Ein Haus mit hoher Denkerstirn: Mitdenken gilt nicht nur für Mitarbeiter – auch Gebäude denken jetzt mit. Der „cube berlin“ ist ein Smart Commercial Building. Äußerlich zieht es durch seine markante Glasfassade die Blicke auf sich. Doch auch auf die inneren Werte kommt es an. Das Haus verfügt über ein „Brain“, wie der Bauherr CA Immo und das Projektmanagement- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer unserem Autor Christoph Berger erklärten.
Die Leitmotive des Gebäudes sind Innovation, Digitalisierung, New Work, Open Space, Open Mind, Smart Working und Smart Building. Mit dem 42,5 Meter hohen und aus elf Geschossen bestehenden Bau am Washingtonplatz in Berlins Bezirk Mitte wurde im Herbst 2016 begonnen. Entworfen wurde das Gebäude von dem in Kopenhagen, Dänemark, ansässigen Architektenbüro 3XN Architekten. Der cube Berlin wird 19.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche erhalten, von denen 17.000 Quadratmeter vermietbare Nutzfläche sind. Die Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant.
Das Haus hat die Wired-Score Zertifizierung in Platin bereits erhalten, mindestens DGNB Gold wird noch angestrebt. Im Inneren wartet das Gebäude dann mit Fakten auf, die eher neu für Fact Sheets sind – ganz getreu den Leitlinien. Gemeinsam mit Drees & Sommer entwickelte die CA Immo ein Digitalisierungskonzept, das 3750 Sensoren für die Steuerung und den Betrieb des Gebäudes vorsieht, 750 Beacons, also Hardware-Sender und -Empfänger, und etwa 140 Mobilfunkantennen.
Am digitalen Wandel in Stadt, Wirtschaft und Gesellschaft arbeitet man auch in Hamburg am „Hammerbrooklyn. Digital-Campus“:
http://hammerbrooklyn.hamburg
Mit dem sogenannten „Brain“ verfügt das Smart Commercial Building über eine künstliche Intelligenz (KI). Sie verknüpft die meisten technischen Anlagen, Sensoren sowie Planungs, Betriebs- und Nutzerdaten intelligent miteinander. Diese KI wird die Prozesse im Gebäude optimal steuern und aus den Daten des Betriebs, der Nutzer und der Umwelt lernen. So kann sie beispielsweise vorschlagen, Mietflächen sukzessive aufzufüllen, damit nicht benötigte Flächen nicht energetisch versorgt werden müssen.
Ziel all dieser Maßnahmen ist es, den Gebäudenutzer ins Zentrum der Planungen zu stellen: Wie kann der Nutzer mit seinen Prozessen erfolgreicher gemacht werden? Über ein Management Cockpit wird er mit umfassenden Daten über Gebäudeverbräuche und Nutzerverhalten informiert; über eine eigens erstellte App kann er selbst das Raumklima, Zugangskontrollen, die Paketstation und noch einiges mehr steuern – so kann er eingreifen und auf diese Weise die Flächennutzung entsprechend optimieren. Alles unter höchsten IT-Sicherheitsstandards und im Rahmen der Datenschutzgrundverordnung. So wird eine neue Vision von einem Gebäude entwickelt, die es bis dato auf dem Immobilienmarkt noch nicht gab.