Eine Studie untersucht, wie Arbeiten in der Handelswelt von morgen aussehen wird. Von Kerstin Neurohr
Die Arbeitswelt wandelt sich radikal – neue Arbeitsmethoden und Organisationsmodelle werden ausprobiert, Home-Office-Modelle lösen die Arbeit in Präsenz ab, die Sinnhaftigkeit der Arbeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden rücken in den Fokus. New Work ist der Begriff für diese Methode, begründet von dem Sozialphilosophen und Anthropologen Frithjof Bergmann (1930-2021). In vielen Start-ups wird New Work bereits gelebt, doch auch traditionellere Branchen und Unternehmen orientieren sich mittlerweile an den Ideen.
Eine Studie des EHI Retail Institute beschäftigt sich mit New Work im Handel. Sie geht der Frage nach, wie Personalverantwortliche der Handelsbranche die Relevanz von New Work für das eigene Unternehmen und für die Branche insgesamt einschätzen und zeigt auf, welche Aspekte und Maßnahmen von New Work in den Handelszentralen bereits verbreitet und umgesetzt sind – im Fokus steht dabei die Situation in den Zentralen, nicht in den Filialen.
Kostenloser Download
Die Befragung zeigt: Die Notwendigkeit von New Work für die Branche wird recht eindeutig mit Ja beantwortet. 71 Prozent der Befragten betrachten New Work für den Handel als „Must have“, nur gut ein Viertel sieht in den neuen Arbeitsformen ein „Nice to have“. Entsprechend haben die Unternehmen sich auf den Weg gemacht. Die Mehrheit befindet sich bereits in einem New-Work-Transformationsprozess oder plant entsprechende Maßnahmen in den nächsten zwei Jahren. Am häufigsten genannt wurden die Flexibilisierung von Arbeitsort und -zeit sowie die Digitalisierung von Prozessen.
Umgesetzt werden bisher vor allem flexible Arbeitszeitmodelle, beispielsweise Vertrauensarbeitszeit oder Gleitzeit. Auch eine flexible Wahl des Arbeitsortes ist für Mitarbeitende in den Headquartern schon vielerorts möglich. Und auch, wenn die meisten der befragten Handelsunternehmen eher klassisch hierarchisch aufgebaut sind: Bei einem Großteil wird zumindest in einigen Abteilungen, Bereichen oder Projekten mit agilen Methoden und Prozessen gearbeitet, und zumindest auf Abteilungsebene werden bei einer knappen Mehrheit der an der Studie beteiligten Handelsunternehmen die Mitarbeiter*innen
Eine Reise durch die wichtigsten Konzepte und Methoden von New Work
Wie können wir Arbeit so gestalten, dass sie Menschen stärkt, Organisationen resilienter macht und zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beiträgt? Darum geht es im Buch „On the Way to New Work“, basierend auf über 300 Podcast-Gesprächen zum Thema sowie den Erfahrungen der Autor*innen aus Beratungsmandaten, Coachings und den eigenen Erfahrungen mit Unternehmensaufbau und Führung.
Swantje Allmers, Michael Trautmann und Christoph Magnussen: On the Way to New Work. Wenn Arbeit zu etwas wird, was Menschen stärkt. Vahlen 2022. 24,90 Euro.