Mit dem Internet in der Jackentasche geht jeder dritte Bewerber mobil auf Jobsuche. Doch Unternehmen sind auf die mobilen künftigen Mitarbeiter nicht genügend vorbereitet.
Die Kölner Internetberatungsfirma NetFederation hat im Rahmen ihres jährlichen Human Resources Benchmarks 100 Karriere-Webseiten ausgewählter deutscher Unternehmen überprüft und anhand von 90 Kriterien aus den Bereichen Inhalt und Redaktion, Dialog und Services sowie Nutzerfreundlichkeit analysiert. Die Online-Experten wollen dadurch herausfinden, inwiefern deren Karriere-Auftritte aktuellen Ansprüchen genügen.
Im Vergleich zu den Vorjahren konstatieren die Berater eine deutliche Verbesserung der HR-Webseiten: Immerhin 70 % böten den verschiedenen Zielgruppen maßgeschneiderte Einstiege ins Karriereportal an und belieferten sie dort mit relevanten Informationen.
Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft
Die Problemzone der Personaler identifizieren die Online-Experten in der technologischen Weiterentwicklung der Webseiten. Besonders bei der Optimierung für mobile Endgeräte habe sich im Gegensatz zum Vorjahr kaum etwas zum Besseren verändert, so die Studie. Gerade mal ein Drittel der Firmen bietet der Studie zufolge ihre Karriereseite auch für mobile Endgeräte an. Job-Apps, die sich vor allem für Großkonzerne mit Hunderten oder Tausenden Stellen lohnen, haben nur die allerwenigsten.
Die Unternehmen hinken demnach dem gesellschaftlichen Trend hinterher, dass mobiles Internet und Social Media zusammenwachsen und die Grenzen von Arbeit und Privatsphäre durchlässiger werden. Ich denke, hier wird ein naturgemäßer Abstand sichtbar zwischen dem, was technologisch machbar und dem, was in Unternehmen realisierbar ist. Ob die Unternehmen hier ihre Hausaufgaben machen oder diesen technologisch-gesellschaftlichen Wandel verpassen, werden wir vielleicht schon nächstes Jahr im Human Resources Benchmark sehen.