StartÄrzteDas letzte Wort hat: Leah Weigand, Poetry-Slammerin und Medizinstudentin

Das letzte Wort hat: Leah Weigand, Poetry-Slammerin und Medizinstudentin

Die 26-jährige Leah Weigand studiert Medizin – eine ihrer Leidenschaften. Die andere ist das gesprochene Wort. Seit 2017 steht sie auf Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum und ist zu Gast bei Poetry Slams, Kunstveranstaltungen und anderen Events. 2020 erschien ihr erstes Studioalbum „Nur zur Erinnerung“, auf dem elf ihrer Texte mit musikalischer Untermalung zu hören sind. 2021 gewann sie die hessischen Meisterschaften im Poetry Slam und 2022 erreichte sie das Finale der deutschsprachigen Meisterschaften in Wien. Die Fragen stellte Christiane Martin

Leah Weigand, Foto: Jonathan Schüßler
Leah Weigand, Foto: Jonathan Schüßler

Woher rührt Ihre Leidenschaft für Worte, für Poesie und Reime?
Schon im Grundschulalter stellte ich fest, dass das Schreiben meine Ausdrucksweise ist. Ich schrieb Tagebuch, erste kleine (peinliche) Gedichte und im Deutschunterricht liebte ich es, wenn wir eigene kreative Geschichten schreiben durften. Als Jugendliche hörte ich zum ersten Mal von dem Format Poetry Slam, dem modernen Dichterwettstreit, bei dem jeder auf die Bühne darf, der das einmal ausprobieren möchte. Das tat ich und war begeistert. Mittlerweile stehe ich manchmal auf absurd großen Bühnen, aber trotzdem auch noch auf den kleinen, die ich meistens sogar etwas lieber hab.

Und für die Medizin – seit wann schlägt ihr Herz dafür?
Meine Eltern sind beide Pflegekräfte und so waren Themen rund um Gesundheit, Krankheit und Medizin schon immer präsent für mich. Schon früh war ich begeistert vom Wunder Mensch und wusste, dass ich einmal mit und an ihm arbeiten möchte. Dann kamen verschiedene Praktika im Aus- und Inland, ein Job als Pflegehilfe, dann die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und jetzt das Medizinstudium.

Wie bekommen Sie beides unter einen Hut?
Das ist meine aktuelle tägliche Herausforderung. Ich war und bin manchmal an dem Punkt, an dem ich denke: Ich muss mich jetzt für eins entscheiden und dann merke ich, dass ich das jeweils andere schmerzlich vermissen würde. Meine Hoffnung ist, dass ich beides machen kann und es sich weiter gegenseitig inspiriert und bekräftigt.

Was machen Sie gegen Stress – haben Sie einen Tipp?
Draußen sein, Bewegung, Stille und offline gehen. Natur, frische Luft und Vogelgezwitscher wirken unfassbar beruhigend, Sport tut meinem Körper gut und löst ein Glücksgefühl aus. Und einfach mal nichts auf den Ohren zu haben und das Smartphone für einige Stunden (oder wenn möglich auch Tage) nicht in die Hand zu nehmen, macht mich tiefenentspannt.

Und was können Sie speziell jungen Ärztinnen und Ärzten mit auf den Weg geben, die am Anfang Ihrer beruflichen Laufbahn stehen?
Was ich mir fürs Gesundheitswesen und auch die Ärzteschaft wünsche, ist, dass die Menschen und nicht der Profit im Mittelpunkt unseres Handelns stehen und im Zuge dessen, die verschiedenen Professionen gemeinsam und auf Augenhöhe arbeiten. Ärzte und Ärztinnen brauchen die Pflegenden und umgekehrt.

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