Von der Europäischen Staatsanwaltschaft in die Kanzlei

Dr. Anna-Elisabeth Krause-Ablaß hat als Delegierte Europäische Staatsanwältin Aufsehen erregende Prozesse geführt. Nun ist sie von Luxemburg nach Bonn gewechselt und bringt ihr Wissen bei Flick Gocke Schaumburg ein. Im Gespräch mit dem karriereführer recht begründet sie den Schritt und gibt Einblicke in alte und neue Herausforderungen. Das Interview führte Dr. Marion Steinbach

Zur Person

Dr. Anna-Elisabeth Krause-Ablaß war von 2008 bis 2009 Rechtsanwältin bei CMS Hasche Sigle, Frankfurt am Main, anschließend bis 2010 Richterin beim Landgericht Frankfurt am Main. Von 2010 bis 2021 arbeitete sie als Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main, unterbrochen durch eine Tätigkeit als Nationale Sachverständige bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Von 2021 bis 2023 war sie Delegierte Europäische Staatsanwältin bei der Europäischen Staatsanwaltschaft in Luxemburg und Frankfurt. Seit Anfang 2024 ist sie Rechtsanwältin im Bonner Büro von Flick Gocke Schaumburg.
Der Wechsel von der Staatsanwaltschaft in eine Kanzlei ist eher selten. Was hat sie zu dem Schritt bewogen? Der Job des Staatsanwalts ist eine ganz tolle Aufgabe, die nicht nur spannend und extrem abwechslungsreich ist, sondern auch dem Gemeinwohl dient. Diese Attribute haben mich die letzten 14 Jahre, die ich als Staatsanwältin tätig war, täglich motiviert und inspiriert. Sie haben mir die Entscheidung, den Weg zurück in die Privatwirtschaft zu gehen, nicht leicht gemacht. Ich bin allerdings ein Mensch, der gerne neue Herausforderungen annimmt und sein Karriereschicksal selbst in die Hand nehmen möchte. In der ordentlichen Gerichtsbarkeit und der Staatsanwaltschaft kann man sich leider nicht auf ein Fachgebiet spezialisieren und zugleich in der Karriereleiter emporsteigen. Beförderungspositionen sind rar und immer mit dem Risiko verbunden, sich plötzlich in einem gänzlich anderen Fachgebiet oder einer Verwaltungsaufgabe wiederzufinden. Es ist zwar lehrreich und bereichernd, sich immer wieder in neue Materien einzuarbeiten; ich habe mich allerdings dankenswerterweise die letzten zwölf Jahre ausschließlich mit dem Gebiet des Wirtschafts- und Steuerstrafrechts befasst und möchte dieser Materie gerne treu bleiben, da sie mir großen Spaß macht. Sie kennen die Kanzleiwelt durch Ihre früheren beruflichen Erfahrungen. Was stellt für Sie den besonderen Reiz der Arbeit in einer Kanzlei dar? Der Reiz besteht darin, ein großes Maß an Gestaltungsmöglichkeit zu haben. Auch wenn Kanzleien wirtschaftlichen Zwängen unterworfen sind, besteht bei der Frage, ob und wie ein Mandat geführt wird, größere Freiheit als bei der Frage, ob und wie ein Ermittlungsverfahren durch die Staatsanwaltschaft bearbeitet wird. Ein weiterer – aus meiner Sicht nicht zu unterschätzender – Vorteil der Tätigkeit in einer größeren Kanzlei ist die Personal- und Sachausstattung. Trotz der Vorteile habe ich auch großen Respekt vor der neuen Tätigkeit. Es wird eine Umstellung sein, plötzlich nicht mehr objektiv auf einen Sachverhalt zu blicken, sondern Partei für die Mandantschaft zu ergreifen. Zudem ist man als Dienstleister den zeitlichen Bedürfnissen des Mandanten unterworfen. Da ich dies aber bereits zu Beginn meiner beruflichen Tätigkeit war und darüber hinaus aus einer Anwaltsfamilie stamme, ist mir dies nicht fremd. Zudem ist die Tätigkeit des Staatsanwalts in einem Wirtschaftsdezernat auch mit viel Mehrarbeit verbunden, die mich aber nie wirklich abgeschreckt hat. Sie haben Ihre berufliche Laufbahn im Bereich Arbeits- und Gesellschaftsrecht begonnen, waren dann als Richterin in Zivilsachen tätig und haben sich danach auf Wirtschaftsstrafrecht spezialisiert. Was sind die besonderen Herausforderungen dieses Bereichs? Die Besonderheit des Wirtschaftsstrafrechts besteht darin, dass das materielle Strafrecht nur einen geringen Teil der Tätigkeit ausmacht. Der Großteil der Rechtsfragen, mit denen man sich zu befassen hat, stammt aus dem Zivilrecht (z. B. dem Gesellschafts- und Arbeitsrecht) und dem Steuerrecht. In prozessualer Hinsicht weicht das Wirtschaftsstrafrecht jedoch nicht vom Kernstrafrecht ab, sodass das Strafverfahrensrecht zum täglichen Brot eines Wirtschaftsstrafrechtlers gehört. Im Wirtschafts- und Steuerstrafrecht handelt es sich üblicherweise um komplexe Sachverhalte, die der Bearbeiter aus vielen Unterlagen und Daten zu erfassen hat. Studierende, die in dieser Rechtsmaterie arbeiten möchten, sollten daher neben einem allgemeinen Interesse am Strafrecht an wirtschaftlichen Zusammenhängen interessiert, dem Steuerrecht gegenüber nicht abgeneigt und bereit sein, umfangreiches Aktenmaterial zu sichten. Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass man – sowohl bei der Staatsanwaltschaft als auch in der Anwaltschaft – im Bereich des Wirtschaftsstrafrechts viele Tage und Monate, gegebenenfalls sogar Jahre, mit den Fällen zu tun hat. Studierende, die es vorziehen, viele, aber dafür kürzere Sachverhalte zu bearbeiten, sollten sich gut überlegen, ob das Wirtschaftsstrafrecht die richtige Materie für sie ist. Ich selbst wollte ursprünglich nie im Strafrecht tätig sein. Im Studium habe ich meinen Schwerpunkt auf das Arbeits- und Gesellschaftsrecht gelegt und auch im Gesellschaftsrecht promoviert. So war es nur konsequent, auch in diesem Bereich in den Beruf starten. Beim Landgericht war ich auch ausschließlich mit Zivilsachen befasst. Bei der Staatsanwaltschaft, zu der ich infolge Personalüberhangs beim Landgericht unfreiwillig gekommen bin, habe ich dann aber großen Gefallen am lebensnahen Strafrecht entwickelt und dann letztendlich im Wirtschaftsstrafrecht die perfekte Kombination gefunden. Als Staatsanwältin hatten Sie es zum Teil mit spektakulären Fällen zu tun, über die oft in den Medien berichtet wurde, wie beispielsweise über die öffentlichkeitswirksamen Hausdurchsuchungen beim DFB aufgrund des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung. Wie werden sich Ihre Aufgaben und Ihre Arbeitsweise bei Ihrer neuen Tätigkeit verändern? Ich werde einerseits Unternehmen dazu beraten, welche Vorkehrungen sie treffen können, um solche öffentlichkeitswirksamen Hausdurchsuchungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Diese stellen nämlich nicht nur eine Herausforderung für den Staatsanwalt dar, sondern beeinträchtigen auch die Reputation des Unternehmens. Hierbei spielt es eine große Rolle, hinreichende Compliance- Maßnahmen zu implementieren, die die Begehung von Straftaten verhindern. Für den Fall, dass es zu Straftaten gekommen ist, wird es dann andererseits zu meinen Aufgaben gehören, das Unternehmen gegenüber dem erhobenen Vorwurf zu verteidigen. Zudem werde ich meine Ermittlungsexpertise aus den vergangenen Jahren bei unternehmensinternen Untersuchungen einbringen.

Ist das Recht geschlechtergerecht?

