Anja Arnet ist Projektmitarbeiterin beim Ingenieurdienstleister Brunel und aktuell als Prozessingenieurin in einem Ravensburger Unternehmen im Bereich Elektronikfertigung tätig. Neben dem Beruf engagiert sie sich für die „Ingenieure ohne Grenzen“. Von Lisa Schwarzien.
„Mädchen und Technik“ – das Programm der Universität Erlangen-Nürnberg weckte bei Anja Arnet schon in der Schulzeit großes Interesse. Die Weichen für eine Ingenieurkarriere waren daher früh gestellt: Maschinenbaustudium in Erlangen, Praxissemester bei Bosch und schließlich Hauptstudium an der TU München. Nach ihrem Diplom wollte Anja Arnet jedoch zunächst einmal raus aus Deutschland. Sie entschied sich für ein Praktikum, um den Auslandsaufenthalt auch beruflich sinnvoll zu nutzen. „In Mailand arbeitete ich bei der Firma Satisloh im Bereich Qualitätsprüfung. Das Erlernen einer neuen Sprache war eine schöne Abwechslung zu meinem bis dato eher technischen Fokus“, erzählt die gebürtige Nürnbergerin.
Nach ihrer Rückkehr bewarb sie sich bei Brunel. „Mein Hauptbeweggrund waren die guten Entwicklungsmöglichkeiten“, sagt Anja Arnet heute. Seit April 2011 ist sie für die Nürnberger Niederlassung bei einem Ravensburger Unternehmen in der Elektronikfertigung tätig. Dort bildet sie die Schnittstelle zwischen Produktion, Entwicklung und Vertrieb. „Ich evaluiere neue Betriebsmittel, beobachte Prozesse und versuche, sie zu optimieren“, fasst die Ingenieurin zusammen.
Neben technischem Know-how sind dabei Soft Skills das A und O. „Die Mitarbeiter aus der Produktion wollen schließlich vor der Umsetzung zunächst einmal von den neuen Konzepten und Ideen überzeugt werden“, sagt Anja Arnet schmunzelnd. Um ihre interkulturelle Kompetenz zu schulen, besuchte sie im Sommer mit finanzieller Unterstützung von Brunel einen dreiwöchigen Business-Englischkurs in London. „Gerade als Projektingenieurin muss ich auch auf internationaler Ebene mit Kunden und Kollegen kommunizieren können“, erklärt sie.
Auch privat setzt die 28-Jährige ihre Kompetenzen ein: Seit 2011 engagiert sich Arnet für die gemeinnützige Organisation „Ingenieure ohne Grenzen“. „Mich fasziniert das Konzept, nachhaltige Projekte weltweit mit der Bevölkerung vor Ort zu realisieren. Das bestätigt mich in meiner Entscheidung, Ingenieurin geworden zu sein.“
Sebastian Birzer hat sich nach seinem Maschinenbaustudium auf den Vertrieb spezialisiert und ist seit 2009 bei Brunel in Nürnberg als Account Manager tätig. 2013 wird er die Leitung eines neuen Standortes in Regenburg übernehmen. Von Lisa Schwarzien.
Eine Karriere im Vertrieb? Diese Frage stellte sich Sebastian Birzer erst gegen Ende seines Maschinenbaustudiums an der Hochschule Amberg-Weiden. Während eines Praktikums hatte er sein Interesse für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge entdeckt. Die Position des Vertrieblers hatte es ihm besonders angetan. Nach Studienabschluss 2009 kam da die Stellenausschreibung des Ingenieurdienstleisters Brunel wie gerufen: „Führungsnachwuchs im Vertrieb“, so der Titel des Jobangebots der Niederlassung Nürnberg. Nur drei Wochen nach Absenden der Bewerbung unterschrieb er seinen Arbeitsvertrag als Account Manager. „Unternehmen von den Vorteilen der externen Unterstützung durch einen Ingenieurdienstleister zu überzeugen, erfordert sehr viel Ausdauer“, berichtet der 28-Jährige. „Doch hat man ein Unternehmen erst einmal als Kunden gewonnen, wird einem bewusst: Ich bin mitverantwortlich für die Geschäfte von morgen. Ein gutes Gefühl und eine große Motivation!“ Seine größten Erfolge: Zwei weltweit tätige Konzerne aus den Bereichen Maschinenbau und Health Care setzen nun auf Brunel als zuverlässigen Partner.
Parallel zur Kundenakquise und -betreuung zählen auch das Recruiting der Projektingenieure und die Zusammenstellung passender Teams für die Kunden zu seinen Aufgaben. 2010 absolvierte Sebastian Birzer ein berufsbegleitendes BWLStudium für Ingenieure an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg. „Auf Kundenseite habe ich es oft mit Kaufleuten zu tun. Das Zusatzstudium ermöglicht mir, deren Perspektive noch besser zu verstehen“, erklärt der Maschinenbauingenieur. Seine guten Leistungen im Job sicherten ihm schließlich die Eintrittskarte zum internen Brunel Förderprogramm. Herausragende Vertriebsmitarbeiter sollen hier auf Führungspositionen vorbereitet werden. Mit Erfolg: Nach drei Jahren ist Sebastian Birzer für den Aufbau eines neuen Standorts in Regensburg verantwortlich, dessen Leitung er im Laufe des Jahres übernehmen wird. „Diese Aufgabe ist für mich Herausforderung und Motivation zugleich: Ich kann mein Wissen weitergeben und den neuen Account Managern zum Erfolg verhelfen.“