Branche
Personaldienstleistungen Medical&Science und Doctors
Produkte/Dienstleistungen
Spezialisierte Personalberatung, Personalvermittlung, Projekteinsätze, flexible und maßgeschneiderte Lösungen zur kurz- und langfristigen Überbrückung von Personalengpässen
Anzahl der Standorte
Deutschlandweite Betreuung durch Adecco Standorte, Kooperationen/Zusammenarbeit weltweit
Gesuchte Fachrichtungen
Assistenz- und Fachärzte aller Fachrichtungen, in und außerhalb der Klinik
Produkte/Dienstleistungen
MediClin ist mit insgesamt 55 Einrichtungen einer der führenden privaten Gesundheitsdienstleister in Deutschland. Bei den Kliniken handelt es sich um Akutkliniken der Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung sowie um Rehakliniken.
MediClin – ein Unternehmen der Asklepios-Gruppe.
Anzahl der Standorte
Zu MediClin gehören deutschlandweit 36 Kliniken, sieben Pflegeeinrichtungen, drei ambulante Pflegedienste und neun Medizinische Versorgungszentren. MediClin verfügt über knapp 8.300 Betten und beschäftigt rund 9.960 Mitarbeiter in elf Bundesländern und ist somit einer der führenden privaten Gesundheitsdienstleister in Deutschland.
Auswahlverfahren
Interview und häufig eine mehrtägige Hospitation
Angebote für StudentInnen
In all unseren Einrichtungen können Hospitationen gemacht werden. Unterkunft und Verpflegung sind dabei kostenlos.
Des Weiteren gibt es ein Medizin-Stipendienprogramm, bei dem wir Medizinstudenten ab dem 9. Semester bis zum Ende des Studiums inklusive PJ finanziell unterstützen und Ihnen auch noch ein Repetitorium zur Unterstützung der Vorbereitung auf das Examen sponsern. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.mediclin.de/medizin-stipendium
Produkte/Dienstleistungen
Wir machen die beste Medizin persönlicher – Die Mitarbeitenden und Experten der Schön Kliniken arbeiten fachübergreifend zusammen und bieten unseren Patientinnen und Patienten – unabhängig vom Versicherungsstatus – individuelle Betreuung und umfassende Versorgung in nahezu allen medizinischen Fachbereichen. Das Portfolio umfasst Schwerpunktversorger, Grund- und Regelversorger sowie Fachkliniken in den Bereichen Psychosomatik, Orthopädie, Neurologie und Rehabilitation. Zur Gruppe gehört ebenfalls die führende telemedizinische Online-Klinik MindDoc.
Anzahl der Standorte
Die 1985 gegründete Schön Klinik Gruppe ist das größte Familienunternehmen im deutschen Krankenhaussektor. An 17 Kliniken und 38 ambulanten und tagesklinischen Einrichtungen in Deutschland und Großbritannien arbeiten rund 13.600 Mitarbeitende zusammen, um täglich die beste Behandlungsqualität für gesetzlich und privat versicherte Patient:innen zu erzielen.
Bedarf an HochschulabsolventInnen
Unsere Kolleginnen und Kollegen aus den medizinischen, psychologischen, pflegerischen, therapeutischen und administrativen Bereichen freuen sich über Unterstützung!
Produkte/Dienstleistungen
Personenverkehr, Transport und Logistik, Infrastrukturplanung
Anzahl der Standorte
Bundesweit und in über 130 Ländern
Jahresumsatz
39,3 Mrd. Euro (Geschäftsjahr 2012, um Sondereffekte bereinigt)
Anzahl der MitarbeiterInnen
Ca. 194.000 deutschlandweit, ca. 300.000 weltweit
Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ca. 800 Hochschulabsolventen, davon ca. 450 Ingenieure
Gesuchte Fachrichtungen
Ingenieure aller Fachrichtungen
Einsatzmöglichkeiten
Technische Betriebsführung und -planung, Bauprojektierung, -durchführung und -instandhaltung, Fahrweg, Messtechnik, IT, Logistik, Signal- und Nachrichtentechnik, Verkehrs- und Angebotsplanung, Fahrzeugtechnik, Fahrzeuginstandhaltung, Betriebsleittechnik, Sicherungstechnik, Telekommunikation/Telemarketing, Finanzen, Controlling, Marketing, Vertrieb, Einkauf, Unternehmensentwicklung/Inhouse Consulting
Einstiegsprogramme
1. TRAIN Tec – das Traineeprogramm für Ingenieure mit Hochschulabschluss
2. TRAIN Biz – das kaufmännische Traineeprogramm für Hochschulabsolventen
3. TRAIN ICT – das Traineeprogramm für Hochschulabsolventen in den Bereichen Softwareentwicklung, IT-Strategie, IT-Architektur
4. TRAIN Direct – der Direkteinstieg für Hochschulabsolventen
Mögliche Einstiegstermine
Das ganze Jahr über möglich
Auswahlverfahren
Telefoninterviews, Assessment Center
Einstiegsgehalt
Marktüblich
Auslandstätigkeit
Je nach Einsatzbereich möglich
Angebote für StudentInnen
Praktika und Abschlussarbeiten sind unter www.deutschebahn.com/stellenboerse ausgeschrieben; Studierende werden gebeten, eigene Themenvorschläge für Abschlussarbeiten einzureichen.