Prof. Dr. Dana-Sophia Valentiner geht den vielen Facetten der Frage nach der Geschlechtergerechtigkeit des Rechts nach. Für ihr Engagement zur Förderung der Frauen und der Gleichstellung wurde die Vizepräsidentin des Deutscher Juristinnenbundes bereits ausgezeichnet. Im Gespräch mit dem karriereführer recht erklärt sie unter anderem, worum es bei der feministischen Rechtspolitik geht. Die Fragen stellte Dr. Marion Steinbach.

Zur Person

Dana-Sophia Valentiner studierte Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg, wo sie 2020 mit einer mehrfach prämierten Arbeit zum Grundrecht auf sexuelle Selbstbestimmung bei Prof. Dr. Ulrike Lembke promoviert wurde. Bis 2022 war sie an der Helmut- Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Öffentliches Recht, insbes. Öffentliches Wirtschafts- und Umweltrecht tätig. Seit 2022 lehrt und forscht sie an der Universität Rostock. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Staatsund Verwaltungsrecht, insbesondere Grundrechte (allgemeines Persönlichkeitsrecht, Gleichheitsrechte), Wahlrecht, Recht der Verkehrswende und Legal Gender Studies. Sie ist unter anderem Young Academy Fellow der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und Vizepräsidentin des Deutschen Juristinnenbundes e. V.
Warum braucht es eine feministische Rechtspolitik? Erstens, weil Recht keineswegs objektiv, neutral und gerecht ist. In unserem Podcast Justitias Töchter diskutieren wir über diskriminierende Rechtsnormen oder Beispiele für Benachteiligungen oder Stereotypisierungen, die aus der Rechtsanwendungspraxis resultieren. Recht ist ein Machtinstrument, das auch dazu beiträgt, bestimmte Erwartungen an Geschlecht und gesellschaftliche Strukturen aufrechtzuerhalten. Als Machtinstrument bietet Recht auch viel Potenzial für eine Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse, und hierin liegt der zweite Grund, warum es eine feministische Rechtspolitik braucht: Das Versprechen materieller Gleichberechtigung, das auch Art. 3 Abs. 2 GG macht, verlangt staatliches Handeln, das benachteiligende Hürden abbaut, Stereotypisierungen überwindet, Diskriminierungen beendet und verhindert. Inwiefern weist auch das Jurastudium Diskriminierungen auf? Das Jurastudium ist jedenfalls nicht besonders divers. Für die Studierendenschaft ändert sich das zunehmend, aber die juristischen Fakultäten sind immer noch sehr männlich, sehr weiß. Solche Räume haben ein gewisses Potenzial für Exklusion und auch für Diskriminierungen. Für die Benotung in den juristischen Staatsexamina haben dies Towfigh/ Glöckner/Traxler in ihren Studien nachgewiesen. Für die juristischen Ausbildungsfälle konnte ich in einer Studie vor ein paar Jahren zeigen, dass sie durchzogen sind von Geschlechterrollenstereotypen (z. B. der Rechtsanwalt und die Sekretärin). Ich kritisiere außerdem das Objektivitätsideal, das der juristischen Ausbildung teilweise zugrunde gelegt wird. Ich halte das für eine Illusion. Viel wichtiger ist es, als Juristin sensibel für das eigene Wissen und dessen Grenzen sowie für die eigene Positionierung und eigene Privilegien zu sein. Das sollte auch in der juristischen Ausbildung eine Rolle spielen. Wie ist es um die Geschlechtergerechtigkeit in den Kanzleien bestellt? Auch in den Kanzleien zeigt sich das bekannte Muster: Frauen und andere marginalisierte Personen sind unterrepräsentiert, vor allem in Führungspositionen. Der Anteil an Frauen bei den Equity Partnerschaften in Kanzleien liegt etwa bei elf Prozent. Mittlerweile gibt es einige Initiativen, um gezielt Frauen und marginalisierte Personen zu gewinnen und zu halten, z. B. Mentoring und besondere Vernetzungsangebote. Ohne weitgreifende strukturelle Veränderungen wird ein wirklicher Kulturwandel aber nicht gelingen. Es braucht eine klare Personalpolitik, auch unter Einsatz von Quoten, um Sichtbarkeit herzustellen und Vorbilder zu schaffen. Außerdem sind Arbeitszeitmodelle zu entwickeln, die insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Sie sensibilisieren auch für latente Geschlechterungerechtigkeit, beispielsweise anhand der Zeit. Was hat es damit auf sich? Das war eine sehr interessante Podcastfolge mit der Journalistin und Autorin Teresa Bücker über ihr Buch „Alle Zeit“. Sie zeigt darin, dass Zeit die zentrale Ressource in unserer Gesellschaft und sehr ungleich verteilt ist. Zeit zu haben ist zugleich Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Das Thema Zeitgerechtigkeit ist auch für das Recht interessant. So wirken sich bestehende Regelungen faktisch darauf aus, wie viel Zeit uns zur Verfügung steht. Das fängt mit Arbeitszeitregelungen an und reicht bis zu Ansprüchen auf Kinderbetreuung oder Elternzeit. Solche Regelungen gestalten Realitäten. Sie können – und das ergibt sich besonders aus einer feministischen Perspektive – auch einen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit leisten. Der Deutsche Juristinnenbund hat unter Leitung der großartigen Professorin Heide Pfarr ein umfangreiches Konzept für ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft erarbeitet. Es setzt auf Maßnahmen regulierter Selbstregulierung, auf kollektiv erarbeitete Arbeitszeitmodelle, eine lebenslauforientierte Arbeitszeitgestaltung, Arbeitszeitchecks zur Ermittlung von Arbeitszeitbedürfnissen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und auf dieser Grundlage zu ergreifende Maßnahmen. Kanzleien haben hier die Chance, mit positivem Beispiel voranzugehen. Was können Anwältinnen in den Kanzleien für mehr Gleichberechtigung tun? Rechtsanwältinnen können sich ansprechbar zeigen für Frauen und andere marginalisierte Personen, Netzwerke für den niedrigschwelligen Austausch schaffen bzw. an ihnen mitwirken und Talente aktiv fördern. Am meisten können aber die Partner tun – und das sind immer noch überwiegend Männer. Was wird für eine Gleichberechtigung in Rechtsprechung und Gesetzgebung gebraucht? Es gibt noch allerhand zu tun. Ein Anfang wäre gemacht, würde der staatliche Gleichberechtigungsauftrag aus Art. 3 Abs. 2 GG ernstgenommen. Dieses Ziel wird nur erreicht, wenn alle staatlichen Akteure bei allen Maßnahmen Gleichberechtigung als eigenständiges Ziel und Querschnittsaufgabe mitdenken. Das Problem ist: Die bestehenden Konzepte und Strategien existieren nur auf dem Papier. Viel zu oft fallen sie in der Praxis hintenüber. Solange das so ist, bleibt Art. 3 Abs. 2 GG ein wunderschönes, aber leeres Versprechen, dessen Beachtung im Einzelfall von dem Engagement Einzelner abhängt.

Wie ist die Idee zu dem Podcast Justitias Töchter entstanden?

Selma Gather, die den Podcast mit mir moderiert, und ich teilen ein großes Interesse für feministische Rechtswissenschaft sowie für Podcasts. Lehrbücher und Zeitschriften zum Thema gibt es einige sehr gute, z. B. das Studienbuch „Feministische Rechtswissenschaft“ von Foljanty/Lembke, die Rechtszeitschrift STREIT oder die djbZ. In der Podcastlandschaft sah es dagegen mau aus. Den Ausschlag für den Projektstart gab Professorin Maria Wersig, damals Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes, die auch in unserer ersten Folge zu Gast war. Seit Mai 2020 sprechen wir nun bei Justitias Töchter über feministische Themen im Recht und mit Frauen bzw. FLINTA über Recht. Es geht eigentlich in jeder Folge um die Frage, ob das Recht geschlechtergerecht ist. Die Themenbandbreite reicht von reproduktiven Rechten über das Familien- und Abstammungsrecht bis zu geschlechtsspezifischer Gewalt. „Justitias Töchter. Der Podcast zu feministischer Rechtspolitik“ Der Podcast ist eine Produktion des Deutschen Juristinnenbunds e.V. (djb). Selma Gather und Dana-Sophia Valentiner sprechen einmal im Monat über feministische Themen im Recht und mit Frauen über Recht.

