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Scanner-Blick Kultur-, Buch- und Linktipps

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ AUS UNGEWOHNTEN PERSPEKTIVEN

Prof. Dr. Ulrich Furbach, Leiter der Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz an der Universität in Koblenz, und die Geisteswissenschaftlerin Ulrike Barthelmeß gehen in ihrem jüngst erschienenen Buch „Künstliche Intelligenz aus ungewohnten Perspektiven – Ein Rundgang mit Bergson, Proust und Nabokov“ den Fragen nach: Können Maschinen nicht nur intelligent sein, sondern zudem über ein Bewusstsein oder Emotionen verfügen und Personen beeinflussen? Sie erläutern anschaulich einzelne Techniken oder Methoden der KI und bringen diese mit Ansätzen aus Philosophie, Kunst, Psychologie und Neurobiologie in Zusammenhang. Dabei spielen Themen wie logisches Schließen, Wissen und Erinnern ebenso eine Rolle wie maschinelles Lernen und künstliche neuronale Netze. Im Vordergrund steht die Frage, was Gedächtnis sowie Denken ausmacht und welche Rolle unsere Emotionen spielen, wenn wir uns als Menschen im Leben, in der Welt bewegen. Ulrike Barthelmeß, Ulrich Furbach: Künstliche Intelligenz aus ungewohnten Perspektiven. Springer 2019, 29,99 Euro (Amazon-Werbelink)

MINDSHIFT

In 20 Jahren werden 50 Prozent aller Jobs von Robotern erledigt, so eine aufrüttelnde Oxford-Studie. In Zukunft werden daher genau die Fähigkeiten gefragt sein, die in der heutigen Arbeitswelt oft zu kurz kommen: Kreativität, Intuition und Empathie. Karriereexpertin Svenja Hofert sagt: Dafür braucht es einen Mindshift – eine Neubelegung der Tasten in unserem Kopf. Ihr neues Buch stiftet zum Querdenken, Umdenken, Neudenken an. Gehirnyoga gewissermaßen. Jeder der 22 Mindshifts zielt auf einen Aspekt, der in der Zukunft des Lernens, Arbeitens und Lebens wichtig ist. Es geht um neue Blickwinkel, um Veränderung, um Erweiterung der eigenen Möglichkeiten. Svenja Hofert: Mindshift. Campus 2019, 19,95 Euro (Amazon-Werbelink)

AILA GEHT ALS ROBOTIK-BOTSCHAFTERIN NACH BERLIN

DFKI GmbH, Foto: Dennis Mronga
DFKI GmbH, Foto: Dennis Mronga

Als Bremer Botschafterin für Robotik reist AILA, der humanoide Roboter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), in diesem Sommer nach Berlin. Dort wird sie ab September 2019 für die kommenden Jahre den Besucherinnen und Besuchern des neuen Zukunftsmuseums „Futurium“ Einblicke in die faszinierende Welt der Robotik gewähren. Weitere Infos unter: https://futurium.de

DIAMANTEN AUS DEM 3-D-DRUCKER?

Das schwedische Unternehmen Sandvik Additive Manufacturing hat laut Eigenaussage das erste 3-D-gedruckte Diamantverbundmaterial entwickelt. Obwohl dieser Diamant nicht funkele, sei er perfekt für eine Vielzahl von industriellen Anwendungen. Mit dem neuen Verfahren könne dieses superharte Material nun in hochkomplexen Formen in 3-D gedruckt werden und so die Art und Weise revolutionieren, wie die Industrie das härteste natürliche Material der Welt verwendet.

