Viola Fuchs konnte kaum anders: Schon ihre Großeltern besaßen eine Gewürzmanufaktur und auch ihre Mutter handelte mit den kleinen, aber feinen Zutaten, die jedem Essen das nötige Etwas geben. Und so eröffnete Viola Fuchs – in dritter Generation und als gelernte Schuhdesignerin – 1997 das VIOLAS’ in Hamburg, ein Gewürz- und Delikatessengeschäft, das sie nun schon seit fast 19 Jahren betreibt. Unabhängig davon führt sie mit ihrem Geschäftspartner Dr. Dirk Nonnenmacher (übrigens kein Verwandter des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der HSH Nordbank) ein Franchisingunternehmen mit mittlerweile 16 Franchisepartnern in ganz Deutschland.
Frau Fuchs, was ist der erste Geruch, an den Sie sich erinnern können?
Als Kind fühlte ich mich inmitten unseres heimischen Weihnachtstumults geradezu berufen, geschäftig mitzuhelfen. Klassische weihnachtliche Gewürze wie Zimt, Vanille, Kardamom, Sternanis und so weiter sind daher, denke ich, die ersten duftenden Erinnerungen aus meiner Kindheit.
Und das Salz in der Suppe – was bedeutet das und wie wichtig ist es?
Für mich ist Salz eine Unverzichtbarkeit. Es verleiht dem Leben Geschmack und Würze, steht zugleich auch für Veränderung und Spannung. Ich selbst bin ein Mensch, der sich pausenlos auf die Suche nach neuen, aufregenden Eindrücken begibt. Vielleicht ist das der Grund für meine Liebe zum Salz – ohne Würze ist das Leben doch recht fad und ziemlich uninteressant, nicht?
Warum sind Sie 1997 in die Fußstapfen Ihrer Vorfahren gestiegen und haben Ihren Job als Schuhdesignerin an den Nagel gehängt?
Als Schuhdesignerin fehlte mir die Nähe zum Kunden und darüber hinaus der Raum für eigene Entscheidungen. Ich wollte gern mein eigener Herr sein, um mit einem ganz persönlichen Konzept meine Kunden glücklich zu machen.
Haben Sie das jemals bereut?
Um ehrlich zu sein, niemals. Ich würde jeden Tag der vergangenen 18 Jahre genauso wieder leben und erleben wollen, wie bereits geschehen. Mit dem Werdegang meines Lädchens und der Franchise-Expansion zusammen mit meinem Geschäftspartner bin ich mehr als zufrieden.
Was ist der Vorteil, wenn man expandiert, und gibt es auch Nachteile?
Das Unternehmen wächst und man muss, oder besser gesagt man darf, sich mit viel mehr Problemen beschäftigen, die es vorher schlichtweg nicht gab. In Summe sind das allerdings kleine Holpersteine, deren Bewältigung ihren Teil zum Wachstum beitragen, das fordert heraus und macht Spaß. Ich merke aber auch, wie der Druck zunimmt. Im Laufe der Zeit umfasst der Verantwortungsbereich sehr viel mehr Angestellte und zusätzlich deren Familien, was zum Teil etwas unflexibler macht, auf der anderen Seite aber auch ein riesiges Gemeinschaftsgefühl schafft.
Wie schaffen Sie es, die Balance zwischen Job, Familie und Freizeit zu halten?
Ich denke, es geht mir da wie vielen anderen arbeitenden Müttern auch. An einigen Tagen beschleicht mich schon mal das Gefühl, meine Familie käme zu kurz, im Großen und Ganzen denke ich aber, dass ich sowohl meinem Job als auch meinen Liebsten gleichermaßen gerecht werde. Freizeit ist für mich zugleich Auszeit, in der ich wirklich nur Mutter und Ehefrau bin. Dann verreisen wir gern oder unternehmen kleinere Ausflüge, bei denen sich gut abschalten lässt und ich neue Energie für den Arbeitsalltag tanken kann.
Was sollten Absolventen beim Start ins Berufsleben unbedingt beachten?
Grundsätzlich finde ich es gut und richtig, sich auch mal eine Meinung von außerhalb einzuholen, halte es allerdings bei Entscheidungen, die das Berufsleben betreffen, in letzter Konsequenz für ratsam, in sich selbst hineinzuhorchen. Wer Freude an seinem Job hat und liebt, was er tut, kann dauerhaft ehrgeizig und zielorientiert über sich hinauswachsen, ohne dabei den Spaß am Arbeiten zu verlieren, und das macht wirklich eine Menge aus!