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Kuratiert

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Karriere-Barometer 2023/2024

Die Zahlen verwundern: 80 Prozent der Studierenden blicken optimistisch in die Zukunft, obwohl 72 Prozent noch keinen klaren Karriereweg vor Augen haben. Das sind Ergebnisse des Karrierebarometers 2023/2024 von JobTeaser und The GenZLab. Ziel von JobTeaser ist es, jungen Talenten den Weg in den Job zu erleichtern und das Matching zu ermöglichen. Daher werden sowohl die GenZ als auch Personalverantwortliche über ihre Erwartungen, Vorstellungen und Wünsche befragt und die Ergebnisse miteinander verglichen. So zeigt sich beispielsweise, dass für Recruiter Teamfähigkeit besonders vordringlich ist, während die Studierenden diese Kompetenz für weniger wichtig erachten.

Integrierter Jura-Bachelor und E-Examen im Saarland

Zum Wintersemester 2024/2025 führt die Fakultät Rechtswissenschaft der Universität des Saarlands den integrierten Bachelor für Jurastudierende ein. Das bedeutet: Studentinnen und Studenten können sich künftig parallel für ein Jurastudium mit dem Ziel „Erste juristische Prüfung“ und den Bachelor of Laws einschreiben. Sollten sie das erste Staatsexamen nicht bestehen, haben sie nach sechs Semestern immerhin einen Bachelor of Laws in der Tasche. Der international anerkannte akademische Grad des Bachelors qualifiziert für ein Arbeiten im Ausland, aber auch in juristischen Abteilungen, beispielsweise bei einer Bank, in einer Versicherung oder in Unternehmen. Außerdem bietet er die Möglichkeit, einen Master of Laws aufzusatteln. Neu auch: Ab 2024 soll auch das erste Staatsexamen elektronisch abgefasst werden können. Die Anfertigung der Klausuren am Laptop soll spätestens im Herbst 2024 möglich sein.

LL.M.-Studiengang „Recht der Digitalisierung“ seit WS 2023/2024 in Köln

Die Digitalisierung wirft viele juristische Fragen auf. Diese reichen von der Ahndung von Verbrechen im Cyberspace über arbeitsrechtliche Fragen bis hin zu den Grenzen, die beim Einsatz von Technologien respektiert werden müssen. Damit Juristinnen und Juristen auf diese Fragestellungen vorbereitet sind, bietet die Universität zu Köln seit dem Wintersemester 2023/2024 einen einjährigen gebührenfreien Studiengang an. Behandelt werden spezifische Fragen der Digitalisierung in grundlegenden Rechtsbereichen wie dem Datenschutz-, Wirtschafts- und Wettbewerbsrecht, Arbeits- und Medienrecht sowie dem internationalen Recht. An der Entwicklung des Studiengangs beteiligt waren die studentische Initiative des „Legal Tech Lab Cologne“ und die Kölner Forschungsstelle „Recht und Ethik der digitalen Transformation“. Das LL.M.-Programm richtet sich an Absolventinnen und Absolventen eines rechtswissenschaftlichen Studiengangs und ist eine Zusatzqualifikation für Juristinnen und Juristen. von Dr. Marion Steinbach

Sich selbst den juristischen Traumjob erschaffen

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Die Rechtsbranche war noch nie so volatil und zugleich von ambivalenten Kräften geprägt. Das kann Ängste wecken, bietet zugleich aber enorme Chancen. Nadine Lilienthal beschreibt, warum KI, komplexe Gesetze und Fachkräftemangel Fluch und Segen sind und wie Berufseinsteiger diese geschickt für sich nutzen können.

Zur Person

Dr. Nadine Lilienthal ist Vordenkerin für einen zukunftsfähigen Rechtsmarkt. Sie ist Rechtsanwältin und Gesch.ftsführerin von Legaleap.law. Im „Zukunft Rechtsmarkt“ Podcast interviewt sie Persönlichkeiten der Rechtsbranche. Außerdem ist sie Mitgründerin des New Legal Network – dem Netzwerk für ganzheitliche Rechtsberater:innen.
Vor allem diese drei Faktoren wirken sich stark und ambivalent auf die Rechtsbranche aus:
  1. KI und die neuen Legal-Tech-Tools,
  2. die seit Jahren steigende Anzahl an Gesetzen und
  3. die sinkende Anzahl an Nachwuchsjuristinnen und -juristen.
Da die Regulatorik stetig komplexer wird, steigt der Bedarf an juristischem Nachwuchs. Eine Lösung, den Fachkräftemangel aufzufangen, bieten KI und Legal Tech. Zugleich könnte die Technologie juristische Jobs stark verändern oder teilweise ersetzen. Gerade durch neue Technologien war das Angebot an Tätigkeiten im juristischen Bereich noch nie so vielseitig. Zunehmend mehr Positionen verlangen relevantes Schnittstellenwissen aus anderen Fachbereichen. Das erhöht für Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit, ihr Berufsbild selbst zu gestalten und einen zu den eigenen Fähigkeiten passenden Job zu kreieren.

Was tust du, um dieses Ziel zu erreichen?

Erstens: Spezielles Wissen und Kompetenzen: Spezialwissen, zum Beispiel zu DAOs oder Blockchain, ist im Rechtsmarkt seltener zu finden, als zum Beispiel allgemeine gesellschaftsrechtliche Skills. Dein persönlicher Mix aus Knowhow und Kompetenzen kann sich ergeben aus:
  • Seminararbeiten, Fachartikeln oder anderen Publikationen.
  • Engagement in Studierendeninitiativen oder einem Ehrenamt.
  • Interessen außerhalb der Universität..
  • Zertifikaten und Zusatzabschlüssen.
Zweitens: Sichtbarkeit: Wenn du dort sichtbar bist, wo auch potenzielle Arbeitgeber sind, wie bei LinkedIn, kannst du frühzeitig auf interessante Kontakte zurückgreifen. So geht’s:
  • Poste regelmäßig über „dein“ juristisches Schnittstellenthema.
  • Beginne einen Newsletter auf Social Media.
  • Vernetze dich mit Juristinnen und Juristen, die schon im Beruf sind.
  • Präsentiere in deinem Profil die Themen, die dich interessieren.
  • Engagiere dich (im Vorstand) einer Studierendeninitiative.
  • Starte einen Podcast oder eine Video-Reihe, in der du Expertinnen und Experten zu „deinem“ Thema interviewst.
Drittens: Netzwerken und Initiativbewerbungen: Besonders wenn du bereits eine gewisse Sichtbarkeit mit deinem Spezialwissen und deinen Kompetenzen erlangt hast, kann das sehr wirksam sein:
  • Bitte Juristinnen und Juristen, die deinen Wunschberuf ausüben, um einen Austausch. So kannst du mehr über ihren Werdegang und nötige Zwischenschritte erfahren und du erhältst vielleicht direkte Anknüpfungspunkte für einen Berufseinstieg.
  • Erzähle Personen in deinem Netzwerk, was du gerne machen würdest.
  • Wenn du einen Wunscharbeitgeber hast, nimm Kontakt auf und zeige im Gespräch, welchen Mehrwert du dem Arbeitgeber bringen kannst.
Fazit: Wer proaktiv vorgeht und seine Sichtbarkeit nutzt, steigert die Chancen seinen Traumjob in der Rechtsbranche zu finden.

„Jura ist an vielen Stellen einfach per se Realsatire“

Dr. Frederik Neyheusel präsentiert als Justus Krux mit seinem Bühnenprogramm Jura und Recht humorvoll, augenzwinkernd und lehrreich. Alle seine kurzweiligen Geschichten durch die Welt der Anwältinnen und Anwälte und des Rechts haben einen realen juristischen Hintergrund. Mit dem Rechtsanwalt und Comedian sprach Dr. Marion Steinbach.

