Recycling von Fahrrad-Altreifen
Ein Forschungsteam am Institut für Allgemeinen Maschinenbau der TH Köln entwickelt derzeit ein innovatives rohstoffliches Verwertungskonzept für Fahrrad-Altreifen im Sinne einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Ihr Ziel: aus Altreifen neue Fahrradreifen machen. Alte Fahrradreifen landen derzeit in Deutschland in Müllverbrennungsanlagen und werden in Form von Verbrennungsasche deponiert. Im Recycling-Prozess soll die sogenannte Pyrolyse zum Einsatz kommen. Durch Hitzebehandlung werden dabei chemische Verbindungen unter Luftausschluss in die Bestandteile Pyrolysegas, -öl und -koks zerlegt. Das Öl lässt sich zu wertvollen Feinchemikalien für die chemische Industrie weiterverarbeiten. Das Koks soll in die neuen Fahrradreifenmischungen eingebracht werden und fossil hergestellten Industrieruß ersetzen.
Gummireifen aus Löwenzahn
Gummireifen für Lastwagen, Motorräder, Fahrräder und Pkw werden bislang aus Kautschuk gefertigt. Doch der hochwertige Rohstoff ist rar. Und seine Gewinnung in tropischen Regionen belastet oft die Umwelt. Wie sich die Nutzung der Vorzüge von Naturkautschuk auch künftig gewährleisten und zugleich auf eine nachhaltige Basis stellen lässt, erforschen derzeit die Westfälische Wilhelms-Universität Münster und Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie. Ihre Lösung: Mit Kautschuk aus Russischem Löwenzahn lassen sich auf ökologisch verträgliche Weise Produkte herstellen, die denen mit Kautschuk aus herkömmlicher Fertigung ebenbürtig sind. Die Forscher*innen wurden dafür für den Deutschen Zukunftspreis nominiert.
Kohlendioxid begraben
Zwei deutsche Ingenieure, Jan Wurzbacher und Christoph Gebald, haben ein Gerät entwickelt, mit dem Kohlendioxid aus der Luft gefiltert wird. Die Ventilatoren ihrer Firma Climeworks saugen Luft an, Filter fangen das Co2 auf. Mit einer Temperatur von über 80 Grad Celsius löst sich das Kohlendioxid aus den Filtern und kann eingesammelt werden. In Island sollen jährlich 4000 Tonnen Kohlendioxid in einer Speicherfabrik tief im Erdboden versteinert werden. Die Fabrik bezieht ihre Energie aus einem geothermischen Kraftwerk und ist die weltweit größte ihrer Art. Mittlerweile beschäftigen sich 150 Mitarbeitende in vier Ländern mit den Co2-Saugern. Ihr Ziel ist es, die Technik noch effizienter zu machen. Dafür konnten sie bereits mehr als 65 Millionen Euro Kapital einsammeln.