Ansprechpartner
Operatives Personalmarketing und Rekrutierung
Technik der Zukunft – Smart Factory, Smart Home, Smart Grid
Unsichtbar. Smartphones kennt jeder. Jetzt geht es weiter: Smarte Kleidung und smartes Plastik, clevere Scheinwerfer samt Maschinen mit Gedächtnis. Die Richtung ist klar: Alles um uns herum wird klug. Das bietet Ingenieuren eine exzellente Karriereperspektive – und eine tolle Chance. Nie war es so spannend, die Zukunft der Technik mitzugestalten. Einer Technik, die fast alles kann – aber die keiner mehr sieht.
Vorwärts mit System
Die Technik der Zukunft ist allgegenwärtig.
„Ohne IT-Know-how geht es nicht“
Interview mit Prof. Wolfgang Wahlster.
Produkte/Dienstleistungen
Projektrealisationen entlang der gesamten Prozesskette von der Produktentwicklung über die Konstruktion, Verifikation, das Prototyping und Testing bis hin zum Management Support.
Anzahl der Standorte
Über 40 in Deutschland, rund 100 weltweit
Jahresumsatz
183,7 Mio. Euro in Deutschland
und weltweit 1,2 Mrd. Euro im Jahr 2012
Anzahl der MitarbeiterInnen
Rund 3000 im deutschsprachigen Raum, rund 11.000 weltweit
Bedarf an HochschulabsolventInnen
Ständiger Bedarf
Gesuchte Fachrichtungen
Maschinenbau, Elektrotechnik, Informationstechnologie, Anlagenbau, Energie- und Kraftwerkstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Medizintechnik, Schiffbau, Pharma, Chemie und Biotechnologie, Schienenverkehrstechnik
Einsatzmöglichkeiten
Als Projektingenieur im Rahmen von anspruchsvollen Projekttätigkeiten in allen technischen Bereichen sowie als Ingenieur im Brunel Vertrieb
Einstiegsprogramme
Direkteinstieg als Projektingenieur oder Account Manager im Vertrieb; Traineeprogramme in den Verwaltungsabteilungen
Mögliche Einstiegstermine
Jederzeit
Auswahlverfahren
Interview
Einstiegsgehalt
Marktgerechte Entlohnung auf Basis eines Haustarifvertrags
Auslandstätigkeit
Im Rahmen von Kundenprojekten und des internationalen Unternehmensnetzwerkes möglich
Angebote für StudentInnen
Praktika sowie Abschlussarbeiten sind auf Anfrage möglich, vorrangig in unseren Prüf-, Test- und Entwicklungszentren.
Anschrift
Airport City (Hauptsitz)
Hermann-Köhl-Straße 1
28199 Bremen
Einsatzmöglichkeiten
Die Unternehmen suchen in allen Bereichen Studenten, Absolventen, Fachkräfte
Einstiegsprogramme
Steig als Junior Konstrukteur, Junior Softwareentwickler, Trainee, u. v. m. in eines der international erfolgreichen Unternehmen ein.
Auslandstätigkeit
Rhine Valley Careers bietet dir eine beeindruckende Dichte an Weltmarken. Head, Wolford, Rauch, Doppelmayr, EMS Chemie, Hilti, Forster Rohner, SFS u. v. m. haben ihren Hauptsitz in der Alpenrheinregion. Die Region ist damit ein optimaler Einstieg für eine internationale Karriere.
Angebote für StudentInnen
Praktika und Traineeprogramme werden in allen Fachrichtungen angeboten (Konstruktion, Produktdesign, Softwareentwicklung, Anlangenvisualisierung, Produktmanagement u. v. m.). Abschlussarbeiten sind in allen Fachrichtungen möglich und werden von den Unternehmen gerne unterstützt.
