Dota, eigentlich Dorothea Kehr, ist nicht nur eine deutsche Liedermacherin und Musikproduzentin, sondern auch studierte Medizinerin. Bekannt wurde die Berlinerin mit ihrer Musik als Kleingeldprinzessin, heute schreibt und singt sie die Lieder der Band DOTA. Gerade ist das neue Album „Wir rufen dich Galaktika“ erschienen. Die Fragen stellte Christiane Martin.
Sie haben Medizin studiert, verdienen Ihr Geld aber mit Musik. Wird das für immer so bleiben?
Ich gehe davon aus. Zwar habe ich mit viel Interesse und Begeisterung Medizin studiert und wenn der Tag 48 Stunden hätte, würde ich vielleicht versuchen, beiden Berufen parallel nachzugehen, aber da die Zeit begrenzt ist, entscheide ich mich für die Musik. Ohne zu singen, könnte ich nicht leben.
Was hat Sie dazu bewogen Medizin zu studieren? Was fasziniert Sie an diesem Fach?
Zunächst war es – schon in der Schulzeit – eine Neigung zu naturwissenschaftlichen Fächern, dann die Faszination für Physiologie und der Drang zu verstehen, wie der Organismus in allen Details funktioniert. Ich hätte mir damals auch eine Betätigung in der medizinischen Grundlagenforschung vorstellen können. Später im Studium hat mich die ganze kommunikative Ebene ebenso begeistert – und ich glaube, dass sie mir auch liegt. Und im PJ habe ich die Chirurgie entdeckt. Ich glaube, wenn ich in der Medizin geblieben wäre, hätte ich mich für ein Fach mit chirurgischem Anteil entschieden. Gynäkologie oder Urologie vielleicht.
Gibt es Parallelen im Leben einer Ärztin und einer Sängerin?
Eigentlich wenige. In der Medizin gibt es an vielen Stellen Protokolle, denen zu folgen ist, im diagnostischen Vorgehen, in der Behandlung etc. In der Musik habe ich überhaupt keine Vorgaben. Kein Treppengeländer sozusagen. Ich taste mich mit jedem neuen Lied in unbekanntes Gebiet vor. Eine gewisse Disziplin ist für jeden Beruf notwendig. In dem freien Beruf von Künstlern ganz besonders. Ich muss mir jeden Tag die notwendigen Erledigungen und zu erreichenden Ziele selber vorgeben.
Was bedeutet für Sie Erfolg?
Auf der Bühne zu stehen und in strahlende Gesichter zu blicken. Das Radio einzuschalten und zufällig ein Lied von mir zu erwischen. Zu hören, wie Leute meine Lieder nachsingen – ein ganz besonders schmeichelhaftes Erlebnis war, dass ein Lied von mir Eingang gefunden hat, in die Liederbücher der Pfadfinder und landauf, landab nachgesungen wird.
DOTA „Wir rufen dich Galaktika“
Kleingeldprinzessin Records 2021