Women in Trade ist ein „Mitarbeiternetzwerk für engagierte Frauen und interessierte Männer“ des Metro-Konzerns. Angeboten werden unter anderem Diskussionsrunden und ein Mentoring-Programm. Andrea Schmitz, bei Metro für Employer Branding, Inclusion & Diversity sowie Employee Engagement zuständig, erklärt in ihrem Gastbeitrag, wie Berufseinsteigerinnen von diesem Netzwerk profitieren können.
Ein kühler Tag Ende November 2014 in Düsseldorf. Draußen ziehen die ersten Winterwolken auf, und drinnen wird lebhaft diskutiert: Rund 50 Frauen und eine Handvoll Männer; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Handelskonzerns Metro, trafen sich, um über das Thema Vielfalt zu sprechen. Organisiert hatte die Diskussionsveranstaltung das Frauennetzwerk des Unternehmens: die „Women in Trade“, kurz WiT.
Das 2012 gegründete Netzwerk lud zur Diskussionsrunde mit Führungskräften und Referenten: Welche Vorurteile beeinflussen unser Handeln? Wie kann eine bessere Förderung von Frauen gewährleistetet werden? Welche Coachingangebote gibt es? Eine der Teilnehmerinnen und Mitglied des WiT-Netzwerkes ist Sandrine Vinay. Die 33-Jährige ist seit vier Jahren im IT-Bereich des Unternehmens beschäftigt und begeistert von dem WiT-Angebot: „Ich freue mich jedes Mal über den interessanten Austausch mit Kollegen und Kolleginnen, mit denen ich im täglichen Arbeitsleben wahrscheinlich nicht in Berührung kommen würde. So habe ich schon oft interessante Sichtweisen und neue Ideen für meine Projekte mitgenommen.“
Genau das war auch die Antriebsfeder der Gründerinnen. Britta Gallus, die als Director Programs & Risk Assessment bei der Metro arbeitet, ist eine von insgesamt acht Frauen, die Mitte des Jahres 2012 den Entschluss fassten, ein Mitarbeiternetzwerk aufzubauen: „Die Idee hierzu kam von uns intern. Wir wollten eine Möglichkeit schaffen, uns stärker miteinander zu vernetzen, um effektiv voneinander zu lernen.“ Das Netzwerk sollte – so die erste Vorstellung – vor allem eine Anlaufstelle für Kolleginnen mit Fragen sein, wie sie viele Frauen im Berufsalltag beschäftigen: Tipps zur Karriereplanung sollten dort genauso ausgetauscht werden können wie Erfahrungen mit unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen oder der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Angesichts der Themen und weil das Gründungskomitee keine Männer zählte, lag es nahe, den Namen „Women in Trade“ zu wählen.
„Das Netzwerk ist aber kein ‚closed shop‘“, erklärt Britta Gallus. „Die Männer- und Frauenwelt sind mittlerweile eng verzahnt. Daher sind auch an den WiT-Themen interessierte Männer herzlich eingeladen. Denn nur gemeinsam wird es immer besser gelingen, dem kulturellen Wandel gerecht zu werden.“ Entsprechend verstehen sich die „Women in Trade“ als „Mitarbeiternetzwerk für engagierte Frauen und interessierte Männer“. Sie wollen dazu beitragen, das Verständnis zwischen Männern und Frauen zu fördern, die Kompetenzen von Frauen zu stärken und ihren Anteil in Führungspositionen nachhaltig zu steigern, „um einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen“. Ein aktives Netzwerk, das sich für die Umsetzung von Werten wie Vielfalt und Familienfreundlichkeit im Berufsalltag engagiert, ist vor allem ein Aushängeschild für das gesamte Unternehmen. Das Netzwerk lebt dabei von den Teilnehmern: Die WiT-Themen entstehen im Dialog mit den Interessierten – darunter sind Neueinsteigerinnen genauso wie langjährige Mitarbeiterinnen, Assistentinnen und Bereichsleiterinnen, Männer und Frauen unterschiedlicher Nationalitäten. „Wir freuen uns besonders, dass die Angebote aus unserem Netzwerk auch von Berufseinsteigerinnen wahrgenommen werden. Gerade jüngere Kolleginnen und Kollegen bringen innovative Ideen in das Netzwerk ein und sind motiviert, sich zu engagieren“, sagt Britta Gallus.
Im Mittelpunkt von „Women in Trade“ stehen der Austausch und das Networking, hierzu haben die Gründerinnern regelmäßige Veranstaltungsreihen ins Leben gerufen. Darunter Events wie „Lunch & Learn“ und „Let‘s talk Gender“, bei denen Mitarbeiter unterschiedliche Themen besprechen und diskutieren, zum Beispiel „Herausforderungen bei der Karriere für den beruflichen Nachwuchs“ oder „Maßnahmen zur Gleichberechtigung aller Kollegen“. Auch externe Coachingangebote und Vorträge werden angeboten. Darüber hinaus spielt auch der Austausch mit externen Netzwerken und Experten eine wichtige Rolle. Zu Beginn des Jahres 2015 ist zudem das erste von „Women in Trade“ initiierte Mentoring-Programm gestartet. „So möchten wir Brücken zu erfahrenen Managerinnen und Mitarbeiterinnen bauen und insbesondere den Nachwuchskräften Gelegenheit zu einem individuellen Austausch in einem fördernden und unterstützenden Umfeld geben“, erklärt Simone Zilgen, die die interne Kommunikation bei Metro Cash & Carry Deutschland leitet und das Mentoring-Programm von Seiten der WiT betreut. „Besonders wichtig ist uns, dass die Initiative als ein wechselseitiges Mentoring gedacht ist, denn auch der Mentor kann von dem Mentee lernen.“ Rund 30 Mentees haben sich für die erste Runde angemeldet. „Women in Trade“ fördert so die berufliche und persönliche Weiterentwicklung der Teilnehmer und zeigt neue Blickwinkel für das Unternehmen auf.
Redaktionstipp: Spitzenväter des Jahres
Bereits zum zehnten Mal hat die Großbäckerei Mestemacher den Preis „Spitzenvater des Jahres“ verliehen. Mit der Auszeichnung will das Unternehmen das partnerschaftliche Ehe- und Familienmodell mit zwei berufstätigen Partnern fördern und den väterlichen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes stärken. „Spitzenväter sind ein Segen für Familie und Gesellschaft, erklärt Prof. Dr. Ulrike Detmers, Initiatorin des Preises und Mitglied der Geschäftsführung sowie Gesellschafterin der Mestemacher-Gruppe.
Im März 2015 wurden zwei Väter mit dem mit je 5000 Euro dotierten Preis gewürdigt: Zum einen Muhittin Demir, HNO-Facharzt an der Uniklinik Münster, der für jedes seiner drei Kinder Elternzeit genommen hat und sich mit seiner Frau die regelmäßigen Erziehungs- und Hausarbeiten teilt. Zum anderen Norman Heise, der seit 2003 im IT-Bereich selbständig ist, daneben als Betriebsleiter in Teilzeit einen Getränkegroßhandel führt, sich intensiv um seine beiden Söhne kümmert und darüberhinaus ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit engagiert ist.