Am 13. September 2017 fand im Rahmen einer Festveranstaltung die Schlüsselübergabe für das Futurium in Berlin statt. Das etwa 58 Millionen Euro-Projekt ist das zweite, das die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Auftraggeberin in Öffentlich-Privater- Partnerschaft (ÖPP) fertigstellte. Privater Partner war die BAM Deutschland AG. Von Christoph Berger
Nachdem Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und der Gründungsdirektor des Futuriums – damals lief das Projekt noch unter dem Namen „Haus der Zukunft“, Prof. Dr. Reinhold Leinfelder, im Juni 2015 den Grundstein gelegt hatten, konnte in diesem Jahr die Fertigstellung des Gebäudes mit der markanten Fassade gefeiert werden. Es steht in der Nachbarschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs Berlin in bester Innenstadtlage direkt an der Spree. Zukünftig soll es Heimat für ein Museum, Labore, Foren für Diskussionen und Vorträge werden.
Weitere Infos zum Futurium
unter: www.futurium.de
Realisiert wurde es als ÖPP-Projekt: Bauherrin war die BImA, privater Partner die BAM Deutschland AG. Das Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude erhält eine Zertifizierung im Gold-Standard analog zum Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) und entspricht dem Standard eines Plusenergiehauses. Dafür wurde unter anderem das Dach fast vollständig mit solaren Energiekollektoren für Photovoltaik und Solarthermie belegt. Um die Wärmeenergie der Sonne und hausinterne Energiegewinne für den Betrieb des Gebäudes nutzbar zu machen, wurde ein neuartiger Hybrid-Energiespeicher eingesetzt. Dieser vereint durch eine patentierte Makroverkapselung das latente Phasenwechselmaterial Paraffin mit dem sensiblen Speichermedium Wasser und erreicht dadurch die achtfache Kapazität von herkömmlichen Wasserspeichern.
Um den Bau realisieren zu können, wurde unterhalb der Bodenplatte unter anderem eine Sohlabdichtung ausgeführt. Die Untergeschosse wurden mit einer wasserundurchlässigen Stahlbetonkonstruktion versehen, einer sogenannten „weißen Wanne“. So abgedichtet das Gebäude von unten ist, so offen konstruiert ist es auf dem Dach: Dort bietet ein umlaufender „Skywalk“ den Besuchern einen exklusiven und attraktiven Blick auf die Spree und das Regierungsviertel. Die Fassade, neben der Gebäudeform wohl das markanteste Merkmal des Futuriums, besteht aus 8.000 Kassettenelementen. Diese jeweils ein Meter großen Elemente bestehen aus unterschiedlich gefalteten Metall-Reflektoren und keramisch bedrucktem Gussglas. Sie haben den Effekt, dass, je nach Lichteinfall, immer wieder sich verändernde Bilder auf der Fassade erzeugt werden.
Die Eröffnung des Futuriums ist für Frühjahr 2019 geplant. Inhaltlich wird man sich in ihm mit dem künftigen Verhältnis des Menschen zur Technik, zur Natur und zu sich selbst beschäftigen.
Zukunftsthemen
Das Futurium wird mit fünf großen Zukunftsthemen eröffnen: Ernährung, Gesundheit, Energie, Wohnen und Städte sowie Wirtschaften und Arbeit. Zu jedem Themenfeld werden ganz unterschiedliche Wege in die Zukunft gezeigt. Die innovativen Wegmarken liefern Wissenschaft und Forschung.