Steuerrechtsvorlesungen und -seminare. Viele Studierende lassen sich leider allein durch den Begriff „Steuern“ abschrecken (bei nicht wenigen meiner Kollegen hat sich das bis heute nicht geändert) und besuchen nicht einmal die Standardvorlesungen. Am Steuerrecht kommt jedoch niemand vorbei. Gerade für Juristen hat es mehr zu bieten als die Fähigkeit, lediglich eine Einkommensteuererklärung auszufüllen (obwohl das im späteren Berufsleben natürlich nicht zu verachten ist!).

Steuerrecht sollte auch im zweiten Staatsexamen mein Wahlfach bleiben. So habe ich schon bei der Planung der einzelnen Stationen nach dem ersten Staatsexamen darauf geachtet, soweit möglich, eine breite Palette des Steuerrechts kennen zu lernen, um endlich erste praktische Erfahrungen zu sammeln und damit letztlich eine Entscheidung für das spätere Berufsleben treffen zu können. Während der Anwaltsstation arbeitete ich in einer kleinen Kanzlei, welche mit einem Steuerberater kooperierte, die Wahlstation absolvierte ich bei einem Finanzgericht. Die Erfahrungen, die ich während meiner Ausbildung sammeln konnte, bestärkten mich darin, auch nach dem zweiten Staatsexamen „irgendwie“ steuerrechtlich tätig zu werden.

„Dienstschluss 15.30 Uhr?“ – „Nein danke.“

Möglichkeiten hierzu bieten sich reichlich. Zunächst dachte ich daran, eine verwaltungsrechtliche Laufbahn einzuschlagen, das bedeutet, zunächst bei einer Oberfinanzdirektion zu arbeiten, um später an das Finanzgericht zu wechseln. Da kam Shearman & Sterling auf mich zu und bot mir an, in der Steuergruppe in Düsseldorf zu arbeiten. Nun musste ich mich entscheiden. Ein Charakteristikum des Anwaltsberufs ist gerade für Anfänger gewöhnungsbedürftig: die Arbeitszeit. Im Gegensatz zu einem Kollegen, der als Sachbearbeiter bei einem Finanzamt tätig ist, endet meine Arbeitszeit nicht um 15.30 Uhr.

Steuerrecht – ein Querschnittsthema

Die Entscheidung, statt in einer Beamtenlaufbahn als Rechtsanwältin bei einer internationalen Kanzlei zu arbeiten, habe ich trotzdem nicht bereut. Im Rahmen meiner Tätigkeit bin ich hauptsächlich, jedoch nicht ausschließlich, mit steuerrechtlichen Sachverhalten beschäftigt, wobei die Arbeit nicht auf einzelne Steuerrechtsgebiete begrenzt ist. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den Bereichen „Mergers & Acquisitions“ sowie dem „Capital Markets“ habe ich die Möglichkeit, auch in anderen Gebieten zu arbeiten, die häufig einen Auslandsbezug haben. Bei Unternehmenskäufen oder –zusammenschlüssen ist immer auch die steuerliche Seite der Transaktion zu beurteilen. Sofern die vom Mandanten bevorzugte Struktur steuerliche Nachteile aufweist, sind Lösungsalternativen zu entwickeln, welche die vom Mandanten gewünschten Ziele erreichen. Hierbei arbeite ich auch häufig in einem internationalen Team mit den Kollegen aus London, Paris, New York usw. zusammen. Daneben eröffnet die Kanzlei mir die Möglichkeit, in unseren ausländischen Büros tätig zu werden.

Im Gegensatz hierzu hat ein Mitarbeiter der Finanzverwaltung einen feststehenden Sachverhalt zu begutachten. Für Kreativität bleibt dabei nicht viel Raum. Und gerade im Steuerrecht wird kreatives Arbeiten verlangt. In jedem Jahr werden Steuergesetze geändert. Eine Struktur, die in diesem Jahr noch als Steuersparmodell gilt, ist bereits im nächsten Jahr überholt. Daher kann das Steuerrecht weder langweilig noch trocken sein. Es fordert die ständige Fortbildung. Hierbei bieten große Kanzleien einem jungen Anwalt die Möglichkeit, durch die Teilnahme an internen und externen Fortbildungsveranstaltungen seine Kenntnisse ständig zu erweitern.

Für mich wird das in naher Zukunft eine neue Prüfung nach sich ziehen: die zur Steuerberaterin. Obwohl ich in der Steuergruppe der Kanzlei arbeite, ist die Prüfung zur Steuerberaterin nicht zwingend vorgeschrieben. Die Entscheidung, sich auf diese Prüfung vorzubereiten und sie abzulegen, wird jedoch von der Kanzlei begrüßt: Unterstützt wird mein Ent-schluss zum einen finanziell, zum anderen durch die Gewährung von (unbezahltem) Urlaub.

Investmentbanker: Berufszweig mit Zukunft

Mittelfristig dürfte der Berufszweig Investmentbanking gute Job- und Gehaltsaussichten bieten. Zurzeit tut sich in der Branche jedoch noch nicht viel: Mit einer Zunahme des Wertpapierhandels wird erst nach dem Wiederanspringen der Konjunktur gerechnet. Gute Voraussetzungen für den Berufseinstieg im Wertpapierbusiness haben Wirtschaftswissenschaftler mit Kenntnissen in mathematischer Wahrscheinlichkeitstheorie.

Investment Banking ist der wertpapiergestützte Zweig des nationalen und internationalen Finanzgeschäftes. Seine Bedeutung werde weiter zunehmen, schätzt Friedrich Thießen, Professor für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der TU Chemnitz: Beispielsweise sei bei den Banken eine Beschränkung auf das traditionelle Einlage- und Kreditgeschäft künftig undenkbar. Zudem werde die Finanzierung mittelständischer Unternehmen in Zukunft stärker reguliert. Statt großzügig Kredite zu geben, würden die Banken vorsichtiger und setzten auf Wertpapiertransaktionen. Damit werde das Know-how der Investmentbanker auch im Mittelstand gefragt.

Berufschancen zurzeit schwierig

Die Berufschancen von Investmentbankern werden sich jedoch erst in einiger Zeit verbessern. Zurzeit bringe der schwierige Kapitalmarkt schlechtere Berufsaussichten mit sich, so Achim Hahlbeck, Leiter für Qualifizierung und Entwicklung bei der Commerzbank in Frankfurt. Viele Investmentbanker hätten zur Zeit nur deshalb eine Beschäftigung, weil sich ihre Arbeitgeber qualifizierte Mitarbeiter für das Wiederanspringen der Konjunktur sichern wollen.
Als die TU Chemnitz 1999 die Studienrichtung Investment Banking einführte, stand der Wertpapierhandel ganz im Zeichen des Börsenbooms. Heute sind eher sichere Produkte gefragt. „Diversifikation“, heißt das Zauberwort: Um das Risiko zu streuen, wird Geld in mehreren Ländern, Branchen und Wertpapieren angelegt. Das hat Thießen zufolge auch Auswirkungen auf den Beruf der Investmentbanker: „Der Spekulant ist tot. Portfoliooptimierung ist heute gefragt.“ Dennoch habe der Bereich nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt: „Investment Banking gilt nach wie vor als chic.“

Der Sammelbegriff „Investmentbanker“

Ohnehin ist „Investmentbanker“ eher ein Sammelbegriff, der unterschiedliche Funktionen rund um den Kapitalmarkt umfasst. Ursprüngliche wurden damit Menschen bezeichnet, die industrielle Großprojekte über den Kapitalmarkt finanzierten, mittlerweile zählen dazu auch Finanzspezialisten für den An- und Verkauf von Firmen oder Firmenteilen, Fondsmanager sowie Händler, Kundenbetreuer, Analysten und Financial Engineers, die neue Strukturen oder Produkte für den Handel mit Wertpapieren, Devisen und Derivaten entwickeln.

Investmentbanking: 12 Stunden-Tag normal

Laut dem Berufsverband der Kapitalmarktexperten DVFA (Deutsche Vereinigung für Finanzanalysee und Asset Management) ist der Arbeitstag eines Investmentbankers häufig zwölf Stunden lang oder länger. Die Wertpapierexperten verarbeiten unter hohem Termindruck Informationen, schätzen sie ein und bewerten sie schließlich. Eine Aufgabe, zu der viel Engagement und Biss gehört. Die DVFA bietet eine berufsbegleitende, europaweit anerkannte Grundlagenausbildung zum Investmentbanker an. 10.200 Euro kostet die Ausbildung, doch die Investition kann sich auszahlen, denn das Einstiegsgehalt von Investmentbankern liegt bei 40.000 Euro und geht dann sehr schnell nach oben. Ein gestandener Senior Berater verdient der DVFA zufolge etwa 150.000 Euro im Jahr.

Weitere Informationen:

DVFA

Bundesverband Deutscher Investment-und Vermögensverwaltungs-Gesellschaften

Quelle: Rheinische Post

Interview mit Wolfgang Grupp

0

Welche Aufgabe haben Unternehmer heute? Welche Werte zählen bei Trigema? Diese und andere Fragen stellte Robert Piterek vom karriereführer Wolfgang Grupp. Der Trigema-Geschäftsführer wirbt damit, ausschließlich in Deutschland zu produzieren.

