Paul Richrath, ist mit 26 Jahren der jüngste unter den drei Kölner Chefs bei „Cookies Bros.“. Er studierte Betriebswirtschaftslehre. Nach seinem erfolgreichen Abschluss und anderthalb Jahren Berufserfahrung bei EatHappy gründete er mit seinen beiden Geschäftspartnern die SD Sugar Daddies GmbH, die seit 2017 Keksteig zum Naschen vertreibt. Das Produkt „Cookies Bros.“ erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit, wird deutschlandweit in vielen Supermärkten verkauft und erfährt viel mediale Aufmerksamkeit. Die Fragen stellte Christiane Martin.
Wie kommt man auf die Idee Keksteig zum Naschen zu verkaufen?
Die Affinität zum Lebensmittelhandel wurde mir quasi in die „Wiege gelegt“, da ich aus einer Handelsfamilie stamme. Auch der Gedanke, sich selbstständig zu machen, wurde mit wachsendem Alter immer stärker und präsenter. Nach meinem Studium habe ich dann anderthalb Jahre Berufserfahrung bei EatHappy in Köln sammeln können – davon profitiere ich bis heute. In einem gemeinsamen Sommerurlaub mit meinem heutigen Mitgründer Mark stellte dieser mir die Idee vom „essbaren Keksteig“ vor, das war damals DER Trend in New York. Ich war sofort begeistert und wir haben das Projekt gestartet.
Kannst Du kurz den Weg von der Idee zur Umsetzung beschreiben!?
Unmittelbar nach unserem gemeinsamen Sommerurlaub haben wir uns zusammengesetzt, um die Idee zu konkretisieren. Erst einmal hieß es dann probieren, probieren, probieren. Dafür hatten wir damals noch eine kleine Probierküche, in der wir selbst angerührt und getestet haben. Als wir zufrieden waren, mussten dann Freunde und Verwandte als „Versuchskaninchen“ ran. Und anschließend sollte unser Produkt noch ansprechend aussehen. Nachdem wir Geschmack und Design finalisieren konnten, haben wir dann unseren Zugang zum Handel aufgebaut, um unsere Becher in zunächst 15 Supermärkten in Köln und Umgebung zu verkaufen.
Was waren die wichtigsten Faktoren, die zum Erfolg geführt haben?
Der Glaube an die Unternehmung, Ausdauer und Beharrlichkeit! Ganz wichtig ist es auch heute noch, dass wir alle an einem Strang ziehen und dasselbe Ziel verfolgen. Gerade die Anfangszeit war hart. Manchmal auch weil wir uns das Leben selbst schwergemacht haben. Das Wichtige war aber, dass wir daraus gelernt haben. Es gibt zu jedem Zeitpunkt Zweifler – auch noch als wir Cookie Bros. bereits erfolgreich in den Markt einführen konnten. Und das Zusammenzustehen als Unternehmen und für das Produkt zu brennen war und ist ganz entscheidend.
Und seid Ihr bei der Umsetzung auch auf Schwierigkeiten gestoßen und wie konntet Ihr diese lösen?
Als junges Unternehmen gibt es natürlich immer mal wieder Schwierigkeiten. Zu Beginn war es an einigen Stellen das fehlende Know-how und eine gewisse Leichtgläubigkeit. Wir haben uns zuvor beispielsweise nie Gedanken darüber gemacht, welche Zutaten in welcher Schriftgröße auf einer Lebensmittelverpackung deklariert werden müssen. Wenn man dann jedoch eine 6-stellige Menge an Verpackungen bestellt und diese so gar nicht verkauft werden darf, dann wird einem schon etwas anders. Glücklicherweise konnten wir jedoch immer wieder auf die Hilfe von Bekannten und befreundeten Startups zurückgreifen.
Es klingt, als würdet Ihr mit Cookies Bros. und Euerm Unternehmen SD Sugar Daddies GmbH genau das tun, was Ihr tun möchtet. Wie findet man Deiner Erfahrung nach seine Berufung?
Wir lieben, was wir tun und machen, was uns Spaß macht! Für mich persönlich war und ist das Reflektieren des eigenen Handelns und Denkens sehr entscheidend. Dadurch habe ich gelernt, mich von gesellschaftlichen „Zwängen“ bzw. Normen zu lösen und einfach ich selbst zu sein. Wahrscheinlich gehört auch eine gewisse Prise Glück und Zufall dazu, aber die regelmäßige Selbstreflektion hat mich ein großes Stück in die für mich richtige Richtung geführt. Sobald man dann seinen ganz eigen Plan entwickelt hat, sollte man an dem Vorhaben festhalten, vor allem in schwierigen Zeiten!