Seit gestern neu in den Kinos: „Frohes Schaffen – ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral“. Filmemacher Konstantin Faigle fragt konsequent und furchtlos nach dem Sinn hinter der Arbeit. Er beobachtet diejenigen mit Arbeit, er schaut bei denen nach, die ohne oder mit wenig auskommen müssen oder wollen, und er befragt – die für eine Doku dieser Machart obligatorischen – Experten: Jeremy Rifkin beispielsweise, den Ökonomen und Autor u.a. des 1995 erschienenen Buchs Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft. Oder Norbert Trenkle, den Verfasser des 1999 veröffentlichten Manifestes gegen die Arbeit.
Das Dogma der Selbstverwirklichung durch Erwerbsarbeit bekommt nach dem Genuss dieses Films einen gehörigen Dämpfer. Und für diejenigen, die auf dem Sprung ins Erwerbsleben sind, ist ein Film wie „Frohes Schaffen“ pure Inspiration das grundsätzlich Angenommene ebenso grundsätzlich zu hinterfragen. Wer danach zu den gleichen Ansichten gelangt, tut dies auf jeden Fall gesellschaftspolitisch verständiger. Ich freue mich über das Erscheinen dieses Films, nicht zuletzt passt er zu meinem Blog-Eintrag „Wie wollen wir arbeiten?“ wie meine Hängematte zum Kirschbaum.
Der Dokumentarfilm ist eine Koproduktion mit dem ZDF und der dort beheimateten Redaktion Das Kleine Fernsehspiel. Schön, dass meine GEZ-Gebühren mein Rundfunk-Beitrag, der sich anfühlt wie eine Gebühr, mal wieder sinnvoll verwendet wurde.
www.frohesschaffen.wfilm.de
Filmkritik von „Aspekte“ auf Youtube