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Wirtschaftsprüfer: Penible Zahlenarbeit

Beim Prüfen von Zahlen für Geschäftsberichte bekommt Sabrina Seppelt tiefe Einblicke in das Konzerninnenleben ihres Mandanten. Das ist mit einer großen Verantwortung verbunden.

Diplomkauffrau Sabrina Seppelt stieg direkt nach ihrem Studienabschluss im Jahr 2007 in den Bereich Financial Services der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ein. Einen Kontakt und erste Einblicke in das Unternehmen hatte sie bereits während ihres Hauptstudiums im Rahmen eines Praktikums gewinnen können – damals noch im Bereich der Mittelstandsberatung. Doch nun, mit dem Examen in der Tasche, kam sie in ihren Wunschbereich.

Seitdem ist Sabrina Seppelt in einem Beraterteam einem Großmandat zugeordnet. Mit ihren Kollegen prüft sie die Zahlen einer Bank und deren Töchter bezüglich der Jahres- und Konzernabschlüsse und achtet auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Auch das Erstellen der unterjährigen Quartalsberichte gehört in ihr Aufgabengebiet. „Banken ist es gesetzlich vorgeschrieben, die Zahlen durch externe Experten prüfen zu lassen“, erklärt Seppelt.

Um an die notwendigen Informationen zu kommen, muss sie zahlreiche Gespräche führen: „Wir arbeiten eng mit dem Rechnungs- und Meldewesen sowie mit den Kreditabteilungen der Bank zusammen, die uns Zahlen und Belege liefern.“ Auch Besprechungen mit den jeweiligen Bereichs- und Abteilungsleitern der Bank stehen immer wieder in ihrem Terminplan. Außerdem gehört Genauigkeit zu den Eigenschaften, die sie für ihre Arbeit mitbringen muss. „Ich würde es fast schon als einen Hang zur Penibilität beschreiben“, fügt sie an. Fehler in den Abschlüssen haben erhebliche wirtschaftliche und juristische Folgen für die Mandanten.

Doch Seppelt und ihr Team halten nicht nur immer wieder einen neuen Ist-Zustand ihres Mandanten fest. Sie analysieren und dokumentieren auch die Hintergründe von Entwicklungen. Zudem überprüfen sie die durch Technik hinterlegten Prozesse – beispielsweise die Konzern-IT. „Wir müssen uns schließlich auf die Zahlen verlassen können, die uns die Rechner ausspielen“, erklärt Seppelt diesen Schritt der Kontrolle.

Eine Frau in Führungsposition

Für Sabrina Seppelt selbst war mit dem Studienabschluss das Lernen noch nicht beendet. Neben den Erfahrungen, die sie tagtäglich im Job sammelt, plant sie derzeit, 2016 ins Wirtschaftsprüferexamen zu gehen. „Das verlangt eine gute Vorbereitung“, sagt sie. 2014 bestanden die Vollprüfung laut der Wirtschaftsprüferkammer gerade mal knapp über 19 Prozent. Zu diesen möchte sie im kommenden Jahr gehören.

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