In den kommenden Jahren werden zahlreiche große und prestigeträchtige Bauten entstehen, auf die Sie sich schon heute freuen dürfen. Hier stellt der karriereführer eine kleine Auswahl vor. Von Christoph Berger
Das Humboldt Forum in Berlin
Im Juni 2019 gab der Stiftungsrat der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss (SHF) bekannt: Ab September 2020 wird das Humboldt Forum etappenweise eröffnen. Dann werden das Untergeschoss, das Erdgeschoss sowie das erste Obergeschoss vollumfänglich zugänglich und dauerhaft erlebbar sein. Später werden dann im zweiten und dritten Obergeschoss in weiteren Etappen die Dauerausstellungen mit den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin sowie die Wechselausstellungen eröffnet. 2008 war der Wettbewerb zum Projekt entschieden und danach die Planung aufgenommen worden. Baubeginn war im Juni 2012, mit den Rohbauarbeiten wurde im März 2013 gestartet.
Titlis 3020
Da die 1967 erbaute Bergstation auf dem über 3200 hohen Titlis in der Gebirgsgruppe der Urner Alpen, Schweiz, nicht mehr auf die zukünftigen Anforderungen ausgerichtet werden kann, wird sie durch einen Neubau ersetzt. Das Büro Herzog & de Meuron entwickelte dafür einen Masterplan für den gesamten Gipfel, der den Neubau der Bergstation, die Sanierung und Erweiterung eines alten Richtantennenturms, eine zweite Bahn sowie die Modernisierung eines unterirdischen Tunnels umfasst. Nach Eigenaussage der Architekten gehört das Projekt zu einer neuen Generation alpiner Architektur, die der atemberaubenden Landschaft gerecht werden will, indem sie für ein entsprechendes Architekturerlebnis sorgt, wie es uns heute in unseren Städten vertraut ist. Im November 2018 wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt.
DFB-Neubau in Frankfurt am Main
Im Januar 2013 fiel mit der Erteilung des Auftrags zur Projektprüfung durch das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes der Startschuss zur Errichtung des neuen DFB und seiner Akademie. Nun, knapp sechseinhalb Jahre später, am 26. September 2019, wurde der Grundstein für den Neubau gelegt. Die Vision: Auf einer Gesamtfläche von neun Hektar sollen Sport und Verwaltung künftig unter einem Dach vereint werden und noch näher zusammenwachsen. 54.763,06 Quadratmeter umfasst die Netto-Grundfläche aller Gebäudegeschosse zusammen. Verteilt auf fünf Etagen entstehen im Verwaltungstrakt insgesamt 428 neue Arbeitsplätze. Außerdem sind neben 3,5 Naturrasen-Plätzen auf einer Fläche von 3700 Quadratmetern verschiedene Technik-Parcours und ein Beachsoccer- Feld geplant. Um direkt vor der Haustür trainieren, forschen und arbeiten zu können, sieht der Bau auch 33 Athletenzimmer vor. Läuft alles planmäßig, sollen die Öffnung und der Einzug in den neuen DFB und seine Akademie Ende 2021 erfolgen.
Ein neues Konzerthaus für München
Bis es zum tatsächlichen Baustart des Konzerthauses für München kommen wird, wird es wohl noch einige Jahre dauern. Doch der Entwurf steht: In einem Planungswettbewerb haben sich Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT aus Österreich durchgesetzt, deren Idee sich an den Speicherbauten des einstigen Industrie-Areals orientiert. Nun wurde mit der Vorplanung begonnen, die bis 2020 laufen soll und dann vom bayerischen Landtag abgesegnet werden muss. Danach werden die Planungen weitergehen. Prognosen gehen von einem Baustart frühestens 2022 aus. Mit der Akustik wurde der Akustiker Tateo Nakajima von Arup verpflichtet. Dessen Arbeit wird sich auf drei Haupträume für Musikaufführung und Proben konzentrieren – einen Konzertsaal mit 1800 Sitzplätzen, einen kleinen Saal mit 600 Sitzplätzen und einen Raum für kreative Musikwerkstätten mit 200 Sitzplätzen.
Neue Zentrale für Vattenfall am Berliner Südkreuz
Im Mai 2019 hat Edge Technologies den Großauftrag zur Realisierung des Projekts Edge Suedkreuz Berlin an Zech Building vergeben – nach Fertigstellung wird es von dem Energieversorger Vattenfall als neue Deutschlandzentrale genutzt werden. Das Gebäudeensemble, das aus zwei Baukörpern, einem Solitär und einem um ein zentrales Atrium errichteten Carré-Gebäude bestehen wird, soll eine intelligente Kombination des nachwachsenden Rohstoffs Holz mit Beton werden. So würden sich die für die Herstellung des Rohbaus anfallenden CO2-Emissionen im Vergleich zur konventionellen Stahlbetonbauweise um bis zu 80 Prozent pro Quadratmeter Nutzfläche reduzieren lassen, heißt es in der Projektbeschreibung. Darüber hinaus trage die Bauweise zu einem dauerhaft gesunden Raumklima für die Nutzer bei. Und: Die verwendeten Baumaterialien werden weitgehend recyclingfähig nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip sein.