Für welche Werte steht Ihr Unternehmen?
Selbstverständlich ist es unser Ziel, erfolgreich zu sein, aber dabei muss Menschlichkeit garantiert werden. Es kann nicht sein, dass man über Leichen geht. Es muss so sein, dass ich auch am Wochenende einem Mitarbeiter über den Weg laufe und wir uns freundlich grüßen, statt dass er mit der Faust in der Tasche an mir vorbeiläuft. In einem Unternehmen darf es nicht nur auf materielle Werte ankommen. Mitarbeiter sollen nicht nur an der Leistung gemessen werden. Ein älterer Arbeitnehmer beispielsweise, der nicht mehr die Leistung bringt, ist für mich trotzdem eine wichtige Person, weil er früher viel für das Unternehmen getan hat.

Empfinden Sie Ihren Mitarbeitern gegenüber Verantwortung?
Die Verantwortung für meine Mitarbeiter steht bei mir an erster Stelle. Es ist wichtig, dass sie wissen, dass ich Verantwortung für sie und ihren Arbeitsplatz übernehme. Dann sind sie auch bereit die Leistung zu bringen. Wenn sie aber das Gefühl haben, dass sie heute gebraucht werden und morgen entlassen werden, werden sie die Leistung nicht mehr bringen. Wenn sie die Olympiamedaille im Springreiten gewinnen wollen, dann werden sie ihr Pferd bestimmt auch bestens pflegen.

Die Verantwortung für meine Mitarbeiter steht an erster Stelle.

Welche Werte schätzen Sie bei Ihren Mitarbeitern?
Ich schätze generell bei meinen Mitarbeitern, dass sie akzeptieren, dass wir zusammen in einem Boot sitzen. Jeder hier ist auf den anderen angewiesen. Wir brauchen uns gegenseitig, dürfen aber nicht nur die Stärken der anderen schätzen, sondern müssen auch auf die Schwächen Rücksicht nehmen.

Welche Schwächen meinen Sie?
Die Schwächen können im Umfeld liegen. Beispielsweise, wenn ein Mitarbeiter Probleme mit dem Partner hat. Oder wenn eine Mitarbeiterin Mutter von fünf Kindern ist. Wenn die Leistung eines Mitarbeiters nachlässt, muss man sein Umfeld berücksichtigen. Es kann einem ja selbst einmal so gehen, dass man wegen eines Problems nicht 100 Prozent Leistung bringen kann.

Welche Werte vermissen Sie in der heutigen Geschäftswelt?
Der Umgang wird immer unpersönlicher. Mitarbeiter werden zu Nummern. Man kennt sich kaum noch. Es geht nur noch um Egoismus. Es geht denen, die sich oben hoher Gehälter bedienen immer besser, unten wird es, wie sich an der Ausbeutung des Sozialstaats zeigt, nachgemacht. Wenn die Oberen für Fehlleistungen mit Millionen abgefunden werden, dann darf man sich nicht wundern, wenn der Mitarbeiter unten sagt: „Rette noch, solange es was zu retten gibt.“ Dann arbeitet er schwarz nebenher und nutzt damit den Sozialstaat aus. Wir halten heute nicht mehr zusammen, sondern lassen uns vom Egoismus leiten.

Welche Aufgabe haben Unternehmer heute?
Die Aufgabe des Unternehmers in einem Hochlohnland wie Deutschland ist es, die Mitarbeiter so einzusetzen, dass sie ihrer Ausbildung und ihrem Können entsprechend arbeiten. Hier muss aber auch die Gesellschaft in die Pflicht genommen werden: Wenn immer mehr ausgebildet wird und immer mehr Leute studieren, müssen wir auch dafür sorgen, dass es Arbeit für diese Menschen gibt. Wir dürfen die Leute aber auch nicht überfordern, indem wir sagen, dass wir die einfachen, handwerklich begabten Leute nicht mehr brauchen. Das führt automatisch zu höherer Arbeitslosigkeit.

Ihr Textil- und Bekleidungsunternehmen produziert ausschließlich in Deutschland. Ihre Konkurrenz hat einen Teil der Produktion ins Ausland verlagert, wo die Personalkosten niedriger sind. Wie schaffen sie es, weiter rentabel zu produzieren?
Nehmen wir einmal die deutschen Textilunternehmer Schießer, Jockey und Steilmann. Ich kenne viele dieser Unternehmer. Sie waren gestandene Millionäre, als sie 100 Prozent in Deutschland produzierten. Ich kenne keinen der reicher geworden ist, seit er von den billigen Arbeitsplätzen im Ausland profitiert. Ich kenne aber viele, die ärmer geworden oder von der Bildfläche verschwunden sind. Hier stimmt etwas nicht. Ich muss wissen, dass eine Arbeitskraft in Deutschland teurer ist, weil sie mehr kann. Wenn ich eine einfache Sekretärin einstelle, ist sie sicher billiger als eine, die fünf Sprachen spricht. Auf meinen Betrieb übertragen ist das dann eine Näherin, die fünf Arbeitsgänge beherrscht. Um rentabel zu produzieren, darf ich keine Massenaufträge annehmen.

Der weltweite Preiskampf macht Ihnen also nichts aus?
Natürlich macht mir das etwas aus. Ich kämpfe mit jedem, wenn wir mit gleichen Bandagen kämpfen. Andere Unternehmen erhalten aber Subventionen, machen drei Mal Pleite, entledigen sich dadurch ihrer selbstverschuldeten Kosten und müssen damit auch ihren Pensionsverpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern nicht mehr nachkommen. Das ist kein regulärer Wettbewerb mehr, das ist subventionierter Wettbewerb. Damit wird unsere Wirtschaft über kurz oder lang ausgelöscht.

Sie haben ja auch gesagt, dass die Leistung eines Unternehmers sich nicht in Umsatz und Größe zeigt, sondern in der problemlosen Erhaltung der Arbeitsplätze. Das klingt wie eine Absage an die Renditementalität.
Natürlich, ich kann mich mit Hilfe der Banken verdoppeln und verdreifachen. Wenn ein Unternehmer sagt, er habe 380 Millionen Euro Umsatz und man erfährt, dass er weit über 200 Millionen Kredit hat, dann ist das für mich indiskutabel. Es geht doch darum, was dieses Unternehmen wirklich geleistet hat. Wenn einer sagt, er hätte den Umsatz verdoppelt, muss gefragt werden, wie viel Schulden und wie viele Arbeitsplätze er hat. Und wenn er sagt: Ich habe 1.000 Arbeitskräfte gehabt und jetzt 2.000 und die Schuldenlast von 100 Millionen Euro Schulden nicht vergrößert, dann ziehe ich den Hut. Wenn er aber sagt, dass er den Umsatz verdoppelt und die Schulden verdreifacht hat, dann sage ich: So nicht!

Zählt Umsatz und Gewinn nicht für Sie?
Für mich zählt das natürlich zu 100 Prozent, denn ich lebe ja auch nur vom Erfolg. Um erfolgreich produzieren zu können, müssen meine Mitarbeiter aber die Leistung bringen. Und sie bringen die Leistung eher, wenn ich sage, dass ich zu Ihnen stehe und Ihnen den Arbeitsplatz garantiere.

Weitere Informationen:

Homepage Trigema

Manager bekommen große Abfindungen, haften aber nicht für Ihre Fehler. Was kann man dagegen machen?
Es geht nicht an, dass jemand für eine Fehlleistung Millionen bekommt. Deshalb müssen Manager mit hohen Bezügen für Ihre Entscheidungen haften. Hohe Gehälter sollte es nur geben, wenn die entsprechende Leistung erbracht wird. Dann kann ich auch von einem Arbeitslosen erwarten, dass er mit zwei Dritteln des Geldes auskommt, wenn er den Arbeitsplatz selbstverschuldet verloren hat.

Würden Sie für Ihre Fehler haften?
Ich tue es ja. Ich bekomme keine Subventionen oder Steuergeschenke. Wenn ich eine Fehlentscheidung treffe, muss ich sie selbst bezahlen.

Was muss sich denn in Deutschland ändern, damit die Wirtschaft wieder wächst?
Die Verantwortung muss zurück von oben nach unten gehen. Leistung muss wieder honoriert werden, Nicht-Leistung darf nicht honoriert werden. Wenn man oben ein Beispiel setzt, wird man es unten nachmachen.

In der Krise bangen die Menschen um Ihre Arbeitsplätze. Der psychologische Druck nimmt zu. Was raten Sie Berufseinsteigern mit Hochschulabschluss in diesen Zeiten für den Berufseinstieg?
Wir ziehen unsere Leute ja selber auf und stellen wenige Leute von Außerhalb ein. Eins kann ich aber sagen. Wenn ich mich heute bewerben würde, würde ich sagen: Sie können mich einsetzen wo sie mich brauchen. Testen Sie, ob ich ihnen etwas bringe. Wenn ich ihnen nichts bringe, bin ich auch bereit den Arbeitsplatz wieder zu verlassen. Vor einem Hochschulabsolventen der so auftritt, würde ich den Hut ziehen.

