Mein Wechsel zu Brunel vor sieben Jahren hatte einen ganz einfachen Grund: Mir wurde versprochen, dass ich mich nicht langweilen würde. Und dieses Versprechen wurde bis heute gehalten. Von Jan Kellmer
Studium der Informatik, der Betriebswirtschaft sowie eines Bachelor und eines Master of Business Administration
eingestiegen im Oktober 2007
bei Brunel als Softwareentwickler in der Niederlassung Bremenaufgestiegen 2010
zum Verantwortlichen für die Systemintegration sowie für die Einführung eines neuen Softwareentwicklungsprozesses für die Niederlassung Bremerhaven
Zuvor hatte ich nach meinem Informatikstudium kurz als Softwareentwickler im Marine-/Defence-Sektor gearbeitet. Dann machte ich meinen ersten Karrieresprung: Sechs Jahre lang war ich als Senior-Softwareentwickler in den Bereichen Computational Fluid Dynamics (CFD), also numerischer Strömungsmechanik, sowie Finite-Elemente-Methode (FEM) – das ist ein numerisches Verfahren zur Lösung von partiellen Differentialgleichungen – für Auftragsberechnungen und Optimierungen tätig. Konkret habe ich Strukturoptimierungen in der Automotive- sowie Aerospace- Industrie begleitet. In dieser Zeit merkte ich, dass ich während meines Studiums zwar wichtiges IT-Fachwissen erworben hatte, die betriebswirtschaftlichen Grundlagen dabei jedoch zu knapp abgehandelt worden waren.
Verzicht auf Freizeit
Ich wollte mich jedoch beispielsweise in Meetings mehr einbringen, um Projekte gezielter vorantreiben zu können. Also entschied ich mich 2004 für ein dreijähriges berufsbegleitendes Studium der Betriebswirtschaft an der Deutschen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA). Das Studium hat mir von Beginn an Spaß gemacht, aber ich gebe zu: Es waren ziemlich harte drei Jahre. Zwei bis drei Abende in der Woche hatte ich Vorlesungen bis jeweils 21:15 Uhr, hinzu kamen Lernphasen an den Wochenenden und im Urlaub. Viel Freizeit blieb da nicht. Doch diese Fortbildung brachte den gewünschten Effekt: Ich betrachte meine Projekte seither aus einem ganz anderen Blickwinkel und konnte zudem neue Aufgaben übernehmen.
2007 wechselte ich dann zur Brunel- Niederlassung nach Bremen. Dort war ich als Softwareentwickler im Energy- Sektor tätig. Von Beginn an zeigte sich auch dabei, dass mein Blick über den fachlichen Tellerrand sehr hilfreich war. So entschied ich mich, mit dem Bachelor of Business Administration direkt noch ein weiteres berufsbegleitendes Studium draufzusatteln, wieder an der VWA. Dieses Mal dauerte es nur ein Jahr – und ich weihte meinen Arbeitgeber ein.
Meine Vorgesetzten fanden meine Initiative sehr lobenswert und reagierten mit voller Unterstützung – obwohl sie zunächst etwas verblüfft waren, dass ich mir erneut neben meiner Arbeit als Informatiker viele Stunden am Schreibtisch zumuten wollte. Doch zum einen fand dieses Studium vornehmlich an den Wochenenden statt, und zum anderen war es für mein berufliches Fortkommen wichtig, die Wissenschaft hinter der BWL zu kennen und entsprechende Analysen vornehmen zu können. Ich bin schließlich in einem Bereich tätig, der sich technologisch sehr schnell wandelt. Die Unternehmen, für die ich arbeite, erwarten jedoch Kontinuität sowie wirtschaftlich nachhaltige Lösungen. Diese kann ich nur anbieten, wenn ich auch betriebswirtschaftlich denke sowie die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtige.
Verantwortungsvolle Projekte
Nach Abschluss des Bachelors überlegte ich, gleich den Master anzuschließen. Doch ich zögerte, weil ich nicht sofort einen Studiengang mit ansprechendem Curriculum fand. Zudem waren die vielen Wochenenden und Abende über den Lernunterlagen eine Bewährungsprobe für mein Privatleben gewesen. Und ausreichend Arbeit hatte ich sowieso. 2010 hatte ich für einen unserer Kunden die Integrationsverantwortung sowie die Verantwortung für die Einführung eines neuen Softwareentwicklungsprozesses übernommen. Das sind Aufgaben, die gerade zu Beginn manche Überstunde und viel Energie kosteten. Doch eines Tages war der Zeitpunkt gekommen. Ich sorgte nun schon seit fünf Jahren dafür, dass die Software unseres Kunden on time mit der korrekten Funktionalität und der gewünschten Qualität ausgeliefert wurde. Daneben unterstützte ich mittlerweile auch den Vertrieb bei der Auslegung von Telekommunikationssystemen. Diese Zusammenarbeit über die Abteilungsgrenzen hinweg bewog mich 2011 dazu, ein vorerst letztes zusätzliches Studium zu absolvieren: Master of Business Administration an der Fachhochschule für Oekonomie und Managament (FOM).
Diese erneute theoretische betriebswirtschaftliche Ergänzung passte perfekt zu meinem Aufgabenfeld. Auch hier fanden die Vorlesungen und Treffen der Lerngruppen an den Wochenenden statt, wobei mir gerade der persönliche Austausch unter den Studenten sehr wichtig war: Wir konnten Recherchen aufteilen, Fragen besprechen und uns nicht zuletzt auch gegenseitig motivieren. Denn natürlich gibt es immer wieder Phasen, in denen mir etwas die Lust fehlte. Trotzdem: Ich würde es immer wieder so machen, um meine Karriere durch Aufbaustudiengänge vielfältiger zu gestalten.