Ferdinand Werhahn ist Consultant im Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte. Für das M&AProjekt eines deutschen Kunden ging er für neun Monate in die USA und machte dort vielfältige Erfahrungen.
Dass Ferdinand Werhahn keine Probleme damit hat, zeitweise ins Ausland zu gehen, lässt sich schon an seinem Lebenslauf ablesen: Nach seinem Bachelor-Abschluss in den Fächern General Management und Wirtschaftsrecht an der EBS Business School Oestrich-Winkel zog es den heute 27-Jährigen für das Master-Studium nach San Francisco an die Hult International Business School. Von dort aus brach er zu Auslandssemstern nach Dubai und Shanghai auf, bevor er 2013 seinen Master of International Business in der Tasche hatte.
Schon damals war klar, dass es die Beraterbranche werden würde, in die er einsteigt – auch wenn es ihn für ein Praktikum kurz in die Baustoffindustrie zog. „Mich reizte es, mit verschiedenen Branchen in Kontakt zu kommen und unterschiedlichste Unternehmen kennenzulernen“, sagt er rückblickend. In Consulting-Unternehmen ist dies möglich: Es gibt immer wieder neue Klienten mit anderen Problemen und Herausforderungen. „Teamarbeit steht dabei immer im Fokus“, wie er weiter ausführt. Deloitte kannte er bereits von Unternehmenspräsentationen und Kaminabenden an der EBS, wo er mit Beratern und Partnern ins Gespräch kam. Die dort erlebte Unternehmenskultur harmonierte 1:1 mit seinen Vorstellungen, sodass das Unternehmen ganz oben auf der Liste seiner Wunscharbeitgeber stand.
So kam es zum Einstieg als Business Analyst im Bereich Operations, der in der Service Area Strategy and Operations angesiedelt ist. „Der Bereich fokussiert sich auf das gesamte Supply Chain Management – von der Nachfrage- über die Produktions- und Lagerplanung bis hin zur Distribution“, erklärt Werhahn, der es in seinen Projekten mit sämtlichen Aspekten in den Liefer- und Wertschöpfungsketten seiner Kunden zu tun hat. Doch in den meisten seiner bisher abgeschlossenen Projekte befasste er sich mit Verbesserungen von Strukturen sowie der Optimierung von Beschaffungs-, Vertriebs- und Innendienstprozessen.
Anders dann jedoch bei einem neunmonatigen Projekt in Jacksonville, Florida, USA. Ein deutsches Chemieunternehmen aus der Geschmacks- und Duftstoffindustrie hatte ein US-Unternehmen übernommen. Nun sollte das amerikanische Unternehmen in das deutsche integriert werden. Werhahn wurde diese Aufgabe zusammen mit zwei Kollegen übertragen. „Sicher war es ein Vorteil, dass ich während meines Studiums schon einmal in den USA war. Prinzipiell muss man einfach dazu bereit sein, für einige Zeit ins Ausland zu gehen mit all den damit zusammenhängenden klassischen Herausforderungen: weniger Kontakt zu Familie und Freunden“, sagt er.
Doch vollkommen abgeschnitten war er nicht. Immer wieder gehörte es auch zu seinen Aufgaben, nach Deutschland zu fliegen, um beim Kunden vor Ort die amerikanischen in die deutschen Prozesse zu integrieren. Auf 20 Prozent der Zeit beziffert er diesen Anteil. Die anderen 80 Prozent verbrachte er jedoch in der von angesiedelter Industrie geprägten und für seinen Hafen bekannten Stadt an der Ostküste der USA.
Unter der Woche waren Werhahn und seine Kollegen voll auf das Projekt fokussiert. Es galt, das Projekt in der vorgegebenen Zeit, im vorgegebenen Budgetrahmen und zur Zufriedenheit des Kunden abzuschließen. „Gerade zum Projektende hin tauchen plötzlich immer wieder unerwartete Probleme auf, die es zu lösen gilt“, erzählt er. In seinem Projekt waren das zum Beispiel Probleme in der erdachten Logistikkette. Werhahn erklärt: „Der Zoll hat seine eigenen Vorschriften für das Verfrachten der Waren von Amerika nach Europa. Da kam es plötzlich zu rechtlichen Schwierigkeiten. Doch wenn die Waren nicht nach Deutschland geliefert werden können, ist das ein enormes Risiko mit hohen Summen, die dahinterstehen.“ Sie wurden gemeistert. Und es verwundert vor dem damaligen Druck nicht, dass er als Highlight des Einsatzes den erfolgreichen Projektabschluss nennt.
Neue Erfahrungen ganz anderer Art gab die Natur vor. Die Projektlaufzeit fiel in die Zeit der Hurricanes und Tornados. „Da musste schon einmal das gesamte Werk evakuiert werden“, erzählt Werhahn. „Wir erlebten Tornados, die zu einem Auslösen des Alarms in der Fabrik führten. Alle mussten daraufhin in einen sogenannten Tornadokeller. In dem saßen wir dann etwa zwei Stunden und durften ihn nicht verlassen – mit der gesamten Belegschaft des Werks. Das sind interessante Erlebnisse gewesen, die ich aus Europa nicht kenne.“
Auch abseits der Arbeit gab es für Werhahn und seine Kollegen einiges zu entdeckten. An den Wochenenden unternahmen sie Ausflüge nach Orlando, tauchten im Crystal River mit Seekühen oder besuchten die einmaligen Strände Miamis. „Wir verbrachten sehr viel Zeit zusammen als Team. Das schweißt zusammen und hat sehr gut geklappt. Ich empfand das als sehr positiv“ erzählt er. Die in dem Projekt gemachten Erfahrungen möchte Ferdinand Werhahn keinesfalls missen. Und wenn sich wieder ein Auslandsprojekt für ihn anbietet, wird er wieder dabei sein.
Landesinformationen
Die neuesten Nachrichten aus den USA, Informationen zu Visa und die Adressen von Konsulaten und der Botschaft werden auf der Internetseite https://de.usembassy.gov/de zur Verfügung gestellt. Auch auf der Seite des Auswärtigen Amtes finden sich aktuelle Informationen zu den USA: goo.gl/480NkRAmtssprache
EnglischHauptstadt
Washington, D. C., circa 672.228 Einwohner (Juli 2015)Fläche
Etwa 9.826.675 QuadratkilometerBruttoinlandsprodukt
18,6 Billionen US-Dollar (2016)
(Quelle: Auswärtiges Amt)Währung
US-DollarHauptexportgüter
Autos, Öl, Luftfahrzeuge, pharmazeutische Produkte, Gasturbinen
(Quelle: www.gevestor.de)Klima
Von sommerfeuchtem Tropenklima bis zu arktischem Klima lässt sich in den USA alles findenFlugzeit
Die Flugzeit von Frankfurt am Main nach Jacksonville in Florida beträgt etwa 13 StundenZeitverschiebung
Die Zeitverschiebung von Kontinentaleuropa nach Jacksonville in Florida beträgt minus sechs Stunden