Die Bedrohungslage für Cyber-Attacken steigt. Somit stehen die Unternehmen vor der Herausforderung, ihre IT zu sichern. Absolventinnen und Absolventen, die sich auf IT-Security spezialisiert haben, stehen die Türen offen. Von Christoph Berger
Die Zahlen sind alarmierend: Laut der vom eco – Verband der Internetwirtschaft in diesem Jahr veröffentlichten Studie „IT-Sicherheit 2019“ steigt die Bedrohungslage im Bereich IT-Sicherheit immer weiter an. Dies sagen 90 Prozent der für die Studie befragten Sicherheitsexperten. Daher brauche es Strategien zum Schutz, so ihr einhelliges Credo. Um gegenzusteuern, planen die Unternehmen in Schulungen von Mitarbeitern zu investieren und diese mit Informationen über Cyber-Gefahren zu sensibilisieren. Doch wird das ausreichen?
Wohl kaum, zieht man sich ein Studienergebnis des Capgemini Research Institute heran. Demnach sagen schon heute 56 Prozent der Führungskräfte weltweit sowie 46 Prozent in Deutschland, dass ihre Cybersicherheitsanalysten von der Vielzahl der Datenpunkte, die sie überwachen müssen, um Verletzungen zu erkennen oder zu verhindern, überfordert sind. Darüber hinaus hätten sich die Art der Cyberrisiken, die ein sofortiges Eingreifen erfordern oder von Cyberanalysten nicht schnell genug behoben werden können, deutlich erhöht. Helfen könnte hier künstliche Intelligenz, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung – alleine schon, um solche Bedrohungen identifizieren zu können. Allerdings ist ein solches Vorhaben sehr komplex und kompliziert: Laut den Beratern besteht die größte Herausforderung bei der Implementierung von KI für Cybersicherheit im mangelnden Verständnis dafür, wie Anwendungsfälle vom Proof of Concept bis zur flächendeckenden Umsetzung skaliert werden können.
Die Gehälter von IT-Sicherheitsexperten im Ranking mit Einkommen anderer Fachkräfte stehen ganz weit oben.
Da wundert es nicht, dass Security-Experten gefragt sind. Und, dass die Gehälter von IT-Sicherheitsexperten im Ranking mit Einkommen anderer Fachkräfte ganz weit oben stehen. So haben die Autoren der „Vergütungsstudie IT-Funktionen 2019“, erstellt von Compensation Partner in Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin „Computerwoche“, herausgefunden, dass die Spezialisten für IT-Sicherheit durchschnittlich 75.577 Euro verdienen. Darüber liegen nur noch die Führungskräfte. „Seit einigen Jahren schon beobachten wir einen rasanten Anstieg bei den Gehältern von IT-Sicherheitsexperten. Es entstehen immer mehr Stellen für Cybersicherheit und viele bleiben unbesetzt, wodurch die Gehaltsangebote deutlich steigen“, sagt Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Partner.
Um in diese Gehaltsklassen vorzustoßen, müssen IT-Sicherheitsexperten aber auch einiges mitbringen. Laut der DEKRA Akademie 2018 gehört neben der Entwicklung, Umsetzung und dem Überwachen von Konzepten, Richtlinien und Strategien das Suchen und Beheben von Schwachstellen, das Programmieren und Entwickeln sowie die Implementierung von Soft- und Hardware zu den häufigsten Aufgaben von IT-Security-Fachkräften. Aber auch die Beratung zu Sicherheitsthemen, das Schnittstellenmanagement und das Überwachen, die Umsetzung und Einhaltung von rechtlichen Rahmenbedingungen stehen auf ihrer Aufgabenliste. Es handelt sich demnach also um eine Funktion mit Schnittstellenkompetenz, die mehr als tiefgehendes IT-Wissen erfordert.