Andreas Becker hat Maschinenbau mit Schwerpunkt Konstruktionstechnik und erneuerbare Energien studiert und wirkt heute als Konstrukteur an der Entwicklung neuer Windenergieanlagen mit.
Zur Person
Andreas Becker, 31 Jahre,
Master of Engineering,
Konstrukteur bei der Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft WRD von Enercon
Die Umstellung des Energiesystems von fossiler und atomarer hin zu erneuerbarer Stromerzeugung ist zurzeit wohl eine der spannendsten Entwicklungen in Deutschland. Mit rasanter Geschwindigkeit treiben die Erneuerbaren die Energiewende voran, lösen nach und nach die konventionellen Energieerzeuger ab und schaffen die Voraussetzungen für eine umweltfreundliche, kostengünstige, unabhängige und vor allem langfristig gesicherte Energieversorgung. Insbesondere der Onshore-Windenergie kommt bei der Energiewende eine Schlüsselrolle zu. An deren Entwicklung bei Enercon als Hersteller von Windenergieanlagen mitzuwirken, ist für mich als junger Maschinenbauingenieur ein tolles Gefühl.
Unsere Aufgabe ist es, unsere Anlagentechnologie kontinuierlich weiterzuentwickeln. Damit die Energiewende nicht an Schwung verliert, gilt es vor allem, die technologischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Stromerzeugungskosten weiter sinken. Wesentliche Ansatzpunkte sind dabei die Steigerung von Effizienz und Ertrag unserer Anlagenmodelle. Außerdem geht es um eine Optimierung der Anlagentechnologie unter Fertigungs-, Logistik- und Aufbaugesichtspunkten. Als Konstrukteur in der Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft WRD von Enercon in Aurich/Ostfriesland bin ich für den Bereich Wälzlager und Antriebselemente von Windenergieanlagen zuständig. Hier kümmere ich mich unter anderem um die Auslegung, Design-Integration und Nachweisdokumentation von Rotor-, Pitch- und Azimutlagern. Ein Punkt betrifft dabei die Bewertung von Lasten bei neuen Zulieferkomponenten. So gilt es zu prüfen, ob diese Bauteile für die Verwendung in unseren Baureihen geeignet sind. Ein weiterer Aspekt meiner Arbeit ist die analytische Betriebsfestigkeitsberechnung von Antriebsstrangkomponenten.
Darüber hinaus arbeite ich an verschiedenen Entwicklungsprojekten mit. Eines befasste sich zum Beispiel mit der Konstruktion eines neuen Generatortyps. Ein weiteres Projekt hatte ein Evakuierungssystem für die Anlage E-126/7,5 MW zum Ziel. Dieses Rettungssystem für Service-Monteure ist inzwischen in allen E-126- Maschinen eingebaut. Das Themenfeld, mit dem ich mich bei Enercon beschäftige, ist groß. Gleichzeitig ist die Arbeit mit viel Verantwortung verbunden. Beides schätze ich sehr.
Die Technik moderner Windenergieanlagen und Wasserkraftwerke hatte mich schon während meines Maschinenbaustudiums fasziniert, weshalb ich auch die Schwerpunkte Konstruktionstechnik und erneuerbare Energien wählte. Während des Studiums kam ich erstmals auch mit Enercon in Kontakt, da das Unternehmen aufgrund seines speziellen Turbinenkonzepts Thema in einer Vorlesung war. Schnell wuchs der Wunsch, dort einmal zu arbeiten. Für meine Masterarbeit bewarb ich mich daher bei Enercon und konnte erfreulicherweise im Bereich Wasserkraftanlagen meine Abschlussarbeit schreiben. Thema war die Bewertung und Optimierung der wasserhydraulischen Verstellmechanik zur Regelung der S-Rohrturbinen im Bremer Weserkraftwerk.
Während meiner Masterarbeit wurde mir signalisiert, dass man mich übernehmen würde, allerdings als Konstrukteur im Bereich des Kerngeschäftsfelds Windenergie. Die Zusage habe ich nicht bereut: Ich arbeite in einem tollen Team und merke immer wieder – beispielsweise durch den Neubau des Innovationszentrums und die weitere Expansion der Forschung und Entwicklung –, dass dieses Unternehmen weiter nach vorne gehen möchte – dabei möchte ich gerne meinen Beitrag leisten.
Onshore-Windenergie
Die Windenergie an Land, auch Onshore-Windenergie genannt, ist die treibende Kraft der Energiewende. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sie sich aus der Nische heraus zur heute führenden Erneuerbare-Energien-Technologie entwickelt. Mit einem Strommixanteil von über acht Prozent macht sie schon heute fast die Hälfte des gesamten erneuerbaren Stroms in Deutschland aus. In Deutschland produzierten im Jahr 2013 mehr als 23.600 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von gut 33.700 Megawatt sauberen Strom für Unternehmen und Haushalte.
Quelle: Bundesverband WindEnergie,
www.wind-energie.de