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Bewerbung im Biotech-Bereich: Fit for Success

Auf die Vorbereitung der Bewerbungsphase sollte auch im Bereich Biotechnologie nicht verzichtet werden. Dr. Carmen Zirngibl verrät erfolgversprechende Tipps und Tricks, die nicht nur für Berufseinsteiger im Biotech-Sektor Gültigkeit haben.

Die technischen Entwicklungen und der Aufschwung der Biotechnologie-Industrie haben in den vergangenen Jahren zur Generierung zahlreicher neuer Arbeitsplätze geführt. Dabei haben sich die Möglichkeiten und Jobinhalte für Naturwissenschaftler stark verändert und vervielfältigt. Daher ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit diesem Thema wichtig für einen erfolgreichen Berufseinstieg.

Mit dem persönlichen Bewerbungs-USP auf Erfolgskurs gehen
Mit der Unique Selling Proposition (USP) bezeichnet man das Einzigartige, das Besondere eines Produkts, das sich von allen anderen positiv abhebt. Das Produkt sind Sie selbst, mit Ihren persönlichen und fachlichen Qualifikationen. Um aufzufallen, ist es notwendig, dass Sie die einzigartigen Möglichkeiten Ihres Produktes kennen. Nur wenn Sie Ihr USP kennen, wenn Sie wissen, was Sie von anderen unterscheidet, was Ihr potentieller Arbeitgeber davon hat, wenn er genau Sie einstellt, können Sie auch ihr Selbstmarketing danach ausrichten. Um dies herauszufinden ist es wichtig, folgende Fragen ernsthaft und ehrlich zu beantworten:

Welcher Persönlichkeitstyp bin ich und welche Qualifikationen bringe ich mit?
Hier geht es nicht darum möglichst gut abzuschneiden, sondern es geht darum, dass Ihnen Ihre persönlichen Stärken, aber auch die Defizite bewusst werden. Das Wissen um Ihre eigene Persönlichkeit stärkt Ihr Selbstbewusstsein, lässt Sie Kompetenz ausstrahlen und verbessert deutlich Ihre Position in der Bewerbungssituation. Zu der optimalen Vermarktung Ihrer fachlichen und persönlichen Qualitäten müssen Sie sich mit Ihrer bisherigen beruflichen Entwicklung, Ihren Erfahrungen und mit der Frage, was Sie sich zutrauen, auseinander setzen. Die intensive Reflexion dieser Fragen wird Ihnen ermöglichen, sich Ihrer persönlichen USP bewusst zu werden.

Welche Ziele verfolge ich?
Das größte Manko vieler Absolventen schon bei der schriftlichen Bewerbung ist, dass sie keine konkreten Zielvorstellungen haben und dass sie dadurch ihre Motive nicht überzeugend darstellen können. Unbewusst erwarten sie, dass die potentiellen Arbeitgeber sich die Zeit und Mühe machen, ihren schwammigen Aussagen konkrete Zielvorstellungen zuzuordnen. Damit manövrieren sie sich jedoch oft ins Abseits, da Personalentscheider erwarten, vom Bewerber überzeugt zu werden. Nur wenn Sie ihre Kompetenzen und Ziele kennen, können Sie diese überzeugend kommunizieren. Bei der Zieldefinition stehen folgende Aspekte im Mittelpunkt:
Was will ich mit meinen fachlichen und persönlichen Qualifikationen machen?
Was will ich beruflich erreichen?

Wie sieht der Arbeitsmarkt aus?
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Arbeitsmarktanalyse. Es ist nie zu früh für den Beginn der Marktrecherchen. Damit erhalten Sie einen Gesamtüberblick und erkennen bestimmte Tendenzen innerhalb dieses Marktes. Die Fragestellung lautet:

Wo gibt es welche Unternehmen, was machen sie?
Wie sehen Jobinhalte aus?
Welche Jobinhalte würde ich mir zutrauen, würden mir Spaß machen?

Der dadurch gewonnene Überblick wird Ihnen dann auch im Vorstellungsgespräch von immensem Vorteil sein, denn Sie können kompetent „mitreden“. Die Marktrecherche eröffnet Ihnen die Möglichkeit sich ganz gezielt zu bewerben. Die Erfahrung zeigt, dass nicht die Menge an Bewerbungen, die verschickt werden den Erfolg bringt, sondern die spezifische, zielorientierte Bewerbung.

Das Vorstellungsgespräch
Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch haben Sie die größte Hürde bereits geschafft. Jetzt kommt es darauf an, sich überzeugend und selbstbewusst zu präsentieren, dabei aber die eigene Natürlichkeit nicht zu verlieren. Auch hier ist eine gute Vorbereitung vonnöten, die Zeit, die Sie investieren ist eine Investition in Ihre Zukunft. Recherchieren Sie über das Unternehmen und über die Position und planen Sie auch Details wie die Anreise sehr genau. Trainieren Sie Antworten auf Fragen, die immer gestellt werden und die aufgrund Ihres Lebenslaufes auftauchen werden. Je mehr Sie wissen, je besser Sie vorbereitet sind, desto souveräner werden Sie sich präsentieren, und um so mehr Freude und Motivation werden Sie ausstrahlen. Diese Kombination aus Selbstbewusstsein und Motivation lässt Sie zwangsläufig sympathisch und damit kompetent wirken, und dessen wird sich Ihr Gesprächspartner nicht entziehen können.
Die Entscheidungen von Arbeitgebern sind bis zu 80 Prozent von ihrer Persönlichkeit und ihrer Motivation abhängig. Wenn dann noch die fachlichen Eckdaten zum Profil passen, steht dem Vertrag nichts mehr im Wege.

Zur Autorin:

Dr. Carmen Zirngibl
Dr. Carmen Zirngibl

      • Jahrgang 1964
      • Diplom-Biologin
      • Studium der Biologie – Diplom an den Universitäten Regensburg und Marburg
      • Promotion in Mikrobiologie bei Professor Thauer in Marburg
      • 1 Jahr Postdoc an der University Oxford, UK
      • 3 Jahre Personalberatung (Ray & Berndtson in Frankfurt, Dr. Rochus Mummert Partner in Düsseldorf)

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