Der drohende Klimawandel zwingt viele Unternehmen dazu, ihre Energiepolitik zu überdenken und ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Das bringt nicht nur der Umwelt Vorteile, sondern auch den Unternehmen selber. Von Sabine Olschner
Strom, Wärme, Kühlung: Früher haben Unternehmen einfach ihren Energieverbrauch für die Produktion und für den Betrieb ihrer Geschäftsgebäude gemessen. Heute ist das Thema Energie komplexer geworden: Unternehmen analysieren die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Produkte und überlegen, wie sie die Herstellung und auch den Gebrauch der Produkte effizienter gestalten können. Das fängt beim nachhaltigen Lieferanten an und geht bis zu neuen Geschäftsmodellen, beispielsweise „Mieten statt kaufen“, denn das kann die Auslastung von Produkten deutlich erhöhen und damit in Summe zu geringeren Emissionen führen. Klar ist: Jeder, so auch die Industrie, muss heute seinen Beitrag zur Decarbonisierung, also der Verringerung des CO2-Ausstoßes, leisten, damit der Klimawandel überhaupt noch gestoppt werden kann.
Stellschrauben dafür gibt es viele: Unternehmen entwickeln zum Beispiel Wege, Materialflüsse optimaler zu gestalten und damit Transportwege zu sparen. Auch die Verwendung alternativer Rohstoffe kann im Gesamtblick Energie sparen. „So können zum Beispiel statt neu produzierter wiederaufbereitete Materialien benutzt werden. Das wird aktuell stark im Zusammenhang mit dem Wandel zur sogenannten Circular Economy diskutiert“, erklärt Robert Prengel, Senior Manager im Bereich Sustainable Services bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Die Berater unterstützen Unternehmen bei einer Vielzahl von Fragen zum Thema CO2-Fußabdruck.
Ein weiteres Beispiel ist die smarte Entwicklung optimierter Transitionspfade für den bestehenden technischen Anlagenpark. „Vor allem bei jungen Mitarbeitern herrscht ein starkes Bewusstsein für Umweltschutz“, beobachtet Robert Prengel. „Sie wollen einen gesellschaftlichen Beitrag leisten und haben daher eine andere Erwartungshaltung an ihren Arbeitgeber, als es früher der Fall war.“ Bemühungen zur Verringerung von CO2-Emissionen in Wertschöpfungsketten stehen daher auch im Einklang mit den Zielen aktueller Personalstrategien und sollten auch nach außen hin sichtbar gemacht werden. „Natürlich müssen die Maßnahmen und die Berichterstattung darüber Hand und Fuß haben und nicht nur Lippenbekenntnisse sein“, betont der Berater. So kann nachhaltiges Denken und Handeln – vor allem für mittelständische Unternehmen, die mit den Großen um Nachwuchskräfte konkurrieren – auch ein Pluspunkt bei der Rekrutierung sein. „Das Thema Nachhaltigkeit wird derzeit vor allem von großen Unternehmen sichtbar vorangetrieben“, so die Erfahrung von Robert Prengel. „Viele mittelständische Unternehmen beschäftigen sich zwar mit Umweltthemen, berichten aber zu wenig darüber.“ Umso mehr stechen jene hervor, die den Umweltschutz als integrierten Teil der Unternehmenskultur kommunizieren.
CO2-Rechner für Unternehmen und Privatpersonen
Die Firma Klimaktiv hat CO2-Rechner für Unternehmen und Privatpersonen entwickelt. Angehende Ingenieure, die sich für die Berechnung interessieren, können sich die Testversion des Unternehmensrechners anschauen:
https://klimaktiv.co2-pro.deDer Rechner für Privatpersonen ist auf der Seite des Umweltbundesamtes zu finden:
http://uba.co2-rechner.de