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Hohes Zukunftspotenzial

Kaum eine Branche leidet so sehr unter dem Fachkräftemangel wie das Bauwesen. Es werden dringend Bauingenieurinnen und Bauingenieure gesucht. Dementsprechend gut sind die Einstiegsmöglichkeiten. Von Christoph Berger

Die Absolvent*innenzahlen im Fach Bauingenieurwesen gehen zurück, trotzdem ist die Branche noch einigermaßen positiv gestimmt. So sagte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, zu den vom Statistischen Bundesamt im September 2021 veröffentlichten Absolventenzahlen: „Wir freuen uns, dass in diesem Jahr 10.100 Bauingenieurinnen und Bauingenieure zusätzlich dem Bauarbeitsmarkt zur Verfügung stehen können. Das sind zwar 4,4 Prozent weniger als 2019, aber 5.400 mehr als zum Tiefpunkt 2008.“ Allerdings stehen auch nicht alle dieser Absolvent*innen dem Arbeitsmarkt unmittelbar zur Verfügung. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen habe einen Bachelorabschluss, von denen einige noch einen Master anstreben würden, heißt es.

Der Fachkräftemangel kann sich immer mehr zu einer Wachstumsbremse für unsere Branche entwickeln.

Der Rückgang der Absolventenzahlen sei auf den von 2013 bis 2019 zu beobachtenden Rückgang der Anfängerzahlen zurückzuführen. Hier habe es im vergangenen Jahr aber eine Trendwende gegeben: Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger sei um 5,5 Prozent auf 11.300 gestiegen. „Somit können wir (hoffentlich) bald wieder mit steigenden Absolventenzahlen rechnen. Das ist angesichts der hohen Zahl an offenen Stellen auch dringend nötig“, sagte Müller. So habe die Bundesagentur für Arbeit jüngst 4030 offene Stellen für den August 2021 für Bauingenieure (in Unternehmen) gemeldet. Das seien 29 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahresmonat – und der höchste gemeldete August-Wert. Dem hätten nur 1620 Arbeitslose gegenübergestanden, 14 Prozent weniger als im August 2020. Entsprechend ausgeprägt sei der Fachkräftemangel: Mittlerweile klage – im Rahmen des ifo Konjunkturtests – jedes dritte Bauunternehmen über eine Behinderung seiner Bautätigkeit aufgrund des Mangels an Fachkräften, im August des Vorjahres seien es nur 21 Prozent gewesen.

Auch die für den im Oktober 2021 veröffentlichten CFO Survey von Deloitte befragten Finanzvorstände sehen in dem Fachkräftemangel das höchste Risiko für ihre Unternehmen. Besonders betroffen sind demnach die Immobilien- und Baubranche. So mahnt Müller vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie: „Der Fachkräftemangel kann sich immer mehr zu einer Wachstumsbremse für unsere Branche entwickeln.“ Fügt aber direkt an, dass es kaum eine Branche mit mehr Zukunftspotenzial für junge Menschen als den Bau gebe. Denn die Megathemen unserer Zeit, der Umwelt- und Klimaschutz oder die Mobilitätswende, müssen vor allem auch durch eine Modernisierung von Infrastruktur gelöst werden – und zwar digitaler, smarter und vernetzter.

 

 

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