Der Diversity Manager

Diversity ist noch ein relativ junges Thema in der europäischen Unternehmenswelt, das aber in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnt. Was macht ein Diversity Manager? Von Hans W. Jablonski.

Zur Person

Hans W. Jablonski ist studierter „Diplom Volkswirt“. Seit Anfang 2003 ist er Diversity Manager bei der Ford Werke AG in Köln für Deutschland.

Diversity bedeutet wörtlich übersetzt Vielfalt oder Verschiedenartigkeit. Bei der Ford- Werke AG steht dieser Begriff für die Vielfalt der Mitarbeiter des Unternehmens. Sie wird als Stärke in einem Unternehmen verstanden, in dem Mitarbeiter aus über 57 Nationen zusammenarbeiten. Deshalb ist Diversity bereits seit 1996 ein Eckpfeiler der weltweiten Ford-Unternehmenskultur. Neben anderen Elementen geht es dabei im wesentlichen um die Wertschätzung einer jeden Mitarbeiterin und eines jeden Mitarbeiters, unabhängig davon, welchen Geschlechts, welcher Nationalität, Religion, sexueller Orientierung oder gesellschaftlichen Gruppe sie oder er angehört.

Diversity ist daher kein Programm oder Initiative. Mit dieser Aufgabe verbindet sich vielmehr der ganzheitliche Ansatz, die Unterschiede der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Chance für diese selbst und das Unternehmen zu verstehen. Bei Ford gibt es seit Januar 2001 die Funktion eines Diversity Manager.

Aufgaben eines Diversity Managers

Der Diversity Managers setzt diesen ganzheitlichen Ansatz um. Das bedeutet, neben anderem, operative Personalprozesse anzustoßen und zu unterstützen. Dabei geht es in erster Linie um die Kommunikation mit verschiedenen Interessengruppen und -bereichen. So arbeitet der Manager eng mit dem Bereich Human Resources, der Arbeitnehmervertretung sowie internen wie externen Diversity-Gruppen/Organisationen zusammen. Zu den weiteren Aufgaben eines Diversity Managers gehört die Unterstützung des Vorstands bei Fragen der strategischen Ausrichtung von Diversity und die Umsetzung konkreter Projekte.

Vielfalt im Betrieb

So haben sich im Laufe der Zeit Mitarbeitergruppen gebildet, die unterschiedliche Schwerpunktthemen vertreten: zum Beispiel das Netzwerk „Women’s Engineering Panel“ (WEP). Darin werben Ford-Ingenieurinnen an Universitäten für mehr Interesse an dem Ingenierberuf. Unsere türkische Mitarbeitergruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, die Marke Ford in Deutschland und der Türkei noch attraktiver zu machen. Daneben ist Ford GLOBE, die „Gay, Lesbian Or Bisexual Employees“-Interessenvertretung, unbedingt zu nennen.

Ergebnisse einer Vielfalt

Es sind mittlerweile konkrete Projekte aus diesen Interessenvertretungen erwachsen: Beispielsweise „Ford Pänz“, ein betriebsinterner Kindergarten, der bei Bedarf den Mitarbeitern zur Verfügung steht. Im Februar 2002 wurde die „Betriebsvereinbarung zu partnerschaftlichem Verhalten am Arbeitsplatz“ abgeschlossen. Daneben ist die Gewährung einer Hinterbliebenen-Betriebsrente für eingetragene gleichgeschlechtliche Partnerschaften seit Anfang 2003 aus diesem ganzheitlichen Ansatz erwachsen.

Die Kompetenzen eines Diversity Managers

Die Aufgabenvielfalt spiegelt sich auch im Kompetenzprofil eines Diversity Managers wider. Neben kommunikativen Fähigkeiten und einem Interesse am Thema, stehen ein hohes Maß an Sensibilität für die Belange unterschiedlicher Menschen ganz oben auf der Anforderungsliste. Die Bandbreite der nötigen Kompetenzen wird zudem deutlich, wenn der Manager gefordert ist, ein Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Diversity und dem Unternehmenserfolg zu entwickeln. Die vielfältigen Qualitätsansprüche unserer Kunden sind hierbei ebenso wie die Veränderungen im Arbeitsmarkt angesichts immer älter werdender Mitarbeiter starke Argumente für diese Aufgabe.Daher liegt die Zukunft von Diversity und Diversity Management darin, einerseits die Wertschätzung der Unterschiede der Mitarbeiter hervorzuheben und andererseits den aus diesem Respekt geknüpften Erfolg für das Unternehmen aufzuzeigen.

Daf-Lehrer: Pädagoge mit kulturellem Feingefühl

0

Die Nachfrage nach Lehrern für Deutsch als Fremdsprache, kurz DaF, steigt. Gestiegen ist deshalb auch die Zahl derer, die sich für entsprechende Aufbaustudiengänge an deutschen Unis interessieren. Im Rahmen der Zusatzqualifikation „Deutsch als Fremdsprache“ an der Uni Düsseldorf können Studenten und Absolventen in zwei Semestern das benötigte Wissen erlernen und Unterrichtspraxis sammeln.

Das Studium richtet sich an Studierende und Absolventen. Ebenfalls in Frage kommen, unabhängig vom Lehrfach, deutsche und internationale Lehrkräfte. Auf dem Lehrplan stehen unter anderem Methodik und Didaktik des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache, Unterrichtsanalyse und -planung, grammatikalische Didaktik, Wortschatztraining sowie interkulturelle Fragestellungen. Viele Universitäten und Fachhochschulen im deutschsprachigen Raum bieten ähnliche Zusatzqualifikationen und Aufbaustudiengänge an.

DaF-Studiendauer:
Mindestens zwei Semester, bzw. 3 Seminare

DaF-Studienziele:
Die Zusatzqualifikation orientiert sich an den beruflichen Erfordernissen von DaF-Lehrerinnen und -Lehrern. Durch die Zusatzqualifikation sollen unter anderem folgende Kompetenzen erworben werden:

  • Orientierung im Berufsfeld Deutsch als Fremd- und Zweitsprache.
  • Grundlagenkenntnisse in Bezug auf fremdsprachliche Erwerbsprozesse.
  • Grundlegende fremdsprachenmethodische und -didaktische Kenntnisse für die Planung und Durchführung allgemein- und fachsprachlicher Unterrichtseinheiten unter Berücksichtigung interkultureller Fragestellungen.
  • Fähigkeit zur Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur aus der Perspektive ihrer Fremdheit.

Die Zusatzqualifikation wird mit einem benoteten Zertifikat bescheinigt.

DaF-Links:

Das Verhältnis zum Chef: eine Frage der richtigen Taktik

0

Knapp zwei Drittel der Angestellten sind unzufrieden mit ihrem Chef. Zu diesem Ergebnis kam eine Online-Umfrage der Jungen Karriere. Schuld an der Unzufriedenheit sind die Vorgesetzten selbst: Viele unterliegen einem Kontrollzwang und sind nicht offen für die Ideen ihrer Mitarbeiter. Loben, sachlich bleiben, vorschlagen statt fordern – wer so handelt kann das Verhältnis zum Vorgesetzten nachhaltig verbessern. Und wenn´s doch nicht hilft? Dann findet sich in der Strategiesammlung von Karrierefuehrer.de bestimmt eine Anregung, um den Chef milde zu stimmen.

Auch die Zeitschrift „Für Sie“ hat sich in einem Job-Report mit den unterschiedlichen Strategien zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Chefs und Angestellten beschäftigt. Im günstigsten Falle eignen sich die folgenden Verhaltensregeln sogar dazu, den Chef zu beeinflussen und damit eine gewisse „Führung von unten“ auszuüben. Die Tipps sollten nicht nur einzeln betrachtet werden, sondern können auch beliebig kombiniert werden.

Beeinflussung durch Akzeptanz

Billige Schmeicheleien haben noch kein zerrüttetes Arbeitsverhältnis gekittet. Entscheidend ist vielmehr sich mit den positiven Seiten des Vorgesetzten zu beschäftigen, mit den Eigenschaften, die man selbst gern hätte. Um diese zu ermitteln sollten Fehler und nervtötende Charaktereigensachaften des Chefs erst einmal ausgeblendet werden. Angestellte, die sich einmal über die guten Seiten des Vorgesetzten klar geworden sind, können dies nun auch vorsichtig durchblicken lassen. Da die Anerkennung echt sei, könne sie nicht mit opportunistischer Lobhudelei verwechselt werden, betonen Fachleute. Verbessert sich das Verhältnis, kann mittelfristig auch der eine oder andere Verbesserungsvorschlag geäußert werden.

Lösungen präsentieren

Schwierigkeiten hin oder her. Die Herangehensweise an Probleme sollte immer lösungsorientiert sein. Es geht nicht darum gegenüber dem Chef nur darauf hinzuweisen was alles nicht geht. Kann also ein Problem nicht auf eine Weise gelöst werden, sollten Angestellte möglichst bereits ein Alternativplan im Hinterkopf haben. Fachleute raten: „Gleichen Sie seine Schwächen aus. Geben Sie ihm Unterstützung, wo er unsicher ist.“
Denn: Auch ein Vorgesetzter hat Schwächen und ist unsicher, auch wenn er beides verbirgt.

