Chemiker bekommt Preis für Krebsforschung
Der hessische Chemiker Johannes Karges hat den Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Nachwuchspreis 2024 erhalten. Die Forschung des 31-Jährigen, der aus Fulda stammt, könnte die Nebenwirkungen von Chemotherapien gegen Krebs drastisch verringern und ihre Wirksamkeit deutlich erhöhen. Der Hauptpreis geht an den US-Immunologen Dennis L. Kasper von der Harvard Medical School. Der 81-Jährige hat die Kommunikation entschlüsselt, die zwischen den menschlichen Darmbakterien und dem Immunsystem stattfindet. Der Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis wird seit 1952 traditionell an Ehrlichs Geburtstag, dem 14. März, vergeben. Ausgezeichnet werden herausragende Leistungen in der biomedizinischen Forschung. Der Hauptpreis ist mit 120.000 Euro dotiert. Der mit 60.000 Euro dotierte Nachwuchspreis wird seit 2006 vergeben, das Preisgeld muss forschungsbezogen verwendet werden.
Lachen und Gesundheit
Mit einer Metastudie konnten Forscherinnen am Universitätsklinikum Jena die Binsenweisheit, dass Lachen gesund ist, wissenschaftlich bestätigen. Die veröffentlichte Auswertung von 45 randomisiert-kontrollierten Studien, die die Wirkung von Lachtherapien in verschiedenen Patientengruppen testeten, ergab positive Effekte sowohl für physiologische Parameter als auch für die körperliche und seelische Gesundheit. Vor einer allgemeinen Empfehlung von Lachtherapien sehen die Autorinnen jedoch weiteren Forschungsbedarf zu den Anwendungsgebieten und Wirkmechanismen sowie zu Nebenwirkungen, die bislang kaum dokumentiert wurden.
Selbstorganisation im Krankenhaus
Meine Station! – das ist ein einzigartiges Pilotprojekt im Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. Hier gibt es die erste Station in einem deutschen Krankenhaus, die nach dem Zusammenarbeitsmodell der Selbstorganisation funktioniert. Zum Hintergrund erklären die Verantwortlichen: „Seit Jahren prägen zunehmende Unterbesetzung, Überlastung und aufwendige Dokumentation den Stationsalltag in deutschen Kliniken. Frustration und Unzufriedenheit führen zu hohen Krankenständen, Personalfluktuation und häufig sogar zum kompletten Berufsausstieg.“ Deshalb wurde eine chirurgische Station gänzlich neu strukturiert und organisiert. Der Fokus lag dabei auf der interdisziplinären Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsberufe, synergetischen Tagesabläufen und dem Abbau von Hierarchien hin zu Strukturen, die auf die Bedürfnisse der Belegschaft ausgelegt sind. Besonders ist daran auch, dass diese Strukturen von den Mitarbeitenden selbst entwickelt und kontinuierlich angepasst werden und nicht von oben herab oder sogar von extern diktiert werden.
Von Christiane Martin