Martin Klapheck gehört zu den führenden Experten für Erfolg und kreatives Handeln. Zur Vermittlung seiner Botschaften nutzt er die Musik. Was diese mit Erfolg zu tun hat, was wir tun können, um auch in unsicheren Zeiten erfolgreich zu sein und auf was es im Berufsleben ankommt, all das erklärt er im Interview. Die Fragen stellte Christoph Berger
Zur Person
Martin Klapheck ist Inhaber eines Diploms der größten deutschen Bankengruppe. Er sammelte seinen Erfahrungsschatz in verschiedenen Führungsfunktionen im Vertriebs- und Kreativbereich und während seines Studiums mit den Schwerpunkten Organisations-, Führungs- und Kommunikationspsychologie. Als erfolgreicher Unternehmer organisierte er viele Jahre Klassikkonzerte für das Europäische Parlament – als Pianist gewann er diverse Preise. Heute gehört Martin Klapheck zu den führenden Experten für Erfolg und kreatives Handeln. Er ist Keynote- Speaker, Buchautor, Unternehmer und Pianist. Dreimal in Folge wurde Klapheck in den Kreis der 100 besten Redner Deutschlands gewählt – den „Top 100“.
Sie beraten und coachen Unternehmen und Führungskräfte. Was bedeutet für Sie Beratung?
Es bedeutet, dass man die eigenen erworbenen Kompetenzen an andere weitergibt und ihnen hilft, sich zu verbessern. Dabei zu erleben, wie ein Mensch schon innerhalb eines Tages an sich selbst wachsen kann, ist ein enormes Glücksgefühl.
Sie sind auch als der „Piano-Referent“ bekannt. Wie vermitteln Sie mit Ihrem Klavier und Musik Kompetenzen, die heute gefragt sind?
Die Musik hilft, Zusammenhänge sichtbar zu machen, die sich ansonsten nur schwer erschließen würden. Ein Beispiel sind Hindernisse und mentale Blockaden, die sich beim Durchführen von Vorhaben auftun. Hier nicht zu stoppen, sondern die Blockade zu lösen, ist das Ziel. Denn meist geht viel mehr und man kommt weiter – auch unter schwierigeren Rahmenbedingungen, als man annimmt. Wie diese Vermittlung mit Musik funktioniert? Ein Musikstück besteht aus den Funktionen Bass, Harmonie, Melodie und Verzierung. Diese vier Dinge mit zwei Händen umzusetzen, ist schon schwierig. Doch ich spiele das Stück dann mit einer Hand. Unter abgeänderten Bedingungen. Ich erkläre meinen Zuhörern dann, was ich abgeändert habe und übertrage dies auf das Leben oder Arbeitssituationen.
Sie bieten im Rahmen Ihrer Rednertätigkeit sechs Module an: „Handeln“, „Kreativität“, „Positives Denken“, „Humor & Verrücktes tun“, „Rein in die Emotionen des Kunden“ und „Kreatives Verkaufen im Zeitalter der Digitalisierung“. Aus Ihrer Erfahrung, auf welche dieser Faktoren kommt es gerade jetzt in einer Zeit der vielen Unwägbarkeiten an?
Das sind ganz klar die beiden Themen Positives Denken und Handeln. Gerade die derzeitige Nachrichtenlage beeinflusst unsere Gefühle und unser Denken. Wir dürfen unseren inneren Gedankencontainer jedoch nicht mit zu vielen negativen Dingen überfrachten, da wir dann selbst eine negative Einstellung bekommen. Neben den derzeit vielen schlechten Nachrichten müssen wir darauf achten, den „Container“ auch mit guten Informationen zu befüllen. Denn es gilt, auf unsere mentale Gesundheit zu achten. Nur dann kann ich energetisch handeln. Auch hier kann übrigens wieder Musik helfen.
Ausgeblendet darf die Realität aber nicht werden.
Nein, auf keinen Fall. Das wäre fatal. Ich muss versuchen, analytisch an die Herausforderungen heranzugehen, muss dann aber auch in einen Lösungsmodus kommen. Wenn ich in meinem inneren Gedankencontainer viel Positives habe, bin ich mental kraftvoll und dann gelingt es auch ganz bewusst, positive Situationen herbeizuführen.
Aus Ihren eigenen Erfahrungen und Kontakten: Welchen Rat geben Sie Berufseinsteiger*innen mit auf den Weg in den neuen Lebensabschnitt?
Schnell ins Handeln zu kommen. Denn oft wird noch zu lange gezaudert. Außerdem empfehle ich, einerseits eine qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern, sich dabei aber nicht vom Perfektionismus auffressen zu lassen. Das gilt sowohl für den Bewerbungsprozess als auch für die Arbeit später an sich. Außerdem sollte man bei allem Erfolgsstreben für sich selbst Grenzen setzen, ab denen man seine Persönlichkeit nicht weiter zurücksetzt. Last but not least: Geben Sie nicht zu viel auf die Aussage „Das geht so nicht“. Behalten Sie die geistige Freiheit, auch neue Wege in Erwägung zu ziehen.