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Neues Netzwerk für Frauen in der Baubranche

Die Bauindustrie ist eine der größten und wichtigsten Industrien – leider immer noch mit einem viel zu geringen Frauenanteil. Um das zu ändern, hat die Bauindustrie nun ein neues Netzwerk gegründet: das FrauenNetzwerk-Bau. Von Christoph Berger und Kerstin Neurohr

Der Frauenanteil im gesamten Bauhauptgewerbe liegt im Schnitt bei 11 Prozent. Viel zu wenig, findet Peter Hübner, Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. Eine stärkere Öffnung für weibliche Fach- und Führungskräfte sei kein kurzfristiger Trend, sondern eine absolute Notwendigkeit, sagt er: „Wir brauchen weibliche Expertise und Perspektive auf die nachhaltige Gestaltung unserer gebauten Umwelt und bieten dabei interessante und hochkarätige Karriereoptionen. Aktuell sind sie mit zwischen 2,8 Prozent bei den gewerblichen Auszubildenden und 30 Prozent im Bauingenieurwesen noch deutlich unterrepräsentiert. Daher haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in allen beruflichen Ebenen auszubauen.“

Weitere Infos:

Wer Interesse am FrauenNetzwerk-Bau hat, kann sich mit einer kurzen E-Mail an folgende Adresse wenden: frauennetzwerk@bauindustrie.de

Zum diesjährigen Weltfrauentag hat die Bauindustrie nun das FrauenNetzwerk- Bau gegründet, eine Plattform zum Austausch. Die Idee: Es werden Workshops und Veranstaltungen ausgerichtet und Webinare angeboten. Frauen in der Branche bekommen die Möglichkeit, sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen und zu fördern – und das auf unterschiedlichsten Ebenen, von der Berufseinsteigerin bis zur Geschäftsführerin. Außerdem sollen nachhaltige Mentoring-Strukturen geschaffen werden, die den Ein- und Aufstieg von weiblichen Nachwuchskräften unterstützen. Das Mentoringprogramm richtet sich an Frauen auf verschiedenen Karrierestufen – an Führungs- und Fachkräftenachwuchs ebenso wie an Studentinnen und Auszubildende.

Bundesbauministerin Klara Geywitz hat die Schirmherrschaft für das neue Netzwerk übernommen. Sie sagt: „Die Zahlen sind, trotz starker Anstrengungen, nicht so gut, wie sie sein müssten. Wenn nur knapp drei Prozent aller Auszubildenden Frauen sind und die Zahl der Studienanfängerinnen für ein Bauingenieursstudium zurückgehen, dann ist das ein Trend, den wir gemeinsam stoppen müssen. Die Bauindustrie hat das erkannt. Als Schirmherrin für das FrauenNetzwerk-Bau möchte ich diese Anstrengungen politisch unterstützen. Jede Branche gewinnt, wenn sie für mehr Gleichheit sorgt.“

Zahlen, Daten, Fakten

  • 1,8 Prozent – so niedrig ist die Frauenquote im Durchschnitt bei den bauhauptgewerblichen Berufen.
  • 11 Prozent – so hoch ist der Frauenanteil im gesamten Bauhauptgewerbe im Schnitt.
  • 13 Prozent beträgt der Anteil weiblicher Studierender im Fach Maschinenbau.
  • 1994 erst wurde in den alten Bundesländern das gesetzliche Beschäftigungsverbot für Frauen im Bauhauptgewerbe abgeschafft.
  • 18.500 Studierende des Fachs Bauingenieurwesen sind derzeit weiblich – damit liegt der Frauenanteil bei rund 30 Prozent.

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