Probleme aus seiner Perspektive betrachten

Vertrauen zu den Angestellten gewinnt der Chef jedoch nicht durch geheucheltes Verständnis. Um diesen Eindruck zu vermeiden, sollten sich Mitarbeiter bemühen Sachverhalte aus der Perspektive des Vorgesetzten zu betrachten. So redet man nicht aneinander vorbei und kommt schneller zum Punkt. Mit dem wachsenden Vertrauen zum Mitarbeiter erhöht sich auch die Bereitschaft zu Offenheit und verstärkter Zusammenarbeit beim Vorgesetzten. Gleichzeitig manifestiert sich bei ihm das Gefühl, dass er sich auf den Mitarbeiter verlassen kann.

Fehler ohne wenn und aber eingestehen

Das direkte Eingeständnis eines Fehlers ist Experten zufolge die beste Möglichkeit zwischenmenschliche Probleme zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern zu vermeiden. Der Grund: Die Sache wird schneller ad acta gelegt, darüber hinaus wiederholt sich ein schnell und deutlich zugegebener Fehler erfahrungsgemäß nicht, im Gegensatz zu einem Vertuschten. Tobt ein Chef auch ohne dass Mitarbeiter Fehler begehen, kann dies an dem Erfolgsdruck liegen, unter dem er steht. Seine überreizte Stimmung wird in der Regel nachlassen, wenn die Mitarbeiter ihn entlasten.

Quelle: Verbrauchernews.de, Junge Karriere

Botschaftspraktikum in USA: Einmal Schnupperdiplomat sein

0

Ein Praktikum in der Deutschen Botschaft in Washington: Das ist für Rechtsreferendare und Studenten mit Interesse am diplomatischen Dienst kein Ding der Unmöglichkeit. Pro Jahr werden zwar nur zehn Praktikanten in der größten Deutschen Botschaft im Ausland aufgenommen. Die Tätigkeit dort ist jedoch abwechslungsreich und anspruchsvoll – eben alles andere als ein „Kaffee-Koch-Praktikum“.

Pro Jahr gehen in der Botschaft 300 Bewerbungen ein, so dass die Chance, eine der begehrten Praktikumsstellen zu bekommen, eher bescheiden ist. Doch Praktikanten und Referendaren in der 190-Mitarbeiter starken Vertretung in den USA steht auch nicht nur ein Schreibtischpraktikum bevor: Besuche bei Vorträgen gewichtiger Weltpolitiker stehen auf dem Programm, ebenso wie beispielsweise Gespräche mit Vertretern von NGO´s (Non Government Organisations). Sie arbeiten an Berichten über das wirtschaftliche Interesse Rußlands der WTO beizutreten oder bereiten Reden über den Euro vor. Die Bandbreite der Aufgaben ist groß, ebenso wie die Aufgabenpalette der Interessenvertreter Deutschlands in den Vereinigten Staaten, deren Arbeitsplatz im Stadtteil Foxhall Schnittpunkt des deutsch-amerikanischen Verhältnisses ist.

Aufgaben der deutschen Botschaft

  • Die Beobachtung und Analyse dessen, was sich im Weißen Haus, im Kongress und in den USA im allgemeinen tut.
  • Unterrichtung der deutschen Regierung über die Entwicklungen dort.
  • Pflege von Verbindungen zu Politikern, Geschäftsleuten, Wissenschaftlern, Journalisten und Vertretern gesellschaftlicher Organisationen.

Aufenthalt muss selbst finanziert werden

Praktikanten müssen ihren sechs bis acht-wöchigen Aufenthalt allerdings selbst finanzieren, was in der US-Hauptstadt mit ihren hohen Mieten und Lebenskosten nicht ganz einfach ist: Eine Monatsmiete von 600 Dollar für ein WG-Zimmer ist bereits ein gutes Angebot. Die Deutsche Botschaft hilft mit Adresslisten weiter, so dass Zimmer in wenigen Tagen bezogen werden können. Referendare erhalten Ausbildungsgeld und einen Kaufkraftausgleich und können seit kurzem bis zu sechs Monate in der Deutschen Vertretung arbeiten.

Voraussetzungen

Ein spezifisches Studium wird von potenziellen Praktikanten nicht gefordert. Aussichtsreiche Kandidaten sind jedoch Studenten der Fachbereiche Jura, Politik, Volkswirtschaft, Geschichte oder Sprachen. Darüber hinaus sind Englischkenntnisse selbstverständlich und Auslandserfahrungen hilfreich. Bewerbungen müssen zeitig vorliegen: für ein Sommerpraktikum am Anfang des Jahres.

Falsche Vorstellung sollten sich Praktikanten in Washington allerdings nicht machen: Eine Stelle wird den Schnupper-Diplomaten nicht angeboten, da das Auswahlverfahren für den Auswärtigen Dienst streng reglementiert ist. Einen deutlichen Eindruck vom Leben eines Diplomaten erhalten sie allerdings schon. Dazu nur so viel: Es ist ein abwechlungsreiches Berufsleben auf Abruf, welches alle paar Jahre in einem anderen Land wieder von vorne anfängt.

Weitere Informationen

Bewerbungen für ein Praktikum sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Studiennachweise) direkt an die Deutsche Botschaft in Washington zu richten.

Adresse:
German Embassy
Herr Lätsch
4645 Reservoir Road, N.W.
Washington D.C. 20007
U.S.A.

Rechtsreferendare, die ihre Wahl- oder Verwaltungsstation in einer deutschen Vertretung im Ausland absolvieren möchten, müssen sich über das Auswärtige Amt bewerben. Ortswünsche können angegeben werden.

Adresse:
Auswärtiges Amt
Referat 1-AF
Werderscher Markt
11020 Berlin

Quelle: FAZ

PR-Berater/-in: Kommunikation auf allen Ebenen

Auf dem Schreibtisch stapelt sich das Papier, die Zigarette qualmt im Aschenbecher, per Email kommt gerade die Anfrage nach Fotomaterial von einer großen Zeitschrift, mit den Kollegen müssen Einzelheiten zu einem Messetermin besprochen werden und jetzt klingelt auch noch das Telefon: Ein ganz normaler Tag für Tamara Emken, von Beruf PR-Beraterin bei Borgmeier Media Communication. Die PR-Agentur in Delmenhorst bei Bremen sucht zurzeit Verstärkung.

„Multitasking“ nennt es die PR-Frau – 1000 Dinge muss sie oftmals gleichzeitig koordinieren. Dabei darf sie keines der Anliegen oder organisatorischen Details vergessen. Für die 28jährige kein Problem, sie übt ihren Beruf aus Leidenschaft aus. Die Vielseitigkeit, und nicht der Stress, macht für sie diese Tätigkeit aus.

Nur auf den ersten Blick ein Schreibtisch-Job

Auf den ersten Blick ein Schreibtisch-Job: Viel telefonieren, Briefe und Emails schreiben und Termine absprechen – aber es gehört noch mehr dazu. Ähnlich wie beim Journalisten, recherchiert sie Themen, sammelt Ideen und verfasst Texte. Daneben gehören Außentermine, beispielsweise Kundenbesuche, Messeauftritte oder Events zu den Aufgaben von Tamara Emken. Für Unternehmen, die das PR-Team betreut, schreibt sie Pressemitteilungen, Fachartikel und Messe-Einladungen, plant Events oder lanciert Redaktionsgespräche. Die Ausarbeitung von öffentlichkeitswirksamen Auftritten wie Messen, Pressekonferenzen, Mitarbeiterversammlungen oder Tage der offenen Tür gehören in ihren Terminkalender. Für solche Anlässe stellen die PR-Berater zusätzlich Pressemappen zusammen und betreuen das interessierte Publikum vor Ort.

Bindeglied zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit

PR-Berater fungieren als Vermittler zwischen den Unternehmen und der Öffentlichkeit: Wechselseitiger Austausch von Informationen und Förderung eines Dialoges spielen dabei die Hauptrolle. Hier darf keiner auf den Mund gefallen sein, da der größte Teil der Arbeit in Gesprächen stattfindet. Außer einem guten Schreibstil sollte da schon gewisse rhetorische Fähigkeiten vorhanden sein. „Wer schüchtern ist oder den Kontakt mit anderen Menschen scheut, ist hier wohl fehl am Platz“ schätzt Tamara Emken.

Während des BWL-Studiums auf den PR-Geschmack gekommen

Sie selbst kam als Werksstudentin während ihres BWL-Studiums auf den PR-Geschmack. In einer Marketing-Beratung stellte sie ihre ersten Pressetexte und Pressemappen zusammen und entdeckte dabei ihr Interesse an der Öffentlichkeitsarbeit. Den Schwerpunkt des BWL-Studiums an der Hochschule Bremen legte sie auf den Bereich Marketing, Tourismusmanagement und Personalwirtschaft – dabei hatte sie die PR-Arbeit schon fest im Blick. Nach dem Studium folgte gleich das Volontariat in der Medienagentur Borgmeier Media Communication, in der sie mittlerweile die Leitung der Delmenhorster PR-Unit übernommen hat.

