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Gelebte Globalisierung

Tagesordnungspunkt: Gelebte Globalisierung
Verteiler: Angehende Ingenieure
CC: Absolventen aller ingenieurwissenschaftlicher Fachrichtungen
Ort: Baden-Württemberg und die ganze Welt
Datum: im März 2013
Aufgezeichnet von: Meike Nachtwey

„Die globale Welt muss unser Zuhause sein. Denn Vertrauen braucht persönlichen Kontakt und Nähe“, ist Dr. Manfred Wittenstein, Vorstandsvorsitzender der Wittenstein AG, überzeugt. Deshalb rief er das Projekt „Pioniere auf der Walz“ ins Leben, das einer mittelalterlichen Tradition den Geist der neuzeitlichen Globalisierung einhaucht. „Das Projekt ist ein wesentliches Element, um als global handelndes Unternehmen zu wachsen“, so der Vorsitzende. Seit Ende 2011 sammeln Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) als „Pioniere auf der Walz“ nach Abschluss ihres Studiums in Ländern ihrer Wahl außergewöhnliche Arbeits-, Lebens- und Auslandserfahrungen. Mit wenigen Vorgaben stellen sie sich selbst eine Aufgabe und organisieren ihren Aufenthalt in einem fremden Land, ehe sie dann im Anschluss wieder im beziehungsweise für das Unternehmen arbeiten.

Die Walz bezieht sich traditionell auf die Wanderschaft von Gesellen, die einer Zunft angehörten, nach dem Abschluss ihrer Lehrzeit. Sie sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, Lebenserfahrung und fremde Orte kennenlernen. Im Zuge der Globalisierung ist es auch heute für die Entwicklung von Unternehmen, Mitarbeitern und Märkten wichtig, sich in fremden Kulturkreisen zurechtzufinden und sie zu verstehen. Ziel der Walz bei Wittenstein ist es daher, Erfahrungen zu machen, den Horizont zu erweitern, kulturelle und soziale Kompetenz zu fördern und die Persönlichkeit der Pioniere weiterzuentwickeln, damit sie sich selbst und das Unternehmen auf dem Weg zum global agierenden Mechatronik-Konzern voranbringen. Die Personalabteilung unterstützt die Walz: „Damit sich unsere Pioniere ganz auf Land und Leute konzentrieren können, bleibt das Beschäftigungsverhältnis mit uns bestehen“, erklärt Personalleiter Oliver Kössel. „Wir nehmen eine Fürsorgepflicht wahr, die weit über das monatliche Walz-Entgelt, die Übernahme von Spesen und die Abwicklung von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern hinausgeht. Außerdem erhalten alle Pioniere auch ein Subventionspaket, indem wir den Flug, Impfungen, die Auslands-Krankenversicherung, das Visum und einen Gesundheitscheck übernehmen.“

Bisher kamen alle Pioniere mit wertvollen Auslandserfahrungen zurück. Sie erzählen von Unterschieden und Ähnlichkeiten, Problemen und Lösungen, Erfolgen und Niederlagen, aber vor allem von einem Erlebnis, das sie geprägt hat im Umgang mit Land, Leuten und Kulturen. Vor dem Hintergrund der Globalisierung ist es genau das, was die Walz laut Dr. Manfred Wittenstein erreichen soll: „Unser Unternehmen, aber auch die gesamte Gesellschaft, braucht einen neuen, unkomplizierten Umgang mit der Globalisierung. Die persönlichen Erfahrungen und der offene Blick der Pioniere auf die Welt wird ihnen und damit auch dem Unternehmen im Berufsalltag ungemein nützlich sein.“

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