Die Ausbildung und Zertifizierung zum Berater im Projektmanagement bei der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) richtet sich in erster Linie an Personen, die schon als Berater tätig waren und ihre Kompetenzen gerne erweitern und vertiefen möchten. Daher gilt es, frühzeitig eine entsprechende Richtung einzuschlagen, um auf diesem Weg weiterzugehen. Von Ann-Katrin Gremmel
Die Basis der Ausbildung zum Berater im Projektmanagement bildet die IPMA Competence Baseline (ICB) der International Project Management Association (IPMA). Die IPMA wurde 1965 gegründet und hat sich ein System überlegt, Kompetenzen messbar zu machen. Das war kein leichtes Unterfangen und hat sich erst durch Erfahrung im Laufe der Zeit entwickelt.
Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement ist ein Mitglied der IPMA und setzt dieses System in Deutschland um. Die Kompetenzen wurden in drei Bereiche eingeteilt: technische Kompetenzen, Verhaltenskompetenzen und Kontextkompetenzen. Diese wurden dann im Hinblick auf die Beratertätigkeit mit dem Zusatzmodul „Consulting“, IPMA Competence Baseline Consulting (ICBC) beziehungsweise National Competence Baseline Consulting (NCBC) ausgeweitet. Die Beratungskompetenzen werden hierbei durch weitere Elemente gemäß dem Dokument „Prüfungsinhalte und Schwerpunkte Berater“ auf Basis der ICB beschrieben.
Zur Messung der Kompetenzen wird bei Personenzertifizierungen in der Regel eine zweistufige Prüfung durchgeführt: Zuerst werden die Zulassungsbedingungen geprüft, anschließend kommt es zur Zertifizierung. Dafür muss der Berater einen Fallstudienbericht schreiben, dann eine schriftliche Prüfung absolvieren, ein Rollenspiel durchlaufen und anschließend in einem Interview Fragen beantworten. Die Teilnehmer müssen jeden Teil bestehen, um die Zertifizierung zu erhalten. Sie können dabei zwei unterschiedliche Levels erreichen:
Der eine ist der Zertifizierte Projektmanagement Berater (IPMA PMC). Die Zielgruppe der Berater sind hierbei zum Beispiel Projektleiter, Projektteams, Controller oder das Management der Stammorganisation. Das zweite Level ist der Zertifizierte Projektmanagement Strategieberater (IPMA PPMC). Die Zielgruppe für diese Art der Beratung ist beispielsweise das Top-Management, Projektportfolio- und/oder Programm- oder Projektmanagement- Verantwortliche.
Typische Beispiele für die Beraterrolle des PPMC sind unter anderem die Implementierung und Entwicklung des Projektmanagements in einer Organisation, Strategische Organisationale Entwicklung für das Projekt-Programm- und Portfolio-Management oder Kulturwechsel bei der Projektmanagement- Implementierung und -Entwicklung.
Das Modell der GPM ist ein Weg, der ganz nach oben führen kann, und damit eine gute Ergänzung zu einem Studium im Projektmanagement und/oder zu praktischen Erfahrungen im Projektmanagement mit Spezialisierung in der Beratung.
Ausbildungsmodule
1: Rahmenbedingungen und Beginn des Beratungsprozesses – Veränderungen erkennen
2: Bestandsaufnahme und Standortbestimmung – Veränderungen verstehen
3: Soll-Konzeption und Externe Orientierung – Veränderungen gestalten
4: Schrittweise Umsetzung und Implementierung – Veränderungen umsetzen
5: Evaluation, Verankerung und kontinuierliche Weiterentwicklung – Veränderungen stabilisieren