Pandemien verhindern
Wie das Ärzteblatt im Januar 2022 berichtet hat in einem Report in „Science Advances“ eine internationale Forschergruppe eine Reihe von präventiven Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Pandemien gefordert: „Eine direkte Gefahr gehe vermutlich von der industrialisierten Viehwirtschaft aus, vor allem, wenn die Ställe sich in der Nähe natürlicher Forsten befänden. […] Eine Forderung der Experten ist deshalb, die Zahl der Veterinäre zu erhöhen, die regelmäßig die Viehbestände auf neue Viren überprüfen müssten. Eine weitere Maßnahme wären Einschränkungen des Wildtierhandels. […] Eine steigende Gefahr geht nach Ansicht der Forscher auch von der Abholzung der Regenwälder aus. In den gerodeten Regionen siedeln sich häufig Menschen an, die durch ihre Tätigkeit in Waldnähe gefährdet sind, sich mit zoonotischen Viren zu infizieren. […] Die Abholzung des Regenwaldes sollte deshalb auch zum Schutz vor neuen Pandemieerregern reduziert werden. Eine weitere Maßnahme wäre die Einrichtung einer globalen Datenbank für Virusgenome. Die Speicherung der Gendaten könnte es Forschern in Zukunft erleichtern, den Ursprung der Epidemie zu orten und dadurch die Ausbreitung zu stoppen.“
Nachhaltige Reifen durch Löwenzahn
Kein Fahrzeug kommt ohne Reifen aus Gummi aus. Die Pneus sind Hightech-Produkte mit maßgeschneiderten Eigenschaften. Sie in dieser Qualität zu fertigen, gelingt nur durch Kautschuk aus der Natur. Doch der hochwertige Rohstoff ist rar. Wie lässt sich die Nutzung der Vorzüge von Naturkautschuk auch künftig gewährleisten – und zugleich auf eine nachhaltige Basis stellen? Dr. Carla Recker, Prof. Dr. Dirk Prüfer und Dr. Christian Schulze Gronover haben darauf eine passende Antwort gefunden. Sie fußt auf dem Russischen Löwenzahn – einer unscheinbaren Pflanze mit ungewöhnlichen Eigenschaften. Denn sie stellt eine alternative Quelle für den begehrten natürlichen Rohstoff dar, der bislang ausschließlich aus Kautschukbäumen gewonnen wird. Das Team aus Hannover und Münster hat gezeigt: Mit Kautschuk aus Russischem Löwenzahn lassen sich auf ökologisch verträgliche Weise Produkte herstellen, die denen mit Kautschuk aus herkömmlicher Fertigung ebenbürtig sind. www.deutscher-zukunftspreis.de
Im Dienst der Naturwissenschaften
Bereits 1995 gründete der Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) die nach ihm benannte Klaus-Tschira-Stiftung, die bis heute zu den großen gemeinnützigen Stiftungen Europas zählt, die mit privaten Mitteln ausgestattet wurden. Sie fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte die Wertschätzung für diese Fächer in der Gesellschaft steigern. Das Engagement der KTS beginnt dabei im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Wer einmal mit Kindergartenkindern einen Regenbogen beobachtet hat, lässt sich wieder anstecken von der Faszination für Naturphänomene. Wie die Lebensläufe vieler erfolgreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigen, ist dieses frühe Interesse die Basis für eine spätere intensive Beschäftigung mit den Naturwissenschaften.