Zur Person

Dr. Frederik Neyheusel, Jahrgang 1973, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg. Seit 1999 ist er Rechtsanwalt. Der Gesch.ftsführer und Gesellschafter der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz Rechtsanwaltsgesellschaft mbH tritt als Kabarettist unter dem Künstlernamen „Justus Krux“ (https://justus-krux.de) auf. Seit 2019 ist er mit dem Kabarettprogramm „Kommste noch auf nen Kaffee mit hoch …? Aus dem Leben eines Anwalts“ deutschlandweit auf Kleinkunstbühnen unterwegs.
Wie kamen Sie auf die Idee, juristische Themen kabarettistisch zu präsentieren? Ich halte seit Jahren juristische Fachvorträge im Baurecht für Baubeteiligte und habe schnell gemerkt, dass die Zuhörer und Zuhörerinnen viel aufmerksamer waren, wenn die juristische Botschaft mit Anekdoten und etwas Humor transportiert wurde. Das Verhältnis von „Lernstoff“ und „humorvoller Überspitzung“ hat sich dann im Laufe der Zeit immer weiter in Richtung des Humors verschoben. Nach einem Vortrag im Jahre 2019 kam dann ein Veranstalter auf mich zu und fragte, ob ich mal daran gedacht hätte, auf Basis des Vortrages ein reines juristisches Kabarettprogramm zu entwickeln. Dies war dann der Startschuss für das Bühnenprogramm. Was macht das Recht zu einem ergiebigen Sujet für die Comedy? Jura eignet sich vor allem deshalb für eine humorvolle Aufarbeitung, weil es den Alltag jedes Einzelnen betrifft, sei es durch Verkehrsverstöße, Scheidungen, Probleme mit Verträgen etc. So kann sich jeder auch in meinem Programm an irgendeiner Stelle wiederfinden. Zudem versiegt die Quelle neuer juristischer Themengebiete, die nach einer kabarettistischen Aufarbeitung verlangen, nie. Ich sage immer: Jura ist an vielen Stellen einfach per se Realsatire. Was sind typische Steilvorlagen? Dies ist ganz unterschiedlich. Es gibt Tage, da setze ich mich an den Schreibtisch und fange fast handwerklich an, nach Themen zu „suchen“ und zu prüfen, ob sich einzelne Ideen eignen. Ansonsten versuche ich, mit offenen Augen und Ohren durch die (juristische) Welt zu gehen. Natürlich hilft es auch, Zeitung zu lesen. In Artikeln werden häufig entweder juristische Skurrilitäten dargestellt oder aber alltägliche Fragen mit juristischer Relevanz angesprochen. Schließlich eignen sich auch Gerichtsurteile häufig dazu, das Publikum auf die Absurditäten des Rechts aufmerksam zu machen. Welche Bereiche sind besonders bühnentauglich? Mein Bühnenprogramm hat ganz unterschiedliche Passagen und erläutert z. B. auch humorvoll die Schwierigkeiten, die wir Juristen mit Verträgen und Vertragsauslegungen haben. Geht man von den Reaktionen des Publikums aus, so kommt „Sex & Crime“ aber meistens am besten an. Was gibt es für Gemeinsamkeiten zwischen der Arbeit als Jurist und als Comedian? Inhaltlich haben beide Bereiche nicht viel miteinander zu tun. Ich habe den Eindruck, dass die Bühnenerfahrung aber insgesamt auch bei beruflichen Auftritten, sei es im Rahmen von Vorträgen oder bei Gericht, hilfreich ist, beginnend bei der Atmung und damit der Klarheit der Sprache bis hin zur Selbstverständlichkeit des überzeugenden Sprechens vor fremden Menschen. Wie verhalten sich Jurisprudenz und Humor zueinander? Ich bin der Auffassung, dass die meisten Juristen humorvolle Menschen sind. Ich finde auch, dass es im Beruf nie schadet, ernste Angelegenheiten mit passendem Humor etwas aufzulockern. Was würden Sie angehenden Juristinnen und Juristen mit auf dem Weg geben?Nehmt nicht alles zu ernst. Eine gewisse Offenheit und Lockerheit schaden weder beruflich noch bei ambitionierten Hobbys.

Stationen auf dem Weg ins Internationale Wirtschaftsrecht

Hi! Ich bin Caro. Mein Studium führte mich nach Norwegen, und mein Referendariat absolvierte ich in Lettland. Seit 2022 bin ich als Associate im Bereich Wirtschaftsrecht bei MTR Legal Rechtsanwälte tätig. Bereits in meinem ersten Jahr habe ich das Wichteln eingeführt, um die Teamzusammengehörigkeit zu stärken und neben der Arbeit interessante Themen anzustoßen. Im kommenden Jahr strebe ich meinen Fachanwalt an, um mich inhaltlich weiterzuentwickeln.

Durch meine Auslandsaufenthalte wurde meine Leidenschaft fürs Reisen verstärkt, und ich habe durch Interrail und Roadtrips neue Perspektiven entdeckt. Stockholm ist für mich die beste Stadt – klein, mit großartigem Essen, skandinavischem Lebensstil und malerischen Hausbooten. Schweden im Sommer ist einfach unschlagbar! Während meines rechtswissenschaftlichen Studiums an der Universität zu Köln entdeckte ich das faszinierende Rechtsgebiet des Internationalen Privatrechts. Die Abweichungen von den klassischen Rechtsbereichen begeisterten mich, und ich entschied mich, meinen Schwerpunkt in dem Gebiet zu absolvieren. Das Schiedsverfahrensrecht und das Internationale Wirtschaftsrecht eröffneten mir einen neuen Blick auf unser Rechtssystem, obwohl diese Bereiche in der universitären Ausbildung oft vernachlässigt werden. Die Herausforderungen grenzüberschreitender Sachverhalte faszinierten mich besonders. Unternehmen setzen vermehrt auf Schiedsklauseln, um Streitigkeiten diskret zu regeln. Die Exklusivität solcher Verfahren, die oft der breiten Öffentlichkeit verborgen bleiben, weckten mein Interesse. Um meine juristischen und sprachlichen Fähigkeiten zu stärken, absolvierte ich nach meinem ersten Staatsexamen ein Auslandssemester in Norwegen. Das Land beeindruckte nicht nur durch seine Natur, sondern auch durch seine Fortschrittlichkeit in Digitalisierung und Umweltbewusstsein. Diese Erfahrung lehrte mich, gesellschaftliche Konventionen auch mal zu durchbrechen und meine eigenen Interessen zu verfolgen. Da ich mein Auslandssemester erst nach Abschluss des ersten Staatsexamens absolvierte, war ich im Vergleich zu meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen, die durchschnittlich fünf Jahre jünger waren, deutlich älter. Im Gegensatz zu ihnen konnte ich mich entspannt zurücklehnen und die Zeit dort genießen, da ich aufgrund meines abgeschlossenen Studiums nicht dem Druck ausgesetzt war, Klausuren bestehen zu müssen. Meine unkonventionelle Entscheidung zahlte sich somit aus und festigte meine Überzeugung, sich öfter zu trauen, von gesellschaftlichen Konventionen abzuweichen und an individuellen Interessen festzuhalten.
Inspiriert von meinem Aufenthalt in Norwegen, wagte ich den Sprung ins Unbekannte und entdeckte das für mich neue Baltikum.
Die Wahlstation in Lettland während meines Referendariats bei Klauberg Baltics war eine weitere mutige Entscheidung. Mein Ausbilder und Kanzleieigentümer, Theis Klauberg, schrieb damals eine Stelle am Oberlandesgericht Köln aus, um Referendare für seine Kanzleistandorte in Estland, Lettland und Litauen zu gewinnen. Inspiriert von meinem Aufenthalt in Norwegen, durch den ich mich bereits mit kleinen nordischen Ländern identifizieren konnte, wagte ich den Sprung ins Unbekannte und entdeckte das für mich neue Baltikum. Trotz Unsicherheiten der Corona- Pandemie erweiterte ich meinen Horizont und erkannte, dass deutsche Juristen im Ausland hochgeschätzt werden. Diese Erkenntnis bestärkte meine Überzeugung, dass Auslandsaufenthalte und Studienschwerpunkte nach persönlichen Zielen ausgerichtet sein sollten, nicht nach vermeintlicher Beliebtheit. Parallel zum Referendariat begann ich den Masterstudiengang „Wirtschaftsrecht“ an der Universität zu Köln. Die berufsbegleitende Struktur und der praxisorientierte Lehrplan ermöglichten mir eine vertiefte rechtswissenschaftliche Ausbildung mit betriebs- und volkswirtschaftlichen Einblicken. Heute berate ich als Rechtsanwältin bei MTR Legal Rechtsanwälte internationale Mandanten, prüfe und entwerfe Verträge in englischer Sprache und analysiere grenzüberschreitende Sachverhalte. Die Grundbausteine für meine tägliche Praxis legte ich bereits im Studium, indem ich meine Ausrichtung bewusst auf das Internationale Wirtschaftsrecht setzte. Ein Tipp an Studierende, Referendarinnen und Referendare: Lasst euch bei Auslandsaufenthalten und der Wahl eurer Studienschwerpunkte von euren Zielen und Interessen leiten, nicht vom Mainstream. Diese Entscheidung hat mir den Weg zu meiner Karriere geebnet. Zudem, speziell für aufstrebende Anwälte im Wirtschaftsrecht, zwei entscheidende Ratschläge: Erstens, setzt frühzeitig auf eine gezielte Ausrichtung eurer Interessen und Kompetenzen. Besucht spezialisierte Vorlesungen, erweitert eure Sprachkenntnisse und überlegt, ob ein Auslandsaufenthalt für euch infrage kommt. Diese Fokussierung wird nicht nur eure fachliche Expertise stärken, sondern auch eure Karriereentscheidungen nachhaltig beeinflussen. Zweitens, seid offen für unkonventionelle Wege. Mein persönlicher Werdegang verdeutlicht, dass gerade die mutigen Entscheidungen abseits der ausgetretenen Pfade oft zu einzigartigen beruflichen Chancen führen. Seid neugierig, sucht nach Möglichkeiten, die eure individuellen Interessen widerspiegeln und scheut euch nicht, neue Horizonte zu erkunden. Die Vielfalt eurer Erfahrungen wird nicht nur euren Lebenslauf bereichern, sondern auch eure Fähigkeiten als Anwalt im Wirtschaftsrecht entscheidend prägen.

