Audi ist ein neuer großer Wurf gelungen: Der Automobilkonzern stellt seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht vor. Damit löst das Unternehmen sein Versprechen ein, das es mit seinem Beitritt zum UN Global Compact gegeben hat, dem weltweit größten und wichtigsten Netzwerk für unternehmerische Verantwortung und Corporate Social Responsibility (CSR).
Audi wird sich an den zehn Prinzipien des UN Global Compact orientieren und darüber in einem jährlichen Bericht Auskunft geben. Hierbei geht es im Wesentlichen um die Themen Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung.
Nur eine grüne PR-Nummer?
Der Global Compact der Vereinten Nationen ist ein freiwilliges Übereinkommen zwischen den UN und derzeit rund 8200 Unternehmen und NGO´s. Das hat in der Vergangenheit zu Etikettenschwindel in Form von Green Washing führt. Fast wäre die Glaubwürdigkeit des Übereinkommens dahin gewesen, doch seit 2011 werden die Einhaltung der zehn Prinzipien und die Berichterstattung hierüber kontrolliert. Rund 2000 Unternehmen wurden daraufhin vom Global Compact ausgeschlossen.
Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen wird in der öffentlichen Wahrnehmung immer wichtiger, deshalb heißt das Zauberwort Transparenz. Viele Großunternehmen und Konzerne haben das längst erkannt. Adidas veröffentlichte seinen ersten Umwelt- und Sozialbericht bereits vor zwölf Jahren. Und auch Henkel scheint es ernst zu meinen: Die Verantwortung für das Nachhaltigkeitsmanagement ist bei Kathrin Menges innerhalb des Vorstands angesiedelt. Das deute ich als gutes Zeichen – oft genug sind Ansprechpartner für Nachhaltigkeit in Pressestellen oder Marketingabteilungen zu finden. So wimmelt es in den Berichten dann auch vor Nebelkerzen im Marketingsprech. So etwas kann ich als Verbraucher nicht ernst nehmen.
Der Global Compact ist nicht die einzige Organisation, die Richtlinien für nachhaltiges Wirtschaften entworfen hat. Die 1997 gegründete Global Reporting Initiative mit Sitz in Amsterdam ist mit 1800 Mitgliedern weltweit ein weiterer Global Player. Und weitere werden hinzukommen, sobald das Interesse in der Öffentlichkeit weiter wächst, wie wir das bei Bio-Zertifikaten und -Siegeln bei Nahrungsmitteln erleben.
Die Bildungslandschaft reagiert übrigens auf den Bedarf an Knowhow zum Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen. So gibt es einen zertifizierten Lehrgang zum Social Responsibility Manager oder einen Studiengang an der Leuphana-Universität Global Sustainability Science.