OHNE ECKEN: ARVO PÄRT KONZERTSAAL IM WALD
Arvo Pärt, der international angesehene Komponist aus Estland, erhielt in seinem Heimatland ein neues Gebäude, das sich dem Leben und dem Werk des 1935 geborenen Musikers widmet. Das Arvo Pärt Zentrum, das zwei spanische Architekten entwarfen, befindet sich in Laulasmaa, rund 35 Kilometer von der estnischen Hauptstadt Tallinn entfernt. Schon 2010 gründete die Familie des Komponisten ein Archiv für die Skizzenhefte, Partituren und audiovisuellen Datenträger des Künstlers. Mit dem Neubau wurde das Archiv nun für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das helle Gebäude, das aus Glas, Holz und Beton besteht, liegt in einem Kiefernwald in der Nähe der Ostsee und beherbergt auch einen Konzertsaal mit 150 Plätzen, eine Bibliothek, Lese- und Seminarräume sowie Ausstellungsflächen. Der knapp 2400 Quadratmeter große Bau, der auch eine Kapelle und eine Aussichtsplattform umfasst, hat keine Ecken. Finanziert hat das 8,3 Millionen teuren Projekt der estnische Staat.
www.arvopart.ee/en
KOLLEGE ROBOTER HILFT BEIM BAU
Er nimmt das Brett in die Hand, bringt es zur Wand, ermittelt die richtige Position und befestigt es mit ein paar Schrauben. Noch ein paar Wiederholungen, und fertig ist die Trockenwand. Das Besondere daran: Die Arbeit macht kein Bauarbeiter, sondern der humanoide Roboter HRP5P, der sich eigenständig bewegt, Objekte erkennt und vermisst und seine Arbeitsschritte selbstständig plant. Erfinder des Bauhelfers ist das japanische National Advanced Industrial Science and Technology Institute (AIST), das seinen 1,82 Meter großen und 101 Kilo schweren menschenähnlichen Roboter nun in einem Youtube-Video vorstellte. Derzeit sucht das AIST nach Industriepartnern, um die Technik weiter zu verbessern und den Roboter künftig vielleicht wirklich im Hoch-, Flugzeug- oder Schiffbau einzusetzen.
LÄNGSTE BRÜCKE DER WELT ERÖFFNET
55 Kilometer lang ist die Hong Kong-Zhuhai-Macao-Brücke (HZMB), die China im Oktober eröffnet hat. Die HZMB ist damit weltweit die längste Meeresbrücke. Sie verbindet die Finanzmetropole Hongkong mit den chinesischen Industriestandorten Zhuhai und Macao. Die Brücke selbst ist knapp 30 Kilometer lang, der Rest sind Zufahrtsstraßen von und zu den angebundenen Städten. Zu der Konstruktion gehört auch ein sieben Kilometer langer Tunnel unter Wasser, der taifun- und erdbebensicher gebaut wurde. Mit 15 Milliarden Euro waren die Baukosten weit höher als geplant. www.hzmb.gov.hk/en
STUDIERENDE WERDEN BAUHERREN
Seit Anfang 2013 treibt eine studentisch geprägte Projektgruppe das Projekt für das Neue Collegium Academicum (CA) in Heidelberg voran. Dabei handelt es sich um eine Initiative, in der ein selbstverwaltetes Wohnheim, eine Bildungsinstitution sowie ein kulturelles Zentrum unter einem Dach vereinigt werden. Das Projekt entsteht auf ehemals militärisch genutzten Flächen in Heidelberg-Rohrbach. Genutzt werden zwei Bestandsgebäude, ein Neubau wird in moderner Holzbauweise gebaut. So entsteht unter anderem gemeinschaftliches Wohnen und bezahlbarer Wohnraum für mehr als 200 junge Menschen.
Weitere Infos unter: https://collegiumacademicum.de
BAU EINER EINZIGARTIGEN UNTERWASSERRESIDENZ
„Dieses revolutionäre Konzept wird das Erlebnis der Malediven für Reisende verändern.“ Mit diesen Worten kündigte die Hotelmarke Conrad Maldives Rangali Island im April den Bau einer Unterwasserresidenz an. 15 Millionen US-Dollar würden dafür investiert, heißt es. Dafür können Besucher dann auch unter Wasser übernachten – Kopf an Kopf mit Fischen. Weitere Infos unter: www.hiltonhotels.de/malediven/conradmaldivesrangaliisland
BEZAHLBARE WOHNUNGEN VON STARARCHITEKTEN
Funktional und bezahlbar, dazu noch sicher und nachhaltig – das waren die Anforderungen, die die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft von Lejerbo in Dänemark an die Architekten stellte. Diese sollten ein Konzept für den Kopenhagener Stadtteil Bispebjerg erstellen, in dem günstiger Wohnraum stark nachgefragt ist. Stararchitekten entwarfen ein fünfgeschossiges, 6800 Quadratmeter großes Gebäude mit 66 Wohnungen zwischen 60 und 115 Quadratmetern. Der kurvige Bau mit einem kleinen Platz in der Mitte besteht aus Modulen, die wie aufeinandergestapelte Schachteln ausschauen. Struktur geben vorfabrizierte Holzpaneele. Der dänische Architekturverband hat diesen Bau mit dem Lille Arne Award 2018 ausgezeichnet.
DIE LÄNGSTE HÄNGEBRÜCKE NÖRDLICH DES POLARKREISES
In Norwegen entsteht mit einer freien Spannweite von 1145 Metern derzeit eine der längsten Hängebrücken Europas. Die Hålogalandbrücke an der Fernstraße E6 wird 300 Kilometer nördlich des Polarkreises gebaut. Sie überquert einen Fjord nahe der Stadt Narvik. Die Gesamtlänge der Brücke umfasst 1533 Meter, an beiden Seiten befinden sich zudem Tunnel. Auf die Fahrbahn wird eine große Menge an Spezialasphalt mit einer besonderen Rezeptur aufgebracht, auf die Stahloberfläche kommt zudem eine wasserfeste Schicht von 80 Millimetern. Die Brücke wird von einem chinesischen Unternehmen gebaut und aus Staatsgeldern sowie Mauteinnahmen finanziert. Der Zeitpunkt der Eröffnung hat sich verzögert und steht noch nicht fest.
HOCHWASSER AUSSPERREN
Venedig wird regelmäßig von Hochwasser heimgesucht. Um die Stadt – und vor allem das historische Zentrum – zu schützen, wird derzeit ein Sturmflutsperrwerk aus beweglichen Fluttoren gebaut. Das sogenannte MO.S.E.Projekt (modulo sperimentale elettromeccanico) wird an den drei Öffnungen der venezianischen Lagune installiert und soll bei Hochwasser die Lagune vom offenen Meer abschotten. Ähnliche Sperrwerke gibt es bereits an der Themse in London und im niederländischen Rotterdam. www.mosevenezia.eu/?lang=en
FAB FAM: ERFOLGREICHE FAMILIENUNTERNEHMEN
91 Prozent der Firmen in Deutschland zählen laut der Stiftung Familienunternehmen zum Unternehmertyp Familienunternehmen: regional verwurzelt, doch oftmals international aufgestellt. Auch in der deutschen Bauindustrie gibt es viele Familienunternehmen, die seit Generationen bestehen und wachsen. Alleine unter den Top 10 der größten Bauunternehmen befinden sich aktuell sieben Familienunternehmen. Das älteste, die Bauer AG, wurde 1790 gegründet. Wer in die Zeitmaschine einsteigen will: Um 1790 herum gab es noch kein Telefon, kein Fahrrad und natürlich noch keine Autos.