Bei Zwischenfällen einen kühlen Kopf bewahren

Organisationstalent, ein Gespür für Trends und Themen, schnelle, kreative und zielsichere Arbeit sollte wie in anderen Berufen der Medienbranche schon vorhanden sein. „Wir müssen manchmal sehr rasch reagieren, unerwartete Zwischenfälle müssen immer einkalkuliert werden. Da hilft nur einen kühlen Kopf bewahren und nach Lösungen suchen, auch mal über die normale Arbeitszeit hinaus.“ Tamara Emken merkt man an, dass sie nicht erst seit gestern in der PR-Branche tätig ist. Seit drei Jahren verhilft sie Kunden aus den Bereichen IT/TK, Internet, Kosmetik oder Lifestyle, durch die Gestaltung von PR-Kampagnen zu einem größeren Bekanntheitsgrad. Jeder Tag ist anders, neue Ideen und Themen müssen in die Tat umgesetzt werden, damit Unternehmensaktivitäten oder einzelne Produkte ihren Weg in die Öffentlichkeit finden.

Berufseinstieg in die PR-Branche

Public Relations: Ein spannendes Tätigkeitsfeld, das für Frauen und Männer gleichermaßen interessant sein kann. Voraussetzung hierfür sind ein gewisses Kommunikationstalent und eine solide Ausbildung in einer PR-Abteilung/PR-Agentur. Vielen gelingt nach einem Hochschulstudium der Einstieg in die PR-Branche durch ein mehrmonatiges Praktikum oder ein 1- bis 2-jähriges Volontariat. Hier wird der Volontär nach und nach in alle Bereiche eingearbeitet und kann dieses Wissen sofort in die tägliche Arbeit einbringen. Einige Unternehmen bieten auch hausinterne Traineeprogramme an. Studienrichtungen wie Kommunikations- und Medienwissenschaften sind oftmals erwünscht, aber auch andere Studiengänge stellen kein Hindernis dar.
Der weitere Berufsweg führt dann je nach Firmenstruktur über Junior-Berater, PR-Berater und/oder zum PR-Referent und Pressesprecher.

PR – Fakten zum Beruf

Aufgaben und Tätigkeiten: Unter Public Relations (PR) versteht man im Kern die Gestaltung der Beziehungen zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit. Es geht um den wechselseitigen Austausch von Informationen und die Förderung eines Dialoges. Das Aufgabengebiet umfasst u.a.die Konzeption von PR-Strategien für die interne und externe Kommunikation. Weiterhin gehört dazu auch die Ausarbeitung von öffentlichkeitswirksamen Auftritten wie Messen, Pressekonferenzen, Mitarbeiterversammlungen oder Tage der offenen Tür. Sonstige wichtige Bereiche sind der direkte Dialog mit Medienpartnern, Erstellung von Kunden- oder Mitarbeiterzeitschriften oder die Erhaltung und Verbesserung der Kommunikation zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern.
PR-Fachleute müssen äußerst kommunikativ und sprachsicher sein. Sie haben ein Händchen für Organisation und Zeitmanagement und verfügen über kreatives und strategisches Talent. Sie verfolgen aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklungen, um schnell auf neue Trends reagieren zu können.

Ausbildung

Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Je nach Wunsch-Branche macht ein Abschluss in einer entsprechenden Studienrichtung Sinn. Häufigster Einstieg in eine PR-Karriere ist ein 1-2jähriges Volontariat in einer Agentur. Einige Unternehmen bieten auch Traineeprogramme an. Dort wird der Volontär nach und nach in alle Bereiche eingearbeitet und kann dieses Wissen sofort in der täglichen Arbeit einsetzen.
Der weitere Berufsweg führt dann je nach Firmenstruktur über Junior-Berater, PR-Berater und/oder PR-Referent zum Pressesprecher.

Literaturtipp:

PR-Beratung: Qualitative Analyse der Zusammenarbeit zwischen PR-Agenturen und Kunden
Von Reinhold Fuhrberg. UVK Verlagsgesellschaft mbH. ISBN-13: 978-3867642477. Preis 49,00 Euro.

PR im Social Web
Von Marie-Christine Schindler. O’Reilly Verlag. ISBN-13: 978-3955616267. Preis 29,90 Euro.

Berufsbild Bauingenieurin: Durchsetzungsfähigkeit gefragt

Vor einiger Zeit warb die Bundesministerin für Bildung und Forschung bei Abiturientinnen für ein noch neues Berufsbild. Die jungen Frauen sollten sich für einen typischen Männerberuf entscheiden, den des Ingenieurs. Lohnt sich für Frauen ein Berufseinstieg im Baubereich? Karriereführer ging der Frage auf den Grund.

Mädchen machen Technik

Doch nicht nur von politischer Seite soll Frauen ein Ingenieurstudium schmackhaft gemacht werden. Auch die technischen Hochschulen selbst entdecken dieses Potenzial. „Mädchen machen Technik“ heißt die Aktionswoche der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW). Für Schülerinnen der neunten und zehnten Klasse werden hier Vorlesungen und Experimente angeboten. So will man die späteren Abiturientinnen für ein Ingenieurstudium begeistern.

Frauen in die Technik!

Dieser Ruf ist alt. Trotzdem gibt es noch immer so genannte Männerberufe und Frauenberufe. Was bedeutet das für junge Frauen, die Bauingenieurin werden wollen? Wie sehen ihre Berufsaussichten aus?

Frauen, die sich für den Beruf der Bauingenieurin entscheiden, geht es dabei selten um Emanzipation. Fragt man Studentinnen nach den Gründen ihrer Berufswahl, so wird meist das persönliche Umfeld angeführt. Sind Eltern oder Geschwister in Ingenieurberufen tätig, entscheidet sich eine Abiturientin eher für diesen Berufszweig. Manchmal sind es auch ganz praktische Gründe. Etwa wenn beim gemeinsamen Hausbau die Tochter ihre Neigung für das Bauen entdeckt. Oder ein engagierter Lehrer erkennt die mathematische Begabung einer Schülerin und unterstützt ihren Berufswunsch. Immer ist es eine bewusste Entscheidung. Denn gerade weil Bauingenieurin ein ungewöhnlicher Berufswunsch ist, wird eine junge Frau genau abwägen, ob ihre Neigungen und Begabungen wirklich in diese Richtung gehen.

Diese starke Motivation ist ein großer Vorteil für das Studium. So verwundert es kaum, dass Studentinnen oft bessere Noten haben als ihre Kommilitonen und weniger Zeit für ihr Studium benötigen. Sind dann noch die Praktika strategisch geplant, entsteht der Wunschabsolvent: jung, engagiert, erfolgreich – und weiblich.

Während die Hochschulen einen geschützten Bereich darstellten, geht es nun hinaus in die Praxis. Das bedeutet zunächst, den Berufseinstieg zu schaffen. Besonders attraktiv sind große Bauunternehmen wie zum Beispiel die Bilfinger Berger AG. Das Unternehmen bietet Aufstiegsmöglichkeiten, einen festen Arbeitsplatz und gute Bezahlung.

Baustelle bei Frauen unbeliebt

So verwundert es nicht, dass der Anteil weiblicher Bewerber 27 Prozent beträgt. Während nur 20 Prozent der Studierenden Frauen sind. Dennoch sind nur 8,5 Prozent der im Unternehmen beschäftigten Hochschulabsolventen Bauingenieurinnen. Dr. Horst Arnoldt aus dem Zentralbereich Personal hat dafür eine einfache Erklärung: Das Unternehmen hat im operativen Bereich den größten Personalbedarf – das bedeutet auf der Baustelle. Und das heißt, sich gegenüber Bauhandwerkern durchzusetzen. Die meisten Bauingenieur-Absolventinnen ziehen jedoch eine Innendiensttätigkeit dem harten Job auf der Baustelle vor. Da im technischen Innendienst der Personalbedarf niedriger ist, sind die Einstellungschancen gegenüber den männlichen Ingenieurabsolventen insgesamt geringer.

Trotzdem gibt es nach Arnoldts Ansicht einige hervorragende junge Bauleiterinnen im Hochbau wie im Ingenieurbau. Ihre Anzahl sei jedoch gegenüber den Bauleitern eher niedrig einzuschätzen.

Noch ein anderer Fakt wirkt sich negativ auf die Chancen von Frauen aus: Sie können schwanger werden. Entscheidet sich eine Ingenieurin für Kinder, so fällt die Familienpause meist in die Zeit, in der der erste Karriereschritt erfolgen sollte. Gerade dann, wenn 150-prozentiger Einsatz nötig ist, geht die Frau nicht arbeiten. Oft wird die Babypause zunächst recht kurz geplant, dann aber doch verlängert oder es folgt ein zweites Kind. So die Erfahrung von Liselotte Gruse, die ebenfalls im Zentralbereich Personal von Bilfinger Berger tätig ist. Kehrt die Frau schließlich ins Unternehmen zurück, dann meist in den Innendienst. Die Arbeit in der Bauleitung ist in der Regel nicht mehr möglich, da hier sowohl örtlich als auch zeitlich Flexibilität nötig ist.

