Fast jeder von uns hatte schon ein Mal in seinem Leben Rückenschmerzen, wenigstens aber kennen Sie jemanden mit Rückenproblemen. Die Zahlen: 70% aller Deutschen leiden jährlich unter Rückenschmerzen, ca. 20% davon sogar unter chronischen Schmerzen. Was können Sie tun, damit es Ihnen besser geht?
Immer wieder wird in diesem Zusammenhang auf die damit verbunden gesamtwirtschaftlichen Kosten hingewiesen, die natürlich immens sind. Genau deshalb wird heute die Prävention stark gefördert. Etwa 80% der Rückenschmerzen bleiben allerdings ohne Befund und werden als so genannte „unspezifische Rückenschmerzen“ betitelt. Für den einzelnen bedeutet das: Es gibt aus ärztlicher Sicht keine konkreten Ursachen für die Schmerzen und somit meist auch keine direkte Therapie oder konkreten ärztlichen Handlungsanweisungen.
Uta Gotschlich, Gründerin und Inhaberin von Premiumpilates
Uta Gotschlich ist Diplom-Kauffrau (FH), ausgebildete Pilates- und Faszientrainung
Sie hat im Marketing und Vertrieb gearbeitet, Firmen bzw. Sortimente im deutschen Markt etabliert. Seit über 14 Jahren unterrichtet sie Pilates und inzwischen viele andere Trainingsmethoden. Sie bewegt heute Menschen, gibt die Faszination von Körpergefühl, Achtsamkeit mit sich selbst an ihre Teilnehmer. Info: www.premiumpilates.de
Die meisten Orthopäden und betroffenen Ärzte empfehlen ihren Patienten, die Bauch- und Rumpfmuskeln zu stärken. Genau diese Eigenschaft, diese Muskeln zu kräftigen, hat Pilates in den letzten Jahren für Menschen mit Rückenbeschwerden immer interessanter gemacht.
Allzu häufig ist allerdings nicht die mangelnde Kraft die Ursache, die den Rücken schmerzen lässt, sondern es ist das genaue Gegenteil: Der schmerzende Rückenbereich steht unter zu viel Krafteinwirkung! Das belegen inzwischen neue wissenschaftliche Erkenntnisse unter anderem aus der Faszien-Forschung. Die zu starke Kraft ist vor allem durch unseren modernen Lebensstil verursacht: Zu wenig Bewegung, zu vieles und falsches Sitzen und ganz besonders Stress. Dieser ist die Hauptursache für eine immense Verkürzung unserer Faszien, die ebenfalls auf unsere Muskeln wirkt. Bei Verkürzung denken die meisten von uns an Dehnen und Stretchen, aber es gibt wesentlich effektivere, einfach bessere Methoden. Denn um einen Muskel wieder zu entspannen und ihm die nötige Länge zu geben, dazu gehört immer die Implementierung unserer Nerven und unseres Verstandes.
Wir müssen uns bewusst sein, was wir tun. Wir müssen im Hier und Jetzt sein.
Bereits vor vierzig Jahren hat Joseph Pilates mit seiner Trainingsmethode neben dem Kraftaufbau der Bauch- und Rumpfmuskeln immer auch die Notwendigkeit der Dehnung unserer Muskeln und Faszien erkannt, die damals noch niemand unter diesem Namen kannte. Der Vorteil hierbei: Wenn wir uns möglichst frei bewegen wollen, was die Basis des Pilates ist, müssen wir wirklich mit unserem Kopf und Gefühl in dieser Situation und in unserem Körper sein. Kurz gesagt, wir müssen uns bewusst sein, was wir tun. Wir müssen im Hier und Jetzt sein.
Kennen Sie diesen Satz? Ja, den beinhalten viele Meditationen und Coachings. In unserem Pilates-Training wird er direkt mitgeliefert, während Sie sich bewegen. So können Sie neben dem Bewegen, Kraft aufbauen und Entspannen auch gleich Stress abbauen.
Was Stress ist, das muss jeder Einzelne für sich individuell erkennen und versuchen selbst zu einem entspannteren Lebensstil zu finden. So kann es Pilates sein mit seinen sehr konzentrierten und freien Bewegungen, das zu mehr Bewusstsein führt. Mehr Bewusstsein hilft jedem Menschen, um im Leben klarer zu werden und auch gegen Rückenschmerzen. Denn dass unser Mangel an Bewusstheit in unserem Leben mitverantwortlich für chronische Rückenschmerzen ist, hat Dr. Robert Schleip, Pionier der Faszienforschung, bereits im Jahr 2008 formuliert.