USA und China führend bei KI-Studien
Laut „Ärzteblatt“ führen bei Studien zum Einsatz von KI in der Klinik die USA und China mit weitem Abstand gegenüber anderen Ländern. Dies gehe aus einer Übersichtsarbeit in der Fachzeitschrift „Lancet digital Health“ hervor. Generell gäbe es ein wachsendes Interesse an KI in allen klinischen Fachbereichen und an allen Standorten. Die USA und China seien mit jeweils rund 30 Prozent aller erfassten Studien aber führend. Der Schwerpunkt der Untersuchungen lag dabei auf Deep-Learning-Systemen für die medizinische Bildgebung, insbesondere in der Gastroenterologie und Radiologie.
KI-Krankenhaus „Agent Hospital“
Mehreren Medienberichten zufolge soll noch im Jahr 2024 in China das erste rein KI-geführte Krankenhaus eröffnen. „Echte Patienten werden dort jedoch (noch) nicht behandelt. Vielmehr kann man es sich als eine Art Trainingsprogramm für KI-Ärzte vorstellen. Also eine virtuelle Welt, in der virtuelle Patienten von KI-generierten Ärzten behandelt werden“, schreibt das Online- Nachrichtenportal „heute.at“. Dies bedeute, dass ein KI-Patient seinem KI-Arzt theoretisch ein Problem beschreiben und dieser mit einer Diagnose reagieren könnte. Forscher der Tsinghua- Universität in Peking (China) haben das virtuelle „Agent Hospital“ geschaffen, in dem alle Ärzte, Krankenschwestern und Patienten von intelligenten Agenten gesteuert werden, die auf der Grundlage von großen Sprachmodellen (LLMs) autonom interagieren können.
Ethikrat: KI darf Menschen nicht ersetzen
Bereits 2023 hat der Deutsche Ethikrat sich für strikte Begrenzungen bei der Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgesprochen. In einer Stellungnahme des interdisziplinären Gremiums heißt es, Softwaresysteme verfügten nicht über Vernunft, würden nicht selbst handeln und könnten daher keine Verantwortung übernehmen. Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, sagte, KI dürfe den Menschen nicht ersetzen. Künstliche Intelligenz müsse menschliche Entfaltung erweitern und dürfe sie nicht vermindern. Beispielsweise könne im Medizinbereich KI-Einsatz sinnvoll sein, etwa um Versorgungsengpässe aufgrund von Personalmangel zu lindern und präzisere Diagnosen zu erstellen. Bei der Entwicklung und Nutzung von KI-Produkten müsse ein ärztlicher Kompetenzverlust vermieden werden. Der Deutsche Ethikrat ist ein unabhängiges Gremium in Deutschland, das sich mit ethischen Fragen und Herausforderungen im Bereich der Naturwissenschaften, Medizin und Gesundheitsversorgung beschäftigt. Die 26 Mitglieder werden von der Präsidentin des Deutschen Bundestages ernannt. Der Bundestag oder die Bundesregierung können den Ethikrat beauftragen, zu bestimmten Themen zu beraten.