Studienanfängerzahlen zurückgegangen

Die Möglichkeit, als Ingenieurin oder Ingenieur halbtags zu arbeiten, bietet das Unternehmen nicht. Jobsharing zu ermöglichen erweist sich als äußerst schwierig im Hinblick auf die in diesem Fall erfolgende Teilung der betrieblichen Abläufe und Prozesse. Obwohl, so Gruses Erfahrung, Teilzeitkräfte ihre Arbeitszeit intensiver nutzen als Mitarbeiter, die Vollzeit arbeiten. Aber gerade zurzeit sind genug arbeitslose Ingenieure bereit, acht oder mehr Stunden täglich zu arbeiten. In Zeiten mit schwacher Konjunktur sind Bauingenieurinnen daher stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als ihre männlichen Kollegen. Das geht aus einer Studie des VDI aus dem Jahr 2000 hervor. Die Lage wird sich mit dem Anziehen der Konjunktur entspannen. Auch der sich abzeichnende Ingenieurmangel – die Zahlen der Studienanfänger sind um 44 Prozent eingebrochen – wird sich positiv auf die Chancen von Bauingenieurinnen auswirken.

Weitere Informationen:

Baulinks
Internet – Stellenmarkt für die Bauwirtschaft

Im Moment jedoch, so Arnoldt, können sich die Unternehmen aus einer Vielzahl von Bewerbern den Idealkandidaten aussuchen, und der ist meist männlich. Der Personalmanager sieht aber auch weibliche Qualitäten. Seine Erfahrung zeigt, dass Frauen in Verhandlungen das Eis brechen, wenn die Situation verfahren ist. Auch Liselotte Gruse schätzt die problemorientierte Verhandlungsführung und Arbeitsweise von Frauen. Nach ihrer Ansicht geht es ihnen weniger um Selbstprofilierung und Image.

Anderen Bauunternehmen dürfte es ähnlich ergehen. Sie wissen weibliche Qualitäten zu schätzen, scheuen sich jedoch noch immer Frauen einzustellen, da das Risiko der Babypause besteht. Hier ist Hilfe von außen nötig. Etwa durch ein Projekt wie FRAU AM BAU, das in der Schweiz initiiert wurde. Hier bemühen sich mehrere Träger den Anteil von Frauen in der Bauplanungsbranche gezielt zu erhöhen. Der Erfolg der Pilotphase beweist, dass Veränderungen möglich sind.

Trotzdem, hätte Horst Arnoldt eine Tochter, würde er ihr eher abraten, Bauingenieurin zu werden. Zu schwierig scheint es ihm, Familie und Beruf in diesem Berufsfeld zu vereinigen. Liselotte Gruse hingegen würde eine Tochter in diesem Berufswunsch bestärken. Vielleicht weil es auch ihr gelungen ist, sich in einem großen Unternehmen zu behaupten. Nur kernig müsste die Tochter sein – und bloß nicht zimperlich.

Hubertus Meyer-Burckhardt

0

Hubertus Meyer-Burckhardt lebt eine Medienkarriere, wie sie vielfältiger und individueller nicht sein kann. Er war in der Geschäftsleitung der Werbeagentur BBDO und saß im Vorstand der Medienkonzerne Axel Springer AG und ProSiebenSat.1 Media AG. Heute ist er Vorsitzender Geschäftsführer einer großen TV-Produktionsgesellschaft, Journalist, Romanautor, Talkshow-Gastgeber, bildet als Professor für Film und Produktion den kreativen Nachwuchs in Hamburg aus und baute eine Kooperative mit der Filmhochschule in Kalkutta auf. Dem karriereführer erklärte er im Vorfeld seines Besuchs des World Business Dialogue, warum er einige Begriffe aus der Unternehmenswelt grausam findet und zu viel Vernunft das Träumen erschwert.

Zur Person Hubertus Meyer-Burckhardt

Hubertus Meyer-Burckhardt, geboren am 24. Juli 1956 in Kassel, studierte nach dem Abitur zunächst Geschichte und Philosophie in Berlin und Hamburg und wechselte dann zur Hochschule für Fernsehen und Film in München. Nebenbei arbeitete er als Regieassistent am Theater bei Boy Gobert. Ab 1984 entwickelte er Werbespots für große Marken wie Pepsi, Wrigley und Audi. 1988 stieg er als Creative Director und Member of the Board bei der internationalen Werbeagentur BBDO ein. 1992 wechselte er in die Filmbranche und gründete mit der Produktionsgesellschaft ndF die Akzente Film- und Fernsehproduktion. Für seine Produktionen erhielt er mehrere Adolf-Grimme-Preise und als erster deutscher Produzent eine Emmy-Nominierung.

Ab 2001 war er Vorstandsmitglied der Axel Springer AG; 2004 war er zunächst Aufsichtsrats- und dann auch Vorstandsmitglied des TV-Konzerns ProSiebenSat.1. Seit 2005 ist er Professor an der Hamburg Media School und leitete bis Januar 2012 den Bereich Produktion. Seit 2006 ist er Vorsitzender Geschäftsführer der Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft, die Erfolgsserien wie „Doctor’s Diary“ und „Das Traumschiff“ sowie Kinoproduktionen wie den Monologfilm „Kleine Lichter“ mit Franka Potente verantwortet. Zudem moderiert er zusammen mit Barbara Schöneberger die „NDR Talk Show“ und ist Gastautor der Musikzeitschrift „Rolling Stone“. 2011 veröffentlichte er seinen ersten Roman „Die Kündigung“. Nebenbei engagiert er sich im Beirat seiner Heimatstadt Kassel – international bekannt für die Kunstausstellung dOCUMENTA. Hubertus Meyer-Burckhardt ist Vater von zwei Kindern und lebt – wenn er nicht unterwegs ist – in Hamburg.

Der World Business Dialogue ist ein Ort der Begegnung. Aus allen Ecken der Welt sind Studenten und Referenten nach Köln aufgebrochen. Wie ist das bei Ihnen: Brechen Sie lieber irgendwohin auf oder kommen Sie lieber irgendwo an?
Ersteres, ganz eindeutig. Ich habe schon als Kind Lufthansa-Piloten, Hochseekapitäne und Fernfahrer bewundert. Ich habe meine Heimat in der Welt gesehen und mein Glück in der Bewegung.

Wie zeichnet sich dieses Glück aus?
Ich empfinde Bewegung als etwas Befreiendes. Wahrscheinlich bin ich damit das krasse Gegenteil des sogenannten Schollenmenschen. Also von Leuten, zu deren Glücksgefühl es gehört, in der Region zu leben, in der sie geboren und aufgewachsen sind. Dieses Gefühl besitze ich kaum.
Leider. Oder Gott sei Dank.

Was denn nun, leider oder Gott sei Dank?
Es ist sicher eher Gott sei Dank, da ich dieses Heimatgefühl nicht vermisse. Was ich dagegen genieße, ist Freiheit und Unabhängigkeit. Ich kann zu jeder Zeit dort hingehen, wo es mir gefällt. Ich kann aber auch jederzeit wieder gehen.

Sind Sie kein bisschen neidisch auf Menschen, die ihr Leben lang an einem Ort ihre Heimat finden?
Das Wort Neid ist mir fremd. Aber ich verspüre doch eine Melancholie, wenn ich zum Beispiel in Bayern bin und Menschen beobachte, die sich dort wohlfühlen und eine echte Verbindung zu ihrer Heimat besitzen. Ich glaube, jede komplexe Persönlichkeit – und als solche sehe ich mich bei aller Bescheidenheit – trägt eine Dialektik in sich. Die Frage ist nun: Welcher Seite gebe ich den Vorzug? Und ich entscheide mich in der Regel für die Seite des Aufbruchs, für das Abenteuer.

Glauben Sie, dass sich viele Menschen zu Beginn ihrer Karriere für die andere Seite entscheiden?
Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass junge Frauen und Männer heute vernunftbegabter sind. Sie nähern sich ihren Emotionen nur mit Vorsicht und lassen ihr Bauchgefühl nur zu, wenn absolut keine Gefahr im Verzug ist. Ich habe das immer genau andersherum gemacht. Mich führen bis heute meine Emotionen durchs Leben.

Das klingt nach dem Geist des Rock ’n’ Roll.
Rock ’n’ Roll ist eine Lebenshaltung, die impliziert, dass das Leben aus Siegen und Niederlagen besteht – auf jeden Fall aber aus Freiheit und Unabhängigkeit. Rock ’n’ Roll steht für ein pralles Leben. Dafür, dass ich Risiken eingehe und mich dabei eher an den Chancen orientiere als an den Gefahren.

Ist diese Idee der Freiheit denn mit einer beruflichen Karriere vereinbar?
Warum denn nicht? Ich kann doch sehr wohl Verantwortung für mich und auch für andere übernehmen und mir dennoch vornehmen, kein von Sicherheiten bestimmtes und amplitudenarmes Leben zu führen, sondern die Höhen und Tiefen meines Lebens zu genießen.

Wie genießen Sie denn die Tiefen Ihres Lebens?
Lächelnd.

Und mit der Gewissheit, dass es bald wieder aufwärtsgeht?
Nicht mit der Gewissheit, sondern mit einer begründeten Zuversicht.