Unternehmensgeschichte
CTcon ist die Top-Managementberatung für Unternehmenssteuerung und Controlling und als kompetenter Partner großer Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie bedeutender öffentlicher Institutionen etabliert. Zu unseren Klienten zählt mehr als die Hälfte der im DAX-30 notierten Konzerne. Auf unsere langjährige, branchenübergreifende Expertise setzen Kunden aller Branchen, insbesondere aus Chemie, Energie, Finanzdienstleistungen, Handel, Logistik, Pharma, Public Sector, Telekommunikation und Verkehr.
CTcon entstand 1992 als Spin-off der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar. Ein enger Kontakt zur WHU und zu bekannten Universitäten im In- und Ausland ergänzt bis heute unsere Praxiserfahrung durch den direkten Zugang zu einem zeitgemäßen Instrumenten und Methodenwissen.
Anzahl der Standorte in Deutschland
Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, München, Vallendar
Mitarbeiterförderung
Begleitung und Unterstützung durch persönlichen Coach; interne und externe Qualifizierungsprogramme zur Vermittlung fachlicher, methodischer und sozialer Kompetenzen; zusätzliches individuelles Bildungsbudget
Einstiegsprogramme
Direkteinstieg
Ansprechpartner
Julia Cedrati
Recruiting | Personalmarketing
„Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières“ wurde 1971 von französischen Ärzten und Journalisten gegründet. Die private, regierungsunabhängige humanitäre Organisation leistet medizinische Nothilfe in Katastrophenoder Konfliktgebieten, unabhängig von der politischen oder religiösen Überzeugung oder der ethnischen Herkunft der Menschen. Die Organisation hat Sektionen in 19 Ländern und ist heute in mehr als 60 Ländern aktiv. Aufgezeichnet von Stefan Trees
Dr. Tankred Stöbe, Foto: Barbara SiggeDr. Tankred Stöbe, Notfallmediziner und Internist, Präsident der deutschen Sektion von „Ärzte ohne Grenzen“Projekt: Ärzte ohne Grenzen e.V./Médecins Sans Frontières (MSF)
Ort: Weltweit
Facebook:www.facebook.com/aerzteohnegrenzenMSF
Wie alles anfing
Schon als Medizinstudent wollte ich meine Ausbildung später für jene Menschen einsetzen, denen sonst keine Hilfe zukommt. Meine Famulaturen machte ich deshalb unter anderem in Kenia, Lesotho und Indien. Nach Studium und dreieinhalb Jahren Arbeit als Akutmediziner in Deutschland fragte ich mich: War das jetzt schon alles? Ich hatte den Wunsch, medizinisch noch einmal eine andere Richtung kennenzulernen, und bewarb mich auf den Hinweis eines Freundes bei „Ärzte ohne Grenzen“. Das war vor zehn Jahren. Mein erster Einsatz führte mich nach Myanmar. In zehn Dörfern mitten im Urwald versorgten wir die dorthin Vertriebenen medizinisch mit allem, was sie brauchten.
Warum ich das mache
Eine ärztliche Behandlung ist immer eine elementare, existenzielle Begegnung zwischen zwei Menschen – dem Helfenden und dem, der Hilfe braucht. Die Begegnung im medizinischen Schlaraffenland Deutschland ist jedoch eine andere als bei einem Einsatz mit „Ärzte ohne Grenzen“, wenn ich einem Menschen in der unglaublichen Not helfe, die durch einen Bürgerkrieg oder eine Naturkatastrophe verursacht wurde.
Die gesamte Sinnstiftung des ärztlichen Berufs habe ich in Deutschland nie so deutlich erlebt wie bei meinem ersten Einsatz in Myanmar, wo unzählige Menschen keinen Zugang zu medizinischer Versorgung hatten. Die Möglichkeit, mit wenigen Mitarbeitern und ganz wenigen Medikamenten viele Menschenleben zu retten – das ist Medizin, wie ich sie mir effektiver und schöner nicht vorstellen kann. Das hat mich in meinen bislang zehn Einsätzen immer wieder fasziniert.
Die persönliche Herausforderung ist dabei groß. In Syrien haben wir beispielsweise in einem Gebiet gearbeitet, wo es täglich Bombeneinschläge in der Nähe gab. Da frage ich mich schon: Geht das spurlos an mir vorbei? Zugleich machen diese prekären äußeren Umstände die Notfallmedizin noch einmal unentbehrlicher. Und das Spannungsfeld zwischen medizinischer Not und Rahmenbedingungen, die Hilfe erschweren, fordert mich sehr heraus.
