Fünf strahlende Gewinner bei den DRIVE-Studienpreisen und 54 Studierende aus ganz Deutschland, die sich sechs Tage lang mit den verschiedenen Facetten des Themenfelds Elektromobilität beschäftigen – das ist das Fazit von DRIVE-E 2016. Mit dem studentischen Nachwuchsprogramm möchten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Fraunhofer-Gesellschaft junge Nachwuchskräfte für das Thema Elektromobilität begeistern.
„Die Woche war unglaublich positiv: Interessierte, fachlich vertiefte Studierende und Young Professionals kommen in direkten Kontakt mit Experten und Führungskräften aus der Industrie. Sie übernehmen Verantwortung und möchten gemeinsam die Zukunft der Mobilität gestalten“, fasst Akademieteilnehmer Stephan Weber von der TU Berlin seinen persönlichen Eindruck von der DRIVE-E-Akademie 2016 zusammen. Die jährlich stattfindende Veranstaltung fand dieses Mal vom 12. bis 17. Juni in Kooperation mit der TU Braunschweig, dem diesjährigen Hochschulpartner, in den Räumen des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) statt. In dieser Zeit erlebten die von einer Fachjury ausgewählten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus ganz Deutschland ein Programm voller Vorträge, Workshops und Exkursionen rund um das Thema Elektromobilität.
Wertvolle Einblicke in Theorie und Praxis
„Da der Wissenstransfer zwischen Elektromobilitätsexperten und dem Forschungsnachwuchs eines der Hauptanliegen von DRIVE-E ist, sind Vorträge von Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft zentraler Bestandteil der DRIVE-E-Akademie“, erklärt Dr. Bernd Fischer vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB und Mitorganisator der DRIVE-E-Akademie das Programm. Die Themenvielfalt der einzelnen Vorträge rund um das Feld „Elektromobilität“ reichte dieses Mal vom automatisierten Fahren über die Entwicklung von Batterien bis hin zur Promotion oder Unternehmensgründung in der Elektromobilität.
So berichtete etwa Daniel Quinger, selbst DRIVE-E-Studienpreisträger und ehemaliger Teilnehmer der Akademie, von der Gründung seines eigenen Unternehmens LION Smart, mit dem er heute im Bereich Batterie sehr erfolgreich ist. Er erzählte den Studierenden vom steinigen Weg dorthin und ermutigte sie gleichzeitig, eigene Ideen zu verfolgen und durchzuhalten. Unter dem Motto „Mobility of the Future – Exchange of Ideas” warf die DRIVE-E-Akademie an einem anderen Veranstaltungstag einen Blick über den nationalen Tellerrand. Dabei referierte unter anderem Prof. Dr. Joachim Taiber, Chief Technology Officer am International Transportation Innovation Center in South Carolina, über den Aufbau von geschlossenen und offenen Testfeldern für das automatisierte Fahren im Südosten der USA.
Auch die Praxis während der Akademiewoche kam nicht zu kurz: So lernten die interessierten Nachwuchskräfte in Salzgitter bei Alstom, Hersteller des berühmten französischen Schnellzugs TGV, die Produktion von Schienenfahrzeugen kennen und konnten am Volkswagenstandort in Isenbüttel erfahren, welche Entwicklungen es dort in puncto elektrischer Antrieb gibt. Forschung zum Anfassen gab es auch bei einer Führung durch die Hallen des Gastgebers NFF. Auf dem Verkehrsübungsplatz in Braunschweig konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließlich selbst hinter das Steuer verschiedener Elektroautos setzen, um sich von deren besonderem Fahrgefühl zu überzeugen.
Deutsche Studierende forschen zur Elektromobilität
Die zweite Säule des Nachwuchsprogramms sind die DRIVE-E-Studienpreise, die das BMBF und die Fraunhofer-Gesellschaft jedes Jahr für hervorragende studentische Arbeiten zur Elektromobilität vergeben. In diesem Jahr war die Jury begeistert von der Qualität der eingereichten Beiträge: „Mit ihren Arbeiten haben die Preisträger bewiesen, welche Innovationskraft in Deutschlands jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern steckt. Ihre Ideen möchten wir mit den DRIVE-E-Studienpreisen würdigen. Sie sind genau das, was die Zukunftsbranche Elektromobilität braucht“, erklärte Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, bereits im Vorfeld der Festveranstaltung.
Mit ihren Arbeiten haben die Preisträger bewiesen, welche Innovationskraft in Deutschlands jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern steckt.
Den festlichen Rahmen für die Verleihung bildete in diesem Jahr das gotische Altstadtrathaus „Dornse“ in Braunschweig. Fünf glückliche Gewinner durften während der festlichen Gala die begehrte Auszeichnung für ihre Studien-, Bachelor- oder Masterarbeit entgegen nehmen. Als hochkarätiger Festredner war in diesem Jahr Prof. Dr. Jürgen Leohold, Leiter der Konzernforschung bei VW, eingeladen. Er schilderte in seinem Vortrag den anwesenden Studierenden, wie sich der Großkonzern den aktuellen Herausforderungen in einer sich rasant ändernden Welt stellt.
Zu den ausgezeichneten Studienpreisgewinnern 2016 gehörte auch der letztjährige Akademieteilnehmer Tobias Englert, Absolvent der Universität Ulm. Mit seiner Masterarbeit zum Thema „Prädiktives Energiemanagement für Elektrofahrzeuge“ konnte er sich gegen zahlreiche Mitbewerber aus ganz Deutschland durchsetzen und wurde mit dem zweiten Preis in der Kategorie Diplom-, Magister-, Masterarbeiten, dotiert mit 2.500 Euro, belohnt.
„Die Akademie lies mich ein bisschen über den Tellerrand des Alltags hinausschauen und hat mir sicherlich interessante Berufsfelder und Fragestellungen aufgezeigt“, so Englerts Fazit zu seiner mittlerweile bereits zweiten Teilnahme an einer DRIVE-E-Akademie. „Aktuell habe ich schon eine Promotion im Bereich der Regelung von Elektromotoren begonnen. Dank der Akademie wurde mir allerdings noch klarer, in welch einem Innovativen und zukunftsträchtigem Themenfeld meine Arbeit angesiedelt ist. Durch diese Erfahrung fühle ich mich in meiner Entscheidung, die Promotion aufzunehmen, nochmals bestätigt und auch dazu ermutigt, darüber hinaus weiter im Themenbereich der Elektromobilität aktiv zu bleiben.“