Redaktionstipps

Allgemeine Infos auch zum Jurastudium im Ausland beim DAAD Praxisnahe Tipps und spannende Erfahrungsberichte zur Wahlstation im Ausland bei Lecturio und Talent Rocket Übersicht über die deutschausländischen Juristenvereinigungen auf Jurawelt

Weitere Anlaufstellen

  • Internationale Kanzleien mit einem Standort in Deutschland
  • Kanzleien im Ausland, die von deutschen Juristinnen oder Juristen geführt werden
  • Auswärtiges Amt
  • Deutsche Außenhandelskammer
  • Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ)
  • Internationale Organisationen
  • Botschaften und Konsulate des Ziellandes
  • Einige Stiftungen bieten Wahlstationen in ihren Auslandbüros (Konrad-Adenauer-Stiftung) oder Stipendien (Robert-Bosch-Stiftung)

Stressmanagement für Jurastudierende – Kommen wirklich nur die Harten in den Garten?

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Der Studie iur.reform vom Bündnis zur Reform der juristischen Ausbildung von 2023 bestätigt die Ergebnisse einer umfangreichen Studie des Bundesverbands rechtswissenschaftlicher Fachschaften e. V. aus dem Jahr 2022: Stress und psychische Belastung sind unter Jurastudierenden keine Ausnahme mehr. 2022 beschrieben fast 40 % der mehr als 1.000 Befragten die eigene Gefühlslage als „schlecht“ oder „sehr schlecht“. Fast die Hälfte der Studierenden würde das Studium nicht weiterempfehlen. Daher fordert das Bündnis jetzt, die juristische Ausbildung von Grund auf zu reformieren.

Zur Person

Diane Manz ist Dipl.-Psychologin, systemischer Business Coach und Beraterin für Kanzleien, Unternehmen und Privatpersonen. Als Inhaberin von brandung | coaching & consulting liegt ihr Fokus auf den Bereichen Führung, Karriereentwicklung und Selbstmanagement, insbesondere im Hinblick auf Umgang mit Stress. Mit 17 Jahren Erfahrung im Personalbereich, davon 13 Jahre als Personalleiterin einer internationalen Großkanzlei, ist die Beratung von Juristinnen und Juristen ein branchenspezifischer Schwerpunkt ihrer Arbeit. www.brandung-consult.com
Der Druck wird insgesamt dadurch erhöht, dass schon „einfache“ Stresssymptome, wie z. B. Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, zirkulierende negative Gedanken und Erschöpfung, nicht zum Image des unbesiegbaren und schmerzfreien Anwalts passen und erst recht nicht „offizielle“ psychische Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen. Das Studium ist also vermeintlich darauf angelegt, sich später in der anspruchsvollen juristischen Welt behaupten zu können. Das Tabu zu brechen und zuzugeben, dass das Thema sowohl im Studium als auch in der späteren Arbeit durchaus eine Rolle spielt und mit Schwäche nichts zu tun hat, ist schwer.

Entwicklung von Bewältigungskompetenzen

Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig bewusst zu machen, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, sich mit Möglichkeiten zum Umgang mit Stressempfinden auseinanderzusetzen. Ganz im Gegenteil stellt dies eine verantwortungsbewusste und vorausschauende Strategie dar, mit Herausforderungen aller Art umzugehen. Wer früh sein Portfolio an Bewältigungskompetenzen entwickelt, kann mit herausfordernden Hindernissen besser umgehen. Der Weg zum Erfolg basiert auf drei Schlüsselelementen:
  1. Setzen von privaten und beruflichen Zielen: Ziele dienen als Orientierung und Motivation, insbesondere in stressigen Zeiten. Sich bewusst zu machen, wofür man die Anstrengung unternimmt kann hier genauso hilfreich sein, wie die frühe Feststellung, dass die Entscheidung Jura zu studieren fremdgesteuert war und damit keine Aussicht auf ein zufriedenes Leben birgt.
  2. Reflexion und Stärkung des Selbstwertgefühls: Die Beschäftigung mit den Fragen „Wer bin ich und wer will ich sein?“ hat einen wesentlichen Einfluss auf die Angst vor Versagen. Ein stabiles Selbstwertgefühl hilft, mit mehr Selbstvertrauen zu lernen, in Prüfungen zu bestehen und in den Beruf einzusteigen.
  3. Annahme der Realität: Das Jurastudium ist herausfordernd und sollte reformiert werden, aber das Hadern mit dieser Realität führt nicht weiter. Die Realität anzunehmen und nach Einflussmöglichkeiten zu suchen, führt zu mehr Zufriedenheit und einem klaren Kopf.
Hierin auch anderen ein Vorbild zu sein, über Belastungen offen zu sprechen und eigene Bemühungen zur Stressbewältigung transparent zu machen, ist immer noch mutig, aber es trägt zu einer besseren Lebensqualität bei. Außerdem trägt dies dazu bei, die antiquierte These „Nur die Harten kommen in den Garten“ langsam aber sicher aus der Gedankenwelt der juristischen Ausbildung und auch der Rechtsbranche zu vertreiben.

