Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert 16 Projekte der Wasserstoff- Grundlagenforschung mit 56 Millionen Euro. Weitere Partner können sich bewerben. Von Sabine Olschner
Die Gewinner der ersten Runde des BMBF-Ideenwettbewerbs „Wasserstoffrepublik Deutschland“ stehen fest und erhalten staatliche Förderungen für ihre Grundlagenforschungen im Bereich Wasserstoff. Die Grundlagenprojekte beschäftigen sich mit der nächsten und der übernächsten Technologiegeneration. Sie sollen dazu beitragen, Antworten auf grundlegende Fragen der Wasserstoffwirtschaft zu finden und damit die wissenschaftliche Basis für neue Produkte und Anwendungen legen. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek möchte Deutschland weltweit zur größten Wissensquelle für den Grünen Wasserstoff machen – dem zentraler Baustein zur Energiesicherheit des Hochtechnologielandes Deutschland. Der Grundlagenforschung für Wasserstofftechnologien als Hochtechnologien kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. An den 16 ausgewählten Projekten des Wettbewerbs arbeiten insgesamt 71 Partner. 48 der Partner stammen aus der Wissenschaft, 23 aus der Wirtschaft. Mehr als 100 weitere Projektideen befinden sich in der Begutachtung für eine zweite Förderrunde. Die Bewerbung für eine dritte Runde ist weiterhin möglich.
Ein Projekt der Wasserstoff-Grundlagenforschung nennt sich AEMready: Hier sollen bessere Elektroden- und Katalysatoren- Materialien für die AEM-Elektrolyse entwickelt werden, die die Wasserstoffgestehungskosten künftig deutlich senken. Ein weiteres Projekt ist CORAL-HD, das sich mit Brennstoffzellen-Elektroden mit langer Lebensdauer für Nutzfahrzeuge beschäftigt. Wasserstoffbrennstoffzellen sind eine vielversprechende Option für den nachhaltigen Güter- und Schwerlastverkehr: Um auch Lkw und Busse klimafreundlich anzutreiben, wandeln Brennstoffzellen Wasserstoff in elektrische Energie für den Antrieb um. Dabei müssen sie den vielfältigen Belastungen des Alltags gewachsen sein. Ein drittes Beispiel ist CarbonCycleMeOH, die eine Machbarkeitsstudie zur Methanol-Herstellung aus CO2-Abgasen und Grünem Wasserstoff erstellt.
Die stoffliche Verwertung von industriellen CO2-Emissionen mit der Hilfe von Grünem Wasserstoff kann einen wichtigen Beitrag dazu liefern, den CO2-Fußabdruck wichtiger Kernbranchen zu reduzieren. Die Machbarkeitsstudie richtet ihr Augenmerk auf die Chemiebranche.
Grüner und Grauer Wasserstoff
Die Herstellung von Wasserstoff erfolgt aktuell vorwiegend auf Basis von fossilen Energiequellen. Dies wird als Grauer Wasserstoff bezeichnet. Grüner Wasserstoff hingegen wird CO2-neutral mit Hilfe von erneuerbaren Energien hergestellt. Ein Green Tech Cluster in Österreich hat sich die Potenziale von Grünem Wasserstoff in erster Linie für Europa angeschaut.