AUSSTELLUNG AUF DER MS WISSENSCHAFT – DEM SCHWIMMENDEN SCIENCE CENTER

Foto: Ilja Hendel/WiD
Foto: Ilja Hendel/WiD

Künstliche Intelligenz (KI) – Was ist das eigentlich genau? Wie lernen Menschen und wie lernen Maschinen? Wo bringt KI Vorteile und welche Risiken gibt es? Mitmach-Exponate direkt aus der Forschung geben Weitere Infos unter: in der Ausstellung auf der MS Wissenschaft 2019 Einblicke in die Entwicklung und Anwendung künstlicher Intelligenzen. Dabei laden zahlreiche unterschiedliche Exponate aus Wissenschaft und Forschung zum Entdecken, Ausprobieren und Mitmachen ein. Die MS Wissenschaft startete ihre Tour am 16. Mai 2019 in Berlin und besucht bis Anfang Oktober 27 Städte in Deutschland, anschließend reist sie weiter nach Österreich. https://ms-wissenschaft.de

DIE ORBIT-ORGANISATION

Alle reden von der Digitalisierung und wie schwer man sich hierzulande damit tut. Doch über den wahren Grund für das Zaudern beim Aufbruch ins Neuland redet man nicht: Zahllose Unternehmen bleiben einem Organisationsmodell verhaftet, das aus dem tiefsten letzten Jahrhundert stammt. Tatsächlich geht es ja gar nicht um die Digitalisierung per se, sondern um die bahnbrechend neuen Geschäftsideen, die durch sie machbar werden. Und dazu braucht es eine passende organisationale Struktur. Ein Company Redesign ist unumgänglich, um mit unserer Hochgeschwindigkeitszukunft Schritt halten zu können. Hier setzt das von Anne M. Schüller und Alex T. Steffen entwickelte Orbit-Modell an. Es propagiert den Übergang von einer aus der Zeit gefallenen pyramidalen zu einer zukunftsweisenden zirkulären Unternehmensorganisation – in neun Schritten. Anne M. Schüller und Alex T. Steffen: Die Orbit-Organisation. Gabal 2019, 34,90 Euro (Amazon-Werbelink)

EIN DIGITALER UND INTERAKTIVER GESCHICHTSATLAS

Wissenschaftler der Universität Trier haben Mitte Mai 2019 den „Digital Atlas of European Historiography“, den ersten digitalen Atlas zur Geschichte der modernen Geschichtswissenschaft von 1800 bis 2005 in Europa, präsentiert und ins Netz gestellt. Dieser Atlas stellt Besucher*innen eine einzigartige Fülle an Informationen zur Entwicklung der Geschichtswissenschaft in allen Ländern Europas bereit. Er ist ein nützliches Instrument für die schnelle Suche nach Informationen zu Personen (wer war eigentlich um 1900 an der berühmten Berliner Universität oder in Oxford?), Organisationen und Sachverhalten der europäischen Geschichtswissenschaften. Er steht jedem offen und kann insbesondere auch von Hobby-Historikern, Studierenden und Forschern weltweit genutzt werden. Er ist aber auch ein Werkzeug für weitergehende Forschungen zur Geschichte des Faches in einzelnen Ländern, an einzelnen Orten über längere Zeiträume und bietet immer die Möglichkeit, vergleichend andere europäische Länder bzw. ganz Europa in den Blick zu nehmen. Weitere Infos unter: https://daeh.uni-trier.de

DIGITALE GEFOLGSCHAFT

Plattformen wie YouTube, Facebook, Twitter oder Amazon sind die neuen sozialen Magneten – Clanbildner einer sich anbahnenden globalen digitalen Stammesgesellschaft. Während die herkömmlichen sozialen Bindungskräfte von Familien, Institutionen, Parteien, Verbänden und Staaten zunehmend schwinden, entstehen um digitale Plattformen wimmelnde Kollektive, die sich wie Schwärme oder Horden ausnehmen. Ihre Benutzer sind „Follower“, digitale Gefolgschaft hält die neuen Clans zusammen. Christoph Türcke, Professor em. für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, zeigt in einer brisanten Analyse, wohin die Dynamik der Digitalisierung führt. Christoph Türcke: Digitale Gefolgschaft. C.H. Beck 2019, 16,95 Euro (Amazon-Werbelink)

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