Der Master of Business Administration ist weiter auf dem Vormarsch. Sein Erfolgsgeheimnis ist seine Internationalität. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Angebote auf den Markt gekommen – in allen fünf Kontinenten. Vor allem das MBA-Mutterland USA hat Konkurrenz bekommen.
Von Britta Hecker
Der Master of Business Association im klassischen Sinne soll dem Führungsnachwuchs von morgen Management- Know-how vermitteln. Zielgruppe sind Akademiker ohne wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund. Dennoch kommt etwa ein Drittel der Absolventen aus der Wirtschaftswissenschaft. Bereits im Jahr 1902 nahm die Erfolgsstory in den USA ihren Lauf: Am Dartmouth College in New Hampshire wurde den ersten sieben Absolventen der Titel verliehen – damals hieß er noch Master of Commercial Science. Wenige Jahre später trat die Harvard Business School mit einem Angebot auf den Plan und setzt seitdem Maßstäbe.
Weltweit tummeln sich rund 5000 MBA-Programme. Besonders in Europa und Asien kommen immer mehr Angebote auf den Markt. In den USA werden üblicherweise Vollzeitprogramme mit einer Dauer von zwei Jahren angeboten. In Europa sind es hauptsächlich einjährige Studiengänge. Darüber hinaus gibt es Kooperationen zwischen deutschen und ausländischen Universitäten: Beispielsweise arbeitet die Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung (WHU) in Vallendar zusammen mit der J.L. Kellogg School of Management der Northwestern University in den USA. Die Universität Mannheim bietet gemeinsam mit der Warwick Business School in England und der Pariser ESSEC einen European MBA an. Teilzeitprogramme richten sich an Berufserfahrene, die ihre Karriere weiter vorantreiben wollen. Mittlerweile studieren zwei Drittel der MBA-Studenten Teilzeit.
Als erste Orientierungshilfe in dem unübersichtlichen Angebot dient die Akkreditierung der einzelnen Programme. Das bedeutet, der Studiengang wurde von einer unabhängigen Organisation, die oft von den Anbietern selbst getragen werden, auf internationale Standards hin überprüft. Nicht mehr und nicht weniger – ein Kriterium für Topschulen ist die Akkreditierung aus diesem Grunde nicht. Im Mutterland des MBA ist das Gütesiegel der Association to Advance Collegiate Schools of Business – kurz AACSB – am bekanntesten. Ein weiterer Qualitätsnachweis in punkto Internationalität ist das European Quality Improvement System (EQUIS) der European Foundation for Management Development (efmd).
Daneben gibt es immer wieder Rankings, die regelmäßig Wirtschaftszeitschriften wie Capital oder Financial Times publizieren. Die sind meist sehr auslandsorientiert, können aber durchaus zu Rate gezogen werden. Wenn eine Business School dort wiederholt gut abschneidet, ist das ein Hinweis auf deren Qualität. Ein Blick in die Bestenlisten kann also nicht schaden. Auch deutsche Schulen finden hier und da Erwähnung. Genannt werden die WHU, die German International School of Management and Administration (GISMA) in Hannover, die Handelshochschule HHL in Leipzig und die Universität Mannheim.
Letztlich hängt die Wahl eines Programms ganz von der individuellen Lebenssituation und Zielrichtung ab. Wer beispielsweise eine Karriere außerhalb von Deutschland plant, kann ein MBA-Studium im Ausland dazu nutzen, um bereits erfolgreich Kontakte zu knüpfen. Ansonsten kann auch der Besuch einer anerkannten deutschen Business School durchaus eine gute Wahl sein.