VIRTUAL REALITY FÜR DIE PRODUKTION
Der Automobilhersteller BMW nutzt Technologien der virtuellen Realität zur Planung der Produktion. Einige Monate vor dem Produktionsstart eines neuen BMW-Modells wurden Arbeitsplätze in einer virtuellen Welt ausgearbeitet. Die Planer für Gebäude, Anlagen, Logistik und Montage konnten zusammen mit Produktionsmitarbeitern den neuen Fertigungsbereich virtuell beurteilen und die neuen Abläufe in 3-D proben. Probeaufbauten, die den Arbeitsplatz in der Realität nachstellen, waren dadurch nicht mehr nötig. Komplexe Berechnungen zur Echtzeit-Darstellung aller Objekte in der Virtual-Reality-Brille und Simulationen übernimmt eine Software. Basis für diese Art der Planung sind digitalisierte Fabrikdaten, die in 3-D vorliegen. Seit mehreren Jahren erfasst BMW reale Strukturen ihrer Werke digital mit speziellen 3-D-Scannern und hochauflösenden Kameras auf wenige Millimeter genau. Damit steht ein dreidimensionales Abbild der Produktion in Form einer sogenannten Punktwolke zur Verfügung. Mehr Infos: www.bmwgroup.com
PLASTIK-RECYCLING MUSS VERBESSERT WERDEN
Die Menge an Plastikmüll wird sich bis zum Jahr 2030 um bis zu 80 Prozent erhöhen, so das Ergebnis einer Analyse der Beratungsgesellschaft McKinsey & Company. In Deutschland und Europa wird die Menge an Plastikmüll „nur“ um rund 7 Prozent auf 7,9 Millionen Tonnen wachsen, in Europa um rund 12 Prozent auf rund 40,9 Mio. Tonnen. Nur gut 16 Prozent des Plastikmülls weltweit werden für das Recycling gesammelt. Die restliche Menge wird verbrannt, landet auf Landdeponien oder unreguliert in der Umwelt auf Müllkippen oder in den Weltmeeren – mit teils verheerenden Konsequenzen für die Natur. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Recyclingquote kann weltweit von aktuell 16 Prozent auf bis zu 50 Prozent steigen. Als Treiber dieser Entwicklung sieht Mc Kinsey insbesondere die Chemieindustrie. Sie müsste neue Verfahren entwickeln, um aus dünnen Plastiktüten und -folien Öl und chemische Zwischenprodukte rückzugewinnen. Die Berater sehen vor allem Potenzial in der sogenannten Pyrolyse: einem Verfahren, mit dem aus diesem „Niederqualitätsmüll“ unter Sauertoffausschluss wieder Flüssigrohstoff gewonnen wird, der anschließend für neue Kunststoffproduktion oder für die Beimischung zu Treibstoffen zur Verfügung stehen könnte. Mehr Infos: www.mckinsey.de
SOUL MACHINES
Soul Machines ist ein High-Tech-Unternehmen von KI-Forschern, Neurowissenschaftlern, Psychologen, Künstlern und innovativen Denkern, die neue Vorstellungen darüber kreieren, wie sich Menschen mit Maschinen verbinden. Die dahintersteckende Vision ist, künstliche Intelligenz zu humanisieren, um die Menschheit zu verbessern. Weitere Infos unter: www.soulmachines.com
DIE RETTUNG DER ARBEIT
Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Künstliche Intelligenzen und Roboter übernehmen schon jetzt immer mehr Aufgaben und sorgen für Existenzängste, die in die Hände von Populisten spielen. Dabei sollten wir die Zukunft der Arbeit nicht dem Markt überlassen – sie ist eine Frage der politischen Gestaltung, die gerade jetzt couragiert beantwortet werden kann. Arbeit hält Gesellschaften zusammen, sie ist etwas fundamental Menschliches. Lisa Herzog, Professorin für Politische Philosophie und Theorie an der Hochschule für Politik an der Technischen Universität München, zeigt, wie sie in digitalen Zeiten gerechter und demokratischer werden kann, als sie es je war – für alle, nicht nur für wenige Privilegierte. Ihr Buch gibt neue Antworten auf eine der großen Fragen unserer Zeit und gibt wichtige Impulse für eine bessere Politik. Lisa Herzog: Die Rettung der Arbeit. Hanser 2019, 22 Euro.
HOLOGRAMME AM HANDY
Ein neues Samsung-Patent könnte ein Quantensprung der Display-Technologie werden. Das Elektronikunternehmen will in die Luft projizierte 3-D-Hologramme ohne sogenannte Fliegengitter-Effekte erzeugen, wie man sie vom Nintendo 3DS oder vom Red Hydrogen One kennt. Die technischen Fehler tauchten auf, weil die Displays mit einer Parallaxen-Barriere arbeiteten. Diese zwang den Betrachter zudem, aus einem bestimmten Winkel auf das Display schauen, um den Effekt wahrzunehmen. Samsung will nun laut seinem Patent frei über dem Display schwebende Hologramme ermöglichen. Das Display soll durch eine bestimmte Anordnung der Linsen zu einem Projektor werden. Bislang handelt es sich nur um ein Patent, Muster oder gar Serien gibt es noch nicht. Sollte das Unternehmen seine Idee aber tatsächlich in die Tat umsetzen, werden digitale Inhalte greifbarer – und zwar ohne VR- oder AR-Zubehör. Anwendungsmöglichkeiten gäbe es im Ingenieurwesen, in der Medizin, in der Bildung, im Design oder in der Unterhaltungsindustrie.
ARBEITSPLATZVERLUST DURCH E-AUTOS?
Im Jahr 2035 werden aufgrund der Umstellung auf den Elektroantrieb bei Autos knapp 114.000 Arbeitsplätze verloren gegangen sein. Dies ist ein Szenario aus dem Forschungsbericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) von August 2018. Die Forscher haben die Wachstums- und Beschäftigungseffekte einer Elektrifizierung des Antriebsstrangs bei Personenkraftwagen in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse lassen zwar zunächst einen positiven Wachstums- und Beschäftigungseffekt erwarten, langfristig werde man aber mit einem niedrigeren Beschäftigungsniveau rechnen müssen, ist im IAB-Bericht zu lesen. Zusätzliche Investitionen der Autobranche, die Bauinvestitionen in die Ladeinfrastruktur und die Neuausrüstung des Stromnetzes sorgen anfangs für positive Effekte. Langfristig dominiere aber der steigende Importbedarf an Elektroautos und Traktionsbatterien und führe zu Beschäftigungsrückgang. Wäre Deutschland in der Lage, den Markt stärker mit inländisch produzierten Autos und Traktionsbatteriezellen zu versorgen, könne ein positiver Beschäftigungseffekt realisierbar sein, so die Studie. Zur Studie: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2018/fb0818.pdf