Schrift-Sätze – Kultur-, Buch- und Linktipps

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Die Schule des Lebens

Cover gelacht und geweintEr hat die große Gabe, Menschen zum Lachen zu bringen. Jürgen B. Hausmann ist Kabarettist und Gymnasiallehrer für Griechisch, Geschichte und Latein. In seiner Autobiografie mit dem Untertitel „Die Geschichte hinter meinen Geschichten“ beschreibt er, dass er selbst nicht nur fröhlich Tränen gelacht, sondern sie auch zuweilen verzweifelt geweint hat. Als Student hatte er Prüfungsangst bis hin zur nervösen Erschöpfung, bis heute plagt ihn Lampenfieber. Eindrücklich erzählt er, wie er es selbst in den schwierigsten Lebenssituationen schafft, Menschen zu unterhalten und woraus er Kraft schöpft. Ein besonderes Buch über das Aushalten, tragische Verluste, wunderbare Momente, großartige Erfolge, Glaube – und Humor. Bonifatius-Verlag 2022, 224 Seiten, 20,00 Euro, auch als E-Book erhältlich. Tour-Termine: www.juergen-beckers.de/25-jahre-dat-is-e-ding.html

Einblicke in ein Leben für die Politik

Cover SchaeubleWolfgang Schäuble hat als Bundesminister, Parteivorsitzender, Bundestagspräsident und leidenschaftlicher Parlamentarier das politische Geschehen der Bundesrepublik geprägt und die Mechanismen des politischen Betriebs aus nächster Nähe beobachtet. Die Autobiografie erzählt das politische Leben des Juristen, der auch als Architekt des Einigungsvertrages gilt. Wolfgang Schäuble. Erinnerungen. Mein Leben in der Politik. Klett-Cotta 2024. 38,00 Euro.

Führung neu denken – ein GPS für die Zukunft

cover das neue fuehrenBodo Janssen ist bekannt als Pionier einer neuen, Unternehmenskultur. Er untersucht Selbstverständnis, Rolle und Aufgaben von Führung und macht bewusst, dass jede Führungskraft den Mut haben muss, sich auch leiten zu lassen. Das Buch ist ein Wegweiser für die Zeitenwende und eine Lektüre mit hohem Praxiswert für Führungskr.fte aller Ebenen. Bodo Janssen. Das neue Führen. Führen und sich führen lassen in Zeiten der Unvorhersehbarkeit. Hardcover. Ariston Verlag 2023. 224 Seiten. 23,00 Euro.

Der Criminal Compliance-Podcast

Beim Podcast „Rosinius on Air“ dreht sich alles um die Themen Wirtschaftsstrafrecht, Steuerstrafrecht und Compliance. Ziel ist es, den Zuhörerinnen und Zuhörern einen unterhaltsamen und „mundgerechten“ Überblick über wichtige und aktuelle Themen des Wirtschaftsstrafrechts und der Compliance zu geben – inklusive Blick über den Tellerrand und inspirierende Interviews mit spannenden Gästen. Den Podcast gibt es auf iTunes, Spotify, Google Podcasts, Deezer und überall dort, wo Sie Podcasts finden.

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1.000 Jahre Rechtsgeschichte zum Schauen und Hören

Im mittelalterlichen Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber werden anhand von über 50.000 Exponaten 1.000 Jahre Rechtsgeschichte lebendig. Die Exponate zeigen, wie in früheren Zeiten Recht und Ordnung durchgesetzt wurden. Beleuchtet werden auch Hexenverfolgungen, Tierstrafen und Aufsehen erregende Kriminalfälle. Einige Themen des Museums werden zudem in einem Podcast aufgegriffen. Noch bis Dezember 2024 ist die Sonderausstellung „Schatz und Schatzsuche“ in Recht und Geschichte zu sehen. In diesem Jahr wird zudem ein Symposium zu Musik, Recht und Geschichte stattfinden.

Da arbeiten, wo andere Urlaub machen

cover workationArbeit bedeutet längst nicht mehr, den ganzen Tag im Büro zu verbringen. Jurist und Autor Omer Dotou beschreibt in „Workation“, für wen dieses Arbeitsmodell geeignet ist und wer es in Anspruch nehmen kann. Er benennt die Chancen, aber auch die Herausforderungen. Denn eine Workation will gut vorbereitet sein, vor allem im Ausland. Omer Dotou. Workation. Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Haufe 2024. 128 Seiten. 11,99 Euro

Was wäre wenn? Dystopie vom Leben im Überwachungsstaat

cover everyWas könnte passieren, wenn es keine Gesetze gäbe, die die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger schützen? Wenn es nicht die durch die DSGVO vorgeschriebene Kontrolle und Transparenz bei Erfassung, Speicherung und Verarbeitung der personenbezogenen Daten gäbe? In seiner Dystopie entwickelt Dave Eggers ein Bild von der allumfassenden Überwachung des Lebens durch einen überm.chtigen Konzern. Dieser ist zugleich die größte Suchmaschine der Welt, der größte Social-Media-Anbieter und das größte Onlineversandhaus. Das Unternehmen strebt die vollständige Überwachung der Menschheit an und nutzt KI-Systeme, um Einfluss auf existenzielle Lebensbereiche des Menschen zu nehmen. Eggers entwirft in seinem Roman ein dystopisches Szenario davon, was passieren könnte, wenn ein Monopol die Macht übern.hme und mithilfe künstlicher Intelligenz die Grundsätze der informationellen Selbstbestimmung und der Freiheit der Menschen nach und nach aushebeln würde. Dave Eggers. Every. KiWi Taschenbuch 2023. 592 Seiten. 15,00 Euro

Was bedeuten Gerechtigkeit, Unschuldsvermutung und Verfahrensfairness?

cover der war´sWie erklärt man Kindern, was Gerechtigkeit ist oder wie das deutsche Justizsystem funktioniert? Vergebens suchte die Strafrechtsprofessorin Elisa Hoven nach einem Kinderbuch, das dieses Thema kindgerecht erklärt. Kurzerhand beschlossen sie und ihre Freundin, Juristin und Bestsellerautorin Juli Zeh: Wenn es das noch nichtgibt, dann schreiben wir ein solches Buch. In dem Kinderbuch zeigt das Autorenduo am Beispiel einer Schulklasse,wie die Gesellschaft mit Recht und Gerechtigkeit umgeht. In „Der war’s“ scheint anfangs klar zu sein, wer Schuld hat. Doch je mehr sich die Kinder von ihren Vorurteilen lösen und je genauer sie hinschauen, desto mehr bröckelt der zuvor so eindeutige Verdacht. Die stimmungsvollen Bilder stammen von Lena Hesse. Juli Zeh, Elisa Hoven, Lena Hesse. Der war‘s. Carlsen Verlag 2023. 160 Seiten. 12,00 Euro.

Das letzte Wort hat: Dr. Sarah Tacke, Juristin, Journalistin und Leiterin der ZDF-Redaktion Recht und Justiz

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Dr. Sarah Tacke ist Leiterin der Redaktion Recht und Justiz beim ZDF. Journalistin zu werden war von Anfang an das Ziel der promovierten Juristin. Die Fragen stellte Dr. Marion Steinbach.