Woher bekommt man eine solche Gelassenheit?
Ich nehme seit jeher mich selber nicht sehr wichtig – die Menschen um mich herum aber ernst. Für mich bedeutet das: Ich bin mir der Zerbrechlichkeit meiner beruflichen und körperlichen menschlichen Existenz bewusst. Man sagt, in jedem Sieg stecke der Keim der Niederlage und in jeder Niederlage der Keim des Sieges. Da ist was dran. Überlegen Sie doch mal, wie viele Menschen Sie kennen, denen ein ununterbrochen erfolgreiches Leben beschert ist. Ich freue mich für jeden Menschen, dem das gelingt. Aber viele sind es nicht.

Director’s Cut
Foto: Gerald von Foris; Interview mit Hubertus Meyer-Burckhardt als PDF ansehen
Interview mit Hubertus Meyer-Burckhardt als PDF ansehen
Als PDF lesen.
Englische Version lesen.

Glauben Sie nicht, dass viele Unternehmen heute eine Unternehmensphilosophie nach außen tragen, die ihre Mitarbeiter dazu ermutigen soll, eine eigene Work-Life-Balance zu finden?
Solche Unternehmen wird es sicher geben. Aber gestatten Sie mir, dass ich auf zwei grausame Begriffe eingehe, die Sie in Ihrer Frage benutzt haben. Erstens „Unternehmensphilosophie“: Der anspruchsvolle Begriff der „Philosophie“ sollte nicht mit der strategischen Ausrichtung eines Unternehmens in einen Topf geschmissen werden. Zweitens „Work-Life-Balance“: Dieser Begriff impliziert, dass „Life“ nur existieren kann, wenn „Work“ nicht ist. Ich bin ein strikter Gegner dieser protestantischen Zweiteilung in Leben und Arbeit. Ich bin nie privat. Ich bin aber auch nie im Dienst. Darf ich Ihnen in diesem Zusammenhang noch einen Begriff nennen, den ich nicht mag?

Nur zu.
„Zukunftsfähig“. Ich könnte platzen, wenn ein Manager sagt, er halte sein Unternehmen oder seine Branche für „zukunftsfähig“ – und dafür sogar noch ein positives Feedback erhalten möchte. Man sollte als junger Mensch, der sich für ein Unternehmen interessiert, unbedingt die Außendarstellung auf solche Worthülsen abklopfen. Wer an dieser Stelle genau hinschaut, wird fabelhafte Unternehmen entdecken, die wirklich etwas zu bieten haben. Aber man wird auch Arbeitgeber entdecken, die sich mit solchen Hülsen eingedeckt haben – wobei die Chance groß ist, dass Sie in diesen liederlich geführten Unternehmen niemanden finden werden, der auch nur ansatzweise an diese Begriffe glaubt.

Sie sind als Professor an der Hamburg Media School hin und wieder in Kalkutta. Was lernt jemand, der noch nie in Indien war, in einer Woche Indien über das Leben?
Es gibt in der bengalischen Sprache ein Sprichwort, das übersetzt lautet: „Ob Sie glücklich sind, ist zunächst eine Frage der persönlichen Entscheidung und erst dann eine Frage des Schicksals.“ Das mag ich. Ich schätze an der indischen Gesellschaft auch, dass die eigenen individuellen Ansprüche im Schatten der Gemeinschaftsleistung stehen. Zudem ist die Stimmung des Aufbruchs schon alleine wegen der demografischen Besonderheiten faszinierend: Von den rund 1,1 Milliarden Indern sind 40 Prozent jünger als 25. In der 13-Millionen-Einwohner-Stadt Kalkutta leben und wirken damit fünf bis sechs Millionen Menschen unter 25. Diese Gesellschaft ist also im Vergleich zu Europa unglaublich jung. Und sie mag den Wettbewerb, sie versteht ihn als eine natürliche Energie. Gegenüber Lehrenden sind die Studierenden zwar diszipliniert, aber auch kritisch.

Haben die Menschen dort mehr Mut zu träumen – und diese Träume auch zu verwirklichen?
Es fällt mir als gelegentlicher Besucher Indiens schwer, über die Träume der Menschen dort zu urteilen. Was ich aber beobachte, ist, dass die jungen Menschen in Europa scheinbar schon Schwierigkeiten dabei haben, überhaupt Träume zuzugeben – geschweige denn, sie zu leben.

Sie haben einmal erzählt, dass Sie sich vor dem Einschlafen vorstellen, wie Ihr Leben in Ihrem Lieblingsfilm aussehen würde.
Eine stets sehr beglückende Vorstellung, ja.

Warum aber fällt es der jungen Generation so schwer, überhaupt Träume zu entwickeln?
Zum einen liegt es sicher daran, dass viele europäische Frauen und Männer Mitte 20 sogenannte Helikopter-Eltern hatten. Also partnerschaftlich denkende Mütter und Väter, gegen die es sich nicht zu rebellieren lohnte und die ihren Söhnen und Töchtern sehr vernunftorientierte Empfehlungen gegeben haben, die alles waren, nur nicht abenteuerlich. Hinzu kommt, dass viele der europäischen Mittzwanziger aus einem eher vermögenden Elternhaus stammen und die Söhne und Töchter nun davon geleitet sind, dieses Vermögen zu verteidigen oder am Vermögen zu partizipieren.

Sie sind Jahrgang 1956. Spielte das Materielle eine andere Rolle, als Sie Mitte 20 waren?
Geld und Vermögen waren deutlich weniger wichtig. Wir kamen irgendwie durch. Und das reichte uns. Die jungen Männer brauchten damals übrigens auch keine materiellen Dinge, um dem anderen Geschlecht zu imponieren. Ich komme nicht aus reichen Verhältnissen, aber das hat die Mädchen damals nicht gestört. Ganz weit vorne war, wer die regenbogenfarbene Suhrkamp-Taschenbuchreihe komplett im Regal hatte – und so teuer war die nicht.

Noch einmal zurück zu den Mittzwanzigern von heute: Was raten Sie dieser Generation? Wie kann sie die Abenteuerlust für sich entdecken?
Sie sollte zunächst einmal nicht die Eltern dafür verantwortlich machen, dass Abenteuerlust und Träume fehlen. Stattdessen sollte sie sich ihren Ängsten stellen – und vor allem nicht darauf setzen, dass diese Ängste irgendwann ganz von alleine verschwinden. Aufbrechen muss jede Generation schon selbst!

Professur an der Hamburg Media School

Hubertus Meyer-Burckhardt ist seit 2005 Professor an der Hamburg Media School (HMS) und leitete dort seit 2007 mit Richard Reitinger den Masterstudiengang Film sowie seit 2012 die internationale Koproduktion. Im Januar 2012 gab er die Leitung an Richard Reitinger ab. Für die HMS baute er eine Kooperation mit der Filmhochschule Kalkutta, der Roopkala Kendro, auf und lehrt dort mehrfach jährlich.

Inzwischen sind auch seine Studierenden erfolgreiche Filmemacher und werden mit Preisen ausgezeichnet: Jüngstes Beispiel ist Max Zähle, dessen Film „Raju“ internationale Preise gewann, darunter den Student Academy Award („Studenten-Oscar“), und für den Oscar 2012 in der Kategorie „Live-Action-Kurzfilm“ nominiert wurde. Neben dem Filmstudium bietet die Hamburg Media School auch Masterstudiengänge für Medienmanagement und Journalismus an.

Vielleicht fehlt es an Themen?
Aber nein, die gibt es doch in Hülle und Fülle! Wir hatten damals den Vietnamkrieg, gegen den wir protestiert haben – unabhängig von der Frage, ob der Protest politisch richtig war. Ich denke aber, dass die hässliche Seite des Kapitalismus, zum Beispiel unser Verhältnis zu Afrika, das man durchaus auch als Ausbeutung bezeichnen kann, ein genauso starkes Protestthema ist. Und es hätte der jungen Generation gut angestanden, nicht darauf zu warten, von den Eltern wachgeküsst zu werden, sondern selber zu definieren: Das ist nicht die Welt, in der wir leben wollen.

Aber die Impulse, endlich etwas zu tun, werden von Älteren gesetzt. Stéphane Hessel landete mit seiner Aufforderung „Engagiert Euch!“ einen Bestseller. Der Mann ist 94 Jahre alt.
Und es ist doch bezeichnend, dass die friedliche Nutzung der Atomenergie in Deutschland jetzt auf Initiative der fast 60 Jahre alten Christdemokratin Angela Merkel beendet worden ist und nicht von jungen Konservativen! Ich glaube, die junge Generation muss aufpassen, dass sie nicht eine neue Biedermeierepoche anstrebt und die Sehnsucht nach Idylle und Überschaubarkeit alles andere überdeckt.

Man sprach im Biedermeier vom Vollglück in der Beschränkung. Was wäre daran so fatal?
Die junge Generation wird gebraucht! Es ist ja nicht so, dass sich unsere Welt in einem vorzüglichen Zustand befindet, und es ist sehr problematisch, dass jemand, der offen sagt, er wolle die Welt verbessern, ein unverständiges Lächeln erntet. Ich bin jemand, der da gerne belächelt wird. Ich habe diese romantische Idee, meinen minimalen Beitrag dazu zu leisten, die Welt einen Hauch zu verbessern. Wenn ich in rund 25 Jahren von der Erde abtrete, möchte ich es in dieser Hinsicht zufrieden tun.

