Diana Dreeßen hat fast zwanzig Jahre an der Frankfurter Börse gearbeitet, heute ist sie als Managementtrainerin und Autorin tätig. Sie unterstützt Menschen darin, ein Leben in Balance zu führen – sie zeigt, wie man loslässt, was nicht gut tut und endlich wieder dort ankommt, wo man zu Hause ist: bei sich selbst. In Ihrem Gastartikel erklärt sie, welche Wege zu einem selbst bestimmten Leben führen.
Es erfordert ein wenig Zeit, Geduld und Abenteuerlust, sich auf die Entdeckungsreise in die eigenen Innenwelten zu begeben. Doch es lohnt sich! In unseren Innenwelten sind sowohl unsere günstigen als auch unsere ungünstigen Programmierungen versteckt. Und letztere sind dafür verantwortlich, dass manche Menschen nicht abschalten können, sich in Themen regelrecht verbeißen und oftmals wie Don Quijote gegen die Windmühlen rennen. Das erzeugt Stress, viel Stress!
In jungen Jahren haben viele keine Ahnung davon, welche Spätwirkungen ein gestresstes Leben auf Körper, Geist und Seele haben kann. Man fühlt sich stark und vital – was soll da schon schief gehen? Dass ein permanentes Lidzucken keine Normaleinstellung ab Werk ist, entgeht einem dabei leicht. Dass man nachts nicht durchschlafen kann, viel zu oft morgens wie gerädert aufwacht, obwohl keine Party der Grund dafür war, versucht man zu ignorieren. Höher, weiter, schneller ist die Devise. Dabei ist die Balance zwischen den verschiedenen Lebensbereichen der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Wie aber gelingt es, mit kleinen Änderungen, in die ausbalancierte Mitte zu kommen?
- Malen Sie sich detailliert aus, wie Ihr idealer, ausbalancierter Arbeitsalltag aussieht und überlegen Sie, wie Sie möglichst viel davon in die Realität übertragen können.
- Erinnern Sie sich daran, warum Sie sich für Ihren Beruf entschieden haben und was Sie mit Ihrer Arbeit in der Welt verändern möchten.
- Eliminieren Sie stressbesetzte Wörter aus Ihrer Sprache.
- Erinnern Sie sich jeden Tag daran, wofür Sie im Leben dankbar sind.
- Geben Sie nach der Arbeit Ihrem kreativen Anteil Raum, damit neue Energien freigesetzt werden können. Ob das nun tanzen, malen, schreiben oder kochen ist – orientieren Sie sich an Ihren persönlichen Vorlieben.
Buchtipp
Diana Dreeßen: Du musst nicht verreisen, um bei dir anzukommen. dtv 2017. 14,90 Euro.
Wer langfristig sicherstellen möchte, ein relativ stressfreies Leben zu führen, muss einen tiefen Blick in die Innenwelten riskieren. So gilt es, Stress bringende Verhaltensmuster zu erkennen und diese zu vermeiden. Es gibt Aussagen, die für solche Muster typisch sind: „Irgendwie gelingt es mir immer wieder an den unfreundlichsten Professor zu gelangen.“ oder „ich bin einfach nicht gut genug“ oder „die Prüfungspanik stellt sich bei mir schon Tage vorher ein, und sie wird immer schlimmer“.
Wer solche Muster entdeckt, sollte das eigene Selbstbewusstsein aufbauen. Dabei ist es hilfreich, sich mit den Bereichen des Lebens zu beschäftigen, für die man brennt und bei welchem einem das persönliche Talent in die Karten spielt. Ergänzend dazu baut sich mehr Selbstbewusstsein auf, wenn man mit Spaß und Freude seiner Arbeit nachgeht. Dies allein schon durch die in Leichtigkeit erreichten Erfolge. Gepaart mit Mut, gesundem Menschenverstand und dem Glauben an sich selbst ist der langfristige Erfolg vorprogrammiert.