Zur Person

Dr. Sarah Tacke, Jahrgang 1982, hat in Freiburg, Lausanne und Hamburg Jura studiert. 2009 wurde sie in Hamburg mit ihrer Dissertation zum Thema „Medienpersönlichkeitsrecht“ promoviert. Schon während des Studiums begann sie, journalistisch zu arbeiten. Ihr Volontariat absolvierte sie beim NDR. Sie leitet die Redaktion Recht und Justiz beim ZDF und moderiert das Wirtschaftsmagazin WISO.
Warum haben Sie vor der Ausbildung zur Journalistin Jura studiert? Mit dem Jurastudium wollte ich mir Wissen und Freiheit erarbeiten – die Freiheit, nicht jeden Job zu jeder Bedingung machen zu müssen. Und ein juristisches Wissen, das einem hilft, Politik, Gesellschaft, aber auch den Alltag zu sortieren. Die beiden Arbeitsbereiche sind sehr unterschiedlich. Wie bringen Sie das zusammen? So unterschiedlich sind Jura und Journalismus gar nicht. Im Jurastudium wird man darin geschult, viele Informationen schnell zu erfassen und dann Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen. Genau diese Denkschule hilft mir heute jeden Tag. Außerdem muss ich auch in meinem Job immer wieder rein in die Tiefe. Denn die Fragen, die wir erklären, sind in der Regel sehr komplex und oft auch Neuland. Und um sie erklären zu können, muss man die Themenfelder erstmal selbst durchdringen. Da gehen wir oft unter sehr hohem Zeitdruck sehr in die Tiefe. Welche Kompetenzen aus dem Jurastudium kommen Ihnen heute zugute? Am Ende des Jurastudiums steht das Staatsexamen. Eine hammerharte Prüfung, in der sehr viel abgeprüft wird. Deshalb habe ich im Jurastudium zum ersten Mal richtig gelernt zu lernen. Nämlich nachhaltig – so, dass (fast) alles im Kopf bleibt. Und dieses geschulte Jura-Hirn ist bis heute in der Lage, blitzschnell Einschätzungen in allen möglichen Rechtsgebieten und Rechtsfragen zu geben. Nicht immer ad hoc vollständig – aber das Judiz, das juristische Urteilsvermögen, führt einen in der Regel in die richtige Richtung. Was ist die größte Herausforderung bei Ihrer Arbeit? Die größte Herausforderung ist das Verstehen, um verstanden zu werden. Denn nur das, was man verstanden hat, kann man auch erklären. Genau das ist meine Kernarbeit: recherchieren, lesen, nachhaken bis ich eine Frage wirklich durchdrungen habe. Was war Ihr „schwerster Fall“ bei der juristischen Berichterstattung? Vermutlich der Fall Sebastian Edathy: Ein Bundestagsabgeordneter, der im Verdacht stand, sich den Missbrauch von Kindern auf Bildern und Videos angesehen zu haben. Im Nachgang habe ich viel über Kinderpornographie berichtet, wie Ermittler vorgehen und welche Lücken unser Rechtssystem hier hat. Dafür musste ich mir auch Missbrauchsaufnahmen ansehen, um Bilder zu finden, die wir im Fernsehen zeigen können. Was ich da sehen musste, werde ich nie vergessen können. Sie sind überdies „Presenterin“ bei der neuen ZDF-Reihe „Am Puls“. Mit was für Themen beschäftigen Sie sich da? Ich empfinde es als großes Privileg, durch die Sendereihe „Am Puls“ intensiv in andere Lebenswelten eintauchen zu können. Bei meiner ersten „Am Puls“-Doku zum Thema Fachkräftemangel konnte ich viel in den Berufen der Protagonisten mitarbeiten und habe so nochmal ein anderes Verständnis für Jobs bekommen, die ich vorher nie ausprobiert hatte. Dieser Perspektivwechsel hat etwas mit mir gemacht. Bei meiner zweiten „Am Puls“-Doku bin ich in die Welt krimineller Jugendlicher eingetaucht. Da sind mir Schicksale anvertraut und Einblicke gewährt worden, die mich immer noch sehr bewegen. Beide Filme haben mir aus unterschiedlichen Gründen neue Perspektiven und damit auch ein neues Verständnis ermöglicht. Was raten Sie Jura-Absolventinnen und -Absolventen, wenn sie in den Journalismus wollen? Ich würde immer raten, sich neben dem Studium schon etwas auszuprobieren – ob bei einer Zeitung oder auf Social Media. Und dann in der Wahlstation im Referendariat drei Monate zum Beispiel bei uns in der ZDF-Redaktion Recht und Justiz oder in einem anderen Medienunternehmen als Journalistin zu arbeiten. Da kann man in relativ kurzer Zeit herausfinden, ob der Traumjob wirklich zu einem passt. Außerdem ist nach dem Studium oder nach dem Referendariat eine journalistische Ausbildung sehr sinnvoll. Was man grundsätzlich mitbringen sollte, sind Neugier, Freude am Verstehen und Erklären und ein aufrichtiges Interesse an komplexen Inhalten.

Die Autobahn GmbH des Bundes

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Branche
Verkehrsinfrastruktur, Bau, Verwaltung

Anzahl der Standorte
1 Zentrale, 10 Niederlassungen bundesweit

Anzahl der MitarbeiterInnen
13.000

Gesuchte Fachrichtungen
Bauingenieurwesen, Maschinenbauingenieurwesen, Elektroingenieurwesen, Verkehrsingenieurwesen, Technikerausbildung, Vewaltung, Landespflege, Straßenbetriebsdienst

Einstiegsprogramme
Direkteinstieg, Praktika, Duales Studium etc.

Mögliche Einstiegstermine
Jederzeit

Einstiegsgehalt
Tarifvertrag Autobahn

Logo Die Autobahn

Ansprechpartner
Theresa Henschel
Anna Netzer

Anschrift
Hansastrasse 2
47799 Krefeld

E-Mail
theresa.henschel@autobahn.de
anna.netzer@autobahn.de

Internet
www.autobahn.de/die-autobahn

Ein Chef auf Augenhöhe

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Etwas großspurig formuliert könnte man sagen: Ohne ihn läuft am Flughafen nichts!

Lars Haberlah, Sachverständiger von TÜV Hessen am Flughafen Frankfurt Rhein-Main, ist bescheiden genug, um das gleich erst einmal richtig zu stellen: „Als Abteilungsleiter bin ich verantwortlich für die ordnungsgemäße Durchführung der Prüfungen der elektrischen Anlagen hier am Flughafen. Wir tragen erheblich zur sicheren Nutzung der Gebäude bei, was natürlich bedeutet: Ohne meine Kolleg*innen läuft nichts.“ Und dann macht er nochmal deutlich: „Ich habe keine Mitarbeiter, ich habe Kollegen, mit denen ich auf Augenhöhe zusammenarbeite!“
Lars Haberlah, Foto: TÜV Hessen
Lars Haberlah, Foto: TÜV Hessen
Für Lars Haberlah sind Sinn und Zweck seiner täglichen Arbeit bei TÜV Hessen sehr wichtig. „Zweck der Arbeit ist klar: Geld verdienen, das muss sein. Aber der Sinn ist für ihn das Entscheidende! Jeden Tag etwas Sinnvolles für die Gesellschaft tun!“ Sein Aufgabengebiet ist extrem vielschichtig: Brandmelde-Anlagen, Sicherheits-Stromversorgung, Blitzschutz-Anlagen, Anlagen in explosionsgeschützten Bereichen und vieles mehr. Für die Sicherheit in all diesen Anlagen und Bereichen ist er seit nunmehr sechs Jahren verantwortlich. Angefangen bei TÜV Hessen hat Lars Haberlah 1992. Seine erste Aufgabe: Aufzüge überprüfen. „Ich wollte schon immer hoch hinaus!“, fügt er mit breiten Grinsen hinzu

Vielfalt unterstützt

Die Vielfalt von TÜV Hessen ist für Lars Haberlah ein ausgesprochener Vorteil. „Wir sind zuständig für die Sicherheit in Gebäuden, in der Arbeitswelt, bei Anlagen und Maschinen, bei Produkten und Materialien. Wir prüfen in den Bereichen Grüne Energie und Nachhaltigkeit, übernehmen die komplette Projektsteuerung von Großprojekten im In- und Ausland. Außerdem die Themen Mobilität und Automotive! Und das Beste daran: Ich profitiere bei meiner täglichen Arbeit von dem Spezialwissen meiner Kollegen aus all diesen Bereichen – jeden Tag!“ Lars Haberlah hatte nach dem Abitur studiert und ging danach zu TÜV Hessen. Aus seiner heutigen Sicht kann man das viel besser machen. „Es gibt mehrere Wege zum Sachverständigen bei TÜV Hessen, aber für alle gilt: Ausbildung ist alles!  Mir ist es viel lieber, wenn ich einen Bewerber habe, der erstmal eine Lehre gemacht und dann studiert hat. Oder ein Duales Studium – das ist aus meiner Sicht optimal. Solche Menschen sind von vornherein mit der praktischen Arbeit vertraut! Aber all das muss nicht sein: Jeder, der Technik-affin ist, kann sich bei TÜV Hessen bewerben!“

