IT-Lösungen für Banken und Versicherungen werden nicht nur von den Instituten der Branche selbst entwickelt. Oft werden dazu spezialisierte IT-Unternehmen mit ins Boot geholt. In genau solch einem arbeitet Björn Eli. Von Christoph Berger
Björn Eli ist noch ganz neu im Job. Ende April startete er bei msg systems, einem IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen aus Ismaning bei München. Bei der Vertragsunterzeichnung hatte der 24-Jährige noch nicht einmal die Abschlussurkunde der Fachhochschule Hannover in der Tasche. Studiert hat er dort Angewandte Informatik. Dabei beschäftigte er sich vor allem mit der Programmiersprache Java, mit Softwarearchitektur und -entwicklung. Für ein Unternehmen der Logistikbranche hatte er zudem zwei Semester lang in der App-Entwicklung gearbeitet. Außerdem war er neben seinem Studium als freiberuflicher Web-Entwickler tätig.
Nun ist er im Geschäftsbereich Service Consulting für Versicherungen bei msg systems am Standort Köln beschäftigt. Er sagt: „Auf das Unternehmen bin ich eher über ein Jobportal zufällig gestoßen.“ Er bewarb sich und wurde zu zwei Bewerbertagen eingeladen, wo er potenzielle Vorgesetzte kennenlernte und einige Tests absolvierte. Nachdem er dies erfolgreich hinter sich gebracht hatte, stieg er direkt in den Job ein: „Zu Beginn wurden alle Einsteiger zum gegenseitigen Kennenlernen nach Ismaning eingeladen. Dort wurden wir mit den Abläufen im Unternehmen vertraut gemacht und trafen weitere Kollegen.“ Darauf folgte eine mehrwöchige Oracle-Schulung, die mit einem Zertifikat abschloss.
Seitdem ist Björn Eli an drei von fünf Wochentagen unterwegs, derzeit bei Kunden in München, wo er für Berufsgenossenschaften ein großes Softwareprojekt realisiert. Er programmiert an Back-Office-Systemen für die Kundenpflege mit. Seine Bereiche sind die Themen Mitglieder und Beiträge. Er erklärt: „Das Projekt ist sehr komplex, wir unterscheiden etwa 40.000 Klassen.“ Klassen sind Baupläne für Objekte, die in der Software beschrieben werden müssen und miteinander interagieren. Die Anforderungen an das System – zum Beispiel veränderte rechtliche Rahmenbedingungen, die in die Software eingearbeitet werden müssen – übermitteln die Kunden an Eli und seine Kollegen. Damit alles reibungslos funktioniert, ist die Zusammenarbeit zwischen Kunden und den IT-Beratern eng. Eli beschreibt den Reiz solcher Projekte: „Mir gefällt es mitzubekommen, wie ein so großes Projekt noch weiter wächst. So kann ich mich auch über einen längeren Zeitraum intensiv mit einem Thema beschäftigen.“ Außerdem haben IT-Projekte meist noch einen weiteren Vorteil: Sie können von überall bearbeitet werden. So kann Eli an zwei Tagen in der Woche von Köln aus arbeiten.