Die 1997 gegründete Umweltbank mit Sitz in Nürnberg finanziert und fördert mit dem Geld aus ethischökologischen Anlagen ausschließlich Umweltprojekte in Deutschland. Eva-Maria Reihofer ist Trainee bei der Bank – der Umwelt zuliebe. Aufgezeichnet von Stefan Trees
Zur Person
Wie alles begann
Auf der Suche nach einem Praktikum vor dreieinhalb Jahren bin ich in einer Jobbörse auf die Umweltbank gestoßen. Ich kannte die Bank bereits, weil ich damals unweit vom Unternehmenssitz wohnte und schon oft am Firmengebäude vorbeigegangen war. Nach einem Praktikum konnte ich dort als Werkstudentin weiterarbeiten. Und als ich dann vor einem Jahr mein Bachelor- Studium in Betriebswirtschaft an der FH Nürnberg abgeschlossen habe, konnte ich sogar direkt im Anschluss ein Traineeprogramm bei der Bank beginnen. Ein Trainee durchläuft in zwei Jahren durchschnittlich drei bis vier Abteilungen, beispielsweise die Anlageoder Vermögensberatung oder Projekt-, Bau- oder Solarfinanzierung. Ich arbeite zurzeit in der Projektfinanzierung.
Warum ich das mache
Ohne eine intakte Umwelt wird unser Leben irgendwann nicht mehr funktionieren. Für eine Veränderung muss man etwas tun, das passiert nicht von alleine. Ich selbst habe kein Auto, gehe zu Fuß zur Arbeit oder fahre mit dem Fahrrad und kaufe am liebsten regionale oder Bio-Lebensmittel. Mit Blick auf unsere Umwelt wollte ich deshalb etwas Sinnvolles mit meinem Studium tun. Bei der Wahl meines Arbeitgebers standen die ökologischen Aspekte im Vordergrund. Außerdem hat mich die Branche der Erneuerbaren Energien sehr interessiert. Nun ist es unter anderem mein Job, Wind- und Solarparks zu finanzieren. An meiner Arbeit mag ich, dass ich Menschen helfen kann, etwas aufzubauen. Dabei arbeiten wir nach dem „A-Z-Prinzip“: Ein Kunde hat einen Ansprechpartner, der ihn von der Kreditanfrage über die Vertragsgestaltung bis zur Kreditrückzahlung betreut. Das finde ich sehr abwechslungsreich.
Um die Finanzierungsanfrage eines Projekts beurteilen zu können, werden unter anderem verschiedene technische Gutachten erstellt. Daher ist es wichtig, dass ich auch selbst verstehe, was hinter den Projekten steckt. So muss ich zum Beispiel durchschauen, wie eine Solaranlage funktioniert. Viel Wissen habe ich mir über „Learning by Doing“ angeeignet, das ich über Schulungen noch vertiefe. Zuletzt habe ich die Finanzierung eines Solarparks in Ostdeutschland in Höhe von mehreren Millionen Euro betreut. Da kann ich nun hinfahren und sagen: Da habe ich mitgemacht.
Was es bislang gebracht hat
Mit vielen Kolleginnen und Kollegen teile ich meine Auffassung von Ökologie und Nachhaltigkeit, mit den einen mehr, mit den anderen weniger – wir sind ja nicht nur Ökobanker. Und was mich jedes Jahr aufs Neue beeindruckt, ist die CO2-Bilanz der Umweltbank: Über zwei Millionen Tonnen CO2 haben wir 2012 durch die von uns finanzierten Projekte eingespart. An dieser Zahl erkenne ich, welchen Unterschied unsere Arbeit für unsere Umwelt macht. Und dieser Unterschied ist messbar und nicht nur ideologisch begründet.