Die Steiermark gilt als das „Grüne Herz Österreichs“. Hier haben sich zahlreiche Unternehmen angesiedelt, die sich mit der energetischen Nutzung von Biomasse und Biomasse-Resten beschäftigen. Sie haben sich zu einem Cluster zusammengeschlossen: dem Green Tech Valley. Von Sabine Olschner
Die Steiermark überzeugt bereits seit über 100 Jahren mit zukunftsweisenden grünen Technologien: Die Kaplanturbine ist die treibende Technologie im Bereich der Wasserkraft, die Solarthermie startete hier ihren Siegeszug, und die in der Steiermark entwickelten Recyclingtechnologien und -systeme sind weltweit im Einsatz. Hinzu kommt aktuell das erste Gezeiten-Lagunen Kraftwerk und die erste grüne Großbrauerei. Damit ist das Green Tech Valley international ein Hotspot für innovative Energie- und Umwelttechniken. Mit 20 globalen Technologieführern innerhalb einer Fahrstunde bildet der Standort eine der höchsten Unternehmenskonzentrationen dieser Branche. Insgesamt gestalten im Green Tech Cluster rund 200 Unternehmen und Forschungseinrichtungen die grünen Lösungen von morgen und übermorgen.
Gemeinsam mit den Forschungseinrichtungen entwickeln die steirischen Unternehmen Leuchtturmprojekte im Bereich der integrativen Gebäudeplanung und nehmen eine Spitzenposition für die Integration von energieaktiven Komponenten in urbanen Gebäuden und Fassaden ein. Außerdem beheimatet der Standort Technologieführer für die Aufbereitung und Sortierung von Rest- und Abfallstoffen. Mit einer stofflichen Verwertungsquote von über 70 Prozent ist die Region europaweit führend. Die neue Strategie 2015-2020 soll Innovationen, aktive Projektentwicklung und Wachstum in den Bereichen „Green Energy“, „Green Building“ und „Green Resources“ noch weiter in den Fokus rücken.
Der Green Tech Cluster als Public- Private- Partnership ist Teil des internationalen Netzwerks ICN International Cleantech Network und öffnet damit nationalen und internationalen Umwelttechnikkunden Zugang zu den besten verfügbaren Technologien. Die steirischen Umwelttechnikunternehmen profitieren gleichzeitig von den globalen Märkten und den erstklassigen Businesskontakten auf allen Kontinenten. Solch eine Konzentration auf seine Stärken zahlt sich aus: Die teil nehmenden Unternehmen sind seit Clusterbestehen 2005 mit 14 Prozent pro Jahr nahezu doppelt so schnell gewachsen wie die globalen Märkte mit rund 8 Prozent pro Jahr und schaffen jährlich über 1200 Arbeitsplätze. Aktuell werden 94 Prozent der Umsätze auf den globalen Märkten erzielt. Mit einer Forschungs- und Entwicklungs-Quote von 4,8 Prozent gehört die Steiermark zur Top-3-Region in Europa.