„Hi! Ich bin Jan Hendryck Wandschneider. Ich spiele seit meinem 11. Lebensjahr Schlagzeug – aktuell bei der Big Band Bad Schwartau. Zum Ausgleich fahre ich gerne eine längere Strecke mit dem Fahrrad durchs Lübecker Umland. Ich habe in Berlin, Reykjavík und Wismar studiert und einen Master in Informations- und Elektrotechnik. Seit 2023 bin ich bei Dräger als Software Engineer angestellt und arbeite an einem neuen Anästhesiegerät. Auch nach der Arbeit bastle ich öfters mit Elektronik und Mikrocontrollern.“
Von Elektrotechnik habe ich zum ersten Mal auf dem Open Flair Festival 2015 gehört, wo ich mich mit einer Doktorandin unterhielt. Im Rahmen ihrer Dissertation programmierte sie ein MRT-System. Ich war begeistert. Als ich dann noch herausfand, dass Elektrotechnik eine Mischung aus meinen Lieblingsschulfächern Mathe, Physik und Informatik ist, war ich überzeugt. Studiert habe ich im Bachelor an der HTW Berlin. Für Elektrotechnik nicht sehr bekannt, aber besonders gefallen hat mir die Internationalität. Während eines Auslandssemesters im isländischen Reykjavík konnte ich den Informatik-Schwerpunkt vertiefen und Erfahrung mit der Programmiersprache C++ sammeln. Zum Master bin ich an die Hochschule Wismar gewechselt und habe dort Informations- und Elektrotechnik studiert. Der große Vorteil dieser kleinen Hochschule liegt in der nahezu individuellen Betreuung und dem direkten Kontakt zu den Professoren.
Mit einem Elektrotechnik-Studium hat man viele Möglichkeiten. Anfangs habe ich als Werkstudent bei einem Übertragungsnetzbetreiber, also in der Energiebranche, gearbeitet. Am meisten Spaß hatte ich dort beim Programmieren der Visual- Basic-Makros zur automatisierten Datenauswertung. Meinen ersten Kontakt zu Dräger habe ich durch meine Masterarbeit hergestellt, als ich in der Grundlagenentwicklung einen neuartigen Stickstoffdioxid-Sensor in eine IoT-Plattform eingebunden habe. Zum Ende meiner Arbeit hat Dräger in der Medizintechnik eine Stelle als Softwareingenieur*in ausgeschrieben. Embedded Softwareentwicklung in C++, hardwarenah arbeiten, Tests schreiben und die vielen Komponenten eines Anästhesiegeräts verknüpfen: Genau das wollte ich machen.
Konkret auf diese Tätigkeit hat mich mein Elektrotechnik-Studium natürlich nicht vorbereitet. Es hat aber die Grundlagen gelegt. Vieles war mir während des Berufseinstiegs unbekannt und ich musste immer bereit sein, mich mit neuen Themen zu beschäftigen, vor allem in den Bereichen Anästhesie und Beatmung. Derzeit befinden wir uns in der Entwicklung eines neuen Anästhesiegeräts. Meine Aufgabe ist dabei, neue Funktionen zu implementieren und zu testen. Dazu gehört auch die Vervollständigung von Tests für bestehende Implementierungen. Außerdem wollen wir die Stabilität des Geräts stetig verbessern, wozu ein klein wenig detektivisches Gespür hilfreich ist, um die Bugs zu finden.
Ich freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich eine Fehlerursache finde oder komplexe Zusammenhänge verstehe. Bei der Implementierung neuer Funktionalitäten habe ich oft ein unbeschriebenes Blatt und kann dann darauf achten, intuitiv verständlichen Code zu schreiben – das macht die Arbeit interessant. Ich finde es erfüllend, damit etwas Sinnvolles für eine bessere Medizintechnik beitragen zu können.