Einfach eine große Familie

Das war der Weg von Jannik Weiß. Er ist Sachverständiger für Fördertechnik bei TÜV Hessen. Er prüft Aufzüge und Fahrtreppen. Eben alles, was nicht nur Menschen bewegt. Für ihn gab es nach dem Abitur zwei klare Ziele: zu TÜV Hessen und ein duales Studium. Hat beides geklappt. „Ein duales Studium ist mit Abstand die beste Möglichkeit, sich von vornherein einen Eindruck zu verschaffen, was einen erwartet, die Arbeit in der Praxis zu erleben und auch mitzubekommen, was für ein Geist dort herrscht. „Ich musste oder besser gesagt ich durfte vom ersten Tag an mit dem Prüfer zum Kunden fahren, musste mir nichts erzählen lassen, sondern konnte alles selbst erleben. Dabei habe ich festgestellt, dass TÜV Hessen zwar ein großes Unternehmen ist mit über tausendvierhundert Mitarbeitern, trotzdem hast du das Gefühl, dass das eine große Familie ist.“
Jannik Weiss, Foto: TÜV Hessen
Jannik Weiss, Foto: TÜV Hessen
Heute ist für Jannik Weiß mit seinen 28 Jahren das Ende der Leiter noch lange nicht in Sicht. Er schätzt und nutzt die vielfältigen Aus- und Weiterbildungs-Möglichkeiten, die TÜV Hessen bietet und hat inzwischen das Thema Führungsverantwortung ins Visier genommen. Dazu betont er sehr glaubhaft: „Ich liebe die Technik, aber ich weiß auch, dass sich auf dem Weg nach oben die Schwerpunkte verlagern. Da muss man sich entscheiden. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, in absehbarer Zeit eine Führungsrolle zu übernehmen.“ Sein älterer Kollege Lars Haberlah bewundert ihn für diese Einstellung. „das ist genau der Nachwuchs, den wir brauchen. Für Menschen mit solch einer Einstellung sind die Türen von TÜV Hessen weit offen!“ Jetzt bei TÜV Hessen bewerben!

Viel mehr als nur Auto

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Jannik Weiß ist groß und schlank und sieht genauso jung aus wie er ist – gerade mal 28 Jahre und bereits gestandener Sachverständiger für Förderanlagen.

TÜV Hessen war von Anfang an sein Wunsch-Arbeitgeber, dabei belustigt ihn eins immer wieder: „Wenn ich sage, dass ich bei TÜV Hessen arbeite, ist die erste Reaktion: kannst du mein Auto durch die HU bringen? Die Leute ahnen dabei nicht, wie vielfältig die Geschäftsfelder von TÜV Hessen sind!“ In der Tat: TÜV-Hessen sorgt im Privatkundenbereich dafür, dass Fahrzeuge, Gebäude, technische Anlagen und Produkte sicher funktionieren. Im Geschäftskundenbereich ist TÜV Hessen Garant für Sicherheit und Umweltschutz, für Qualität und die Marktfähigkeit von Anlagen für Produkte und Dienstleistungen. Für Jannik Weiß hat das viele Vorteile: „Egal, welche Frage ich habe, ich finde immer einen, der mir weiterhilft. Das gibt mir enorme Sicherheit und macht uns zu einer starken Gemeinschaft.“

Praxis von Anfang an

Angefangen hatte alles mit der Entscheidung für Elektrotechnik und dem Wunsch, ein duales Studium machen zu können. Für Jannik Weiß war das die beste Möglichkeit, sofort in die praktische Arbeit eintauchen zu können. „Natürlich gehört auch jede Menge Theorie dazu, aber ich durfte sofort mitmachen. Ich war vom ersten Tag an mit Sachverständigen unterwegs und habe so nicht nur viel gelernt, sondern hatte von Anfang an einen echten Einblick in meine zukünftige Arbeit. Das hat mich in meiner Entscheidung nur noch bestärkt!“
Jannik Weiss, Foto: TÜV Hessen
Jannik Weiss, Foto: TÜV Hessen
Jannik Weiß liebt es, jeden Tag mit einer anderen Situation konfrontiert zu sein, jeden Tag mit anderen Menschen zu tun zu haben. Als Sachverständiger für Förderanlagen bietet ihm jeder Arbeitstag genau diese Abwechslung. „Außerdem bin ich mein eigener Herr. Ich kann über meine Zeit entscheiden und darüber, wo ich arbeite. Wenn’s sein muss, durchaus auch mal von zu Hause aus.“ Jeden Tag mit anderen Menschen zu tun zu haben, ist für Jannik Weiß eine sehr reizvolle Form der Abwechslung, die in einer Führungsposition so nicht mehr gegeben ist. Das weiß er, dennoch ist genau das sein Ziel: Führungsverantwortung zu übernehmen. Auch dabei unterstützt TÜV Hessen jeden seiner Mitarbeiter mit einem breit gefächerten Weiterbildungsangebot.

Theorie und Praxis – perfekt kombiniert

Davon ist Finn Schulze noch ein paar Semester entfernt. Maßgeblich für seine Entscheidung waren da durchaus die vielfältige Möglichkeiten, die TÜV Hessen seinen Mitarbeitern in allen Geschäftsfeldern bietet. Natürlich hat er sich kurz vor dem Abitur bei den unterschiedlichsten Firmen beworben, aber mit dem Vorstellungstermin bei TÜV Hessen war die Verwirklichung seines Traums in greifbare Nähe gerückt.

Sicherheit verstehen

Mittlerweile ist Finn Schulze mittendrin – im dualen Studium und damit auch im TÜV Hessen. Ohne Übertreibung kann man sagen, Finn ist begeistert. Vom ersten Moment an. Dabei musste er zunächst einmal lernen, wie vielfältig der TÜV Hessen ist und wie vielfältig das Tätigkeitsfeld eines Sachverständigen ist. „Und das kriegt man halt nicht nur erzählt, sondern erlebt es selbst – jeden Tag.“ Finn Schulze, Foto: TÜV Hessen So hat Finn Schulze vom ersten Tag an ein Gefühl dafür entwickeln können, was die Prüfarbeiten eines Sachverständigen beinhalten und was es bedeutet, mit einem Stempel, einer Vignette und einer Unterschrift Sicherheit zu attestieren. „Und das nicht erst ab einem bestimmten Zeitpunkt – Nein, von Anfang an“, schwärmt Finn, „ich komme an Orte, die ein normaler Mensch nie zu sehen bekommt. Während „normale“ Menschen vielleicht nur den Eingangsbereich sehen, kriege ich einen tiefen Einblick in die Technik eines Unternehmens. Und das alles schon jetzt während meines Studiums!“ Dass TÜV Hessen auch seine Studiengebühren übernimmt und er zusätzlich ein monatliches Gehalt bekommt, hätte er fast vergessen zu erwähnen, so viel Freude hat er an der Kombination von Studium und praktischer Ausbildung. Finn erinnert sich noch gern daran, wie das alles zustande gekommen ist: „Ein Bekannter, der bei TÜV Hessen gearbeitet hat, gab mir damals die Initialzündung: Bewirb Dich mal bei uns, wir suchen junge Leute wie Dich! Ich glaub, dem werde ich für seine Empfehlung immer dankbar sein!“ Sein zufriedener Gesichtsausdruck macht diese Worte nur noch glaubhafter. „Ich kann diese Empfehlung nur weitergeben: Wer Spaß an Technik hat, bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und selbständig arbeiten möchte – mit der Sicherheit des TÜV Hessen, der sollte sich auf jeden Fall bewerben!“ Und noch etwas ist Finn wichtig: „Ich weiß, dass es auch noch andere Ausbildungswege gibt, aber für mich ist das Duale Studium die beste aller Möglichkeiten!“ Jetzt bei TÜV Hessen starten!