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Überzeugen auf den zweiten Blick: die Anlagen

Anlagen sollen vor allem eins: Ihre Qualifikationen und Fähigkeiten dokumentieren. Zwar werfen die meisten Personalfachleute erst in der zweiten Selektionsrunde einen intensiveren Blick auf die Zeugnisse und anderen Unterlagen in Ihrer Bewerbungsmappe. Dann aber haben sie einen sehr hohen Stellenwert bei der Entscheidung für oder gegen ein Vorstellungsgespräch.

Leitfaden für Auswahl und Zusammenstellung

  • Vollständigkeit der Unterlagen: Belegen Sie alle Lebensphasen und Qualifikationen, die Sie im Anschreiben und Lebenslauf erwähnen.
  • Wählen Sie Ihre Anlagen sorgfältig aus. Personaler haben weder Zeit noch Lust, mit überflüssigen oder ungeordneten Unterlagen überschüttet zu werden. Klar strukturierte, übersichtliche Dokumente mit deutlichem Bezug zum Stellenprofil überzeugen.
  • Ordnen Sie die Anlagen nach ihrer Bedeutung. Je höher der Bildungsabschluss und je aktueller das Arbeitszeugnis, desto interessanter sind sie. Die zeitlich jüngsten Angaben sollten an den Lebenslauf anschließen und die ältesten Bescheinigungen an letzter Stelle erscheinen. Maßgeblich ist immer das Datum der Ausstellung.
  • Verschicken Sie keine Originale. Sie könnten verloren gehen oder in verschmutztem oder beschädigtem Zustand zurückkommen. Achten Sie darauf, dass die Kopien von sehr guter Qualität sind.
  • Fremdsprachige Unterlagen, abgesehen von englischen Zeugnissen, sollten übersetzt werden. Das gilt umgekehrt auch für deutschsprachige Unterlagen bei Bewerbungen im Ausland.
  • Weniger ist mehr: Vermeiden Sie ein Zuviel an Papier, Karton oder Klarsichthüllen, das keinen Mehrwert bietet, sondern nur die Lesefreundlichkeit behindert bzw. den Personaler verärgert.

Checkliste: Welche Anlagen gehören in die Bewerbungsmappe?

  • Schul- und Examenszeugnisse
    Ihre tatsächliche Aussagekraft über die berufliche Qualifikation ist strittig. Fest steht aber: Schul- und Examenszeugnisse sind immer Bestandteil von Bewerbungsunterlagen. Gerade bei Berufsanfängern ist das Examenszeugnis die wichtigste Quelle für die Bewertung der fachlichen Eignung. Liegt das Abschlusszeugnis zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht vor, sollte auf jeden Fall das letzte Zwischenzeugnis (Vordiplom, 1. Staatsexamen …) beigefügt werden. Wenn Sie bereits eine Berufsausbildung absolviert haben, sollten Sie auch diesen Abschluss dokumentieren. Von den Schulzeugnissen ist lediglich das letzte Zeugnis, in der Regel das Abiturzeugnis, von Interesse.
  • Praktikums- und Arbeitszeugnisse
    Praktische Erfahrungen zählen bei den Firmen besonders viel. Daher sind Arbeitszeugnisse aus Berufstätigkeiten vor und während des Studiums, aber auch Praktikumszeugnisse für den zukünftigen Arbeitgeber sehr aufschlussreich. Dabei interessieren die zeitlich nahen Tätigkeiten mehr als das Kurzpraktikum in der Schulzeit. Dem sollte die Anordnung der Zeugnisse Rechnung tragen: Die neueren Belege gehören auch hier nach vorne, direkt hinter den Lebenslauf, die älteren nach hinten. Achten Sie darauf, dass Ihnen nicht nur eine Bescheinigung über das Praktikum ausgestellt wird (einfaches Zeugnis), sondern auch Aussagen über die Aufgaben und erbrachten Leistungen gemacht werden (qualifiziertes Zeugnis).
  • Zertifikate und Bescheinigungen über Zusatzqualifikationen
    Zusatzqualifikationen sind z.B. besondere Computer- oder Sprachkenntnisse.Diese können Sie im Rahmen einer Weiterbildung, eines Begleit- oder Aufbaustudiengangs erworben haben. Auch Zeugnisse, die bestimmte Kommunikations- oder Managementfähigkeiten wie Organisationstalent und gutes Führungsverhalten bescheinigen, können die Bewerbungsmappe sinnvoll ergänzen. Generell gilt: Die bescheinigten Zusatzqualifikationen sollten in Bezug zu Ihrem künftigen Arbeitsplatz stehen. Setzen Sie Schwerpunkte.
  • Arbeitsproben
    Arbeitsproben beweisen die fachliche Qualifikation besser als viele Worte. Sie sind daher für die Werbung in eigener Sache besonders gut geeignet. Jedoch nur in bestimmten Branchen und auch nur dann, wenn sie explizit angefordert werden. Erwartet werden Arbeitsproben in allen kreativen und wissenschaftlichen Berufen. Beispiele eigener Arbeiten sind: Anzeigen, Plakate, Zeichnungen, Pläne, Entwürfe, Fotos, eigene redaktionelle Beiträge und andere Veröffentlichungen.
  • Referenzen
    In seltenen Fällen werden Bewerber in Anzeigen aufgefordert, Referenzen anzugeben. Darunter versteht man die Empfehlung durch Vertrauenspersonen, die aufgrund ihrer beruflichen oder gesellschaftlichen Stellung in der Lage sind, positive Auskünfte über die fachliche Qualifikation oder die Charaktereigenschaften des Bewerbers zu geben. Bei Berufsanfängern spielen Referenzen nur eine untergeordnete Rolle, es sei denn, die Referenzperson steht in direktem Bezug zu dem betreffenden Unternehmen oder dessen Branche.
  • Handschriftenprobe
    Liefern Sie diese nur auf ausdrücklichen Wunsch. Schriftproben fordern Betriebe, um mit Hilfe grafologischer Gutachten Erkenntnisse über die Eignung des Bewerbers für eine bestimmte Stelle und über seinen Charakter zu gewinnen. Schreiben Sie einen Text, der nicht mehr als eine Seite umfasst. Dabei empfiehlt es sich, entweder einen Zeitungsartikel abzuschreiben (Quelle angeben!) oder weitere Informationen über den eigenen Werdegang zu geben.

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