Tatatata: Heute ist “International Day of Happiness”, sagt die UN, und tatsächlich fühle ich mich auch schon ein bisschen glücklicher. Das mag an der Sonne liegen, die den wild bewachsenen Innenhof vor meinem Bürofenster in ein Frühlingsgedicht verwandelt. Oder daran dass auf der Facebook-Seite des internationelen Tags des Glücks von überall auf der Welt Nachrichten eingehen, die von Feiern des International Day of Happiness und von Menschen berichten, die sich mal für wenige Minuten in sich zurückziehen und ihrem Glück nachspüren. Da fühle ich mich so wohlig zugehörig.
Bevor ich mich nun in tiefe Kontemplation über mein Glück versenke frage ich mich, ob das „Nichtstun“ der Arbeitgeber zahlt. Rein arbeitsrechtlich ist eine fünfminütige Meditation am Arbeitsplatz vermutlich als Pause zu bewerten, und ob die bezahlt wird, hängt davon ab, was mit dem Arbeitgeber vereinbart wurde. Der Arbeitsvertrag gibt hierüber Auskunft. Völlig unzweifelhaft sind dagegen die positiven Auswirkungen von Meditation auf die psychische Gesundheit. Und unstrittig ist wohl auch, dass Arbeitgeber von gesunden Mitarbeitern profitieren.
Was das jetzt mit dem UN-Glückstag zu tun hat? Meditation entspannt und beruhigt den Geist, sagt die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.. Und Entspannung ist ein wunderbares Fundament für den achtsamen Umgang mit sich und der Welt. Achtsamkeit wiederum kann der Anfang sein vom glücklichen Sein, wenn sich im Denken das halbleere in ein halbvolles Glas verwandelt und wir uns daran gewöhnen, unseren Blick zunächst mal wohlwollend auf die Dinge zu richten, die wir als bereichernd empfinden und die funktionieren. Den Kritiker in uns nehmen wir dagegen so lange an die Leine, bis wir ihn wirklich brauchen. Dann kommt auch er zu seinem Recht.
Und das Geld? Was ist mit dem lieben Geld? Bei der Diskussion um den Glücks-Begriff finde ich die Aussage prägend, dass Glücksempfinden im Innen entsteht und nicht im Außen, weshalb das Anhäufen materieller Güter zwar in der Regel ein bequemes, aber noch lange kein glückliches Leben ermöglicht. Den Unterschied zwischen glücklich sein und Glück haben hat mir übrigens die Glücks-Expertin Dr. Eva Wlodarek im Interview erklärt. Ungezählte Wissenschaftler wollten jedenfalls schon herausfinden, ob Geld nun glücklich macht oder nicht. Um eine renommierte Studie hervorzuheben: Der an der Princeton-University erstellte Hapiness-Money-Report kommt zu dem Schluss, dass das Glücksempfinden bis zu einem Jahresgehalt von 60.000 Euro zunimmt – danach bleibt die Glückskurve auch nach einer Gehaltserhöhung auf gleichem Niveau.
Und dennoch liegt voll im Trend, wer auf „Sein“ setzt statt auf „Haben“. Die so genannte Generation Y der nach 1980 geborenen vollzieht mit Karacho einen Wertewandel, dass die Personalabteilungen kaum hinterher kommen. Nicht das höchste Gehalt macht den neuen Job attraktiver als andere, sondern die Work-Life-Balance, der Sinn der Tätigkeit und die sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz. »Wir sind nicht faul! Wir wollen arbeiten«, sagt Kerstin Bund, „nur eben anders. Nachhaltiger. Im Einklang mit unseren Bedürfnissen.“ Die Journalistin und Autorin beschreibt in ihrem Buch „Glück schlägt Geld. Generation Y: Was wir wirklich wollen“, wie die Generation Y die Berufswelt verändert.
Schlau, das immaterielle Glück in den Vordergrund zustellen, wenn man die folgenden Forschungsergebnisse kennt. Zwei britische Wissenschaftler stellten sich die Frage: Werden glückliche Menschen eher reich? Ja, sagen sie.
Was für eine Erkenntnis: Wer reich ist, wird nicht eher glücklich als andere. Wer dagegen glücklich ist, wird eher reich.
Einen wunderbaren internationalen Tag des Glücks!