Was es bislang gebracht hat
In über 40 Jahren hat „Ärzte ohne Grenzen“ Millionen Menschen medizinische Versorgung geboten. Doch auch wenn unsere Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ heißt, sind unsere Ressourcen begrenzt. Wir müssen daher genau planen, wie und wo wir unsere Hilfe am besten einsetzen, um den größtmöglichen Unterschied zu machen.
Wie verhalten wir uns beispielsweise in einem Konflikt wie in Syrien? Dort werden Krankenhäuser gezielt angegriffen. Die Gefahr auch für humanitäre Helfer ist enorm. Zugleich sehen wir die akute medizinische Not. Auch die Behandlung chronischer Erkrankungen wie HIV/Aids oder Tuberkulose stellen eine große Herausforderung dar. So versorgen wir zum Beispiel in Simbabwe oder Myanmar schon seit Jahren Zehntausende mit lebenswichtigen Medikamenten. „Ärzte ohne Grenzen“ behandelt derzeit mehr als 60 Prozent aller an HIV/Aids Erkrankten in Myanmar. Das ist eindrucksvoll, und hier machen wir mit unserem Engagement einen deutlichen Unterschied. Dennoch wollen wir nie ein Gesundheitssystem in einem Land ersetzen, das bleibt eine nationale Aufgabe.
Wohin mich mein nächster Einsatz führt, ist noch nicht klar. Im Sommer nehme ich mir mehrere Wochen frei, dann stelle ich mich zur Verfügung. Ich werde dann dort hingehen, wo die Not am größten ist oder ich mit meinem fachlichen Können am sinnvollsten eingesetzt werden kann.
Gut ein Drittel der über 14-Jährigen in Deutschland engagiert sich ehrenamtlich. Neben ihrem Beruf leisten sie Arbeit, die ihrem Leben einen Sinn verleiht, erfüllend ist und die Akkus wieder auflädt. Wer sich engagiert und für andere Menschen einsetzt, fördert also die eigene Work-Life-Balance.Welche Möglichkeiten es dazu noch gibt und warum die intelligente Verzahnung von Work und Life so wichtig ist, diesen Fragen hat der karriereführer hochschulen zwei Ausgaben gewidmet: Work-Life-Balance und Gesundheitsmanagement: karrieref.walhalla0299.nbsp.de/karrierefuehrer-hochschulen
Buchtipp: 55 Gründe, Arzt zu werden
„… weil Ärzte Gutes tun“ – das ist nur einer von 55 Gründen, Arzt zu werden. Alle 55 hat Markus Müschenich, selbst Kinderarzt und Gesundheitswissenschaftler, in seinem Buch gesammelt. Seine Argumente sind humorvoll, sein Appell leidenschaftlich: Arzt ist immer noch ein Traumberuf!
Markus Müschenich: 55 Gründe, Arzt zu werden.
Murmann 2012. ISBN 978-3867742139. 19,90 Euro
Dr. Astrid Seeberger ist eine international anerkannte Nierenspezialistin und arbeitet am renommierten Karolinska-Institut in Stockholm. Das Geheimnis ihrer medizinischen Laufbahn ist nicht nur ihre fachliche Expertise: Die 63-Jährige versteht sich vor allem auf gute Gespräche. Ihre Forderung an junge Ärzte: Nehmt euch die Zeit für diese Gespräche – und seid schamlos neugierig. Das Interview führte André Boße.
Zur Person
Dr. Astrid Seeberger, geboren 1949 in Schwäbisch Gmünd, zog es im Alter von 17 Jahren nach Schweden, wo sie zunächst Schriftstellerin werden wollte. Sie studierte Philosophie, Theater- und Filmwissenschaft an der Universität Stockholm und im Anschluss Medizin am Karolinska-Institut Stockholm. Im Laufe ihrer Karriere wurde Astrid Seeberger eine der führenden Nierenspezialistinnen Schwedens. Sie arbeitet als Oberärztin am Karolinska-Uni- Krankenhaus in Stockholm und ist eine international gefragte Fachreferentin für Nephrologie. „Schamlose Neugier – Von der Kunst des heilsamen Gesprächs“ ist ihr erstes Buch, es vereint literarische mit fachlichen Aspekten.
Frau Dr. Seeberger, welche Rolle spielt das gute Gespräch heute im Alltag eines Arztes?
Bei uns im Stockholmer Karolinska- Institut ist die Gesprächsführung ein wichtiger Teil der Ärzteausbildung. Als ich studierte, gab es ein solches Angebot noch nicht. Ich denke aber, dass es wichtig ist, junge Ärzte in dieser Hinsicht anzuleiten und auszubilden. Es gibt nämlich auf der anderen Seite den Trend, die Arbeit der Ärzte immer weiter zu rationalisieren und effizienter zu gestalten. Dadurch steigt auch für Ärzte die Taktung der Arbeit. Das ist bei uns in Schweden so, in Deutschland wohl sogar noch schlimmer. Es gibt Hausärzte, die treffen pro Tag 30 Patienten. Da ist es natürlich schwierig, wirklich schöne und gute Gespräche zu führen.