Ihr Zwischenfazit?
Fällt positiv aus. Muss es auch, denn ich halte nichts davon, ein solches für mich zentrales Anliegen auf später zu verschieben.

Ist es heute einfacher möglich, auch als Führungskraft eines Unternehmens diesen Unterschied auszumachen? Eine Reihe von Companies rühmt sich ja damit, mit ihren Produkten die Welt verbessern zu wollen.
Ich befürchte, das ist heute so schwer, wie es schon immer war. Sie müssen bedenken, dass Sie in Unternehmen immer auf Menschen treffen werden, die eben nichts verändern möchten. Die vor allem hoffen, dass sie den Job behalten, den sie haben. In Unternehmen Veränderungen durchzusetzen, ohne dass einige Mitarbeiter zu Verlierern werden, sondern möglichst alle von dem Wandel profitieren, klingt in der Theorie sehr verlockend, ist in der Praxis aber eine enorm große Herausforderung. Die großen Segnungen eines großen Unternehmens sind anderer Natur als die Förderung der Selbstständigkeit. Und je länger man diese Annehmlichkeiten genießt, desto schwerer ist es, im Unternehmen zur eigenen Persönlichkeit zurückzufinden. Irgendwann wird es dann sogar unmöglich. Daher lohnt es sich, möglichst früh auf seine Selbstständigkeit zu beharren.

Welche Rolle spielt in der Debatte um die geringe Abenteuerlust der jungen Generation der Medienkonsum? Glauben Sie, dass im Internet und in den sozialen Netzwerken Zeit vergeudet wird, die man anderswo besser nutzen könnte?
Ich halte nicht viel von solchen kulturpessimistischen Gedanken. Die gab es schon im 19. Jahrhundert, als die ersten Straßenlaternen installiert wurden; manch kritischer Geist vermutete damals, Straßenbeleuchtungen generierten die Sünde. Bei der Erfindung des Radios befürchteten diese Stimmen, damit werde die Hausmusik abgeschafft. Und spätestens bei der Einführung des Privatfernsehens in Deutschland stand der definitive Untergang der abendländischen Kultur an. Es wird Ihnen gelingen, jede Medieninnovation mit der Gefahr, die sie mit sich bringt, zu spiegeln. Ich finde es aber viel spannender, den Fokus auf die jeweils neuen Möglichkeiten zu legen.

Ich würde gerne zum Abschluss noch einmal auf den Rock ’n’ Roll zurückkommen. Welche Rocksongs sind besonders eng mit Ihrer Persönlichkeit verbunden?
„Tumbling Dice“ von den Rolling Stones und „Born Loose“ von Rod Stewart

Was haben diese beiden Songs, was andere nicht haben?
Rauheit. Direktheit. Ein guter Rocksong hat viel Hauptsatz, wenig Nebensatz. Viel Indikativ, wenig Konjunktiv. (überlegt) Ich finde, dass derzeit in der Welt wahnsinnig viel moderiert wird. Die Hauptanstrengung gilt der Suche nach dem Konsens. Getan wird dagegen viel zu wenig. Ein guter Rocksong lehnt sich gegen diese Konsensgesellschaft auf. Darum ist in meinen Augen der Geist des Rock ’n’ Roll gerade heute wieder sehr zeitgemäß.

Wenn nicht sogar zukunftsfähig …
Das haben Sie gesagt.

Sie sind Gast des World Business Dialogue und nehmen an einer Paneldiskussion teil. Angenommen, Sie dürften kurz vor der Mittagspause die Konferenz mit einem Song beschallen, welchen würden Sie da wählen?
„Born to Run“ von Bruce Springsteen.

Ein Lied über den Aufbruch.
Auf jeden Fall. Aber auch ein sehr männlicher Song, denn ich habe das Gefühl, dass ein bestimmter Männertypus, zu dem ich mich noch zählen darf, langsam, aber sicher verschwindet. Die Frauen werden immer mächtiger. Das ist sehr gut. Nur: Ich glaube, dass die jungen Männer von heute eine Prise Testosteron mehr gebrauchen könnten.

Das Buch: „Die Kündigung“

Hubertus Meyer-Burckhardt – Die Kündigung (Hörbuch)Was passiert mit einem Menschen, der sein gesamtes Leben auf seine Karriere ausgerichtet hat und dann erfährt, dass er gekündigt ist? In seinem ersten Roman erzählt Hubertus Meyer-Burckhardt die Geschichte von Simon Kannstatt, einem Controller, dessen einziger Lebenssinn die Arbeit ist. Als ihm sein Chef kündigt, fällt er aus allen Wolken.

Unter Schock lebt er zunächst einmal weiter, als sei nichts geschehen, igelt sich in der Vielflieger-Lounge ein und plant gedanklich einen Rachefeldzug gegen seinen Exchef. Doch nach und nach verliert er die Kraft, weiterhin die Fassade des erfolgreichen Karrieristen aufrechtzuerhalten. Es entpuppt sich ein anderer Simon Kannstatt: der Träumer und Idealist, der er früher einmal war. Nach einem Transatlantikflug zieht er in eine schräge Pension ein und nimmt einen Job in einem Plattenladen an. In diesem Gegenentwurf zu seiner alten Businesswelt beginnt der Protagonist, endlich wieder auf seinen Bauch zu hören und sich seinen Träumen zu stellen.

Ein unterhaltsamer Roman – aber auch ein sprachgewaltiges Plädoyer für mehr Freiheit und Abenteuergeist.

Hörprobe
Verlag: Ullstein Hardcover 2011. ISBN: 978-3550088490. 18,00 Euro.
Verlag: Ullstein Taschenbuch (ab 13. Juli 2012). ISBN: 978-3548284576. 8,99 Euro.
Audio CD Verlag: Edel Germany CD/DVD. ISBN: 978-3981474008. 17,99 Euro, erschienen bei www.hypertension-music.de.
Facebook-Seite zum Hörbuch „Die Kündigung“

Hubertus Meyer-Burckhardt – Die Kündigung (Hörbuch)
Hubertus Meyer-Burckhardt liest aus seinem Buch „Die Kündigung“ auf www.erlesentv.de.

karriereführer ingenieure 1.2012

0

Titelthema: Kreative Köpfe für das Gesamtkunstwerk Auto gesucht

Visionen. Ein Blick ins Jahr 2030: Autos bestimmen weiterhin das Straßenbild. Aber sie sind leiser und sauberer, geben uns Tipps, um den Stau zu umfahren, bieten höchsten Komfort und lassen sich nicht nur genauso einfach, sondern sogar kostengünstiger betanken als heute. Lust, als Ingenieur diese Zukunft mitzugestalten? Mehr…

Blickpunkt: Wüstenstrom

Interview: Thomas Sigi, Audi

Special: Nachhaltigkeit

Service: Aktuelle Firmenporträts für Ihre Bewerbung

AKADEMIE FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN ALLIANZ AREVA NP BALFOUR BEATTY RAIL BASF SE DAIMLER DEKRA DEUTSCHE BAHN DRÄGERWERK ENBW ESG EURO ENGINEERING FERCHAU GROZ-BECKERT HFH IKS GRUPPE ITK ENGINEERING LANXESS MAG IAS MAHLE MAINOVA ROCHE SANOFI-AVENTIS SCHÜCO SICK SIEMENS THYSSENKRUPP PRESTA TOGNUM VOLKSWAGEN ZF FRIEDRICHSHAFEN

Partner

CAREERS4ENGINEERS AUTOMOTIVE ENERGYRELATIONS ENTREPRENEURS-CLUB IQB JOBWARE

Komplette Ausgabe

E-Paper karriereführer ingenieure 1.2012
Download karriereführer ingenieure 1.2012 (ca. 14 MB)
karriereführer ingenieure 1.2012 in der Kiosk-App für das iPad
karriereführer ingenieure 1.2012 in der Kiosk-App für Android

karriereführer hochschulen 1.2012

0

Sonderthemenheft: Work-Life-Balance

Ausgeglichen. Ein Beruf, der Energie gibt, statt sie zu rauben? Ein Arbeitsumfeld, über das man selbst mitbestimmen kann? Ein Unternehmen, das nachhaltig und verantwortungsvoll wirtschaftet? Und später eine Familie, in der Vater und Mutter gleichberechtigt erziehen – und beide arbeiten? Immer mehr Einsteiger sagen viermal Ja… Artikel als PDF
Gesund essen: Bloß kein Stress!
Interview: Jürgen Kühn, Deutsche Telekom
Projekt: Musik als Heilmittel
@ Extras zum Thema: Literaturempfehlungen, Tipps, Apps und mehr
Josh Feitelson: Das Handzeichen in voller Länge

Service: Aktuelle Firmenporträts für Ihre Bewerbung

DB NETZ AG FERCHAU GIZ HFH LANXESS LIDL MAG IAS SÜDZUCKER

Partner

BMV CONSULTING ENTREPRENEURS-CLUB IQB JOBWARE OFW WFA

Komplette Ausgabe

E-Paper karriereführer hochschulen 1.2012
Download karriereführer hochschulen 1.2012 (ca. 16 MB)
karriereführer hochschulen 1.2012 in der Kiosk-App für das iPad
karriereführer hochschulen 1.2012 in der Kiosk-App für Android