Die Medizintechnik entwickelt sich immer weiter. Warum bleibt da das Gespräch so wichtig?
Studien haben ergeben, dass trotz aller Technik noch immer 15 Prozent aller ärztlichen Diagnosen falsch sind. Diese viel zu hohe Quote liegt nicht daran, dass Ärzte über mangelhafte medizinische Kenntnisse verfügen. Die Ursache der vielen falschen Diagnosen ist die fehlende Zeit für gute Gespräche mit den Patienten. Zudem habe ich als Nierenspezialistin die Erfahrung gemacht, dass gerade chronisch kranke Patienten selbst nach richtigen Diagnosen den ärztlichen Rat nicht befolgen. Untersuchungen haben zum Beispiel gezeigt, dass die Hälfte aller chronischen Patienten entgegen der Anweisung des Arztes ihre Medikamente nur unregelmäßig oder sogar gar nicht einnehmen. Oft mit verhängnisvollen Konsequenzen. Es zeigt sich, dass man neben der Diagnose auch gute Gespräche führen muss, um die Patienten zur Mitarbeit bei der Behandlung zu motivieren.
„Von der Kunst des heilsamen Gespräches“ ist der Untertitel Ihres Buches. Kann denn jeder diese Kunst erlernen?
Um wirklich ein Meister des heilsamen Gesprächs zu werden, bedarf es schon einer Begabung. Aber jeder kann lernen, bessere Gespräche zu führen.
Welche Lernmethoden haben sich etabliert?
Wir schauen uns mit den jungen Ärzten exemplarisch schwierige Gespräche zwischen einem Arzt und einem Patienten an und analysieren diese Beispiele. Dann führen wir Rollenspiele durch, die wir auf Video aufzeichnen, um so später gute und weniger gute Aspekte herauszuarbeiten. Hinzu kommen wissenschaftliche Erkenntnisse zu Themen wie dem kooperativen Verhalten des Patienten im Rahmen der Therapie, seiner Motivation oder zu besonders schwierigen Diagnose- und Therapiegesprächen.
Welche weiteren Kenntnisse und Fähigkeiten sind wichtig, um als Arzt gute Gespräche führen zu können?
Bei unserer Arztausbildung spielen auch Kunst und Literatur eine große Rolle. Der russische Dichter und Nobelpreisträger Joseph Brodsky sagte einmal, dass das Lesen die Wahrnehmung schärfe. Schließlich schildert gute Literatur die Menschen nicht auf klischeehafte Art und Weise. Sie zeigt ihn mit allen seinen Widersprüchen und in aller Komplexität. Deshalb ist es wichtig, dass sich junge Ärzte mit Literatur beschäftigen. Sie ist der beste Lehrer dafür, im Beruf offen für die unterschiedlichsten Menschen zu sein – und genau auf diese Qualität kommt es als Arzt an.
Inwiefern hat diese Qualität konkreten Einfluss auf die Kompetenz, richtige Diagnosen zu stellen?
Unser Gehirn hat die Eigenschaft, alles, was wir sehen und erleben, in eine Kategorie einzuordnen. Für einen Arzt ist diese Eigenschaft gefährlich, weil er in Versuchung geführt wird, voreilige und damit nicht selten falsche Diagnosen zu stellen. Junge Ärzte müssen sich daher früh gegen dieses Schubladendenken rüsten – gerade in einer Zeit, in der von ihnen immer mehr Effizienz verlangt wird.
Sie sprechen im Titel Ihres Buches von „schamloser Neugier“ – ein Begriff, der eher negativ besetzt ist.
Ich meine damit nicht die schändliche Neugier der Boulevardjournalisten. Schamlose Neugier bedeutet für mich eine Neugier jenseits aller Wertungen und Verurteilungen. Der römische antike Schriftsteller Terenz hat geschrieben: „Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd.“ Wenn ich meinem Gegenüber im ärztlichen Gespräch diese Haltung offenbare, kann etwas sehr Merkwürdiges geschehen: Man erhält einen Einblick in das Innerste eines Menschen. Für eine gute Diagnose ist dieser Einblick Gold wert.
Lesetipp
Astrid Seeberger: Schamlose Neugier. Von der Kunst des heilsamen Gesprächs.
Integral 2010. ISBN 978-3778792339. 15,99 Euro